36. Geschmack

Du stehst auf, müde vom Vortag, und läufst ins Badezimmer. Das erste mal seit längerer Zeit betrachtest du dich im Spiegel. "Ich seh so fertig aus...", sagst du und fährst mit den Fingerspitzen an deinem Gesicht lang. Dann merkst du ein komisches Gefühl in deinem Hals. Du rennst zur Toilette und übergibst dich, wobei es nicht viel gibt, was aus deinem Körper kommen kann. Du stützt dich hoch und wäscht dir dein Gesicht, bevor du spülst und aus dem Badezimmer stolperst. "Übermüdung ist am Start...", scherzt du mit dir selbst und ziehst deine Klamotten über. Als du an dir runter siehst, siehst du die kleinen blauen Flecke auf deinen Beinen. Dann stürmst du nach draußen in den Wagen von Chinmae, auf zu BigHit. Der Tag ist lang und anstrengend, wie auch die nächsten Tage. Wenig Schlaf, viel arbeit und immer öfter kommt es vor, dass du dich einfach übergibst, jedoch siehst du nichts schlechtes darin. Du merkst nicht, wie du kaputt gehst. Nicht mal, als der Tag kommt, wo Jimin und Jungkook wiederkommen.

"Jiminie!", rufst du und springst ihm am Flughafen in die Arme. Er küsst dich und umarmt dich dabei fest. "Endlich bist du wieder da!", sagst du glücklich. "Jimin wirbelt dich durch die Luft und setzt dich dann wieder auf den Boden. "Du kamst mir so leicht vor..", sagt er und steckt besorgt eine Haarsträhne hinter dein Ohr. Du lächelst. "Hab ja auch viel gearbeitet.", sagst du grinsend. "Hm....", sagt Jimin bloß. Irgendwann bemerkst du Kookie hinter ihm. "Jungkookie! Wie geht es dir?", fragst du ihn und lächelst. "Gut.", sagt er und lächelt dich an. Du wuschelst durch seine Haare und erntest einen bösen Blick, welchen du mit einem frechem Grinsen erwiderst. "Jimin. Lass uns nachhause. Die Anderen müssten auch schon da sein.", sagst du und greifst seine Hand. Fröhlich läufst du mit Jimin zu eurem Taxi. Im Auto lehnst du verliebt deinen Kopf an Jimins Schulter. 'Das sollte viel öfters vorkommen. Warum muss es sowas besonderes sein?' Du merkst ein Grummeln in deinem Magen, wie die Ruhe vor dem Sturm. Speichel tritt in deinen Mund und du hoffst bloß, dass du schnell Zuhause bist.
Noch immer mit dem mulmigen Gefühl gehst du in den Dorm. Du stehst noch vor der Tür, da hörst du schon das laute Lachen der Anderen. Du öffnest sie und rennst an Jungkook und Jimin vorbei. "Ich sag euch gleich allen Hallo!", rufst du und rennst ins Bad. Du schaffst es noch die Tür hinter dir zu schließen, bevor du über die Toilette fällst und deine letzte Mahlzeit mit einem widerlichem Geschmack ausspuckst. Tränen steigen in deine Augen, doch du wischt sie dir schnell weg. Dann spühlst du, noch immer auf deinen knochigen Knien sitzend, deinen Kopf in den Nacken gelegt und deine Augen geschlossen. Du öffnest sie ein wenig und atmest tief durch. Dann drückst du dich hoch und wäscht dein Gesicht, besonders deinen Mund, den spühlst du auch noch aus, um den stechenden Geschmack wenigstens ein bisschen so bekämpfen. Dann siehst du in den Spiegel, ersetzt dein müdes Gesicht mit einem Glücklichem und stapfst aus dem Bad. "Wie war euer Urlaub?", fragst du glücklich. "Gut!", rufen alle. "Suga? Wie geht es Holly?", fragst du lieb und gehst zu Jimin, um ihn zu umarmen. "Gut.", sagt er und lächelt. "Ihr seht alle sehr erholt aus.", musst du zugeben. "Du eher nicht.", sagt Kookie und lächelt. "Du in ein paar Tagen auch nicht mehr.", sagst du und streckst ihm die Zunge raus. "Wie Geschwister.", sagt Jin lachend. Du zuckst bloß mit den Schultern. Dann setzt du dich mit ChimChim auf das Sofa und atmest einmal tief durch. Deine Augen brennen und deine Augenlider sind schwer, nein, dein ganzer Körper ist schwer. Du möchtest dich aufsetzen, du könntest es auch, aber du bist so unheimlich müde. Viel müder als sonst, viel erschöpfter und fertig. So sehr, dass du einfach deine Augen schließt, wobei sie eher zufallen. Die Geräusche um dich herum hörst du nur noch dumpf und die Worte aus deinem Mund, die du rausbringst, weil du dich an dem Gespräch beteiligen willst, sind so genuschelt, dass selbst du Probleme hast sie zu verstehen. Schließlich schläfst du wie erwartet ein.

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