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[Jungkook]
Mit einem einzigen Schritt, stieg ich aus dem Bus aus, der mich von dem Hauptbahnhof zu der Bushaltestelle gebracht hatte, die sich in der Nähe einer Bar befand, in der ich mich heute Abend mit meinen Freunden verabredet hatte. Wir waren nun schon wirklich oft hier gewesen, dass es bereits dazu gekommen war, bekannt bei allen Kellnern und auch anderen regulären Gästen zu sein, was natürlich nichts Schlimmes war. Es freute uns sogar.
,,Jungkook! Da bist du endlich, wir haben schon auf dich gewartet", hörte ich Jisoo sagen, ehe sie mir in meine Arme rannte, mich somit ganz fest umarmte. Auch wenn wir uns erst seit vier Wochen kannten, hatten wir bereits eine Bindung aufgebaut, als seien wir in einer engen Freundschaft seit mindestens fünf Jahren. ,,Freust du dich schon?"
,,Natürlich tue ich das, ich habe noch nie jemanden von Tinder mitgebracht zu meinen Freunden", murmelte ich etwas nervös vor mich hin. ,,Auch wenn bis morgen noch Zeit ist, freue ich mich so unglaublich sehr, bin aber auch wirklich aufgeregt, ihn dann wirklich zu sehen. Egal wie es wird, Jisoo, er ist einfach perfekt!", schwärmte ich über einen jungen Mann, den ich über die Dating-App kennengelernt hatte. Mit diesen Worten, wollte ich einen eigentlich recht entspannten, schönen Abend mit meinen Freunden starten, wusste da aber noch nicht, wie dies enden würde. Denn während wir so da saßen, uns gemeinsam unterhielten, kam natürlich das Thema Taehyung zu sprechen. Er war derjenige, den ich morgen mitbringen würde und natürlich musste ich allen davon erzählen, so sehr wie ich mich darauf freute.
Vergleichbar mit einem Kind, dass die Nacht nicht schlafen konnte vor seinem Geburtstag, saß ich ganz unruhig auf meinem Platz und erzählte darüber, wie wir uns kennengelernt hatten und wie glücklich ich damit war, ihn eingeladen zu haben. Schließlich wussten alle, dass ich kein wirkliches Glück in der Liebe hatte und die letzten paar Typen, die ich näher an mich herangelassen hatte, alle scheiterten. Und Verlieben war bei mir auch so eine Sache, wenn ich das so sagen durfte.
Auch wenn ich in einigen, auch etwas länger anhaltenden Beziehung war und somit schon einiges an Erfahrung gesammelt hatte, waren die letzten fünf Jahre für mich die einzige Hölle. In bereits sehr jungem Alter, verliebte ich mich in einen Mann, der als einziger Mensch jemals eine aufrichtige Freundlichkeit mir gegenüber zeigte, der nett zu mir war, mir zuhörte und sich um mich kümmerte, wenn jeder andere mich als die Fußmatte nach einem stürmisch-regnerischem Tag im Wald benutzte. Obwohl ich in diesen fünf Jahren immer mal wieder neue Kontakte knüpfte, dann auch das Gefühl bekam, mich in diese Menschen zu verlieben, Gefühle für sie zu entwickeln, kam diese alte Liebe auf, die mich davon abhielt, in erfüllter Freude zu enden. Immer wieder zog sie mich zurück auf einen vorherigen Punkt, obwohl ich bereits mehrere Schritt nach vorn gegangen war.
Dieses Jahr änderte sich das aber endlich. Durch viel Mut und eigenes Kämpfen, überkam ich diese Liebe, die in meinem Leben die bisher größte Hürde darstellte und ich war endlich befreit davon, immer nur den einen Mann im Herzen zu tragen. Was danach folgte, war aber schwieriger, als ein halbes Jahrzehnt lang dieselbe Person zu lieben.
Wie viele andere auch, trieb es mich natürlich auf allerlei Dating-Apps, auf den man in voller Hoffnung nach der nächsten großen Liebe suchte und viele Male fand ich auch jemanden, der da für mich in Frage kommen würde, aber so kurz, bevor ich dann den letzten Schritt gewagt hätte, ging alles nieder und all die Hoffnung, die ich in mir aufgebaut hatte, stürzte zusammen, brach ein und wurde zu Schutt und Asche, während das Licht am Ende des Tunnels erlosch, die Sonne sich hinter einer dichten Wolkendecke versteckte, die Nacht einbrach und ich mich in einem endlos tiefen See befand. Aber das sollte sich jetzt ändern.
Mit Taehyung war ich mutiger denn je, wagte so viele Dinge, erzählte ihm vieles und war mir sicher, dass das Interesse, was ich für ihn in mir hatte, bestimmt nach dem ersten Treffen auch in ihm für mich vertreten wäre. Weil er außer mir ja niemanden in unserer Gruppe kannte, schien es für mich als einzige Logik, dass er sich an mich hängen würde, überwiegend nur mit mir redete und eben sowas. Dass das nicht so werden würde, davon hätte mich an jenem Dienstag auf keinen Fall überzeugen können.
