35. Kapitel // What is Love? - Baby dont hurt me
35. Kapitel // What is Love? – Baby dont hurt me
Harry
Klar liebte ich ihn noch. Doch der Schmerz, den er mir über längeren Zeitraum zugefügt hatte, saß auch ziemlich tief.
Ich musste einfach über ihn hinweg kommen. Es hatte uns ja gezeigt, dass aus uns nichts werden konnte.
Seelenverwandte hin oder her, wir waren bestimmt als beste Freunde und nicht mehr. Es würde zwar eine Zeit dauern, dass wir das wieder werden würden, wenn überhaupt, aber zu mehr waren wir einfach nicht gemacht.
Darum sagen auch viele beste Freunde, dass sie sich zwar gut verstehen, aber nicht zusammen kommen wollen, weil eine Beziehung ihre Freundschaft zerstören könnte.
Viele Außenstehende wollen es oft nicht verstehen, doch ich denke genau das ist damit gemeint.
Ich wusste nicht, ob ich das alles wirklich glaubte, oder mir nur einzureden versuchte.
Denn so manche Gedanken waren ziemlich philosophisch und weise, und das war normalerweise so gar nicht meine Art.
Wahrscheinlich hatte ich einfach zu viel Zeit nachzudenken. Genug hatte ich nämlich auf jeden Fall.
Denn seit unserer Trennung komme ich aus meinem Zimmer, außer für Konzerte, kaum mehr raus. Wenn wir in das nächste Hotel ziehen ignoriere ich sie einfach so gut es geht.
Ich ertrage die Jungs, die auf mich einreden, und mir gut zureden, und Louis‘ traurige Blicke einfach nicht.
Außerdem habe ich einfach keine Lust jemanden zu sehen, zu reden, jemanden um mich zu haben, mir ist einfach nicht danach.
Essen tue ich meistens in der Nacht, da an den regulären Essenszeiten alle am Tisch sitzen und ich keinen sehen will. Das unregelmäßige Essen und Schlafen ist zwar nicht gut für meine Gesundheit, ich bin blass und habe Augenringe, bin auch sicher schon etwas dünner, aber mich stört es nicht.
Die Stylisten überschminken zwar alles und wählen passend betonende Kleidung, aber ich denke den Fans ist es aufgefallen.
Nicht unbedingt ich oder mein Zustand, aber die bedrückte Stimmung zwischen uns allen und vor allem Louis und mir.
Aber was soll man machen, ich hoffe eben mal das legt sich bald.
Klar haben die Jungs oft versucht mit mir zu reden. Louis geht es anscheinend auch schlecht, er weint oft, hat nie Appetit und zu nichts Lust. Sie haben es noch nie direkt ausgesprochen, aber eine ‘zweite Chance‘ oder ‘Wiedervereinigung‘ wäre ihnen schätzungsweise mal genauso recht.
Doch andererseits verstehen sie mich auch, sie wissen das ich ihn wirklich geliebt habe und einen ernsten Grund gehabt haben musste, außerdem wussten sie auch wie es mir mit Louis und seiner Alkoholsucht ging.
Meistens ging es aber nicht um Louis, sondern auch darum wie es mir ging, meine Hygiene, die ich deutlich vernachlässigte, und ob ich nicht doch vorhatte vielleicht mit ihnen zu essen.
Ich hatte mir nie die Mühe gemacht die Türe zu versperren, nach kurzer Zeit waren sie ohnehin wieder weg, da ich sehr kurz, undeutlich oder gar nicht antwortete und meine Antwort generell oft auf ‘Nein‘ fiel.
Außerdem waren sie nett und sanft, und ein bisschen das Gefühl, dass sie mich nicht alleine ließen, brauchte ich eben doch.
~*~
Es war nur einige Wochen später, als Louis persönlich immer wieder versuchte Kontakt mit mir aufzunehmen.
Hin und wieder schaute er vorbei, setze sich oft einfach auf den Rand meines Bettes. Es herrschte immer eigentlich ganz angenehme Stille, Louis war immer in Gedanken und schien nach Worten zu suchen, fand aber jedoch keine und verließ mit einem Seufzen den Raum wieder.
Schon bald wurden seine Besuche häufiger, er kam täglich, wenn nicht schon mehrfach am Tag. Es entstanden oft Stillen und wir starrten uns nur an, aber auch oft kleiner Smalltalk, wie es ging, Konzerte, das Aktuelle eben.
Er hatte mich noch nie auf die Beziehung oder Vergebung angesprochen, doch ich sah es ihm an, vor allem an seinen Augen, dass es ihm auf der Zunge lag, jedes Mal.
