Kapitel 21

Ungeduldig wartend stand Bea vor dem Fahrstuhl und klopfte mit der Fußspitze einen unregelmäßigen Rhythmus auf den Teppich. Immer wenn es schnell gehen soll, dachte sie ärgerlich und wünschte sich, stattdessen die Treppe genommen zu haben. Sie war spät dran und hatte Jannik bereits einige Minuten warten lassen. Schon im Normalfall hasste sie es, zu spät zu kommen. Heute jedoch konnte sie es ohnehin kaum erwarten ihn wiederzusehen, denn es war das erste Treffen nach ihrer am Wochenende so unglücklich geendeten letzten Verabredung. Sie textete ihm rasch bin gleich unten und drückte noch einmal auf den Knopf, ohne dass es irgendetwas bewirkte.

Als sie schließlich aus dem Gebäude trat, sah sie Jannik ins Handy vertieft auf einem der großen Steine vorm Eingangsportal des Gebäudes sitzen, was ihr Zeit gab, sich noch einmal durch die Haare zu fahren und ihn verstohlen zu betrachten. Er hatte seine langen Beine lässig ausgestreckt, war über sein Handy gebeugt und seine ganze Haltung strahlte Ruhe und Selbstbewusstsein aus, es war ein beneidenswertes In-sich-Ruhen. 

Ein paar Sonnenstrahlen verwandelten sein blondes Haar in einen sanften Goldton und in einem schnellen, aber unhörbaren Stakkato fuhren seine Finger über die Tastatur. Dann glitt seine Hand zum Kinn, knetete es einen Augenblick nachdenklich und fuhr dann über die Stirn, um ein paar vorwitzige Haarsträhnen beiseite zu schieben. Bea lächelte, sie hätte ihn stundenlang beobachten können, aber eingedenk der zeitlichen Begrenzung ihres Treffens – denn ihren Kindern gegenüber hatte sie sich weiterhin mit Überstunden entschuldigt – schlenderte sie schließlich auf ihn zu, ohne dass sich ihr innerer Aufruhr auf ihrem Gesicht spiegelte.

Noch bevor sie ihn begrüßte, hatte ihr Schatten sie bereits angekündigt. Jannik lächelte, erhob sich sofort und zog sie an sich. Angesichts seiner strahlenden Augen waren Worte unnötig. Bea legte die Hände um seinen Nacken und hob ihr Gesicht seinem entgegen und die nachfolgende Berührung ihrer Lippen, erst sanft, fast spielerisch, dann auf einmal fordernd, wie von dem Wunsch getrieben, etwas nachholen zu wollen, vermittelte Bea die Hoffnung, dass alles gut werden würde. Denn trotz Janniks Äußerungen am Telefon war sie nicht vollständig überzeugt gewesen, dass er wirklich meinte, was er gesagt hatte.

Dennoch konnte sie nicht völlig ausschließen, dass er die Zusage, ihre Kinder zu treffen, noch zurücknehmen würde. Es lag ihr zwar fern, ihn unter Druck zu setzen, allerdings wusste Bea, dass es für sie nicht mehr lange durchführbar sein würde, ihn vor ihren Kindern zu verheimlichen. Und einen Freund zu haben, der einen wichtigen Teil ihres Lebens ignorierte, war außerdem auf Dauer nicht vorstellbar. Dieser Rest Unsicherheit war ihr am Gesicht abzulesen, als sie gemeinsam zu ihrem Wagen hinüber gingen, was auch Jannik nicht verborgen blieb.

„Was ist los?", wollte er wissen und warf ihr einen fragenden Blick zu, „Du guckst irgendwie traurig."

Doch Bea war nicht geneigt, ihm von ihren Sorgen zu berichten und erwiderte daher betont locker:

"Ach nichts, nur Stress im Büro, viel zu tun", und um auch jeden Zweifel auszuräumen, strahlte sie betont fröhlich zurück und begann eine Schilderung der Vorkommnisse dieses Tages, die Jannik schließlich mit einer Zusammenfassung seines Tages ergänzte.

„Am Nervigsten...", begann er und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen, „...sind diese ständigen Verweise auf andere Texte, damit man sich nicht später mal irgendwelchen Plagiatsvorwürfen aussetzen lassen muss."

