~ 4 ~
- Hoseok -
Ich war wütend und geschockt zu gleich. Wie von selbst spannten sich meine Muskeln an. Vor mir auf dem Toilettenboden lag Kira. Ihre Unterlippe war aufgeplatzt und blutete, ihr Gesicht war rot, man konnte erkennen, dass sich langsam Blaueflecken bildeten. Außerdem war sie ganz nass. Wahrscheinlich hatten diese Miststücke Kira's Kopf in die Toilette getaucht. Dass sie verprügelt worden war, konnte man schon von weitem erkennen.
Ich kniete mich zu ihr in die Toilettenkabine und legte vorsichtig eine Hand auf ihren Arm. Sie rührte sich nicht. Gab auch keine Bewegung von sich. "Kira?", fragte ich und rüttelte leicht an ihrem Arm. Nichts. "Kira.", sagte ich wieder vorsichtig und sanft und rüttelte wieder an ihrem Arm, nur dieses mal ein bisschen fester. Wieder nichts. Langsam mache ich mir Sorgen.
"Kira! Wach auf!", sagte ich und rüttelte noch stärker an ihrem Arm. Langsam öffnete sie ihre Augen. <Endlich.>, dachte ich mir und sah sie mit einem sanften Lächeln an. Als sie mich sah, weitete sie vor Schreck ihre Augen, kniff sie zusammen und legte ihre Arme zum Schutz vor ihrem Kopf.
"Hey... Ich tu dir nichts. Versprochen.", versuchte ich sie zu beruhigen. Sie zog ihre Arme wieder zurück und sah mich nun aus ängstlichen Augen an. "Kannst du aufstehen?", fragte ich sie und musterte sie weiter. Schaute nach, ob sie irgendwo noch weitere Blaueflecken oder ähnliches hat. "Ich... Weiß es nicht.", wisperte sie und sofort schaute ich wieder zu ihr. Ich legte vorsichtig einen Arm um ihre Taille, nahm mit meiner freien Hand ihre in meine und half ihr sich aufzusetzen. Sie zischte einmal vor Schmerz auf und verzog das Gesicht.
Als sie saß, hielt ich sie immer noch an der Taille fest, damit sie nicht umkippt. "Danke. Es geht schon. Du kannst mich wieder loslassen.", sagte sie und ich ließ sie vorsichtig los. "Warte bitte hier. Ich komme sofort wieder.", sagte ich und wartete auf eine Antwort, worauf sie einmal nickte. Ich stand dann auf und verließ die Toiletten.
- Kira -
Irgendetwas rüttelte an mir. Ich hatte überall Schmerzen. Mir viel es schwer meine Augen zu öffnen. Mit viel Mühe hatte ich es geschafft sie zu öffnen. Ich sah verschwommen, doch erkannte ich Umrisse einer Person. Aus Angst hob ich schützend meine Arme vor meinen Kopf. "Hey... Ich tu dir nichts. Versprochen.", sagte die Person vor mir und ich zog langsam meine Arme wieder zurück, während ich die Person vor mirlangsam musterte.
Vor mir saß in der Hocke Hoseok. Die Mädchen, die mich zusammen geschlagen haben, waren nicht zu entdecken. "Kannst du aufstehen?", fragte er mich vorsichtig und musterte mich. "Ich... Weiß es nicht.", wisperte ich und Hoseok schaute mich sofort wieder an. Er schaute mir in die Augen und ich in seine. Ich wusste nicht, ob ich ihm vertrauen sollte. Ich hatte einfach Angst.
Ohne etwas zu sagen legte er seinen Arm um meine Taille und mit seiner anderen freien Hand nahm er meine in seine. Er zog mich vorsichtig hoch, um mich aufzusetzten. Ein stechendes Ziehen ging durch meinen Körper und ich zischte vor Schmerz und verzog mein Gesicht. Als ich dann schließlich aufrecht saß, hielt mich Hoseok noch immer fest. "Danke. Es geht schon. Du kannst mich wieder loslassen.", sagte ich und er ließ mich los. "Warte bitte hier. Ich komme sofort wieder.", sagte er und ich nickte. Er stand dann schließlich auf und verließ die Mädchentoilette.
Ich wusste nicht, wohin er gegangen ist. Ich saß einfach hier und wartete. Mit einem mal wurde mir übel. Trotz den stechenden Schmerzen handelte ich schnell und beugte mich über die Toilette die neben mir stand. Ich übergab mich, doch anstatt der Kotze spuckte ich eher Blut. Als ich fertig war, setzte ich mich wieder normal neben die Toilette und lehnte mich gegen die Kabinenwand und schloss die Augen.
Ich hörte zwei Stimmen und schnelle Schritte. Die Stimmen und die Schritte kamen immer näher und wurden somit auch lauter. Als ich meine Augen öffnete und zur Tür sah kam Hoseok mit Jimin zurück. Jimin hielt meine Tasche in der Hand und sah mich mit aufgerissenen Augen an. "Kira!", sagte er, ließ meine Tasche fallen und kam auf mich zu gelaufen, während er in einer fließenden Handbewegung ein Taschentuch aus seiner Jackentasche zog.
