~14~


                       ~Montag~

Grummelnd schlug ich meine Augen auf.

*Warum muss mich denn die Sonne so blenden?*

Gähnend hob ich den Kopf.

*Momentmal...Sonne? Ich mach doch sonst immer das Rollo runter...hab ich das gestern echt vergessen?*

Mein erster Handgriff führte zu meinem Handy.

7:45.

„FUCK!", schrie ich laut aus und sprang aus dem Bett.
*Ich hab gestern wirklich vergessen meinen Wecker zu stellen! Fuck! Fuck! Fuck! ICH KOMM SO ZU SPÄT!*

Ich rannte ins Bad und putzte mir in Rekordgeschwindigkeit meine Zähne. Erst jetzt fiel mir im Spiegel auf, dass ich immer noch mein blaues Kleid und Nishinoya's Jacke trug. Schnell zog ich beides aus, meine Schuluniform an und Nishinoya's schwarze Jacke drüber, da ich sie sonst vergessen hätte mitzunehmen. Ich schnappte mir meine Tasche, eilte zur Haustür hinaus und rannte los.

*Bitte lass mich rechtzeitig kommen! Bitte lass mich rechtzeitig kommen! Bitte lass mich rechtzeitig kommen!*, betete ich immer wieder vor mir hin, während ich so schnell ich konnte zur Schule sprintete.

Völlig außer Atem ließ ich mich hektisch atmend neben Yuna auf meinen Platz fallen.

„Was ist denn mit dir passiert?!", fragte mich meine beste Freundin vollkommen verwirrt. Sie legte den Kopf schief um mich genauer zu betrachten.
„Warum hast du eigentlich die Jacke von den Jungs an?"

„Ich...hab...verschlafen", schnaufte ich hektisch und ließ meinen Oberkörper auf den Tisch fallen.

„Ja und die Jacke?!"

„Das ist die von Nishinoya, hab ich dir doch gestern erzählt, ich will sie ihm heute zurück geben."

„Warum hast du sie dann an?"

Ich zog fragend meine Augenbraue nach oben.

„Kennen wir uns? Hätte ich sie nicht wieder angezogen hätte ich sie 100% vergessen."

Die Mundwinkel der Schwarzhaarigen hoben sich, dann lachte sie herzlich.

„Ja hast recht, das klingt nach dir."

„Ich geb sie ihm heute nach unserem Training, da seh ich ihn sowieso."

*Aber so lange behalt ich sie noch an*, sagte ich zu mir selber und presste unauffällig den Stoff an mich, der sich immer noch leicht feucht auf meiner Haut anfühlte.

Bei dem Geruch fing mein Herz sofort wieder an schneller zu schlagen.

Heute Abend nach dem Basketballtraining wartete ich kurz auf die Jungs des Volleyballclubs, besser gesagt auf Nishinoya. Yuna war natürlich auch noch neben mir geblieben um ihren geliebten Kageyama wieder zusehen. Leises Quietschen ertönte neben mir und ein fester Griff um meinen Unterarm als er an uns vorbei schritt.

„Beruhig dich, ich hab ihn auch gesehen!", zischte ich ihr leise zu während ich mich versuchte aus ihren Fängen zu befreien.

„Haaaalllooooo Leeeaaaaa!", rief jemand nach mir.

Ich schaute zu den Jungs und sah den orangehaarigen Wuschelkopf auf mich zu laufen.

„Trainierst du heute wieder mit uns?", sprang er hyperaktiv vor meiner Nase hin und her.

„Ähh nein, ich wollte nur kurz mit Nishinoya sprechen."

„Och schade, das hat letztens so Spaß gemacht mit dir zu trainieren", schob er eine Schmolllippe und sah mich dabei an wie ein geschlagener Hund.

„Und das obwohl du nicht einen Ball von mir annehmen konntest?"

„Was hast du gesagt?", fragte er nach, da ich mit Absicht genuschelt hatte.

„Ich hab nur gefragt wo Nishinoya bleibt."

