~27~


     ~Mittwoch~

In der Früh wachte ich auf. Grummelnd schirmte ich mit meiner Handfläche das Licht der Sonne ab, das mich genau in die Augen blendete. Als ich mich umdrehte, bemerkte ich, dass ich die einzige war, die noch in der Hütte war.
*Wie spät ist es bitte?*
Ich nahm mein Handy hoch und sah auf das aufleuchtende Display. 9:30.
„Was?!", schrie ich erschrocken auf. *Die sind einfach ohne mich zum Frühstück gegangen!*

Eilig sprang ich auf und lief zur Hütte hinaus. Zum Glück hatte ich noch meine Sachen von gestern angehabt, auf umziehen hätte ich jetzt wirklich keine Lust gehabt.
Schnell rannte ich auf den Frühstückstisch zu und nahm direkt neben Yuna Platz, neben der noch etwas frei war auf der Bank.

„Warum hast du mich nicht geweckt?!"
Schief grinste sie mich an. „Du hast geträumt und dabei gesabbert."
„Na und?!"
Ihr Grinsen wurde breiter. „Du hast von Nishinoya geträumt, anscheinend wohl was ziemlich gutes."

*Was hab ich?! Scheiße! Ich kann mich nicht erinnern!*

„Du redest doch Schwachsinn!"

„Ich wusste, dass du das sagen wirst, deshalb hab ich alles auf Video, willst du mal sehen?"

Meine beste Freundin wedelte provokant mit ihrem Handy in der Hand vor meiner Nase herum.

„WAS?! Lösch das! Sofort! Is ja peinlich!". Sofort spürte ich, wie ich schon wieder rot wie eine Tomate wurde.

Frech grinste sie mich daraufhin an.
„Niemals."

„Yuna", quengelte ich ihren Namen wie ein kleines Kind. „Bitte tu mir den Gefallen."

„Naa gut, ich überlegs mir."

Leise seufzte ich und begann damit mir schnell eine der Semmeln rein zu stopfen.

„Die Jungs wollen später übrigens schwimmen gehen, kommst du mit?"

„Ühm~", nickte ich mit vollem Mund und stopfte sofort nach.

Am Nachmittag nach dem Training machten Yuna und ich uns in unserer Hütte fertig.

„Zum Glück hab ich doch meinen Bikini mitgenommen", lachte ich erleichtert, als ich die Bänder an meinem Rücken so gut es ging festknotete.

„Das kannst du laut sagen, hätte meinen auch fast nicht mitgenommen", lachte meine Beste Freundin.

Schnell schnappten wir uns noch unsere Handtücher, dann liefen wir runter zum See. Die Jungs warteten schon alle und anders als gestern waren heute auch Asahi, Daichi und Sugawara mit dabei.

Erst jetzt fiel mir auf wie muskulös die Jungs alle gebaut waren. Sofort blieb mein Blick an dem Libero der Mannschaft hängen.

*Er ist nicht nur wahnsinnig hübsch, sein Körperbau ist auch einfach Wow*

„Lea, Mund zu, sonst sabberst du wieder", bekam ich sofort Yuna's neckenden Spruch ab, der mich augenblicklich rot werden ließ.

„Ach halt die Klappe."

Wir gingen zu den Jungs und legten unsere Handtücher auf den Boden.

„Wer zuletzt im Wasser ist, zahlt eine Runde Eis für alle", schrie Tanaka. Sofort liefen alle los bis auf mir. Verspätet rannte ich hektisch los. Ich sah die herausragende Wurzel nicht und stolperte sofort über diese. Wie ein gestrandeter Wal klatschte ich mit dem Bauch auf den kleinen Steinen auf die sich von allen Seiten in meine Haut bohrten.

*Warum muss das immer mir passieren?"

„Lea! Alles in Ordnung?!", hörte ich sofort Jemanden besorgt rufen. Keine fünf Sekunden später kniete Nishinoya vor mir, der behutsam mein Gesicht in seine Handflächen nahm.
„Geht dir gut?"

Ich nickte.

„Äh~ ja...denke schon."

Er half mir hoch. Dann nahm er wieder fest meine Hand in seine.
„Damit du nicht nochmal hinfällst", fügte er schnell hinzu. Zusammen gingen wir langsam ins Wasser. Erst jetzt ließ er mich los. Sofort vermisste ich seine Berührung, als er seine Hand aus meiner zog.

Sugawara hatte die Idee, Wasserball zu spielen. Sofort waren alle einverstanden. Schnell spielten wir uns in Teams den Ball hin und her. Am Anfang klappte alles super, doch je länger das Spiel ging, umso mehr atete es aus. Alle spritzten sich lachend das Wasser ins Gesicht oder tauchten sich gegenseitig unter.
Alle lachten laut und machten mit bei dem Spaß.

Erst nach einiger Zeit fiel mir auf, dass Yuna und Tobio fehlten. Unauffällig schlich ich mich von der Gruppe weg. Ich watete im seichten Gewässer, bis ich zu einer kleinen Bucht kam. Sie war kaum zu sehen, da sie etwas von Ästen eines Baumes abgeschirmt war. Vorsichtig schob ich ein paar der Äste beiseite als ich durch die Blätter etwas Rosanes schimmern sah.
Die Gestalten von zwei Personen waren klar.

Tobio und Yuna standen eng umschlungen in der Bucht. Ihre Augen waren geschlossen. Ihre Lippen sanft aufeinander gepresst.

