Mein Therapeut.

———

„Kakashi." schnaufte Naruto, als er schnell aus dem Krankenhaus lief, seine Hand packte sein Handy fester. Eigentlich war er ziemlich überrascht, dass der Mann überhaupt noch ans Telefon gegangen war, nachdem er es eine gefühlte Ewigkeit hat klingeln lassen. „Wo bist du?" fragte er atemlos, sein Gesicht leicht zerknittert vor Schmerz, während sich sein Magen fast selbst verdaute. „Ich sterbe vor Hunger!"

Kakashi schwieg. Für einen kurzen Moment überlegte er, ob er es Naruto sagen sollte, oder nicht, aber dann fiel ihm ein, dass Sakura ja seine Patientin war und er definitiv eine gewisse Verbindung zu Sasuke hatte. Also war er überzeugt davon, dass Naruto wohl der einzige war, der mit dem Uchiha umgehen könnte, nachdem er selbst es nicht geschafft hatte, dem Rebellen seinen Nullsinn aus dem Kopf zu klopfen. „Nun,—ich weiss nicht genau wie ich es ausdrücken soll, aber—kennst du den Weg zu Sasuke's Wohnung?"

Naruto's Interesse war sofort geweckt, er ignorierte den dumpfen Bauchschmerz und fragte: „Das tue ich. Ist was passiert?"

Es war eine einfache Frage, doch Kakashi zögerte mit der Antwort. Naruto hörte, wie der Ältere in einen Bus stieg und dabei seufzte. Der Blonde hasste es gerade zu warten, seine Brauen zogen sich zusammen und seine Schnurrhaar-Male auf seinen Wangen kräuselten sich leicht vor Wut.
„Kakashi? Ich habe dich was gefragt." zischte er.

„Es geht ihm gut, ich denke nur—du solltest mit ihm reden." Kakashi klang hoffnungsvoll, aber Naruto war sich nicht sicher, ob er das tun sollte.
Das letzte mal, als sie sich gesehen hatten, war im Hotel und das Gespräch ist alles andere als gut verlaufen. „Ich glaube es wäre auch besser für Sakura, wenn du mit ihm sprechen würdest." fuhr der weißhaarige fort. „Sie wird bestimmt bald nach ihm fragen."

Kakashi stellte die Theorie auf, dass Sakura womöglich den Selbstmordversuch begangen hat, weil sie von ihrem mysteriösen Liebhaber erpresst worden war. Er hatte ihr offensichtlich damit gedroht, es ihrem Mann zu erzählen.

Naruto bemerkte, wie sehr Kakashi doch hoffte, dass er sich um Sasuke kümmern würde, dass er sein bestes gab, um ihn davon zu überzeugen mit ihm zu reden. Also sprang er über seinen eigenen Schatten, vergaß seine persönlichen Gefühle und willigte schließlich ein. Denn so wie Sakura, war ja auch Sasuke immer noch sein Patient, auch wenn er die Paartherapie abgebrochen hatte. Er war noch in gewisser Weise verantwortlich für ihn.

„O-ok." kicherte er, um seine Unsicherheit zu verstecken. „Aber zuerst, werde ich alles verschlingen, was du mir zum Essen mitbringst. Ich sterbe gleich."

Ein herzhaftes Lachen war auf der anderen Seite der Leitung zu hören. „Ok, wie wärs mit Burger?"

"JA!"

———

Naruto stand vor der hohen Tür und sah unbehaglich aus, sein Herz donnerte ihm gegen seine Brust und er verfluchte sich selbst dafür, dem zugestimmt zu haben. Zudem hatte er das Gefühl, dass die Burger, die er verdrückt hatte, sich bald wieder ihren Weg nach draußen suchen würden, so schlecht wie ihm vor Aufregung war.

Er wollte gerade anklopfen, schon hörte er dumpfe Schritte in der Wohnung.
Die Tür öffnete sich und seine weit auf gerissenen, blauen Augen nahmen einen zerzausten Sasuke wahr, dessen Blick leicht dunstig war. Sofort erinnerte der Blonde sich an den Tag zurück, an dem er Sasuke vor dem sicheren Tod bewahrt hatte, wie schrecklich zerstört er an diesem Tag gewesen ist. — Einige Dinge ändern sich wohl nie.

Sasuke selbst sah ein wenig beschämt aus.
"Was machst du hier?" fragte er, die Stimme leicht rau.