Jedenfalls nicht, bis Jisoo kam.
,,Er sieht ja so gut aus und ich finde es auch mega sympathisch wie er schreibt", sagte sie in ihrem betrunkenen Zustand und schwärmte mindestens genauso sehr, wie ich selbst es tat. ,,Pass bloß auf Jungkook, wenn du wegguckst morgen, dann nehme ich ihn dir sowas von weg!"
,,Das würdest du nicht tun", meinte ich lachend. Ihre Worte trafen mich natürlich und ließen mich nicht ganz kalt, aber irgendwie trug ich im Inneren noch die Hoffnung, dass das, was sie gerade gesagt hatte, nur ein schlechter Witz einer betrunkenen, jungen Frau war.
,,Wenn ich ehrlich bin", fing sie an. ,,weiß ich gar nicht, ob ich es tun würde oder nicht. Ich mein, er ist wirklich toll, denke ich, also weiß ich nicht, was ich morgen dann tue oder nicht. Wenn er mir sehr gefällt, werde ich mich, vor allem wenn ich trinken sollte, an ihn ranmachen."
Ein Blick zu Jennie, ihrer auch bei mir und wir verstanden uns sofort. Wir dachten beide dasselbe und nahmen eine Raucherpause als Ausrede, um aus der Bar zu gehen und draußen somit reden zu können. ,,Was stimmt nicht mit ihr? Sie weiß ganz genau, wie viel mir das mit Taehyung bedeutet. Wie kann sie sowas sagen?", regte ich mich auf und lehnte mich dabei an die kalte Fassade des Gebäudes hinter mir an. Maximal fünf Grad hatten wir gerade draußen, aber mich durchströmte eine derartige Wut, dass ich nicht mal in einem einfachen Pullover fror. ,,Sich an ihn ranmachen? Während ich dabei bin? Obwohl er mein Tinder-Date ist?"
,,Ja ganz ehrlich, hast du schon vergessen, wie sie sich meinen Freund direkt vor meinen Augen klären wollte? Ich mein, sie hat sich auch meinen Ex geschnappt und mit ihm geschlafen, also würde es mich auch gar nicht erst wundern, wenn sie jetzt auch Taehyung noch an sich reißen sollte, weil sie ja ohnehin macht, was sie möchte", kam es von Jennie, die genervt an ihrer Zigarette zog. ,,Wenn sie das morgen wirklich tun sollte, ist sie für mich wirklich gestorben."
,,Sollte sie es tun, dann werde ich brechen Jennie. Sollte sie vor meinen Augen den Typen schnappen, den ich im Visier hatte, werde ich nie wieder in ihre Augen schauen können, ich sag's wie's ist."
,,Egal was passieren sollte, ich stehe auf deiner Seite", kam noch von Jennie. Wir umarmten uns einmal und gingen wieder rein zu den anderen und obwohl die Stimmung gehoben war, da am heutigen Abend Karaoke stattfand, war meine Laune im Keller. Ich wollte nicht länger hier sein und wäre jetzt am liebsten sofort Nachhause gefahren, musste aber noch warten, bis meine Bahn fahre. Halbherzlich verabschiedete ich mich dann auch endlich von allen, als es soweit war, ging mit Jennie zur Bushaltestelle runter und wir unterhielten uns ein letztes Mal noch über Jisoo. ,,Schreib mir bitte, falls noch etwas sein sollte. Ich würde sie an deiner Stelle definitiv auch anschreiben und ihr sagen, dass das, was sie versucht abzuziehen, echt nicht geht."
Ich nickte, umarmte sie, stieg in den Bus. Vom Bus in den Zug.
Kein anderer saß um mich oder allgemein in diesem Zug, schließlich war es auch schon kurz vor Mitternacht. So konnte ich problemlos meine Kopfhörer reintun, Musik anmachen und meinen Tränen, die ich zuvor die Stunden in der Bar eingehalten hatte, einfach freien Lauf lassen. Es war recht komisch, denn lange nicht mehr, hatte ich so geweint, wie ich es gerade tat. Ein starker Schmerz in meiner Brust, als hätte man mir mein Herz gebrochen, so sehr weinte ich, also hatte ich keine andere Wahl, als Jisoo zu schreiben und sie zu fragen, ob das, was sie sagte, wirklich so sein sollte. Ob sie wirklich versuchen würde, meine einzige Hoffnung auf eine erfüllte Liebe, vor meinen Augen wegzunehmen.
Aber es kam keine klare Antwort.