Doch er hatte noch nie den Mut gefunden es auszusprechen.
Je öfter er kam, desto leichter aber gleichzeitig auch schmerzhafter wurde es. Die Stimmung war relativ locker, doch der Schmerz und die Verzweiflung in mir stiegen.
Ob es zwischen uns je wieder normal werden würde, und ob ich jemals aufhören würde ihn zu lieben.
Denn jedes Mal wenn er da war und wir nur in Gedanken waren und schwiegen, sah ich ihn einfach an und bewunderte sein Aussehen.
Klar sah er nicht wirklich gut aus, so schien es ihm in letzter Zeit auch nicht zu gehen, aber irgendwie war er trotzdem so wunderschön und perfekt.
Und ich wusste nicht, ob ich über diesen Fakt jemals hinwegkommen könnte.
Es brauchte Louis nicht lange, bis er dann schließlich auch von meinen nächtlichen Snacks erfuhr. Ich hatte mir das alles schon so angewöhnt, dass ich meistens um dieselbe Zeit hungrif wurde, welche Louis natürlich auch schnell herausfand.
Hin und wieder kam er abends, um diese Zeit herum, zu mir in die Küche, half mir, machte mir etwas, aß mit mir oder leistete mir einfach nur Gesellschaft.
Wenn er nicht da war, konnte ich aber damit rechnen, dass er vom Abendessen etwas übrig gelassen und für mich beiseite gestellt hatte.
All das, seine Hilfen und süßen kleinen Gesten, machten es noch schwerer und schmerzhafter über ihn hinwegzukommen.
Einmal saßen wir gemeinsam am Tisch, als ich den Mut fand meinen Mund zu öffnen und ihn zu fragen: „Warum machst du das? Versteh das nicht falsch, aber warum bist du … da?“
Er sah mir einen Moment tief in die Augen, bevor er antwortete.
„Weil ich in deiner Nähe sein möchte.“
„Und warum bist du dann nicht ständig da?“
„Weil ich weiß, dass du nicht ständig Gesellschaft haben möchtest, sonst würdest du mit uns Abendessen und nicht immer so abwesend zu uns sein.“
„Und wenn ich euch in meiner Nähe haben wollen würde?“
Er sah mich kurz an und zuckte dann mit den Schultern, bevor er meinem Blick auswich und nachzudenken schien.
„Dann wäre ich eben mehr in deiner Nähe.“
„Würdest du dann auch mehr mit mir reden?“
„Ich weiß nicht viel, das ich reden könnte.“
„Aber früher konnten wir auch immer viel, fast durchgehend reden. Vielleicht wird dann einfach alles wieder wie früher, als wir beste Freu-“
„Du weißt, dass ich nicht dein bester Freund sein möchte.“, unterbrach Louis mich scharf, überrascht sah ich auf und blickte ihn an, in seinen Augen zeigte sich kurz Erschrockenheit über seine eigenen Worte, und wie harsch er war, bevor er sich schnell erhob und in sein Zimmer ging.
Das war das erste Mal, das Louis etwas, das mit unserer vergangenen Beziehung zu tun hat, gesagt hatte.
~*~
Ab dort fing die ganze Veränderung an. Ich beschloss, dass es nichts brachte mich von den Jungs zu entfernen und sie abzustoßen, da drei von ihnen ja gar nichts dafür konnten.
Als ich wieder öfter in Küche und Wohnzimmer, zum Essen und Fernsehen und weiteres war, machten sie keine Bemerkungen, sprachen mich nicht darauf an, sie taten als wäre ich nie für eine Zeit weg gewesen, und dafür war ich ihnen dankbar.
Sie merkten auch, dass es nichts brachte und mich störte, also versuchten sie auch nicht mehr mich irgendwie auf dieses Thema anzusprechen.
Nur wenn Louis und ich irgendwie aufeinander stießen, dann waren auch sie unbeholfen und leise, verbesserten dadurch die unbehagliche Stille nicht wirklich.
Denn seit Louis mich, mehr oder weniger, angefahren hatte war es zwischen uns wieder ‘stiller‘, seinerseits aus.
Wenn wir hin und wieder alleine waren, fing er aber wieder an, mit mir zu reden und kleine, leise Bemerkungen zu machen.
‘Es tut mir leid.‘ ‘Ich vermisse dich.‘ ‘Ich wollte das nicht.‘ ‘Vergib mir.‘
Verdammt, er machte mir es echt nicht leicht ihn zu vergessen.
Und ob er es glaubte oder nicht, er sollte auch besser damit anfangen, denn ich denke es wäre der beste Ausweg für uns beide. Es brauchte einfach Zeit, oder?