"Scheiße, was ist mit dir passiert?", fragte er murmelnt, während er mit dem Taschentuch das restliche Blut von meinem Mundwinkel wischte und es in die Toilette warf. Doch sah ich einfach weg. Im Augenwinkel erkannte ich, dass auch Hoseok zu uns trat und sich hinkniete. "Kira?", fragte Hoseok vorsichtig und ich sah zu ihm. "Was ist passiert?", fragte er mich und sah mich besorgt wie auch ernst an. Ich sah kurz zu Jimin, dann wieder zu Hoseok. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hatte Angst davor, was sie tun würden, wenn ich die Wahrheit sagen würde.
"Kira.", sprach wieder Jimin und nun sah ich ihn wieder an. "Bitte antworte uns.", sagte er und sah mich noch besorgter an. Ich dachte kurz nach. Sollte ich es ihnen sagen? Ich fasste nun all meinen Mut zusammen und antwortete ihnen. "Es waren zwei Mädchen. Sie haben mich auf die Toilette gezerrt und meinen Kopf in die Toilette gedückt, bevor sie mich verprügelten.", gestand ich, während ich zu Boden sah und zitterte. "Während sie mich verprügelten, wurde irgendwann alles um mich herum schwarz, bis Hoseok hier war.", erzählte ich weiter und sah dann auf zu Hoseok. Jimin wie auch Hoseok hörten mir geduldig zu, bis ich nichts mehr sagte.
- Hoseok -
"Während sie mich verprügelten, wurde irgendwann alles um mich herum schwarz, bis Hoseok hier war.", als sie zu ende sprach, sah sie vom Boden auf in mein Gesicht. Die ganze Zeit über, hatte ich ihr in die Augen gesehen. Ich wusste nicht warum, aber auch wenn sie mich nicht direkt ansah und ich ihr in die Augen schaute, fesselten sie mich, zogen mich in ihren Bann. "Weißt du wer genau es von den Mädchen war?", fragte Jimin Kira und ich wurde augenblicklich zurück in die Realität gerissen. Kira sah zu Jimin und schüttelte als Antwort den Kopf. "Ich weiß es.", erhob ich das Wort und Jimin sah sofort fragend zu mir. Ich beschrieb ihm kurz die beiden Mädchen, bevor er ging, um einem Lehrer über Kira Bescheid zu geben und diese zwei Mädchen zu suchen.
Ich half derweil Kira auf, nahm dabei ihre Tasche und brachte sie in die Umkleide der Mädchen. Mittlerweile ist die komplette Halle samt Umkleiden leer. Selbst der Lehrer ist nicht mehr da, weswegen Jimin einen holen muss. Ich setzte sie auf eine der Sitzbänke und stellte ihr Tasche auf den Boden, bevor ich mich neben sie setzte. Aus dem Augenwinkel sah ich zu ihr. Ich verstehe es nicht. Warum hassen alle Kira?
Lange beobachtete ich sie. Sie saß da. Ihre Beine standen auf der Bank und sie hatte sie fest an sich gedrückt, ihre Arme darum geschlungen und den Kopf gesenkt. Ein paar Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht und plötzlich kam in mir das Bedürfnis auf, ihr diese hinters Ohr zustreichen. Sie wirk hilflos und zerbrechlich, wie sie da so sitzt. Dann kommen noch die einzelnen Blaueflecken hinzu. Meine Muskeln spannten sich wieder an. Dann sah ich auf Kiras Wange etwas glitzern. Ich lehte mich ein Stück vor und sah Kira richtig an. Sie weinte. "Hey...", sagte ich und Kira sah zu mir. "Alles wird gut.", sagte ich beruhigend, wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und gleichzeitig ihre Haarsträhnen hinters Ohr, während ich sie anlächete. Sie schaute mich einfach nur an und senkte dann schließlich wieder den Blick.
-Timeskip-
Nachdem nach einer Weile ein Lehrer kam, schickte er mich mit Kira ins Krankenhaus. Ich sollte mit gehen, da ich sie auch gefunden hatte und auf sie aufpassen sollte. Er hatte uns somit vom restlichen Tag in der Schule befreit.
Ich saß nun auf dem Flur und wartete. Sie hatten Kira mit in irgendein Zimmer genommen, um sie dort zu untersuchen. Ich wurde auch befragt, warum sie so aussehen würde. Vor einer knappen halben Stunde war das nun. Ich saß hier einfach und starrte auf den Boden. Als ich sah, wie sich die Tür vor mir öffnete, sah ich auf, stand auf und lief hektisch zu der Ärtztin. "Und? Wie geht es Kira? Ist es sehr schlimm?", bombadierte ich sie mit Fragen, worauf sie mir dann alles genau und in Ruhe erklärte. "Frau Fuchs geht es gut. Sie hat nur viele Prellungen. Diese müssten aber schon bald wieder verheilt sein. Diese Creme muss zweimal täglich auf den Prellungen auftragen werden, damit es Frau Fuchs wieder besser geht.", sagte sie, drückte mir die Tube mit der Creme in die Hand und verschwand auch schon zum nächsten Patienten.
Ich nahm meine und Kiras Tasche und betrat das Krankenzimmer. Kira saß auf dem Bett, welches am Fenster steht. Sie hatte wie zuvor in der Umkleide die Beine an sich gezogen und ihre Arme darum geschlungen. Ich schloss die Tür hinter mir, stellte die Taschen ab und ging zu Kira. Ich setzte mich neben sie auf einen Stuhl der neben dem Bett stand und sah sie an. Sie hatte nun einige Verbände an den Armen. Ob es am Oberkörper auch so war wusste ich nicht. "Hoseok?", sprach sie mich an und sah weiterhin aus dem Fenster.
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