~ 6 ~

- Jimin -

In Gedanken versunken verließ ich das Schulgelände und ließ mein Blick auf mein Handy ruhen. Ich schrieb Kira und fragte nach wie es ihr ginge. Jedoch ohne Erfolg, weshalb ich mein Handy wieder in meiner Hosentasche verschwinden ließ und dann wieder auf die leicht befüllte Straße sah. Meine Beine führten mich zum Bus, welcher nach ein paar Minuten auch schon kam und ich daher auch einstieg. Wie üblich ließ ich mich ganz hinten nieder und blickte dann aus dem Fenster.

"Ist hier noch frei?", sprach eine weiche Stimme, welche mich sofort auf schauen ließ und ich dann in ein helles und reines Gesicht sah. Es war ein Junge, mit grauen Haaren und dazu trug er eine weiße Kappe. Die weiße Kappe passte zu seinen Klamotten, denn er trug eine hellblaue teilweise verwaschene Jeans und dazu einen dicken weißen Pullover, welcher die Aufschrift "Sleep" in schwarz besaß.

Ich war so fasziniert von seinem Aussehen, dass ich total seine Frage vergessen hatte und deshalb nochmal nachfragen musste. "Ehm..was?", hauchte ich leise und merkte wie meine Wangen leicht rot wurden. Einmal vor Peinlichkeit und dann noch, weil ich ihn so lange gemustert hatte. Er jedoch lachte nur und schüttelte dabei seinen Kopf.

"Ich fragte ob hier noch Platz ist." "Oh. Sicherlich!", erwiderte ich blitzschnell und rutschte weiter zum Fenster durch. Schmunzelnd ließ er sich neben mir nieder und öffnete dabei sein Notizbuch, welches mir jetzt erst aufgefallen war. Er holte einen Stift aus seiner Hosentasche und fing an irgendwas darin zu schreiben.

Während der Junge neben mir mehr als konzentriert in sein kleines Buch schrieb, musterte ich ihn von der Seite und konnte meine Augen einfach nicht von ihm lassen. Er besaß eine kleine Stupsnase und seine Lippen waren schmal. In diesem Moment hasste ich es, dass ich das männliche Geschlecht bevorzugte, weil ich den Fremden durchgängig ansah und ich schon merkte, dass mein Herz im doppelten Tempo schlug.

"Alles Gut?", fragte er dann plötzlich und drehte sich dabei um. "Mh?" "Ob alles gut ist. Dein Gesicht ist ganz Rot.", kicherte er und wackelte mit den Stift vor meinen Augen umher. Sofort fasste ich mir an meine Wangen und musste feststellen, dass diese warm waren und wahrscheinlich nicht daran dachten ihre normale Farbe wieder anzunehmen.

Ich drehte mein Gesicht Richtung des Fensters, um meine Röte im Gesicht zu verstecken. Mir war das extrem peinlich und es machte die Situation auch nicht besser, als der Junge neben mir anfing zu kichern. Doch wandte er sich wieder seinem Notizbuch zu und schrieb darin weiter.

Plötzlich schellte mein Handy, welches ich aus meiner Hosentasche zog. Eine Nachricht von Hoseok. Ich öffnete sie und las mir die Nachricht durch. Während ich mir sie durch las, musste ich schmunzeln. Ich schrieb Hoseok eine Antwort, ließ mein Handy kurz darauf wieder in der Hosentasche verschwinden und stieg aus dem Bus aus.

- Hoseok -

Nach der Schule schrieb ich Jimin von meiner Idee. Ich musste nicht lange warten, als dann auch schon eine Antwort kam. Ich grinste und machte mich auf den Weg zum Stadtpark. Dort wartete ich schließlich.

Nach knapp 15 Minuten hörte ich jemanden meinen Namen rufen und ich sah in die entsprechende Richtung. Ich sah in der Ferne Jimin auf mich zu laufen und er hatte wie abgemacht Kira dabei. Ich musste lächeln als ich Kira sah.

Kira lief mit gesenktem Blick neben Jimin her. Sie trug eine lange schwarze Hose, welche an den Knien zerrissen war, ein weißes Shirt und darüber eine ebenfalls weiße Kaputzenjacke, welche ihr etwas zu groß war. Sie hatte ihr braunes Haar zu einem Zopf zusammen gebunden. Nur einzelne Strähnen hingen ihr noch ins Gesicht, was bei ihr verdammt schön aussah.

"Annyeong Jimin. Annyeong Kira.", begrüßte ich beide, als sie bei mir ankamen. Kira hatte weiterhin den Blick gensenkt und winkte nur einmal kurz zur Begrüßung. "Also dann. Lasst uns los gehen.", meinte Jimin nur und lief los.

Jimin lief freudenstrahlend neben mir her, während ich zwischen Kira und ihm lief. Nichts ahnend sah Kira durch die Gegend. Ich musste die ganze Zeit über lächeln. In Kiras Nähe fühlte ich mich wohl und hatte wieder den Drang sie vor alles und jedem zu beschützen. Wieder bestätigte sich mein Gefühl, dass ich mehr als Freundschaft für sie empfand.

Nach einer Weile blieben wir schließlich vor einem  großem Gebäude stehen und Kira sah es erstaunt wie auch fragend an. Ich sah zu Kira rüber. Erst jetzt fiel mir auf, dass ihre blaue Flecken im Gesicht nicht mehr zu sehen waren. Ob sie noch immer die Verbände an den Armen trug, konnte ich wegen ihrer Jacke nicht sehen.

Jimin hatte bereits die Tür ins Innere des Gebäudes geöffnet und sah uns wartend an. "Kommt ihr?", sagte er und grinste. Kira sah nun zu Jimin, aber rührte sich nicht von der Stelle. Ich nahm dann einfach Kiras Hand in meine und zog sie mit ins Gebäude.

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