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- Kira -
Mit einem ängstlichen Blick laufe ich den Flur entlang, welcher von Schülern gefüllt ist die mich bösartig mustern. Meine Bücher drücke ich stärker gegen meine Brust und beschleunige meine Schritte. Auf den Weg zu meinem Klassenzimmer werde ich immer wieder mal zur Seite geschubst, so dass ich auf den Boden falle und meine Bücher wieder zusammen suchen muss.
Regulär ist es nichts neues für mich, weil das jeden Tag immer wieder aufs neue passiert. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich von jeden hier an dieser Schule nicht gemocht werde. Warum, wusste ich aber nicht...
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich aus Deutschland komme und in Süd Korea lebe. Dazu kommen noch meine braunen Haare, meine Smaragd grünen Augen und ich bin 17 Jahre alt. Ich bin hier nach Süd Korea gezogen, weil mein Vater eine bessere Arbeitsstelle gefunden hatte und so ebenfalls mehr Geld in das Haus bringt. Meine Mutter geht zusätzlich noch bei anderen Leuten oder Firmen putzen. Wir sind knapp bei Kasse im Moment.
"Kira!", kann ich plötzlich jemanden hinter mir schreien hören und ich drehe mich fragend um. Aber kaum war das geschehen, prallten geschätzte 100 Eier gegen mich und von hinten wurde Mehl gegen mich geworfen. Als dies beendet war, wurde ich von zwei Leuten nach vorne geschubst und meine Bücher wurden mir entrissen. Wie üblich hilft mir keiner, sondern lachen mich lieber aus und das nicht gerade leise. Die einen nehmen sogar ihr Handy zur Hand und machen Fotos oder Filmen es.
Mir wurde gesagt, dass die Menschen hier "freundlich" sein würden.
Mit Tränen in den Augen und zittrigen Beinen stehe ich einfach schnell auf, quetsche mich durch die angesammelte Schülermenge und renne zur nächst besten Mädchentoilette. In der Toilette angekommen laufe ich zum Spiegel durch und betrachte mich selbst. <Hässlich>, schießt es mir dabei durch den Kopf und ich wende meinen Blick vom Spiegel ab.
Angewidert von mir selbst, wasche ich meine Hände und streiche mir mit den feuchten Händen über die Klamotten, damit die Eier und das Mehl wenigstens etwas abgehen. Nachdem meine Sachen wieder einigermaßen in Ordnung waren, verließ ich die Toilette und lief zum Ausgang der Schule.
Letztes mal wurden meine Bücher und Hefte in die Mülltonne geworfen, welche am Eingang der Schule stehen, aber von den Bäumen verdeckt werden. Gut so, denn ich will es nicht haben das mich die Schüler sehen, wie ich in den Müll wühle.
Nach 5 Minuten in denen ich gelaufen war, stand ich nun vor den besagten Mülltonne und sah sie einfach an. Sie stinken höllisch. Mit einem mal, band ich mir meine Haare zu einem Zopf zusammen und zog die Ärmel meines Pullover hoch. Danach öffnete ich den einen Deckel und schon flog mir der Gestank entgegen. Zuerst hustet ich, aber schließlich atmete ich nochmals tief durch und suchte dann nach meinen Büchern und Heften.
Nach einer gefühlten Ewigkeit fand ich meine Sachen dann schließlich. Der Unterricht hatte bereits begonnen. Mit meinen Schulsachen in der Hand ging ich mit schnellen Schritten wieder in das Schulgebäude. Ich lief in den ersten Stock, denn dort war mein Spinnt.
Dort angekommen schloss ich ihn auf, nahm meinen Tasche heraus und packte meine Sachen dort hinein. <Einfach schnell nach Hause...>, dachte ich mir, hängte mir meine gepackte Tasche auf die Schulter und schloss meinen Spinnt. <Nur noch nach Hause.>, rief ich mir immer wieder ins Gedächtnis.
Ich lief aus dem Schulgebäude und runter vom Schulhof. Die Lehrer entfanden es nie als schlimm, wenn ich einfach nach Hause ging, um mir frische Klamotten anzuziehen. Denn, dass ich von den Mitschülern von Eiern, Mehl oder sonst irgendwelchen Sachen beworfen wurde, passierte nicht zum ersten mal.
Die Lehrer sagten, es würde sich nach einer Zeit legen, dass ich so behandelt werden würde. Ich glaubte dies aber nicht. Es hat noch keinen einzigen Schultag gegeben, an dem ich nicht so behandelt wurde. Dass ich nicht herumgeschupst, mit Sachen beworfen, mir meine Sachen weggenommen und in die Mülltonne getan wurden. Jeden Tag die selbe Leier.
Bei mir daheim angekommen fand ich meine Mutter auf und meinem Vater. Beide saßen in der Küche und hingen über den Briefen der Rechnungen. "Kira!", gab meine Mutter von sich, ließ von den ganzen Zetteln ab und lief auf mich zu. Gefolgt von meinem Vater.
"Was ist denn mit dir passiert?" "Was wohl", antwortete ich meiner Mutter und sah einfach zu Boden, weil ich meinen Eltern nicht in die Augen sehen wollte. "Okay...Es reicht jetzt mal langsam!", gab mein Vater empört von sich und lief davon. Wahrscheinlich zurück zur Küche. "Was ist denn?", fragte meine Mutter und lief ihm hinterher in die Küche.
Ich nutze die Gelegenheit und rannte hoch in mein Zimmer. Im Zimmer angekommen, schloss ich die Tür ab und ließ mich an dieser hinab sinken. Die Schreie von meinen Eltern ignorierte ich einfach und zog meine Knie an meinem Körper ran.
Nach circa 5 Minuten in denen ich geweint hatte, raffte ich mich zusammen und wechselte meine Klamotten. Fertig umgezogen, öffnete ich die Zimmertür wieder und lauschte. Nichts. Ich nutze die Chance und rannte runter zur Haustür, welche ich hinter mir zu zog und zurück zur Schule lief.
Gelangweilt schaue ich in den Himmel hinauf und überlegte, welche Stunde ich jetzt wohl haben würde. Es ist zur Zeit 10:27 Uhr, also wahrscheinlich Sport. Ja geil. Total in Gedanken vertieft merke ich gar nicht, dass ich schon am Schulhof angekommen bin und direkt in eine Person hinein lief.
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