Jedenfalls nicht, bis zum nächsten Morgen. Mit einer Lüge hier und da, begründete ich meine Empfindlichkeit und meine schlechte Laune am Vortag bei Jisoo damit, dass ich gerade auch ein wenig Zoff mit guten Freunden von mir hatte, weil ich nicht unbedingt streiten wollte mit ihr, obwohl ich sie nicht als Person einschätzte, die sowas tat. Nun, sie versicherte mir klipp und klar, sie wäre nur sehr betrunken gewesen und hätte das aus Spaß gesagt, weil sie ganz genau wusste, wie viel mir an dem Allen lag, sich daher nicht einmal in die Nähe von Taehyung begeben würde. Ich glaubte ihr, blind, da ich sie nicht lang kannte und nicht viel über sie wusste.
So machte ich mich am Mittwoch Abend dann direkt nach der Arbeit auch schon auf direktem Weg zum Bahnhof. Mein Herz raste, meine Beine zitterten und ich kriegte ein doofes Grinsen nicht von meinen Lippen, so sehr wie ich mich darüber freute, diesen Mann zu sehen. In meinen Gedanken malte ich mir schon all die Dinge aus, die heute noch hätten passieren können, hoffte natürlich, dass es wenigstens zu einer Umarmung kommen würde, vielleicht Händchen-Halten unter dem Tisch, möglicherweise auch ein Kuss auf die Wange? Ich wusste nicht, was davon, wenn überhaupt, passieren würde, freute mich aber sehr darauf, ihn zu sehen. Trotz der gerade mal vier Tage, die wir schrieben, fühlte es sich bereits wie eine halbe Ewigkeit an, die ich ihn kannte.
Eine halbe Ewigkeit, seitdem wir uns kannten und eine halbe Ewigkeit, seitdem ich darauf wartete, ihn endlich zu sehen.
Wieder befand ich mich dann in dem Bus, der mich von dem Bahnhof zu der Bushaltestelle brachte, die sich in der Nähe der Bar fand. Vielleicht war es ja ein Zeichen, denn reibungslos war meine Zugfahrt hier her keinesfalls. Der Zug, den ich hätte nehmen sollen, hatte vierzig Minuten Verspätung aufgrund von Vandalismus, sodass ich alle anderen hab warten lassen, vor allem aber Taehyung, mit dem ich mich vor der Bar noch treffen sollte. Ihn schien das nicht zu stören, denn er schrieb mir mehrmals, dass er gerne auf mich warten würde, damit wir zusammen dorthin gehen könnten.
Und dann sah ich ihn, in dem Moment, nachdem der Bus angehalten war und sich die Türen öffneten. Ich schluckte laut. Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich blieb für einen ganzen Moment lang in der Tür stehen, ohne mich zu regen, weil ich nicht mit dem Anblick vor mir klar kam, wie er dort stand, in seinem Mantel, die Hände in den Taschen, seine Haare in eine lässige Frisur gelegt, ein strahlendes Lächeln, welches sein Gesicht zierte.
Es war Liebe auf den ersten Blick. Für mich.
,,Schön, dich auch endlich mal in Person zu sehen", sagte er und umarmte mich direkt. Wir lösten uns voneinander und ich schaute ihn wieder nur an. Es war bereits dunkel, wir befanden uns auf einer Brücke und ich sah im Hintergrund sich die Lichter der Stadt im Wasser des Flusses spiegeln, roch den lieblichen Geruch seines Parfüms und immer wieder ging mir seine sanfte, aber doch männliche Stimme durch die Sinne, sodass ich mich wie benebelt fühlte und gar nicht richtig wusste, was ich tun sollte.
Vollkommen nervös und aufgeregt, verhielt ich mich dann dumm wie immer, drückte ihm ein Kinder-Joy in die Hand, dass ich für uns gekauft hatte. Ein kleine Geste, die er aber als sehr erfreuend ansah, denn er lächelte wieder ganz breit und bedankte sich bei mir. Jetzt hoffte ich nur noch, dass wir so schnell wie möglich in die Bar kommen würden, da ich einen Stuhl oder irgendwas brauchte, auf das ich mich setzen konnte, da meine Beine bereits zu Pudding geworden waren und ich nicht länger stehen konnte. Das war wohl der Effekt, der den Körper traf, wenn man sich verliebte. Aber so richtig verliebte, nicht nur einfach schwärmte. Ich spürte es, überall, bis hin in meine Fingerspitzen.
Ich hatte mich direkt in diesen Typen verliebt, den ich nicht einmal wirklich kannte.
Von diesem Moment an, ging es dann auch nur noch bergab. So sehr ich mich bemühte, in einer normalen Verfassung zu bleiben, ein Gespräch mit ihm aufzubauen oder allgemein einfach Zeit mit ihm zu verbringen, ich schaffte es nicht. Er saß zwar direkt an mir dran, aber ich presste meine Beine ganz dicht aneinander, sodass wir uns nicht berühren würden, hielt meine Hände bei mir und wagte es auch gar nicht erst, in seine Richtung zu schauen, nicht einmal wenn er redete, aus Angst, er würde das Gefühl bekomme, ich schwärme wie ein dreckiger Hund. So führten wir kein einziges, richtiges Gespräch und bis auf unsere Umarmung, bestand kein einziger Körperkontakt.
