39. Wackelig

"Entschuldige... Ich bin fertig.", sagst du und wischt dir die übrigen Tränen von den Wangen. "Ähm... Okay.", sagt Jimin misstrauisch und besorgt zugleich. Du lächelst ihn kurz an und stehst dann auf. "Ich geh ins Bett.", sagst du nach einer Weile von Stille. "Ich komm auch gleich.", sagt Jimin. Du konntest gerade durch die Tür gehen, als du wieder anfängst zu weinen. Leise fallen in der Dunkelheit deine Tränen zu Boden. Deine Hand presst du vor deinen Mund, um zu vermeiden, dass auch nur ein Ton aus deinem Mund kommt. Die kalte Holztür verleiht deiner Haut eine Gänsepelle. Dein ganzer Körper pocht und du fühlst dich schlaff, also lässt du deinen Körper einfach an der Tür runterutschen. Du ziehst deine Knie zu dir ran und legst deinen Kopf darauf. 'Warum bin ich bloß so einsam. Damals wollten mich meine Eltern wohl mit einem guten Gewissen nicht. Jimin bitte lass mich nie allein. Bitte verlass mich nie.... Vardammt! Das muss ich ihm ins Gesicht sagen. Aber ich kann nicht...'
Hinter die fängt die Tür an ein wenig zu wackeln und ein dumpfes Geräusch ertönt. Jemand klopft an die Tür. Du stehst auf, wischt deine Tränen an deinem Oberteil ab und öffnest die Tür. Dann blickst du in Jimins besorgtes Gesicht. Kaum siehst du es, musst du dir die Tränen wieder verkneifen, jedoch kommen sie sowieso. Selbst das ist sinnlos. "Jimin...", flüsterst du und springst ihm mit lauten Schluchzern um den Hals. Er geht mit dir in den Armen in euer Zimmer und schließt die Tür, was für dich nichts ändert. "Jimin es tut mir leid... Ich ruhe mich auf euch aus. Ich arbeite nicht richtig. Ihr arbeitet für mich. Es tut mir so leid. Ich verdien dich nicht...", schluchzt du laut. "Was redest du da?", fragt er ruhig. "Was?", fragst du verwundert. Du hattest in den letzten Nächten so viele Albträume, dass du der festen Überzeugung warst, dass Jimin dir dafür Vorwürfe macht und das er dich hasst, nur nicht, dass er es verneinen würde.
"Sieh doch mal in den Spiegel. Du bist so dünn und siehst so kaputt aus und dann behauptest du, du würdest dich auf uns ausruhen?", fragt Jimin dich. Du siehst ihm nicht in die Augen, du schluchzt noch immer in sein Oberteil. "Ich merke doch, dass es dir schlecht geht.", fügt er noch hinzu. Dann kommt der Moment, wo du dich von ihm weg drückst und ihm tief in die Augen siehst, auf der Suche nach der Wahrheit. "Starr mich nicht so leer an. Lächle.", sagt Jimin und wischt die letzte Träne von deiner Wange. Du schaust ihn ein wenig verwirrt an, was wohl daran liegt, dass er so schnell die Stimmung geändert hat. "Bitte.", sagt er, als du nach ein paar Sekunden nichts sagst. Du lächelst verloren und umarmst Jimin wieder. "Danke.", sagst du aufrichtig. "Ich hab übrigens drei Tage Urlaub.", sagst du plötzlich, weil es dir gerade einfiel. "Ich weiß noch nicht, was ich mache.", sagst du und lächelst. "Heißt das, du hast morgen frei?", fragt Jimin. Du nickst. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn du den nächsten Tag nicht frei gehabt hättest, sondern irgendwas dazwischen gekommen wäre und du doch hättest arbeiten müssen.
"Willst du ins Bett, oder kommst du nochmal mit?", fragt Jimin. Du grinst und springst auf euer Bett. "Ich bleib hier.", sagst du trotz deiner munteren Laune. "In Ordnung.", sagt Jimin und verlässt das Zimmer. Du legst dich hin und nimmst dein Handy in die Hand. 'Vielleicht sollte ich verreisen. Vielleicht sollte ich mal wieder...' Du hast noch nicht einmal zu ende gedacht, da hast du schon auf den kleinen Hacken neben dem kleinen Feld gedrückt, welcher den Kauf bestätig. Noch vor dem Schlafen gehen, bereitest du alles für den nächsten Tag vor.

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