Bea sah ihn mitfühlend an, startete den Wagen und fädelte sich in den Feierabendverkehr ein.

„Ehrlich, jeden Kleinkram muss man angeben, das ist echt ätzend...", fluchte er, was Bea zu einem Scherz veranlasste. „Wenn dich mal jemand verklagt, hole ich meine juristische Werkzeugkiste", obwohl Urheberrecht nicht zu ihren Spezialgebieten gehörte.

Es reichte, um Janniks Stimmung zu heben.

„Gut zu wissen", erwiderte er und grinste verschwörerisch. „Wenn du mich dann raus paukst, kann ich mir ja jetzt ein wenig Arbeit ersparen."

Bea lachte und rollte langsam auf eine rote Ampel zu.

„Hier!" Jannik deutete mit dem Kopf auf eine Parklücke hinter der Ampel, doch Bea schüttelte den Kopf.

„Zu klein."

„Quatsch!" Jannik klang sehr überzeugt.

Bea sah zweifelnd hinüber: "Selbst wenn. Ich glaube nicht, dass ich da reinkomme."

Jannik sah sie von der Seite an und schmunzelte. „Soll ich?"

Bea wusste nicht, ob er überhaupt einen Führerschein hatte, verkniff sich aber die entsprechende Frage und stimmte stattdessen gedehnt zu: "Okay..."

Während die Ampel noch auf Rot stand, rissen sie die Türen auf und tauschten schnell die Plätze, zügig stellte Jannik den Sitz nach hinten und war startklar, als die Ampel auf Grün sprang. Sie erreichten die Parklücke und ohne ein einziges Mal rangieren zu müssen, setzte Jannik nach hinten und das Auto stand perfekt.

Bea registrierte es resigniert, zu ihrem Leidwesen erfüllte sie das Klischee von nicht-einparken-könnenden-Frauen perfekt.

„Ich dachte, als männlicher Geisteswissenschaftler hat man es auch nicht so mit räumlichem Vorstellungsvermögen."

„Zugegeben, in Mathe hatte ich oft eine Vier. In Geometrie war ich aber ganz gut."

Er zwinkerte Bea zu und sie verließen den Wagen, um zur nahen Kneipe hinüber zu gehen, die Hände selbst auf diesem kurzen Weg wie automatisch ineinander verschränkt.

Die tiefhängenden Wolken drohten mit Regen, Grund genug für die meisten Besucher, das Innere der Kneipe den Bänken draußen vorzuziehen, und auch Bea und Jannik nahmen schnell von der Idee, im Biergarten zu sitzen, Abstand und zwängten sich den schmalen Mittelgang entlang. Die Kneipe war voller Leute, die einen gemeinsamen Feierabend genossen, eine Kakophonie unzähliger Stimmen gemischt mit dem Klappern von Geschirr wogte durch den Raum.

„Lass uns mal oben gucken", schlug Bea vor und wies mit einem Nicken auf die zu ihrer Linken liegenden Treppe. Diese Entscheidung erwies sich als die richtige, es war gleichfalls ein wenig leerer als auch ruhiger, durch die großen Fenster fiel das durch die Wolken getrübte Tageslicht hinein. Sie rutschen in eine hölzerne fensterlose Eckbank, die sich direkt am Ende der Empore befand, und gaben dann der bald heraneilenden Bedienung ihre Bestellung auf.

Zufrieden lehnte sich Bea an Jannik, der sogleich den Arm um ihre Schulter legte, und genoss den Moment der kostbaren Zweisamkeit, ohne an mehr als das Wohlgefühl zu denken, dass seine Berührung ihr vermittelte. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig im Rhythmus seines Atmens und die paar kurzen Küsse, die er ihr verstohlen auf den Nacken drückte, ließen ihr Herz ein paar Takte schneller schlagen. Sie griff nach seiner anderen Hand und fuhr mit ihren Fingern zart die Innenfläche seiner Hand und seines Unterarm entlang. Ein Schauer durchfuhr Jannik und unversehens ließ er den Kopf in den Nacken fallen und schloss die Augen.