,,Ich kann das nicht, ich schaffe das nicht", meinte ich zu Jisoo, die mit mir rausgekommen und etwas abseits der Bar gegangen war, damit wir ungestört reden könnten. ,,Er hasst mich, er neckt mich nur und wir reden nicht wirklich miteinander, es ist wirklich so. Ich kann das nicht, ich will doch einfach nur geliebt werden", lallte ich nur, da ich vielleicht ein oder zwei Getränke zu viel getrunken hatte. Auch wenn sie wirklich alles gab, um mir noch Sicherheit in die ganze Sache einzureden, hatte ich für diese Nacht mein ganzes Selbstbewusstsein verloren, wusste kein Wort mehr zu sagen und stand daher die ganze Zeit nur noch neben ihm, ohne etwas zu tun, bis es Zeit für mich war, zu gehen.
Und nichts bereute ich an jenem Abend mehr, als das.
Auch wenn es eine abschließende Umarmung gab, bei der er mich ganz fest drückte, mir sagte, dass es ihn gefreut hatte, hier zu sein und uns, aber vor allem mich, kennenzulernen, sah ich den heutigen Abend als gescheitert an, ging weinend zum Bus, saß schluchzend im Zug und schlief mit schmerzendem Herzen ein. Erst als der Alkohol nachließ und ich einigermaßen ausgeschlafen aufwachte, realisierte ich, dass der Abend vielleicht gar nicht so schlecht war, wie ich ihn aufgenommen hatte. Jisoo und Jennie versicherten mir beide, Taehyung hätte die ganze Zeit über versucht mit mir zu flirten, er habe wohl seine ganze Aufmerksamkeit nur mir geschenkt und suchte meine Nähe, nur war ich zu dumm, um das zu sehen.
Hoffnung machte sich in mir breit. Große Hoffnung und der Wunsch, ihn so schnell wie nur möglich wiederzusehen.
Donnerstag schrieb er mir auch noch ganz viel, wir unterhielten uns zwar nicht ganz über den Abend, aber es war dennoch schön. Irgendwas in mir sagte, dass ich vielleicht doch alles richtig gemacht hatte und das Interesse in ihm geweckt sein würde, sodass ich von nun an die Tage zählen könnte, bis es soweit wäre, dass wir mehr als nur Freunde wären. Nach mir, hätte das sofort sein können, aber mir war auch klar, dass das zu früh wäre, also wartete ich. Natürlich nicht lang, denn Freitag schon, stand das nächste Treffen an. Komischerweise hatte ich auch dieses Mal Probleme mit dem Zug, da dieser mitten auf der Strecke eines Problems erlitt und für ganze dreißig Minuten nicht losfahren konnte.
Abergläubig war ich nicht, aber ich bekam ein derartig ungutes Gefühl und glaubte nun schon daran, dass diese Züge mir ein Zeichen geben würden, dass mein Abend schlecht liefe. Hätte ich bloß gewusst, dass das kein dummer Gedanke war, sondern der Wahrheit entsprach, wäre ich im nächsten Zug nachhause gewesen und gar nicht erst zur Bar gefahren.
Naiv war ich allemal, hoffend auf die große Liebe, kam ich in voller Freude und großer Verspätung an, wurde dieses Mal von Jisoo und Rosé erwartet, letztendlich kam auch Lisa. Wir fanden schon mal einen Platz in der Bar, bis einige von unseren Leuten kamen und wir nach draußen gehen konnten, wo ich wie ein kleines, sich auf Süßigkeiten freuendes Kind auf der Stelle rumhüpfte, weil ich wusste, Taehyung würde jeden Moment kommen. Und er kam. Wieder in seinem wunderschönen Mantel, der seinen leicht definiert schlanken Körper hüllte, dieses Mal ein Schal an seinem Hals. Sofort sprang ich förmlich in seine Arme, so glücklich wie ich darüber war, dass er endlich hier war, aber dieses Mal fühlte sich diese Umarmung nicht so herzlich an, wie beim ersten Mal.
Es war komisch. Ich merkte, irgendwas war anders, aber ignorierte dieses Bedenken, weil ich noch in Hoffnung schwelgte.
,,Wie war dein Tag so?", fragte ich und er gab eine kurze Antwort darauf, lächelte mich einmal an und schenkte seine Aufmerksamkeit auch den anderen, vor allem denen, die er noch nicht kannte. Bis auf eine Neckerei hier und da, ein gemeiner Spruch seinerseits, weil ich, seinen Worten zu folge, einfach so gute Vorlagen bot, tauschten wir uns nicht wirklich aus. Nicht einmal, als wir alleine an dem Tisch saßen, wenn die anderen kamen oder jeweils einer von uns beiden gerade was erzählte. Ich versuchte es dieses Mal, hatte ich das Gefühl, tat wirklich meinen ganzen Mut rein und legte das eine Mal auch meine Hand an seine Schulter, während ich versuchte ein Thema zu finden, über das wir uns unterhalten können, aber mehr als einen ärgernder Spruch, hatte er für mich nicht übrig.