Naruto's täuschte ein Grinsen vor. „Ich bin nur gekommen, um—naja im Hallo zu sagen." Er fuhr sich unbeholfen am Nacken entlang. „Ich wollte sehen, wie es dir geht. Ich habe Wochen lang nichts von dir gehört."

„Lass den Scheiss." entgegnete ihm Sasuke, ein bedrohlicher Blick funkelte in seinen Augen, während er sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen lehnte und den Blonden musterte. „Kakashi hat dich geschickt, nicht wahr? Natürlich hat er das, ich würde meinen Arsch darauf verwetten.—Du kannst wieder verschwinden, mir geht's gut."

Naruto musste feststellen, dass die freche Selbstgefälligkeit, der Übermut und das großspurige Verhalten, Sasuke niemals verlassen hatte.

Der Uchiha zog grob an ihm vorbei, mit klappernden Schlüsseln in der Hand und taumelte die Treppe des Mehrfamilienhauses nach unten. Der Blonde griff nach seinem Arm und Sasuke stöhnte genervt, als er wahrnahm, dass er festgehalten wurde. „Lass mich los. Was soll das?"

„Du stinkst nach Alkohol." Naruto's Stimme war besorgt, fast elterlich, als sein strenger Blick über Sasuke's kalte Fassade fiel. „Was das soll? Wo willst du hin? Was ist mit Sakura?"

"Oh." kicherte Sasuke spöttisch, bevor beide nur wenige Schritte später unten an der Haustür standen. „Die kann mir egal sein." er hob einen Finger und zeigte damit leicht unkoordiniert auf den Blonden. „Erinnere mich daran, dir die Screenshots per WhatsApp zu schicken."

„Welche Screenshots?" Naruto versuchte zu ignorieren, dass Sasuke ihm die Tür vor der Nase zu schmetterte. Er schlug sie schnell wieder auf und eilte dem schwarzhaarigen hinterher, dabei versuchte er mit ihm Schritt zu halten.

Als Sasuke in sein Auto steigen wollte, drückte sich Naruto schnell vor die Tür und blockierte so den Zugang zum Wagen. Was er darauf von dem Uchiha erhielt, war ein frustriertes Augenrollen.
Naruto war jedoch fest entschlossen, ihn nicht passieren zu lassen. Er nahm die Sache sehr Ernst und als sein Therapeut war er sozusagen verantwortlich für ihn.

Gott, war das anstrengend sich um Sasuke und Sakura zu kümmern. So viele Details. So viel Papierkram. So viel Verantwortung. Was für ein Chaos. Eine Borderline Patientin und ein cholerischer Alkoholiker. Super.

„Sie hat mich betrogen, was willst du noch wissen?" Verwirrung breitete sich in Naruto's Gesicht aus, als Sasuke mit unerwartet schmerzhaftem Blick durch sein Handy scrolle und ihm sein Telefon überreichte. „Hier, les selbst."

Naruto schnappte es sich mit zittrigen Fingern und las schnell, was dort stand. Noch einmal und noch einmal, um sicherzustellen, dass er die Worte richtig verstanden hatte. — Liebhaber, nein, Ex Liebhaber? Erpressung? Scheisse.

Es war ein heikles Thema, Naruto hasste es Betrüger zu behandeln, da er selbst als einer bezeichnet worden war. Sein Gesicht war blass, als er Sasuke sein Hand zurück gab.

„Kannst du endlich aus dem Weg gehen?"

„Einen Scheiss werde ich tun!" knurrte Naruto. „Du bist betrunken!" Er streckte seine Arme aus, so dass Sasuke auf keinen Fall in sein Auto steigen konnte. Der Blonde war nicht in der Stimmung einen weiteren Anruf von der Notaufnahme zu erhalten. Oder von der Polizei.

„Zieh Leine, Uzumaki." Sasuke lehnte sich gefährlich nahe an ihn heran, sein Gesicht nur noch knapp drei Zentimeter von Naruto entfernt. Blaue Augen fielen über die blassen Lippen des Mannes, leicht rissig, weil er zu viel getrunken hatte. Als sein Blick zurück in die tiefschwarzen Monde fiel, packte Sasuke ihn am Kragen seiner Jacke.

„Spreche ich so undeutlich?" Naruto brachte eine Hand an Sasuke's Handgelenk, um seinen Griff loszuwerden. „Auf gar keinen Fall lasse ich dich so Auto fahren!"

