~ 9 ~


- Kira -

Am nächstem Morgen wachte ich unüblicher Weise mit guter Laune auf. Ich stand auf, um mich für die Schule fertig zu machen. Ich wusch mich, putzte mir meine Zähne und zog mich an. Ich zog mir meine schwarze zerrissene Jeans und ein dunkelblaues Shirt mit 3/4 Ärmeln an. Dann kämmte ich mir mein kurzes Haar durch und ließ sie offen. Als ich fertig war, zog ich mir Schuhe an, schulterte meine Tasche und begab mich auf den Weg zur Schule.

Auf dem weg zur Schule hörte ich mit meinen Kopfhörern Musik. Wie immer hörte ich sie auf der lautesten Lautstärke, wodurch ich nicht mitbekam, wie mir von hinten die Augen zu gehalten wurden. Sofort bekam ich Panik, als dann einer meiner Kopfhörer aus meinem Ohr gestöpselt wurde.

"Annyeonghaseyo!", konnte ich die Stimme von Hoseok wahrnehmen, der mir Lautstark ins Ohr sprach. Ich lachte und nahm seine Hände von meinen Augen. "Annyeonghaseyo Hoseok. Aisch warum so laut?", fragte ich ihn und er lachte nur. "Weil du mich vorhin nicht gehört hast. Wegen deiner Musik.", erklärte er mir und zeigte auf meine Kopfhörer, während er wieder kurz lachte.

Ich schüttelte nur belustigt den Kopf. Zusammen machten wir uns dann weiter auf den Weg zur Schule und unterhielten uns wie gestern Abend über alles mögliche, wodurch mich Hoseok auch zum lachen brachte. Wieder umgab mich eine wärme wie gestern, als ich über den gestrigen Tag nachdachte und ich wusste nicht wieso.

- Timeskip-

Komischer Weise hatte mich heute niemand gehänselt. Es war so, als wäre nie etwas passiert. Ich war unsichtbar. Ich denke, es lag daran, dass Hoseok bei mir war. Doch wusste ich nicht, warum er etwas damit zu tun haben könnte.

Gerade hatten wir Wahlfach-Unterricht, welcher mit dem Leuten der Schulglocke beendet wurde. Alle verließen eilig den Klassenraum, womit der Raum nun komplett leer war. Ich war die einzige, die noch im Klassenraum war, da ich noch meine Sachen in die Tasche packte. Nachdem dies getan war, schulterte ich meine Tasche und wollte den Raum verlassen, doch kam gerade ein Junges aus meiner Klasse herein.

Einer von ihnen war einer der "Player" der Klasse und die anderen beiden waren einfach nur Mitläufer von ihm. Alle drei kamen auf mich zu und ich wich augenblicklich zurück. "Hallo Kira.", sagte der "Player" bedrohlich und grinste. Schließlich hatte ich die Wand im Rücken und sah panisch immer wieder von den Jungs zur Tür und wieder zurück.

"Das kannst du vergessen. Du kommst so schnell nicht hier weg.", sagte er und lachte dumm, worauf die anderen ebenfalls dumm lachten. Die beiden Handlanger rissen mir meine Tasche weg und entfernten sich mit dieser zum Lehrerpult, nur um dann die Tasche auszukippen und sie zu durchwühlen.

Ich versuchte mich an ihm vorbei zu schleusen, doch hielt er mich an meinem Oberarm fest und drückte mich zurück gegen die Wand. "Schön hier geblieben.", grinste er dreckig und hielt mich nun an meinen Handgelenken noch stärker fest, die er neben meinem Kopf festgepinnt hatte.

Ängstlich schaute ich weg und versuchte mich aus den Griff zu befreien, doch verstärkter er ihn nur noch mehr, als dass er es ohne hin nicht schon tat. "Du begreifst es wohl nicht. Dann musst du wohl bestraft werden.", sagte er und lachte dreckig. Seine Mitläufer hatten seinen Spruch wohl mitbekommen, da sie nun ebenfalls dreckig lachten und die Seiten meiner Hefte und Blöcke herausrissen und aus dem Fenster warfen.

Er hielt meine Handgelenke nur noch mit einer Hand über meinem Kopf fest und drückte mit Gewalt sein Knie zwischen meine Beine. Meine Angst nahm zu. Ich fing an noch schneller aus Angst zu atmen. Mein Gegenüber ließ seine andere Hand nun über meine Seite runter zu meinem Hosenbund wandern. Ich kniff meine Augen zusammen und fing an leise zu wimmern. Als ich merkte, wie er meine Hose öffnen wollte, war plötzlich der Griff um meinen Handgelenken und der Drucken zwischen meinen Beinen verschwunden. Ich hörte einen dumpfen und lauten Aufschlag und öffnete vorsichtig meine Augen.

Der "Player" lag am Boden und raffte sich langsam wieder auf. Vor mir stand Hoseok und funkelte den am Boden liegenden Jungen wütend an. Ich rutschte einfach mit dem Rücken die Wand hinter mir herunter und zog Beine und Arme eng an mich. "Lass die Finger von meiner Freundin.", sagte Hoseok bedrohlich. Er drehte sich kurz darauf zu mir um, half mir auf die Beine und nahm meine Hand in seine.

Dann zog er mich auch schon sofort aus den Klassenraum hinter sich her. "Du kannst sie nicht für immer beschützen!", schrie der Junge uns hinterher, doch ignorierte es Hoseok und zog mich einfach weiter durch die Gänge der Schule. Er sagte kein einziges Wort, weshalb ich ebenfalls stumm blieb.

Auf dem Schulhof kamen wir dann schließlich zum stehen. Hoseok drehte sich zu mir um und hatte noch immer meine Hand fest in seiner. Er sah mich besorgt an. "Hey. Alles ist gut.", sagte er und strich meine Tränen weg. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen. Ich nickte nur und starrte einfach auf den Boden.

"Hoseok?" "Hm?" "Ich will hier weg.", sagte ich einfach und er nickte verstehend. Da er och immer meine Hand hielt zog er mich einfach weiter mit sich. Ich achtete nicht darauf, welchen Weg er einschlug, doch fand ich mich nach 20 Minuten Weg in einer kleinen aber recht modernen Wohnung wieder.

Hoseok zog mich durch die Wohnung weiter bis hin zum Wohnzimmer und setzte mich dann schließlich auf das Sofa. "Ich komme gleich wieder.", sagte er und ließ meine Hand los. Ich schaute mich um. Die Wohnung war sehr schön und modern eingerichtet. Ich sah im Augenwinkel, wie Hoseok wieder kam und sich neben mich auf das Sofa setzte. Er reichte mir eine Tasse, welche ich dankend annahm. Ich trank ebenfalls wie Hoseok einen Schluck daraus.

"Hoseok?""Ja?" "Danke.", bedankte ich mich, worauf ich ihn ansah und er mich fragend ansah. "Wofür?", fragte er und stellte seine Tasse auf den kleinen Beistelltisch ab. "Ich bedanke mich dafür, dass du mir schon so oft geholfen hast und für mich da warst, obwohl du mich erst seit knapp ein paar Tagen oder Wochen kennst.", erklärte ich und sah wieder auf den Boden. "Dafür sind Freunde doch da.", sagte er lächelnd und irgendwie bereitete mir dieser Satz Freude wie auch ein Stich ins Herz.

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