„Der Meister ist heute leider nicht da, ich glaube er ist krank."

*Meister? Wohl eher Vollidiot, ich hab ihm doch gesagt, er soll die Jacke behalten!! Das hat er jetzt davon!*

„Achso, danke. Ähh...man sieht sich", lächelte ich Hinata noch zu, dann packte ich schnell meine beste Freundin, die schon wieder einmal Kageyama hypnotisierend ansah, am Arm und zog sie mit mir in die Umkleide.

„Was war das denn für ein Zwerg der mit dir gesprochen hat?"

Hämisch bildete sich ein Grinsen auf meinen Lippen.

„Oh du hast vor lauter Kageyama doch noch etwas mitbekommen."

Sofort bekam ich für diese Bemerkung einen Ellenbogen in die Seite was mich leise aufächzen ließ.

„Der Typ war ja kaum zu übersehen mit seinem rumgehüpfe."

„Das war nur Shoyo Hinata, er wollte unbedingt, dass ich wieder mittrainiere."

„Aha und was ist jetzt mit der Jacke?"

„Nishinoya ist krank, ich geb sie ihm morgen."

Wir unterhielten uns noch etwas während wir uns umzogen. Als ich fertig angezogen war, warf ich mir wieder die schwarze Jacke des Jungen über. Traurig zog ich sie näher zu mir.

*Sein Geruch verschwindet langsam.*

Ertappt zog ich die Augenbrauen hoch. Mit beiden Handflächen klatschte ich mir ins Gesicht.

*Lea hör auf so einen Scheiß zu denken! Was ist denn los mit dir?! Hat Tooru mich schon angesteckt mit seinen dummen Worten?! Ja, es muss seine Schuld sein, dieser Vollidiot!*

Gemeinsam mit Yuna verließ ich die Sporthalle. Wir gingen so lange, bis sich unsere Wege trennten.

Mit Kopfhörern in den Ohren ging ich leise summend in der Dämmerung bis zu mir nach Hause. Es war etwas kühl, aber dennoch auf jeden Fall aushaltbar. Ich stand vor meiner Haustür und drehte mich zu meiner Tasche um den Schlüssel aus ihr zu angeln. Ich griff ins leere. Verwirrt schaute ich nach unten.

*Nein, nein, NEIN, NICHT SCHON WIEDER!!*

Seufzend ließ ich mich mit dem Rücken an der Tür zu Boden gleiten.

*Warum muss ich nur so vergesslich sein?! Wenigstens war diesmal mein Handy nicht in der Tasche. Zurück laufen lohnt sich auch nicht, bis ich da bin, sind die Jungs vom Volleyballclub schon lange weg.*

Leise seufzte ich. *Natürlich ist auch heute der Tag, an dem Papa so spät aus der Arbeit kommt.*

Ich nahm mein Handy aus der Jackentasche. 18:30 zeigte mir mein Display an.
*3Stunden?! Ich kann doch nicht 3 Stunden hier sitzen bleiben!*
Doch was blieb mir schon anderes übrig.

*Was soll ich nur so lange machen? Ich könnte Nishinoya fragen wie es ihm geht.*

Ich ging auf unseren Chat und schrieb ihm.

L: >Hay, ich hab von Hinata gehört, dass du krank bist, was hast du?<

Sofort sprang unter seinem Namen das Wort online, das sich sogleich in ‚schreibt...' umänderte.

Sofort fing mein Herz wieder an zu rasen und so laut zu schlagen, dass mein Herzschlag lautstark in meinen Ohren hämmerte.

*Sei doch mal ruhig!*, schimpfte ich während ich mit leicht zitternden Händen auf seine Antwort wartete.

N: >Nur ein bisschen erkältet nichts schlimmes<

L: >War klar, du hattest schließlich keine Jacke an<.

N: >Dafür bist du nicht krank geworden, das ist doch alles was zählt^^<.

Als er das geschrieben hatte wäre mir fast mein Handy aus der Habd gerutscht, während meine Mundwinkel sich wie automatisch nach oben zogen. So weit ich mich zurück erinnern konnte, hatte noch nie Jemand so etwas rührendes zu mir geschrieben und irgendwie trieb es mir Tränen des Glücks in die Augen.

