38. Uno
Die Übelkeit und die Kopfschmerzen die sich gestern unbemerkt unter deine Schädeldecke geschlichen haben konntest du zum Glück für einige Stunden vergessen, bis jetzt, unter der Dusche. Das lauwarme Wasser läuft über deinen Körper und verschwindet unbeachtet im Abfluss. Als das ungleichmäßige Pochen unter deinem Kopf immer schlimmer wird, drehst du das Wasser aus und steigst aus der Dusche. Hastig trocknest du dich ab und ziehst deinen Schlafanzug über. Wie sehr du jetzt einfach nur eine Umarmung von Jimin brauchst, der dir ins Ohr flüstert, wie stark du bist und wie sehr er dich liebt, aber du musst dich gedulden. Spätestens bis morgen, wenn du Jimin jetzt nicht weckst. Leise schleichst du aus dem Bad auf das Sofa, welches schon zu deinem zweitem Bett geworden ist. Es ist jedoch nicht so bequem, wenn Jimin nicht drauf liegt. Du nimmst die flauschige Decke und ziehst sie bis zu deiner Nase hoch, da dir extrem kalt ist. Früher wurde dir immer von Lehrern erzählt, dass einem oft kalt ist, wenn man müde ist. Damals wolltest du es nicht glauben, jetzt musst du allerdings deinen ach so gehassten Lehrern zustimmen. Schon im Halbschlaf schaltest du durch das Abendprogramm. Es ist nicht sehr abwechslungsreich. Es kommen Dokumentationen oder Nachrichten. Irgendwann hörst du einfach auf durch die Programme zu schalten und schaltest den Fernseher so leise, dass nur noch ein unerkennbares Geflüster zu hören ist. Du lässt den Fernseher trotzdem an, damit du ein kleines Licht zum Einschlafen hast. 'Macht wohl keinen Unterschied, so müde wie ich bin...' Du schließt die Augen und fällst in einen tiefen Schlaf.
~Am nächsten Abend
"Heute hab ich viel geschafft.", sagst du zu Jin, welcher dich von der Arbeit abgeholt hat. "Du schaffst immer sehr viel.", sagt er und lächelt. "Aber heute besonders viel.", erwiderst du. "Mhm.... Möchtest du was bestimmtes zum Abendbrot?", fragt Seokjin plötzlich. "Nein, alles gut.", sagst du und lächelst. Dein Fahrer hält an und steigt gemeinsam mit dir aus. Ohne noch ein Wort zu wechseln betretet ihr den Dorm. Jimin kommt grad aus dem Bad, aus welchem ein Duft von Zahnpasta und Duschgel strömt. Du springst deinem Mann auf die Arme. "Ich hab dich vermisst.", sagst du und lächelst. Auf seinen Armen fühlst du dich so geborgen und sicher, dass du immer in ihnen bleiben könntest.
Jimin gibt dir einen Kuss auf die Stirn und trägt dich zum Sofa. "Wir haben schon den ersten Songtext fertig. Okay er geht auch nur eineinhalb Minuten, aber es ist ein Song.", sagst du und lächelst. "Das freut mich, aber denk auch an dich.", sagt Jimin. Seine Worte bringen dich zum Lächeln. 'Er ist so ein kleiner Engel...'
"Können wir heute alle zusammen spielen?", fragst du. "Ich muss morgen erst um 13Uhr los.", fügst du noch hinzu. Jimin grinst und holt Luft. "Leute! Kommt mal!", ruft er laut. Du lachst und legst deine Stirn an ChimChims Schulter. Alle kommen aus irgendwelchen Ecken gekrochen und verheddern sich automatisch in einem Gespräch. 'Wenn alle so zusammen sitzen sind sie am glücklichsten. Ich wohl auch...' "Wollen wir Uno spielen?", fragt V und alle stimmen zu. Ihr teilt die Karten aus und setzt euch im Kreis auf den Teppich zwischen Sofatisch und Fernseher. Ihr spielt ein paar Runden und holt dann Tabu raus. Jin erklärt irgendein Wort, oder versucht es zumindest und erzählt später dazu einen Witz, der euch allen, außer Yoongi, Tränen in die Augen treibt. Plötzlich musst du aus heiterem Himmel weinen, was erst niemand bemerkt, bis du nicht mehr aufblickst, als Jimin deinen Namen sagt. Du lässt deinen Oberkörper nach vorn fallen und hüllst dein Gesicht so in einen dunklen Schatten, welcher deine Tränen verdecken soll, bis sie aus der Dunkelheit deine Hand runter kullern oder auf deine Knie tropfen. "Schatz?", fragt Jimin besorgt und legt eine Hand auf deinen Rücken. "Tut mir Leid...", sagst du leise. "Was denn... Es gibt doch nichts, was dir leid tun sollte.", sagt Jimin. Seine Stimme klingt überzeugt, ohne einen Schimmer von Zweifel darin. 'Doch... Ich treibe mich an den Absatz der Klippe.... Ich ruhe mich auf euch aus, ihr arbeitet für mich. Durch meine Aktionen will ich doch bloß Aufmerksamkeit. Das ist so dreckig von mir.' Die Stimme von Jimin reißt dich aus deinen Gedanken.
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