- Namjoon -

Ich hasse diesen Bastard noch immer. Wenn Kira es nicht schaffen sollte, bringe ich ihn eigenhändig um. Kira ist meine Kleine. Ich beschütze sie seit klein auf. Sie ist wie eine kleine Schwester, weswegen ich noch schlechter auf ihn zu sprechen bin, wegen der jetzigen Situation. Er hatte mich anscheinend nicht bemerkt, da er einfach weiter zu Kira sprach, obwohl ich hier an der Wand lehnte.

"Kira... Ich liebe dich.. Bitte bleib bei mir.", waren seine letzten Worte, ehe er wieder aufgesehen und mich entdeckt hat. Er weinte, also waren seine Worte wahrscheinlich ernst gemeint. Er sah weg und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

Ich setzte mich zurück auf meinen Stuhl und begab mich wieder in meine vorherige Position, ehe ich wieder begann meine Cousine zu beobachten.

~ Timeskip ~

Ich bin eingeschlafen, was ich eigentlich nicht tun wollte. "Fuck...", fluchte ich leise und rieb mir über die Augen, bevor ich mich aufrichtete und meine Augen verschlafen aufschlug. Hoseok ist ebenfalls eingeschlafen und sitzt noch immer an der Wand neben dem Fenster. Sein Kopf war zur Seite geneigt und er hatte seine Arme auf seinem Bauch liegen, während er die Beine von sich streckte.

Ich sah zu Kira und seufzte. Noch immer nicht wach. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und schaute auf das Display. 21:13 Uhr  las ich und steckte es zurück in die Hosentasche. Dass die uns hier so lange im Krankenhaus ließen, war mir echt ein Wunder. Sonst hätte man uns längst gebeten zu gehen.

Ich sah weiterhin zu meiner Kleinen. Ich müsste mit meiner Tante reden, was als nächstes geschehen soll, wenn Kira durchkommt. Ich hoffe es, denn noch einen Verlust würde ich nicht vertragen können. Dass mein Onkel aggressives Verhalten und Handgreiflichkeiten im beisein sowie gegenüber seiner Familie zeigt, ist nicht neu. Ich hatte mit meiner Tante schon einmal darüber gesprochen. Jetzt müsse nur noch gehandelt werden.

Da es wirklich schon spät geworden ist, beschloss ich mich auf den Rückweg zu machen. Als ich aufstand und zu Hoseok sah, seufzte ich leise. Auch wenn ich ihn nicht besonders leiden kann, ging ich auf ihn zu, um ihn zu wecken. Ich vergrub meine Hände in den Hosentaschen und stellte mich vor ihn. "Hey!", sagte und tritt ihm leicht gegen den Fuß. Anscheinend hatte er einen leichten Schlaf, da er langsam seine Augen aufschlug und diese dann im Raum wanderten. Als er mich ansah, hatte er einen fragenden Blick.

"Du solltest nach Hause gehen. Es ist schon spät.", erklärte ich, doch schüttelte er den Kopf ehe er verneinte. "Nein. Ich bleibe hier, für den Fall, dass sie aufwachen sollte.", erwiderte er müde und ich seufzte erneut, ehe ich mich umdrehte und zur Tür ging. "Wenn du meinst... Ich gehe zu Kira nach Hause, um mit meiner Tante zu sprechen. Sobald Kira aufwacht, gibst du mir bescheid!", sagte ich und sprach letzteres befehlend, als ich ihn auch schon allein ließ.

~ Timeskip ~

Noch sehr spät am Abend saß ich mit meiner Tante im Wohnzimmer ihrer Wohnung. Meinen Onkel hatte sie weggeschickt, da sie ihn vorerst nicht sehen will. Kann ich auch gut nach voll ziehen. Jeder von uns beiden hielt eine Tasse mit Tee in der Hand und wir sprachen über die letzten Geschehnisse. "Ich dachte, er würde nicht mehr so sein... Anscheinend habe ich mich geirrt, Namjoon.", seufzte sie und trank einen Schluck ihres Tees. "Was wäre mit deinem Plan, wenn es wieder passieren würde?", fragte ich sie und trank ebenfalls einen Schluck von dem Tee.

"Meinst du den Umzug?", hackte sie nach und ich nickte. Erneut seufzte sie. "Ja, das hatte ich vor. Doch wird es leider nicht mehr klappen. Erstens, wüsste ich nicht wohin. Zurück nach Deutschland würde zwar in Frage kommen, jedoch sollte Kira ihre Zukunft weiterhin hier verbringen. Hier wären die Verhältnisse besser.", fing sie ihre Erklärung an und machte eine kurze Pause. "Zweitens, würde das Geld nicht reichen, um zurück nach Deutschland oder in eine andere Stadt zu ziehen. Dafür müssten wir erst eine geeignete Wohnung finden und so weiter.", beendete sie und ich nickte. "Verstehe...", sagte ich überlegend.

Ich ging verschiedene Möglichkeiten durch und dachte lang und angestrengt nach, bis ich eine Idee und die wahrscheinliche Lösung fand. "Ich glaube, ich hätte eine Lösung für Kira, Tante Hannah...", murmelte ich und sah sie an. Sie sah mich sofort aus großen Augen abwartend an. "Sag, Namjoon.", forderte sie mich auf und ich nickte, bevor ich ihr von meinem Plan erzählte.