Komischerweise hörte man in genau diesem Moment das Geräusch von zerbrechendem Glas und ich hätte schwören können, dass auch mein Herz in dem Moment ein solchen Ton von sich gab.
,,Nein, das ist kein Date, ich bin nur freundschaftlich hier", sagte er zu dem einen Mädchen, das heute neu hier war und ihn fragte, ob er auf einem Date mit mir war. Ich schluckte laut, schaute zur Seite und kämpfte regelrecht damit, nicht sofort in Tränen auszubrechen. Auch wenn es spätestens jetzt klar war, dass das hier keine Hoffnung hatte, hing ich noch so sehr daran, weil er für mich alles war, was ich jemals wollte. Taehyung war perfekt in meinen Augen und nichts konnte meine Meinung darüber ändern, nicht einmal der Fakt, dass ich derjenige war, der ihn hier zu uns in die Gruppe geholt hatte, aber er mehr als eine halbe Stunde mit dem Rücken zu mir gekehrt direkt neben mir saß und sich tiefgründig mit Jisoo unterhielt, während ich nur Löcher in die Luft starrte, da sonst kein anderer mehr mit uns am Tisch saß. Eine halbe Stunde lang, in der ich nur da saß, nichts sagte, mich nicht regte, nicht einmal an meinem Getränk nippte oder auf mein Handy schaute.
Ich war das fünfte Rad am Wagen, den ich gekauft hatte. Ich war der Faul-Spieler des Spieles, dass ich gegründet hatte. Das eine schwarze Schaf in einer Herde aus hundert weißen Schafen.
Und wieder verging ein Abend, an dem ich mit unguten Gefühlen die Bar verließ, meinen Weg zu Bahnhof und meine Fahrt im Zug durch geweint hatte. So viel, wie ich in dieser Woche schon an Tränen verloren hatte, hatte ich in den letzten fünf Jahren nicht, also verstand ich es umso weniger. Mir wurde nicht klar, was dafür sorgte, dass ich so emotional verwickelt in die ganze Sache war und wie es sein konnte, dass ich mich so unglaublich doll in jemanden verliebte, mit dem ich kaum ein Wort wechselte, da ich nur da saß und ihm dabei zuhörte, wie er sich mit jedem anderen unterhielt, außer mit mir.
Taehyung war nach wie vor aber perfekt in meinen Augen, das würde auch immer so bleiben.
Schlaflose Nacht hinter schlafloser Nacht, kriegte ich auch von Freitag auf Samstag kein Auge zu. Immer wieder dachte ich daran, dass Taehyung sich jetzt mit Jisoo und den anderen noch in der Bar befand, sie dort wahrscheinlich auch die ganze Nacht noch verbringen würden und als hätte ich einen sechsten Sinn, bekam ich meine Zweifel, dass das alles auch ganz normal bleiben würde. Wie sie mir aber erzählte, hatten sie sich alle nur normal unterhalten, wären dann irgendwann Nachhause gegangen und mehr sei da nicht passiert. Das waren Jisoos Worte am Samstag Morgen, die mich etwas besser fühlen lassen, aber lange noch nicht gut.
Ich brauchte Klarheit, also musste ich ihm schreiben, ihm erzählen, dass ich mich nicht ganz wohl mit dem Fakt fühlte, dass er mich nur ärgerte und er mit jedem anderen gute Gespräche führte, mir aber den Rücken kehrte. Obwohl ich solch eine Konfrontation zutiefst hasste, musste das sein, ich hatte keine andere Wahl, hatte dabei auch ständig die Unterstützung von Jisoo, bis alles geklärt war und für mich doch wieder ein Weg in die Hoffnung stand, da Taehyung so viel Verständnis für meine Sorgen zeigte, wie ich es noch nie von einer Person erlebt hatte. Da sagte ich Jisoo auch, dass alles wieder gut sei und ich wieder das Gefühl habe, es könne doch gut sein mit ihm.
Naja, das war auch das letzte Mal, dass ich das jemals wieder dachte.
,,Ich hab dich gern, ich will dich nicht anlügen, also muss ich dir jetzt davon erzählen, bevor du es von anderen erfährst", waren die Worte, die sie mir schrieb, direkt nachdem ich ihr erzählte, Taehyung und ich hätten alles geregelt. Gefolgt von folgender Nachricht: ,,Nachdem du weg warst, haben Taehyung und ich uns noch viel unterhalten und er hatte mich nach Hause gebracht. Alles auf völlig normaler Ebene, aber..." und mein Herz rutschte mir in die Hose.
Als lege mir jemand einen Strick um den Hals und schnüre mir die Luft ab, die ich zum Leben brauchte, hörte ich mir dann die Audio-Nachricht an, die Jisoo mir schickte. Jedes einzelne ihrer Worte, die sie in einem, so wirkte es, gespielt mitleidigem und bereuendem Ton sprach, traf mich mit die Kugel aus einer Pistole.