N: >Was machst du eigentlich gerade?<.

Diese Frage kam für mich wie aus dem Nichts. Ich schaute mich um. *Sollte ich ihm wirklich erzählen, dass ich wie ein Opfer vor meiner Haustüre sitze, weil ich mal wieder meine Tasche liegen gelassen habe? Naja er kennt die Macke schon zur Genüge also warum nicht.*

L: > Ich Sitz noch die nächsten drei Stunden vor meiner Haustür, weil ich meine Tasche in der Umkleide liegen gelassen habe, da war mein Schlüssel drin und mein Vater kommt erst in 3 Stunden.<

*Ich hab es wirklich abgeschickt...der denkt doch bald wirklich ich bin komplett bescheuert!*

Ich sah wie er die Nachricht gelesen hatte, doch nichts dazu schrieb. Bestimmt eine Minute saß ich auf der Stufe vor dem Haus mit dem Rücken an die Tür gelehnt und starrte den Chat an.

*Ja, das waren soeben meine letzten Worte die ich mit ihm gewechselt habe, er denkt wirklich ich bin blöd!*

Seufzend legte ich mein Handy neben mich. Gleich darauf vibrierte es.

N: > 😂😂😂<

N: >Wenn ich wieder gesund bin, werde ich dich jedesmal daran erinnern, damit du nichts mehr vergisst<

L: >Nein, bloß nicht! Ich schaff das schon selber<

N: >Naja, offensichtlich nicht 🤔<

L: >Vollidiot!<

N: >Ey 🥺😢<

N: >Andere Frage: willst du bis dein Vater kommt zu mir? Ich wohn nicht weit weg von dir.<

*Was soll ich denn bei ihm?*

L: >Nee, passt schon. Ich sitz hier ganz gut.<

*Lüge! Es ist eiskalt, stockdunkel und bei jedem Geräusch bekomm ich einen Herzinfarkt!*

N: >Gut, dann komm ich rüber<

*Ist der dumm?!*

L: >Garantiert nicht, du bist krank!<

N: >Is mir egal, ich lass dich nicht allein im Dunkeln da sitzen! Also entweder kommst du her oder ich komm zu dir.<

„Was für ein sturer Vollidiot!", schnaubtet ich genervt. „Ich bin doch keine 5 mehr!"

L: >Du weißt schon, dass du dich nicht um mich kümmern musst, ich bin alt genug.<

N: >Ja, aber ich mach es gerne für dich. Also was ist jetzt?<

L: >Nichts ist!<

N: >Gut, dann komm ich jetzt rüber<

Sofort ging er offline.

N: >NEIN!<, schreib ich, doch er laß es nicht mehr.

„So ein dummer dummer Vollidiot!", schrie ich durch die Straße. Neben mir ertönte ein Knacken. Hektisch atmend zuckte ich zusammen und rutschte näher an die Haustür.

„Wer...wer ist da?"

Meine Stimme zitterte.

*Es war bestimmt nur eine Katze oder ein Waschbär.*

Mit zitternden Händen aktivierte ich die Taschenlampe an meinem Handy. Ich leuchtete mit Herzrasen zu dem Busch, von dem das Geräusch kam. Meine Augen wurden größer. Es sah aus, als ob etwas schwarzes daneben kauerte, ohne Licht war es im Dunkeln kaum sehbar, doch jetzt erkannte ich es ganz genau. Da war etwas!

„Ha...hallo?".

Meine brüchige Stimme zitterte, während mein Herz fast aussetzte. Im Licht der Taschenlampe stellte sich das Geschöpf auf. Es war ein komplett schwarz gekleideter Mann, der sich da erhob und mich direkt anstarre. Laut schrie ich vor Schreck auf. So schnell ich konnte rannte ich los. Meine Lunge brannte, mein Herz raste. Tränen schossen mir in die Augen.

