~26~


~Am Abend~

POV Lea:

Missmutig stocherte ich beim Abendessen in meinem Reis herum. Nach ein paar Minuten legte ich endgültig die Stäbchen weg. Von der Seite spürte ich sofort Yuna's auffordernden Blick, der mich brummen ließ.
„Die Abmachung war nur, dass ich mit zum Essen komme, nicht dass ich etwas esse."
Seufzend ließ das Mädchen ihre Stäbchen auf den Tisch sinken. „Soll ich gehen und ihn für dich verprügeln? Gehts dir dann besser?" Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, ich will nur wissen was er hat. Warum bin ich ihm seit kurzem so egal?"

„Das weiß nur er selber und wahrscheinlich noch sein angepisst schauernder Kumpel."

„Hm~"

„Lea, jetzt hör auf und vergiss ihn für heute, gib ihm etwas Zeit, der kommt schon wieder."

Leise seufzte ich. „Wenn du meinst." Keine Sekunde darauf wurde ich plötzlich wild von hinten umarmt. Es war Nishinoya, der sich lachend an mich klammerte.

„Na, seid ihr fertig? Können wir los gehen?"

„Naja~ weißt du..."

„Ja, wir sind fertig!", ergriff Yuna für mich das Wort und zog mich auf die Beine. „Können los."

Yuna zog mich noch immer an der Hand hinter sich her, da ich sonst wahrscheinlich einfach regungslos stehen geblieben wäre. Wir gingen rüber an den Tisch an dem die Jungs vom Volleyballclub saßen. Sie redeten angeregt, doch ich hörte gar nicht wirklich zu. Stattdessen glitt mein Blick eine Hütte weiter. Suchend blickte ich mich nach Tooru um, doch sehen konnte ich ihn nirgendwo.

„Lea, kommst du?". Nishinoya stieß mich grinsend mit seinem Ellenbogen an. Sofort setzte ich mein vorgetäuschtes Lächeln auf. „Ja, komme."

*Jetzt werd ich schon langsam selber wie Tooru...*

Ich ging mit Yuna und Nishinoya zu der Hütte der Jungs. Vor ihr standen schon Hinata, Tanaka und sogar Tobio, der sich wohl wirklich überreden lassen hat als er hörte das Yuna auch mitkommen würde. Sonst hätte ich ihn zu gerne geneckt, aber heute hat es selbst mir die Laune dafür verdorben.

„Habt ihr eine Taschenlampe?", fragte Tanaka. Wir schüttelten Beide den Kopf.
„Dann geht ihr am besten immer in der Nähe von Jemanden der eine hat."
Ich drehte mich zu Nishinoya um und sah ihn fragend an. „Hast du eine?"
Der Junge grinste mich nur an, dann ging er zu einer der Fackeln, die in der Erde steckten um das Gelände besser zu beleuchten. Kräftig zog er an dem Stab und zog das Leuchtmittel so aus der Erde. Triumphierend sah er mich an.

„Jetzt hab ich eine."

„So hatte ich das eigentlich nicht gemeint", lachte ich, ging aber dennoch zu ihm.
„Du bist ein Depp, weißt du das?"

Er grinste mich frech an. „Das bist du doch auch." Nishinoya schnippte mir nur gegen die Stirn, dann nahm er mich am Arm und zog mich mit sich.

Heimlich, dass keiner der Trainer uns sah, gingen wir los. Tanaka und Hinata gingen vorne, dahinter Yuna und Tobio und am Schluss Nishinoya und ich. Wir gingen über einen kleinen Trampelpfad, der durch den Wald führte. In der Nacht, vorallem im Licht der Taschenlampen und Nishinoyas Fackel, wirkten die Schatten der Bäume noch gruseliger als am Tag. Yuna war wohl der gleichen Ansicht, denn meine beste Freundin hatte sich schon bei Tobio eingehakt und lief eng neben ihm.

*Warum kann nur Tooru nicht hier sein? Mit ihm hätte ich bestimmt keine Angst.*

Ein lautes Knacken ertönte neben mir. Erschrocken sprang ich zur Seite. Mein Herzschlag war sofort auf über hundert, während mein Atem begann zu zittern.

„Lea, alles gut, ich bin nur auf einen Stock getreten."
Ich spürte eine warme Hand die meine ergriff. Nishinoya sah mich beschützend an. „Keine Angst, ich bin doch da." Sein Lächeln war liebevoll und aufmunternd. Automatisch ließ es mich bess!er fühlen und auch lächeln.

