37. Ruhe

Es ist dunkel, aber es ist nicht die Dunkelheit, wie wenn man die Augen schließt und trotzdem noch Licht durch die Augenlider fällt. Nein. Es ist diese Dunkelheit, die man als Nichts beschreibt, und du stehst genau in ihr. Es fühlt sich an, als würden tausende von Ameisen durch deine Venen laufen, dabei hat man in diesen kein Gefühl. Du blickst nach rechts, doch dort ist nichts. Links ist es ebenfalls dunkel. Du gehst einen Schritt nach vorn, deine Füße sind kalt, weil du keine Schuhe trägst. Du hast noch deinen Schlafanzug an, welche locker auf deiner blassen Haut liegt und ein wenig von der Geschwindigkeit nach hinten fliegt. Angst schleicht sich in deinen Körper. Sie breitet sich aus wie ein Tumor. Unaufhaltsam, bis man ihn bekämpft, aber das kannst du nicht. Diese Angst ist dir so neu. Oder ist es eher Unwissenheit, die dir so Angst macht. Plötzlich greift jemand dein Bein und du fällst auf den Boden. Mit deinen knochigen Armen schützt du dein Gesicht. Dann drehst du dich auf den Rücken. Deine Kehle ist wie zugeschnürt, als du in dieses bekannte und doch so fremde Gesicht schaust. "Namjoon?....", flüsterst du. Er sieht dich böse an. "Warum ruhst du dich so auf mir aus?", fragt er monoton. "Was?...", nuschelst du mit einer hohen Stimme. "Du hast ihn gehört.", sagt Yoongi. "Du hast das bloß wegen unserer Arbeit geschafft.", sagt Jungkook. "Machst du überhaupt was?", fragt Taehyung. "Faules Stück.", beschuldigt Hoseok dich. "Wag es ja nicht rum zu heulen.", sagt Jin. "Jemanden der sich bloß auf dem Erfolg anderen ausruht, kann man nicht lieben.", sagt Jimin. Du schüttelst den Kopf. Alle reden durcheinander. Die Gedanken in deinem Kopf häufen sich und du bekommst stechende Schmerzen. Mit jeder neuen Aussage deiner Freunde kommt ein brennender Schnitt der Rasierklinge hinzu. "....hört auf... Bitte... seid ruhig... SEID RUHIG!", rufst du aus ganzer Kehle.
In diesem Moment schließen sich kalte Hände um deinen Oberarm und du schnallst nach oben. Wer auch immer auf dir liegt und deine Arme so fest hielt hat losgelassen und hält dich jetzt fest in den Armen. Dein Blick ist kurz verschwommen, bevor er wieder klar wird. "Sh... Alles gut.", flüstert Jimin dir ins Ohr. Du atmest tief durch und lässt dich in Jimins Griff fallen, wo dir letztendlich auch die Tränen kommen. Leise schluchzt du in sein Oberteil. "Es war bloß ein Traum.", sagt Jimin und küsst dich. "Ich weiß...", sagst du noch immer geschockt. Als du dich aus Jimins Armen löst merkst du die offen stehende Tür und Jins besorgten Blick. Hinter ihm kannst du Yoongi, V und Namjoon erkennen. Hobi und Jungkook sitzen aufrecht in ihren Betten. "Tut mir Leid. Ich muss los.", sagst du und springst auf. Du nimmst dir wortlos ein T-Shirt und eine Jeans die du dir schnell im Bad über ziehst. Dann greifst du dein Portemonnaie, deine Schlüssel und dein Handy und rennst aus dem Dorm. Draußen nimmst du ein Kaugummi in den Mund und bindest beim Gehen deine Haare in einen Zopf. Dann blickst du auf die Uhr. "06:58 Uhr....", liest du leise vor. 'Ich hätte jetzt sowieso los gemusst...' Du rennst ein wenig umständlich zu BigHit und fängst an zu trainieren und den üblichen Papierkram zu machen. Auf jede Frage die dir jemand stellt antwortest du bloß "Mhm". Du kannst nicht nachdenken, du kannst nur an diesen Traum denken. Obwohl dir bei diesen Gedanken schlecht wird, führst du sie fort. 'Stimmt es nicht sogar... Dass ich mich bloß auf ihnen ausruhe. Dass ich nicht selbst arbeite... Vielleicht sollte ich noch härter arbeiten.' "Das Veröffentlichungsdatum von dem neuem Album kann vorgeschoben werden!", sagst du plötzlich. "Was?", fragt der Mann vor dem Whiteboard. "Ich schaffe das. Die Tänze und das auswendig Lernen ist kein Problem.", sagst du ruhig. "Das Album schaff ich in einem halben Jahr. Mit der Hilfe von der Crew.", fügst du noch hinzu. "Dann schlag ein Datum vor.", sagt der Mann, dessen Namen du vergessen hast. Du sagst das erstbeste Datum und beendest dann die kleine Besprechung um Üben zu gehen.

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