*NEIN! BITTE NICHT!*

Ich wollte schreien, doch mir fehlte die Luft. Ich traute nicht mich umzuschauen, ich wusste nicht, ob der Mann noch da war oder nicht. Ich wusste nicht wohin ich lief, ich rannte, Hauptsache weg.
Tränen liefen über mein Gesicht.

Mit vollem Tempo rannte ich in etwas und knallte zu Boden. Verängstigt schloss ich die Augen und schrie.

„LASS MICH IN RUHE! BITTE LASS MICH IN RUHE, ICH HAB DIR NICHTS GETAN!"

Langsam öffnete ich meine glasigen Augen. Ich konnte nichts erkennen, nur, dass die Person in die ich gerannt war, vor mir in die Hocke ging.

„GEH WEG!", trat und schlug ich schreiend um mich. Ich spürte wie ich den Typ öfters traf. Seine Hand legte sich auf meine Arme. Sofort schrie ich noch lauter.

„Lea, beruhig dich, ich bin's", nahm ich eine sehr bekannte Stimme war. Hektisch atmend wischte ich mir die aufsteigenden Tränen weg. Ich blickte in zwei warme braune Augen die mich besorgt musterten.

„Was ist passiert?!"

Ich konnte nicht antworten. Die Angst hatte mir alle Worte genommen. Hektisch schluchzte ich. Stürmisch umarmte ich Nishinoya der vor mir in der Hocke saß. Ich weinte und weinte vor Angst und tränkte dabei seinen grauen Pullover.

„Alles ist gut, ich bin da", beruhigend strich er mir über meinen zitternden Körper.
„Schau mich an, du musst ganz ruhig atmen."
Ich sah ihn an. Sein Gesicht sah unglaublich besorgt und gleichzeitig angsterfüllt aus.

Langsam versuchte ich mit ihm ein und aus zu atmen. Nach einiger Zeit wurde es besser. Mein Herz hatte sich beruhigt und mein Atem flachte ab, nur das Zittern blieb.

„Gehts wieder?", fragte der Braunhaarige mich fürsorglich, während er mich die ganze Zeit in seinen Armen hielt.
Ich nickte und drückte meinen Kopf erschöpft an seine Brust.

„Was ist eigentlich passiert?"

„Da...da war ein Mann in unserem Garten...er...er hat mich die ganze Zeit beobachtet und als ich ihn bemerkt habe ist er aufgestanden und näher gekommen."

„Was?!", rief der Junge aufgebracht. „Dem werd ich was erzählen!"

Nishinoya ballte die Hände zu Fäusten und ließ dabei die Knochen knacken. Ich sag zu ihm hoch. Sein Gesichtsausdruck war unglaublich wütend. Ruckartig stand er auf, bereit dem Typen wirklich zu suchen.

„Nein, bitte bitte geh nicht!", rief ich verängstigt. Ich wollte unter keinen Umständen, dass ihm auch etwas passiert.

„Gegen solche Typen muss man sich wehren, sonst hast du nie wieder deine Ruhe!"

Zielstrebig ging er los.

„Nein!", ich hechtete zu seinem Bein und klammerte mich fest wie ein kleines Kind.

„Nein, bitte geh nicht!", weinte ich erneut. „Bitte, bitte, lass uns zu dir gehen und das alles vergessen!", flehte ich schluchzend. Es schien zu wirken. Nishinoya ging vor mir in die Hocke. Sanft nahm er mein Kinn hoch, dass ich gezwungen war ihn anzuschauen.

„Gut, dann hol ich dich aber jeden Morgen ab und begleite dich jeden Abend nach Hause."

„Was? Nein, das kannst du dich nicht machen!"

„Natürlich kann ich das"

„Und wie willst du das mit Volleyball machen? Du hast ganz anders aus als ich."

„Entweder schwänze ich oder du bleibst so lange."

Mit verweinten Augen schaute ich ihn an.
„Können wir bitte erstmal hier weg bevor wir weiter diskutieren?"