„Danke." Unsere Finger verschränkten miteinander. Hand in Hand gingen wir weiter. Augenblicklich war all meine Angst wie weg gefegt. Es war fast als würde Nishinoya all meine Angst in sich aufsaugen und sie raus in die Welt weit weg von mir schmeißen. Eng lief ich neben ihm und schloss sogar etwas die Augen um seine Berührung noch intensiver wahrzunehmen.

Als wir etwas weiter gingen, kamen wir wieder an dem See an, um den wir schon die ganze Zeit gingen. Die vielen unzählbaren Sterne spiegelten sich in der klaren Oberfläche des Wassers. Ein paar Glühwürmchen flogen um uns und irgendwo in der Ferne ertönte immer wieder das Zirpen der Grillen.

„Wow". Überwältigt sah ich auf das Wasser. Ich spürte wie sich von hinten zwei Arme um mich schlangen und mir eine unglaubliche Wärme gaben.
„Gefällts dir?", hörte ich Nishinoya's leise Stimme an meinem Ohr. Ich nickte leicht.

„Ja, es ist wunderschön."
Er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab, was mich wissen ließ, dass er gerade auf seinen Zehenspitzen stehen musste. Sanft drückte er mich noch enger an sich, seinen Kopf lehnte er dabei an mein Gesicht.
„Find ich auch."

Glücklich lächelte ich und schloss dabei wieder meine Augen. Ich genoss nur noch die Nähe des Jungen, welche so unglaublich gut tat. Nach all dem was heute mit Tooru vorgefallen war, ließ es mich wieder besser fühlen. Nishinoya war inzwischen definitiv nicht mehr nur ein dahergelaufener Junge für mich der unbedingt Volleyball mit mir spielen möchte, sondern etwas ganz besonderes. Ich vertraute ihm wie Yuna und fühlte mich bei ihm so wohl wie bei Tooru und das obwohl ich ihn bei weitem noch nicht so lange kannte wie die andern.

„Danke", sprach ich leise mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Wofür denn?" Ich spürte wie er etwas seinen Kopf drehte um mich genauer anzuschauen.

„Dafür dass du immer da bist." Meine Augen öffneten sich. Sein Blick war deutlich überfordert. Um seine Nase hatte sich ein leichter rotschimmer gebildet. Erst nach wenigen Sekunden schlich sich ein liebevolles Lächeln auf sein Gesicht.
„Ich werde immer für dich da sein."
Nach diesen Worten drückte er mir ohne Vorwarnung einen Kuss auf den Haaransatz.
Mein Körper war sofort wie elektrisiert. Ein wohliges Kribbeln zog sich von der Stelle an der er mich küsste über meinen Rücken bis in meinen Bauch, in dem das Kribbeln immer stärker wurde.

Nach einer Stunde kamen wir wieder an unserem Lagerplatz an. Vor den Hütten verabschiedete ich Nishinoya noch mit einer innigen Umarmung.

Als wir im inneren waren und die Tür hinter uns geschlossen war, bekam ich sofort einen Ellenbogen von Yuna in die Seite.

„Jetzt kannst du niemanden mehr was vor machen, du liebst ihn."

„Nein, ich mag ihn nur sehr gerne", lächelte ich leicht und legte mich daraufhin in mein Bett. Ich schloss die Augen und dachte nur an den heutigen Abend. Nichts lieber wollte ich, als dieses Gefühl nochmal zu spüren. Es fühlte sich genauso an wie bei Tooru.

*Ist er jetzt auch mein bester Freund? Was hat dieses Gefühl zu bedeuten?*

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Hay ihr, ich melde mich auch mal wieder ^^👋

Danke an alle die meine Geschichte lesen und das obwohl so selten ein Kapitel kommt. Das liegt vor allem daran, dass eine meiner anderen FF's wahnsinnig viel Zeit in Anspruch nimmt, aber diese ist bald beendet und dann werde ich mich wieder mehr dieser hier widtmen😊

Ich wünsche euch schon mal allen ein schönes Wihnachtsfest🎄

Vor Neujahr wird auf jeden Fall irgendwann noch ein Kapitel kommen, versprochen 🤞 also bis dann ^^👋

(1122 Wörter)

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