54. Abwesend

Du sitzt mit verträumten Blick am Frühstückstisch und starrst in die Luft. Die Jungs unterhalten sich und kriegen deine seelische Abwesenheit nicht mit. Erst als das Frühstück vorbei ist und alle aufstehen, bemerkt Jimin dein merkwürdiges Verhalten.
"Babe? Alles gut?", fragt er und beugt sich vor dein Gesicht. "Hm, was?", fragst du und erwachst aus deiner Starre. "Du warst so abwesend. Geht es dir gut?", fragt er. "Ja. Alles bestens.", sagst du. Deine Lüge glaubst du dir selbst. Du redest dir ein, es sei alles bestens. Es ist auch nichts dramatisches, aber die Übelkeit ist nicht zu überspüren. Es fühlt sich an, als würde das Essen zwischen Hals und Magen klemmen.
"So siehst du aber nicht aus...", sagt dein Mann. "Es ist wirklich alles gut. Ich kann dir beim Abräumen helfen.", sagst du und drückst dich hoch. Dein ganzer Körper zittert und du fühlst dich, als wär dein Oberkörper zu schwer für deine Beine. Trotzdem stapelst du die Teller und räumst sie ein. Jimin wischt den Tisch ab und schaut dabei ab und zu über seine Schulter, um sicher zu gehen, dass du noch dort stehst, wo du vorher gestanden hast. Der Gedanke daran, dass Jimin sich so dir um dich sorgt, lässt dich lächeln. Plötzlich spürst du Arme um deine Taille, doch es tut weh, also stöhnst du kurz auf.
"Aha.", sagt Jimin betont. "Da tut es dir also weh, ja?" "Nein, deine Arme zerdrücken mich bloß.", sagst du und stellst die kleine Blume zurück auf ihren alten Platz.
"Ja ja...." "Wirklich!" "Babe..." "Haaach... Okay mir ist schlecht...", sagst du und rollst deine Augen. "Warum sagst du nie was?", fragt Jimin traurig. Du schaust auf den Boden. "Ich frag Jin nach seiner Wärmflasche.", sagt Jimin und geht an dir vorbei. Du hältst ihn an seinem Arm fest. "Nein... Die macht es nicht besser..", flüsterst du. "Und was kann ich tun, damit es dir besser geht?", fragt Jimin und sieht auf dich runter. "Du könntest... mich einfach... in... den Arm nehmen...", sagst du schüchtern. Dein Kopf sieht wie eine in Ketchup bedeckte Pommes aus. Kurz nachdem die Worte deinen Mund verlassen haben, spürst du Jimins Arme um dich. Du bist überrascht, aber was hättest du auch erwarten können. "Lass uns so bleiben, bis es dir besser geht.", sagt Jimin ruhig. Du lächelst und schließt die Augen. Du fühlst dich so sicher und geborgen. Am liebsten hättest du die Zeit eingefroren. "Was tut ihr da?", fragt plötzlich jemand. Du springst aus Jimins Armen und stellst dich aufrecht hin, als wäre Jimin nicht dein Mann, sondern dein heimlicher Liebhaber.
"Ich... Jimin... Er...", versuchst du Namjoon zu erklären, doch du bekommst keinen Satz auf die Reihe. Die Situation ist dir so peinlich.
"Sie wollte, dass ich sie in den Arm nehme.", sagt Jimin monoton. Du drehst dich zu ihm und boxt in seinen Arm. "Aua.", sagt er lachend und reibt sich seine getroffene Stelle. Rap Mon lächelt bloß und füllt dann sein Glas mit Wasser. "Tut mir leid. Ich wollte euch echt nicht stören.", sagt er. "Nein alles gut. Ich muss jetzt sowieso los.", sagst du. "Wohin?", fragt Jimin überrascht. Du hast ihm nicht erzählt, dass du heute noch zu BigHit musst. "BigHit.", antwortest du und gehst aus der Küche. Du steuerst euer Zimmer an. Schnell ziehst du dich um und gehst dann zurück zu Jimin. Du legst deine Hand auf seine Wange und lächelst "Es geht mir besser, danke.", sagst du. Jimin legt seine Hand auf deine und lehnt seinen Kopf gegen eure Hände. "Ich will dich nicht gehen lassen.", sagt er. "Jimin... Mach dir keine Sorgen. Ich bin doch sowieso unter Leuten.", sagst du und lächelst aufrichtig. Dann küsst die ihn und läufst aus der Wohnung.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top