Er nickte und half mir hoch. Bis zu sich nach Hause ließen wir unsere Hände nicht los und ausnahmsweise hatte ich nichts dagegen, da sie mir doch ziemlich viel Sicherheit gaben.

Bei sich zu Hause war außer ihm Niemand. wir gingen in sein Zimmer und ich hatte gedacht es wäre ziemlich chaotisch aber es hielt sich in Grenzen.

„Sorry, hab nicht mit Besuch gerechnet", lachte er etwas verlegen und setzte sich auf sein Bett.

„Schon ok."

Mir war alles recht, Hauptsache weg von draußen. Ich sah auf mein Handy und erblickte 5verpasste Anrufe von Tooru. Genau in dem Moment fing mein Handy wieder an zu vibrieren.

„Tut mir leid, aber da muss ich ran, sonst macht er sich Sorgen", sagte ich zu dem Braunhaarigen, dann ging ich ran.

L: >Hi Tooru<

T: >Lea? Hast du geweint? Wer war es?! War das dein Loverboy?!<

*Warum merkt der das sofort?*

L: >Ich kann dir eh nichts vormachen<, brummte ich.

T: >Nein, kannst du nicht, also sag gleich die Wahrheit, ich verprügel ihn auch für dich!<

L: >Jetzt komm mal wieder runter! Ich hab mein Schlüssel vergessen, hab mich vor die Haustür gesetzt, irgendwann hab ich gemerkt, dass ich beobachtet werde. Dann stand da ein Mann in unserem Garten der auf mich zu kam, ich bin weggerannt, Ende<, ratterte ich schnell alles runter, da ich nicht nochmal an diese schreckliche Erfahrung zurück erinnert werden wollte.

T: >WAS?!< sofort riss ich das Handy eine Armlänge von mir weg.
T: >Gehts dir gut?! Wo bist du jetzt?! Bist du in Sicherheit?! Bist du bei der Polizei?!<

L: >Ja, mir gehts gut. Nein, ich bin nicht bei der Polizei. Ja, ich bin in Sicherheit. Nishinoya hat mich gerettet, ich bin jetzt bei ihm zuhause.<

Ich hörte ihn erleichtert aufatmen.

T: >Das ist gut. Aber Lea, du musst wirklich zur Polizei gehen<, er klang ungewohnt ernst, trotzdem fand ich seinen Plan nicht wirklich gut .

L: >Vergiss es. Die machen eh nichts, da ist es besser ich schenk dem Typen nicht noch mehr Beachtung. Der kommt bestimmt nicht wieder.<

T: >Weiß dein Vater davon?<

L: >Spinsnt du?! Nein, natürlich nicht, der lässt mich sonst nicht mehr raus.<

T: >Wär wahrscheinlich auch besser so<, hörte ich den Jungen besorgt brummen.

L: >Wenn's dich beruhigt, Nishinoya bringt mich jetzt immer zur Schule und abends nach Hause.<

T: >Gut so, möchte ich ihm auch raten.<

Genervt seufzte ich.

T: >Ich komm am Wochenende vorbei und keine Widerrede<

L: >Jaja, Papi<

T: >Pass auf dich auf<

L: >Ja mach ich, hab dich lieb<

T: >Ich dich auch<

Ich legte auf und seufzte laut. „Jetzt hab ich den Salat."

„Ich finds gut", mischte Nishinoya sich ein, den ich ehrlicherweise schon wieder vergessen hatte und erst jetzt überrissen hatte, dass er noch da war.

Ich schrieb noch schnell meinem Vater, dass er mir schreiben soll sobald er zuhause war, da ich meinen Schlüssel vergessen hatte, dann legte ich mein Handy weg.

„Wollen wir runter gehen und irgendwas anschauen?", schlug der Junge vor. Ich nickte und folgte ihm die Treppe wieder runter.

Im Wohnzimmer setzten wir uns mit etwas Abstand auf das graue Sofa. Wir suchten uns einen Film aus und schauten, während wir kein Wort miteinander wechselten.