,,Nachdem er mich gestern noch zurückbrachte, habe ich nach seiner Nummer gefragt, damit er mir schreiben könne, wenn er Zuhause ist, weil es ja in der Nacht war und auch Typen entführt werden", sagte sie. Meine Hände zitterten bereits, ich konnte nicht länger stehen und setzte mich daher auf den Boden in meinem Zimmer, da ich gerade eigentlich dabei war, mich für einen Abend im Kino fertig zu machen. Tränen bahnten sich bereits ihren Weg in meine Augen und ließen meine Sicht verschwimmen. ,,Nun, wir haben dann halt noch ein wenig geschrieben, aber nichts besonderes. Dann habe ich mir halt aus Spaß wieder Tinder runtergeladen und komischerweise ihn dort gesehen, natürlich habe ich ihm dann auch ein Like gegeben, weil ich ihn ja persönlich kenne und nicht, weil ich Interesse habe, dann war es ein Match und wir haben halt auch auf Tinder geschrieben. Jungkook, ich erzähle dir das, weil ich dich wirklich sehr gern habe und nicht lügen möchte."
Ihre Audio endete und ich wusste nicht mehr wo Rechts und wo Links war, hatte keine Worte dafür, keine Gedanken, gar nichts. Dann folgte eine Weitere.
,,Jedes Mal, wenn eine Nachricht von ihm kommt, denke ich an dich und fühle mich schlecht, also wenn ich das beenden soll, dann sag mir das. Ich mein, da ist ja nichts, aber dennoch ist das ja blöd für dich, wenn ich jetzt mit ihm schreibe, obwohl er ja dein Tinder-Date ist, weißt du? Ich fände es auch gar nicht schlimm, direkt aufzuhören, weil meine Freundschaft zu dir mir wichtiger ist, als irgendein Typ", sagte sie noch.
Und das war erst der Anfang.
Während ich irgendwie noch was zusammenkratzte und ihr erzählte, dass es mir zwar extrem das Herz bricht und die Bestätigung gibt, dass sein Interesse eher in ihr, als in mir liegt, sagte ich ihn noch, dass ich in keinerlei Position war, ihr irgendwas zu befehlen. Taehyung war nicht mein Freund, ich hatte somit auch kein Recht der Welt, ihr zu sagen, sie solle nicht mit ihm schreiben, auch wenn ich ihm am liebsten geschrieben hätte, dass ich sie dafür hasste, dass sie überhaupt so weit gegangen war. Mein blindes Vertrauen in sie, wurde gebrochen, ich hätte es auch ahnen sollen, aber hoffte, dass sie eine gute Freundin sei.
Jisoo hatte mir versprochen, ihm nicht nahe zu kommen, jedenfalls nicht, bis es mit ihm und mir sicher war und sie eine normale Freundschaft aufbauen könnten.
Und hier waren wir, im Austausch ständiger Audio-Nachrichten, die mehrere Minuten gingen, in denen ich in ihren Worten raushören konnte, dass sie ganz klares Interesse hatte, aber es nicht geradewegs heraussagen würde, vor allem meinetwegen nicht, aber ich versicherte ihr, dass ich nichts dazu zu sagen hatte, sie machen könne und solle, was sie für richtig hielt und womit sie sich gut fühle, da ich in der ganzen Sache wohl sowieso nie eine Chance hatte. Dabei beließen wir es erst einmal auch, ich ging ins Kino, ich ging was Essen und ich fuhr Nachhause, aber bekam Taehyung nicht aus meinem Kopf, meine Wut für Jisoo nicht aus meinem Herzen.
Also schrieb ich ihr. Ich sagte ihr, dass ich es nicht schaffen könne, dass ich daran zerbreche und der Fakt, dass er wohl mehr von ihr wollte und sie darauf einging, mich komplett fertig machte. Ein viel zu gutes Herz hatte ich, denn ich versuchte in der ganzen Sache sie noch als Person zu sehen, die keine Schuld hatte, suchte die Fehler bei mir selbst und hoffte, vielleicht somit besser klarzukommen, aber es ging nicht. Sie trug nämlich Schuld. Sie war diejenige, die genau wusste, dass ich mich mit dem ersten Blick in Taehyung verliebt hatte und somit viel Hoffnung darin steckte, auch auf eine solche Ebene zu kommen, und sie war auch diejenige, die dennoch die Initiative ergriff, ihn vor meinen Augen für sich zu nehmen, mit ihm zu reden und ihn in stundenlangen Gesprächen zu fokussieren. Sie war diejenige, die ihm nur aus Spaß auf Tinder ein Like gab, weil sie sich ja persönlich kannte, dann auch nur aus Spaß mit ihm Schrieb und auch nur aus Spaß ein Treffen in der nächsten Woche ausmachte, um Bilder für ihn zu machen, die er auf Instagram hochladen könne. Sie war diejenige, die gerade sicherlich auch nur aus Spaß versuchte mir einzureden, er sei wohl gar nicht der Richtige für mich, wenn es mich alles so kränkte, wobei ich versuchte ihr zu vermitteln, dass nicht er, sondern sie das Problem war.