Die Zeit war zu kurz, um all das zu tun, woran Bea dachte, sie begnügte sich notgedrungen mit dem, was im Moment möglich war, atmete den Duft seines After shaves und lauschte dem Pochen ihres Herzens. Ihre verrückt spielenden Hormone machten ein Gespräch im Augenblick überflüssig und sie ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie in der kurzen Zeit, die sie zur Verfügung hatten, stattdessen in seine Wohnung hätten fahren können.

Da auch Jannik nichts gegen die knisternde Spannung zwischen ihnen zu haben schien und ebenfalls nicht den Versuch machte, eine Unterhaltung zu beginnen, ließ sich Bea entspannt in eine gefühlvolle Stimmung fallen, die jegliche Nebengeräusche wie den Lautstärkepegel der Kneipe und die unter ihnen entlang donnernde S-Bahn ausblendete. Mit einer Dreistigkeit, die sie nicht oft zum Vorschein kommen ließ, ließ sie ihre andere Hand schließlich über seine Jeans wandern und an der Stelle zur Ruhe kommen, an der eine gewisse Wölbung ein deutliches Interesse signalisierte.

Jannik holte tief Luft und fuhr mit den Zähnen über seine Unterlippe, sagte jedoch nichts, sondern öffnete die Beine ein wenig weiter und ließ sie noch einige Moment gewähren. Trotz gleicher Empfindungen widerstand Bea der Versuchung, Jannik zu küssen und damit in der Öffentlichkeit ihre Gefühle zueinander deutlich stärker zur Schau zu stellen als das ihre dezenten Berührungen in der halbdunklen Ecke taten.

„Wenn du nicht bald aufhörst, garantiere ich für nichts", murmelte Jannik schließlich und verstärkte wie Halt suchend seinen Griff um Beas Schultern.

„Heißt...?", gab Bea spielerisch zurück, ohne ihre Hand fortzuziehen.

„Wusste nicht, dass du so durchtrieben bist", beschwerte sich Jannik und wich damit ihrer Frage aus, lächelte aber dabei, mit noch immer geschlossenen Augen. Dann seufzte er laut, sah Bea schließlich bedauernd an und richtete sich auf, wodurch er die zunehmend intimeren Momente zielgerichtet unterbrach.

Bea verstand den wortlosen Hinweis und zog ihre Hand zurück.

Als hätte die Bedienung gespürt, dass jetzt der richtige Moment für ein wenig Abkühlung war, brachte sie die bestellten Getränke. Dankbar griff Jannik nach seinem Bier, nahm mehrere tiefe Schlucke und zwinkerte ein paar Mal mit den Augen, als wolle er sich damit wieder mit der Realität verbinden.

Mit ein paar gezielten Atemzügen brachte Bea ihren Puls wieder unter Kontrolle, rutschte ein wenig zur Seite und nahm ebenfalls ihr Glas.

„Wir hätten zu dir nach Hause fahren sollen", konstatierte sie ruhig.

„Das hätten wir", bestätigte Jannik. „Aber das gibt mir jetzt immerhin die Gelegenheit, ohne weitere Ablenkungen ein wenig mehr über das zu erfahren, was du bisher tunlichst unterschlagen hast zu erwähnen. Wie ist es zu den Kindern gekommen? – abgesehen von dem Naheliegenden natürlich." Er schmunzelte.

Bea ließ sich in die Bank fallen.

„Wie schon gesagt, ich hatte mit Thorsten eine Studentenehe. Wir haben geheiratet, als Jonas unterwegs war."

„Sehr bürgerlich." Jannik zog die Augenbrauen hoch.

„Ja, nicht?", lachte Bea und fuhr fort: "Thorsten war das wichtig. Und verliebt wie ich war habe ich seinen Antrag angenommen. Es war aber nicht das Schlaueste. Wir haben nie so richtig zueinander gepasst. Ich habe es nur leider viel zu spät gemerkt."

Ohne es zu merken, nahm sie die Papierserviette in die Hand und zupfte sie in kleinere Stücke.

„Ich habe etwas pausiert, mit dem Baby, na ja, nicht etwas, sondern insgesamt vier Jahre. Dazwischen wurde Hannah geboren, und als sie etwa ein Jahr alt war, habe ich das Jurastudium dann fortgesetzt."