„Was meinte Oikawa eigentlich mit Loverboy? Datest du irgendwen?", unterbrach Nishinoya irgendwann das Schweigen zwischen uns.

*Er hat das gehört?!*

„Äh...nein, Tooru spinnt einfach, mehr nicht", versuchte ich seine Frage so neutral wie nur möglich zu beantworten.

POV Nishinoya:

Ich spürte wie sie mich anlog. Ich hörte es aus ihrer Stimme heraus.

„Achso", murmelte ich nur leise als Antwort. Meinen Kopf legte ich wieder auf dem grünen Sofa Kissen ab und atmete tief durch. Prüfend legte ich mir meine Hand auf meinen schmerzenden Schädel. Er war glühend heiß.

*Das Fieber ist immer noch da, kein Wunder wenn ich hier dauernd rumlaufe, aber ich tu es für sie.*

Leise grummelnd schloss ich meine Augen.

*Was soll das eigentlich bringen? Sie dated eh Jemand anderen, da hab ich keine Chance. Aber wer ist es? In der Schule hängt sie nur mit ihrer Freundin ab. Wahrscheinlich ist es wer von außerhalb.*

„Ist alles in Ordnung?", der besorgte Ton in ihrer Stimme ließ mich meine Augen wieder öffnen.

„Äh...ja warum?"

Ihre wunderschönen blauen Augen musterten mich. Dennoch sah sie weiterhin besorgt aus.

„Du zitterst überall", antwortete sie.
*Stimmt, sie hat recht*, fiel es mir erst jetzt auf, genauso wie mir auffiel wie unglaublich kalt mir urplötzlich war.
Bevor ich überhaupt reagieren konnte, war sie mir so nahe gekommen. Ihre zarte Hand legte sich auf meine glühend heiße Stirn. Peinlich berührt zog sie ihre Hand zurück. Mit rötlichen Wangen drehte sie sich beschämt weg.

„Tschuldige ich wollte nicht so aufdringlich sein. Kann es sein, dass du Fieber hast?", fragte sie mich mit ihrer zarten, kümmernden Stimme.

„Ja, wahrscheinlich", grummelte ich leicht, während es in meinem ganzen Kopf hämmerte.

„Warum bist du dann gekommen?", es klang als wäre es ein Vorwurf. Beschämt sank ich etwas den Kopf und brach den Blickkontakt ab.

„Ich wollte nicht dass dir etwas passiert und trotzdem wäre es fast geschehen. Ich will gar nicht wissen was passiert wäre, wenn du nicht in mich reingerannt wärst!"

Ungewollt wurde ich lauter. Sofort dröhnte mein Kopf. Zischend vor Schmerz hielt ich mir eine Hand an den Schädel.

*Was mach ich hier eigentlich? Das alles bringt doch gar nichts, sie will eh Jemand anderen als mich.*

„Dafür danke ich dir auch, aber du sollst dir nicht selber schaden wegen mir, ich will genauso wenig, dass dir etwas passiert."
Ihre Worte ließen mein Herz schneller schlagen. Es gab kaum Jemand der sich sorgen um mich machte.

„Trotzdem werde ich dich nach Hause und zur Schule begleiten."

Darauf seufzte sie nur einmal laut aus und drehte sich wieder zum Fernseher zurück.
„Hier, noch deine Jacke, bevor ich es vergesse", wurde ich von der Seite mit einem schwarzen Stoffbündel beworfen.

Am Ende des Films brachte ich sie noch nach Hause. Bevor ihr Vater mich sehen konnte, war ich schon aus ihrem Sichtbereich verschwunden.

Ich zog meine Jacke zu und rieb mir dabei über meine zitternden Arme. Mein Fieber hatte mich fest im Griff und ließ mich schwach fühlen.
*Ich darf sie nicht aufgeben, dafür mag ich sie viel zu sehr*, waren meine Gedanken, als ich tief ihren Geruch in mich aufsog, der an meiner Jacke haftete.

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Dafür das so lange nichts kam, heute mal in Überlänge 😄 hoffe ihr hattet Spaß^^

(3174 Wörter)

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