Aber war ja klar. Wie konnte sie sich ihr eigenes Gewissen besser bereinigen, als wenn ich ihr die Bestätigung gäbe, er sein nicht für mich? Eben. Gar nicht.
Es ging nicht so weiter. Ich musste ihm schreiben, also zögerte ich nicht lang, nahm meinen Mut und alle meine Gefühle zusammen, die ich gerade in mir trug und verfasste ihm eine lange Nachricht, in der ich alles erzählte, was in dieser Woche in meinem Herzen war. Da wir kurz vorher noch darüber geschrieben hatten, dass wir Menschen hassen, die logen, startete ich in diesem Kontext ein.
Und weil ich die Wahrheit so liebe, möchte ich auch ehrlich mit dir sein. Ich sehe keinen Grund darin, über die Sache zu lügen oder es zu verheimlichen, letztendlich ist es ja selbstverständlich, Umstands worüber wir uns ja kennengelernt haben.
Leider sind meine Erfahrungen in Liebe nie gut, ich hatte nie das große Glück oder so und habe nie gelernt, wie es ist, richtig geliebt zu werden. Wie auch mit dem Thema mit dem Kontakt zu Typen, dass ich Angst habe, ihnen zu nah zu treten, wegen der Erfahrungen, die ich in der Schulzeit gemacht habe, habe ich dadurch eben meine Probleme entwickelt, die sich mit mir durchziehen. Zum Beispiel, dass ich mir auf geringsten Dingen, hohe Hoffnung aufbaue, schnelle Interesse erlebe und sowas eben. Anders ist's bei dir nicht, du musstest nämlich nur ein bisschen nett zu mir sein und so tun, als wäre ich nicht ganz so schräg, dass in mir ein unglaublich großes Interesse geweckt wurde.
Ich kann es nicht kontrollieren, ich kann es nicht beeinflussen, am liebsten hätte ich es auch anders, weil ich weiß, dass ich mir hiermit gerade die Chance auf eine gute Freundschaft zu dir wirklich komplett ruiniere. Ein Eigentor eben, aber ich schieße lieber dieses Eigentor in die Niederlage, als weiter ein falsches Spiel zu spielen, bei dem ich jedes Mal kurz vor dem Ziel dann scheitere. Ich weiß, dass du und Jisoo auf Tinder ein Match habt, ich merke auch, dass von ihrer Seite großes Interesse kommt, genauso auch von deiner, tatsächlich freut mich das richtig für euch, obwohl es in jeglicher Hinsicht nicht leicht für mich ist, da sie und ich schon darüber geredet hatten und sie ganz genau wusste, was meine Sorgen waren, als ich dich zu uns eingeladen habe.
Ich schreibe dir diese Nachricht also nicht, weil ich noch in Hoffnung schwelge, sondern eher, weil ich Klarheit und Ehrlichkeit schätze. Die Sachen, die ich vorhin gesagt habe, sind alle wahr. Aber nicht schwerwiegend. Warum ich Angst hatte, dir zu nah zu treten, war nicht, weil ich es nicht unbedingt kann, sondern weil ich nicht wollte, dass du komisch über mich denkst, ich find es nämlich selbst komisch. Ich wollte nicht, dass du siehst, dass ich großes Interesse habe und somit bin ich ruhig geblieben. Ich nehme die Neckereien nicht zu Herzen, versuche es zumindest, aber sie kommen mir nah, weil ich dich hoch ansehe und jedes deiner Worte direkt an mich heran geht. Auch wenn es also nicht persönlich gemeint war, war es nicht leicht für mich dazu sitzen, dir auf deinen Rücken zu schauen, während du mit anderen, vor allem Jisoo, in tiefgründigen Gesprächen verwickelt warst, wir beide aber kaum ein Wort miteinander wechselten. Darum war es auch nicht leicht für mich, von Jisoo zu hören, sie möchte ehrlich mit mir sein, daher erzählen, dass ihr auf Tinder ein Match habt und schreibt. Es war alles andere als das.
Aber keiner trägt irgendeine Schuld daran, außer mir. Ich bin derjenige, der sich auf Nichts etwas aufbaut und dann in unnützer Hoffnung alles niederreißt und ich bin es, der diese ganze Situation so nah an sein Herz gehen lässt. Ich konnte es nicht weiter in mir halten, nicht bei meinem derzeitigen Zustand und musste daher die Wahrheit rausrücken, auch wenn danach nie gefragt wurde. Ich bin der Meinung, dir das schuldig zu sein, weil ich so viel mit anderen darüber rede und so viel darüber nachdenke. Mir ist wohl bewusst, was hier nach geschehen wird und dass ich hiermit gerade vielleicht einen Fehler begehe.