Bea bemerkte die Papierschnipsel, sammelte sie auf und ließ sie dann wie einen Schneefall wieder auf den Tisch sinken.

„Klingt anstrengend, Studieren und kleine Kinder", stellte Jannik fest und stützte das Kinn in die Hand, während seine Augen sie aufmerksam betrachteten, und sein ganzer Körper eine Zugewandtheit zeigte, die vollständiges Interesse an dem vergangenen Teil ihres Lebens signalisierte.

Bea atmete hörbar aus.

„Das war es! Zum Glück war Thorsten in dieser Hinsicht verlässlich, er hat sich abends gekümmert, wenn ich gelernt habe, tagsüber waren die Kinder bei der Tagesmutter oder im Kindergarten."

Sie fuhr fort, die folgenden Familienjahre bis zur Gegenwart zu schildern, bis sie gewahr wurde, dass sich in Janniks noch anfänglich entspannte Haltung eine gewisse Anspannung geschlichen hatte, er spielte unruhig mit dem leeren Glas und sein Blick wanderte unstet zwischen ihr, dem Tisch und der Umgebung hin und her.

„Langweile ich dich?", wollte sie besorgt wissen, der Tatsache bewusst, dass es Eltern manchmal mit den Berichten über ihre Sprösslinge übertrieben, wobei sie sich jedoch bemüht hatte, genau das nicht zu tun.

„Nein", wiegelte Jannik ab und suchte möglichst überzeugend ihren Blick, doch die sich dabei zu Fäusten ballenden Hände verrieten ihr, dass ihn irgendetwas beschäftigte.

Bea legte die flachen Hände auf den Tisch und sah ihren Freund ruhig an.

"Jan, ich kenne dich nicht lang, aber lange genug, um zu merken, wenn etwas ist. Was ist los?"

Ertappt setzte Jannik ein verlegenes Grinsen auf, das Bea noch normalerweise amüsiert als lausbubenhaft tituliert hätte, jetzt jedoch weckte es leichte Besorgnis in ihr.

„Analyse at its best", machte er den Versuch, die Anspannung mit einem Scherz zu lockern, aber angesichts Beas immer noch auf seine Erwiderung harrenden Aufmerksamkeit entschloss er sich zu einer Antwort, die ihre Frage ernst nahm.

„Dir kann ich anscheinend nichts vormachen."

Er öffnete kurz seine Hände, nur um die Finger gleich darauf wieder zu verschränken.

„Mich langweilt nicht, was du erzählst. Nur...", er seufzte und hob erneut an, "Ich habe keine Ahnung von Kindern, Bea. Ich habe keine Geschwister, ich habe keine Nichten oder Neffen. Ich weiß nicht, wie man mit ihnen umgeht, was man mit ihnen redet." Er hielt offen ihren Blick, während er langsam gestand:"Ich denk daher die ganze Zeit, was ist, wenn sie mich nicht mögen? Was bedeutet das dann für unsere Beziehung? Was ist, wenn du dann wählen musst?"

Seine Augen waren ernst geworden und Bea sah sich außerstande, ihren Blick abzuwenden. Seine Sorgen entsprachen den Gedanken, die ihr gestern durch den Kopf gegangen waren, aber sie weigerte sich, in diese Richtung weiter zu denken, sondern gab entschlossen zurück:

"Das wird nicht passieren!"

Zur Bestärkung legte sie ihre Hände auf seine und stellte überrascht fest, dass ihre eigenen Finger heute einmal wärmer waren als die seinen.

„Was macht dich so sicher?", wollte Jannik wissen, und sein Blick suchte wortlos nach einer Bestätigung, die wie ein Klettergriff in den Bergen ein wenig Halt bot.

„Dein Charakter, dein Wesen", betonte Bea. „Wen ich mag, mögen auch meine Kinder." Sie müssen sich nur darauf einlassen, schränkte sie im Stillen ein, aber fügte laut hinzu:"Spielst du Fußball?"

„Bis vor ein paar Jahren..."

„Warst du schon mal im Klettergarten?"

„Sicher."