Sofort schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen.

*Ich freu mich so für euch Yuna und Tobio.*

Schnell ging ich zurück zu den anderen bevor ihnen auffällt, dass ich fehlte. Die Jungs waren immer noch dabei sich gegenseitig unter Wasser zu drücken und alberten dabei herum wie die kleinsten Kinder.

*Wo ist eigentlich Nishinoya?*, fiel mir auf dass der Kleinste fehlte.

Kaum hatte ich meinen Gedanken gedacht, wurde ich von hinten angesprungen. Händeweise schaufelte der Junge lachend das Wasser ins Gesicht.

„Bah du Depp, hör auf!"

„Niemals"

Er tauchte mich sanft unter. Hustend spuckte ich als ich wieder oben war das Wasser aus. „Na warte, das kriegst du zurück!" So schnell es in dem Bauchhohen Wasser ging lief ich auf ihn zu. Ich sprang auf ihn zu, doch landete neben ihm mit einem klatschen im Wasser.

„Du Depp, bleib doch stehen!"

Er lachte nur dümmlich und begann dann breit zu grinsen.

„Was ist?!"

Kaum hatte ich ihn angemault, spürte ich es sofort. Das Bändchen an meinem Rücken hatte sich gelöst. Sofort schlug ich meine Hände auf mein Oberteil um alles zu verdecken.

„Du perverser! Grins nicht so dumm, hilf mir lieber!"

Entspannt legte er sich grinsend ins Wasser und betrachtete mich weiter.
„Also ich hab nichts gegen den Anblick, so rot hab ich dich noch nie gesehen."

„Das ist nicht lustig du Idiot! Bitte hilf mir Noya." Bittend schaute ich ihn an. Er hörte auf zu lachen und sah mich verwirrt an.

„Wie hast du mich grade genannt?"

„Noya, Tanaka nennt dich auch immer so und jetzt hilf mir endlich!"

Er lächelte sanft und kam dann näher.
„Na gut." Er stellte sich hinter mich. Mit einer Hand hielt ich mein Oberteil fest und mit der anderen hielt ich die Haare oben, damit der Braunhaarige besser arbeiten konnte. Als er die Schnüre wieder miteinander verbunden hatte, umarmte er mich sanft von hinten.
„Du kannst mich ruhig immer so nennen wenn du magst."
Sein warmer Atem traf auf meinen Hals und löste dort wieder dieses Kribbeln aus. Stumm nickte ich.

„Hey Leute, wollen wir Volleyball spielen?", rief Hinata uns zu. Sofort waren alle einverstanden, sogar ich hatte grade richtig Lust zu spielen. Wir gingen aus dem Wasser auf das Beachvolleyballfeld, das direkt neben dem See lag. Inzwischen waren auch Yuna und Kageyama wieder zurück, was ich erst gar nicht mitbekommen hatte.

In meinem Team waren Nishinoya, Sugawara, Tanaka und Asahi. Im Gegner Team Daichi, Tobio, Hinata und Yuna. Wir begannen zu spielen. Laut lachten wir öfters. Jeder, sogar Yuna die noch nicht wirklich gut war hatte Spaß daran.

POV Oikawa:

Mit herangezogenen Beinen saß ich an dem allein stehenden Baum auf dem Hügel. Schon seit einer ganzen Weile beobachte ich das Treiben was sich unten erst im und dann neben dem See abspielte.

*Sie braucht mich wirklich nicht...hätte nie gedacht, dass die so schnell über mich hinweg ist...von wegen ich bedeute ihr alles.*

„Was machst du da, du Stalker?"
Ich drehte etwas den Kopf und sah kurz darauf in Iwa's Gesicht.

„Gar nichts."

Unsanft wurde ich von der Seite umgetreten.

„Ey~ was soll das?!"

„Das weißt du ganz genau, rede mit ihr!"

„Pff~ warum sollte ich, sie ist doch glücklich, siehst du doch. Das war alles was ich wollte."

„Bist du dumm? Hast du gesehen, wie sehr sie geweint hat, nachdem du sie zurück gewiesen hast?!" Iwa erhob seine Stimme und sah mich dabei böse an, doch es war mir egal ob er mich schlug oder nicht, schlimmere Schmerzen als grade konnte er mir eh nicht zufügen.

„War doch richtig, schau nur wie glücklich sie ist." Ich nickte mit meinem Kopf Richtung Volleyballfeld. Dabei sah ich, wie Lea erst mit diesem Typen freudig abklatschte und ihn dann innig umarmte.
*Sie war noch nie so glücklich beim Volleyball spielen.*

„Du redest mit ihr, oder ich erzähl ihr, dass du sie liebst."

Geschockt sah ich meinen besten Freund an.
„Iwa, das kannst du doch nicht machen. Siehst du nicht wie glücklich sie sind"

„Doch, aber ich sehe wie unglücklich du bist und weiß wie viel du ihr bedeutest, also beweg deinen Arsch."

Mit diesen schroffen Worten ließ er mich wieder allein zurück. Seufzend stand ich auf und setzte mich auf die Schaukel, die an dem Baum hing. Nachdenklich sah ich runter auf den mit Gras bedeckten Boden.

*Warum kann ich nur nicht aufhören sie zu lieben? Es würde alles einfacher machen.*

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(1456 Wörter)

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