Lieber begehe ich aber einen Fehler und bleibe dabei ehrlich, als dass ich weiter etwas vorspiele oder lüge. Es tut mir auch sehr leid, jetzt deinen Abend möglicherweise mit einer so voller Negativität geprägten Nachricht etwas zu vermiesen, aber es musste sein.
Tatsächlich las Taehyung meine Nachricht aber erst am Sonntag Morgen. Antwortete mir erst am Sonntag Mittag.
Du verstehst da was falsch :,) die Chance auf die Freundschaft ruinierst du dir nicht.
Ich verstehe das so, dass du mich echt nett findest, aber von mir und meinen Taten etwas gekränkt bist- soweit korrekt?
Nun- für mich ist Tinder halt mitunter zum sozialisieren da. Ich meinte das auch so kommuniziert zu haben. Wenn ich dich verletzt oder so habe, entschuldige ich mich hiermit.
Ich find dich total cool und sympathisch.
Wie ich aber bereits meinte- bin ich nicht schwul. Ich hab halt irgendwo Tendenzen zum Bi sein- aber das ist halt zum Zeitpunkt alles, was ich drüber weiß.
Dementsprechend bist du für eine glückliche Beziehung bei mir wohl einfach nicht gut aufgehoben. Nimm wen, der nicht verwirrt ist. Bist du allemal besser mit bedient :,)
Find ich gut, dass du das jetzt mal kommuniziert hast, wenn es dich ja zu beschäftigen schien.
Und dich zu ,ignorieren' war nie meine Absicht. Gespräche sind für mich aber ebenfalls etwas Natürliches- Ich gehe auf Leute gerne ein. Bin aber ebenfalls ab und an schüchtern das Gespräch zu initialisieren. Das mag wohl mitunter ein Grund für unsere wenigen privaten Gespräche sein.
Wie du jetzt weiter agieren willst, liegt bei dir. Ich find die Gruppe bisher total cool- wenn du lieber Abstand willst, kann ich mich als frisches Mitbringsel aber auch vorerst fern halten.
Letztendlich komme ich ja von irgendwo und es ist eure neue Clique. Da fällt das gar nicht auf :,)
Das war seine Nachricht. Alles, was er zu dieser Sache schrieb und das Schlimmste, was jemand mir hätte in einer solchen Situation schreiben können. Hatte ich es aber anders erwartet? Nein. Nicht, nachdem ich das Vertrauen zu einer guten Freundin verlor. Nicht nachdem er mich in Hoffnung leben ließ und diese dann brach.
Aber Taehyung, weißt du was? Ich antworte dir genauso wenig mehr großartig auf diese Nachricht, da ich weiß, du würdest gar nicht damit klarkommen, wenn ich dir sage, dass die Dinge, die du mir geschrieben hast, um mich abzuservieren, falsch sind. Was wäre nämlich, wenn ich dir die Nachricht zeige, in der du mir schriebst, für dich sei das Geschlecht eines Menschen vollkommen egal und du würdest dich daher mit allem und jedem sehen?
Wärst du dann weiterhin eigentlich ,normal' mit der Tendenz zum Bi-sein? Oder was genau würdest du sagen?
Oder vielleicht, dass du sagtest, du suchst in erster Linie soziale Kontakte, damit man sich kennenlernen kann, bevor es mehr wird? Würdest du dann noch immer sagen, dass du ja eigentlich gar keine Liebe auf Tinder suchst? Denn wenn ich recht denke, ist es an deinen Nachrichten mit Jisoo und euren Gesprächen ziemlich offensichtlich, dass du in ihr nicht nur eine Freundin suchst. Aber bei mir hältst du einen anderen Standard. Habe ich recht?
Für mich gelten andere Regeln, weil ich nicht das bin, was du möchtest. Für mich suchst du dir Ausreden, weil du anders nicht zu antworten weißt. Du versuchst noch Nachsicht zu zeigen, in der so halbherzigen Nachricht, damit ich denke, mein Wohlsein läge noch in deinem Interesse, aber ich weiß ganz genau, was du gerade denkst und ich weiß auch ganz genau, dass es von nun an vielleicht noch eine Woche dauern wird, bis Jisoo und du etwas miteinander anfangt.
Weißt du, warum ich das weiß? Eure gespielte Freundlichkeit verrät euch. Der Fakt, dass ihr so sehr darauf beruht, nichts tun zu wollen, was in jeglicher Weise vielleicht verletzend für mich sein könnte, ist Beweis für mich genug, dass es sicherlich schon zu mehr gekommen ist, von dem ich noch nichts weiß und obwohl es mir das Herz bricht, dass erleben zu müssen und wieder in einer unerfüllten, einseitigen Liebe gelandet zu sein, stehe ich drüber. Weißt du wieso?
Im Gegensatz zu euch, aber vor allem im Gegensatz zu dir, besitze ich so etwas, dass sich Anstand nennt. Und sage ich, obwohl ich dich liebe.
–
Ende
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