„Ganz oben?"

„Jupp", bestätigte Jannik, ohne zu wissen, worauf Bea hinaus wollte.

„Perfekt! Ich habe nämlich eine ganze tolle Idee!"

Sie richtete sich engagiert auf und erklärte entschlossen: "Am einfachsten lernen sie dich unabhängig von mir kennen. Ich fahre mit ihnen in den Klettergarten in Volksdorf, dort klettere ich immer nur die niedrigsten beiden Parcoure mit, denn Klettern ist einfach nicht meins, und Jonas und Hannah müssen sich notgedrungen damit zufrieden geben. Aber eigentlich möchten sie lieber viel höher klettern, nur ohne Erwachsenen dürfen Sie das nicht... Und hier kommst du in Spiel!"

Ihre glänzenden Augen, die beredte Mimik und die unerwartet gestenreiche Bewegung ihrer Hände verhehlten kaum, wie angetan sie von ihrer Idee war, in der sicheren Überzeugung, dass alles so klappen würde, wie sie es sich vorgestellt hatte.

Ein wenig verwirrt fragte Jannik nach dem, was er glaubte, verstanden zu haben.

"Ich soll mit ihnen da klettern, wo es dir zu hoch ist? Aber ohne dass sie wissen, dass wir zusammen sind... Oder wie?" Er legte die zu einer lockeren Faust geschlungenen Finger an den Mund und zog fragend die Augenbrauen ein wenig zusammen.

„Genau!", strahlte Bea bestätigend, aber wunderte sich anschließend über Janniks Reserviertheit und hoffte deshalb, dass sich nicht plötzlich ein unüberwindbares Hindernis aufgetan hatte, das ihren tollen Plan zum Scheitern verurteilte.

„Ich kann gern mit deinen Kindern klettern", begann Jannik langsam und man sah ihm an, dass er versuchte, seine Worte mit Bedacht zu wählen, während sich seine Stirn etwas umwölkte, „Aber warum... Warum nicht erst ein Kennenlernen und dann das Klettern?"

„Das ist besser so, glaub mir", gab sie entschieden zurück, weil sie sich davor hütete, ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren: dass sie nicht wusste, wie insbesondere Hannah darauf reagieren würde, dass ihre Mutter einen Freund hatte.

„Hm...", machte Jannik wenig überzeugt und warf ihr einen Blick zu, der sie aufforderte, ihren Plan zu konkretisieren. Er verschränkte seine Hände ineinander, nur um sie gleich wieder voneinander zu lösen und dann fahrig über seine Jeans zu streichen. Donnerndes Gelächter wehte vom Nachbartisch hinüber, aber beide schenkten ihm keine Beachtung.

„Es ist ganz einfach!", begann Bea und strahlte ihn mit einer Intensität an, von der sie hoffte, dass sie ihn von seinen Zweifeln abzubringen vermochte.

„Du bist ein früherer Bekannter von mir und wir treffen uns zufällig im Klettergarten. Die Kinder sind happy, dass sie durch dich weiter oben klettern können. Wir sind uns sympathisch, verabreden uns zukünftig zusammen und das Weitere zwischen uns ergibt sich."

Jannik schüttelte leicht den Kopf und wollte erneut wissen: "Warum so eine Komödie?", aber Bea zog es vor, darauf nicht zu antworten.

Er lehnte sich zurück, schwieg einen Augenblick und seine gerunzelte Stirn machte deutlich, dass er mit den skizzierten Abläufen nicht gerade zufrieden war. Außerdem war er intelligent genug zu erkennen, dass Bea ihm etwas zu verheimlichen schien. Sie begriff, dass sie unbeabsichtigt dafür gesorgt hatte, dass die Sicherheit, die sie noch soeben überzeugend von sich gegeben hatte, ins Schwanken geraten war, aber das ließ sich nun nicht mehr ändern. Sie beugte sich zu ihm hinüber, bis sich den Abstand zwischen ihnen wieder verkürzt hatte, und fuhr eindringlich fort:

"Ich weiß, es erscheint dir blöd. Aber ich habe mir etwas dabei gedacht. Spiel einfach mit, nur das ist es, was es braucht, vertrau mir!"

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