Ich versuchte seine Worte immer zu ignorieren, schluckte und starrte weiter gerade aus. Obwohl wir beide wussten, dass ich ihn gehört hatte.
~*~
Wir hatten die Tour schließlich erfolgreich abgeschlossen und waren wieder zu Hause in unserer eigenen Wohnung. Das Auftreten war echt spaßig, aber auch anstrengend und mit dem ganzen Drama in meinem Privatleben hatte ich gegen eine Pause von Fans und Bühne echt nichts.
Eines Abends lag ich wach in meinem Bett, es war dunkel und still in meinem Zimmer, genau wie im ganzen Appartement, da auch die anderen Jungs schätzungsweise schon schlafen.
Plötzlich öffnete sich meine Zimmertür langsam, aufmerksam hob ich meinen Kopf und schaute, wer herein kam. Sofort erkannte ich Louis Konturen, der die Türe sanft hinter sich schloss und dann geräuschlos auf mein Bett zubewegt.
Ehe ich mich versah, hatte er sich neben mich gelegt, still sahen wir uns einander in die Augen. Auf einmal schlang er seine Arme um mich, vergrub sein Gesicht in meiner Brust und seine Haare kitzelten mein Kinn. Ein zittriger, langer Seufzer verließ seinen Mund.
„Hasst du mich?“, murmelte er gegen mein T-Shirt, seine Stimme gedämpft.
„W-Was? Nein, ich könnte dich niemals hassen!“, beschwichtigte ich, und eher aus Reflex wanderte meine Hand zu seinem Kopf, strich sanft durch seine Haare.
„Es tut mir so leid.“, hauchte er leise, seine Stimme krächzend.
„Louis, ich-“
„Du weißt, dass ich dich noch immer liebe, oder?“
„L-Louis…“
„Und ich werde so schnell nicht damit aufhören.“
„Bitte, hör auf-“
„Und ich weiß du liebst mich, also wieso können wir nicht einfach wieder zusammen k-“
„Wer sagt, dass ich dich noch liebe?“, unterbreche ich ihn erneut, diesmal erfolgreich. Meine Stimme war tränenerstickt und brach fast während meinen Worten. Mein Herz zersplitterte als ich den Satz über mich brachte. Ich wollte ihn nicht verletzten, es tat mir selbst weh das zu sagen und es entsprach nicht einmal der Wahrheit.
Aber er verletzte mich mit seinen Worten nur mehr, da ich über ihn hinwegkommen wollte. Das musste ein Ende haben.
Geschockt starrte er mich an, seine Augen geweitet und begannen nicht lange später leicht wässrig zu werden.
„H-Harry.“, stotterte er mit krächzender Stimme, während eine Träne quer seine Wange hinunterlief, da er seitlich lag.
„Es tut mir leid, Lou. Aber ich denke das hier hat keine andere Zukunft. Du musst… aufhören es zu versuchen. Gib auf.“, sagte ich leise und möglichst sanft, innerlich brachte ich mich gerade selbst um, für den Schmerz den ich ihm zufügte, der leicht in seinem Gesicht zu lesen war.
Leise schluchzend und schniefend stand er auf, lief aus dem Raum.
Und ab dem Zeitpunkt veränderte sich einiges, zu einem weil er auf meine Worte gehört hatte.
Er tat es, er gab auf.
// Oh mein Gott. Mein Herz klopft grad voll schnell. Das vorletzte Kapitel. Und ich hab die FF nämlich schon fertig geschrieben.
Aber das letzte Kapitel hatte die aller wenigsten Votes bisher und ich denke ich stell's noch nicht sofort rauf, sorry :(
Das ist eben Wattpad Autor Business.
Dieses Kapitel ist seeeehr viel kürzer als andere, aber das nächste, alias letzte, wird verdammt lange und das längste bisher denke ich :b
Weil ich hab die beiden gemeinsam geschrieben und an der besten Stelle unterteilt.
(Was heißt hier beste Stelle, am gelegentlichsten Cliffhanger, ich bin bööööse >:D )
Okaaay
Vielleicht stell ich das Kapitel ja früher rauf, wenn wir den Vote Rekord (146V) bei dem oder dem vorigen Kapitel brechen? Oder wenigstens über 100 kommen?
Sry, ich will nicht verzweifelt sein, aber die Votes sinken so stark und wir gehen hir in den Endspurt und da ist einem als Autor das echt wichitig, hoffe ihr versteht das ._.
Das ist so ein richtig arges Gefühl die FF bald vervollständt zu haben :/
Okay, bb, NesNes xx
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