„Was kümmert es dich?" Sasuke's Augen waren so leer, dass es erneut Übelkeit in Naruto's Magen aufwirbelte.

„Weil ich..." - dich liebe. Verdammte Scheisse.

„Du was?" Sasuke neigte seinen Kopf zur Seite und grinste unverschämt. Sein Atem roch nach Whisky und fiel über Naruto's Gesicht. „Ich warne dich, leg dich nicht mit mir an, Naruto."

Der Wind umhüllte ihre Körper. Es war später Nachmittag, bald würde es dunkel werden, und wenn Sasuke weiterhin an solch einem unverantwortlichen Verhalten festhalten wird, war er fest entschlossen ihn davon abzuhalten, auch wenn es die ganze Nacht dauern sollte.

„Du bist betrunken! Verfluch nochmal, Sasuke—hör auf damit." Naruto verlor trotz all seiner Gelassenheit, die er als Therapeut-Lehrling und dann als Profi gemeistert hatte, seine Ruhe. „Ich dachte du hättest diese Scheisse hinter dir."

Naruto wusste, dass Sasuke schwierig war, dass es nicht leicht war, ihm von etwas zu überzeugen, es sei denn, man ginge auf rauem Wege.
Der Blick des Uchiha's war gefährlich, doch Naruto ließ sich nicht davon einschüchtern.

Sasuke fletsche die Zähne. „Zisch ab."

„Bitte—lass uns wieder reingehen." Naruto's Stimme war ruhig, es klang fast wie zartes betteln. Er war müde von all dem, dies war sein stressigster Fall seit Ewigkeiten. Aber auch nur, weil er emotional involviert war.

Schon bereute er es wieder, ihn angenommen zu haben. „Ich werde, wenn es sein muss, die Nacht bei dir verbringen. Ich werde dich nirgendwo hingehen lassen, nicht so. Ich will nicht—dass dir etwas passiert."

Sasuke blinzelte ihn leicht überrascht an, die Augen unkonzentriert. — Ich will nicht, dass dir etwas passiert. — Der Uchiha seufzte.

Naruto atmete erleichtert auf. Er wusste, dass er diesen Kampf vorerst gewonnen hatte.

———

Nachdem Naruto den Rest der Whiskyflasche entsorgt hatte, was erschreckend wenig war, stellte er sicher, dass Sasuke keinen weiteren Schluck Alkohol mehr zu sich nehmen wird.

„Kannst du ein bisschen was abspielen?"  Naruto versuchte eine Kommunikation zu starten, mit einer Flasche Wasser in der Hand, die sich Sasuke gelegentlich schnappte, um daran zu nippen, um das brennen in seiner Kehle zu dämpfen. Der Blonde lehnte mit dem Rücken an der Fensterbank im Wohnzimmer.

„Meinst du den Plattenspieler?" Sasuke war nun freundlicher gesonnen, aber immer noch ziemlich betrunken. „Ich habe das Ding nicht mehr benutzt seit—eigentlich noch nie."
Der Blick des schwarzhaarigen tanzte durch das Regal mit den dazugehörigen alten Platten, sie waren eigentlich nichts als Dekoration. „Das ist der alte Spieler meiner Mutter."

Naruto versuchte eigentlich nur Sasuke abzulenken, ihn an nichts denken zu lassen und vor allem, ihn am trinken zu hindern. Der Blonde wusste, dass Sasuke facettenreich war — es gab viele Seiten seiner, sich ständig ändernden Persönlichkeit. Selbst die Art und Weise wie er lächelte, schien oft anders zu sein. Er war so unberechenbar, so vielseitig und so, interessant? Genau diese Dinge machten ihn eigentlich ziemlich— attraktiv.

Der Blonde genoss seine Gesellschaft. Die Schuld, die ihm im laufe der Jahre gefangen hatte, war nur noch ein Geist. Alte Gefühle wirbelten immer mehr auf.
„Dann solltest du ihn dringend mal benutzen."
beschloss Naruto mit einem Grinsen und spielte mit der Wasserflasche herum.  „Wenn du es nicht tust, werde ich das hübsche alte Ding stehlen, nur damit du es weisst."

Sasuke schnaubte. „Was für ein höflicher Dieb."
Naruto kicherte darüber, lehnte seinen Kopf zurück, als der süße Klang atemlos aus ihm herauskam und Sasuke ein Kribbeln über seinem Bauchnabel verursachte. Er lächelte, bevor er sein Gesicht abwendete.

Die beiden spielten etwa zehn Minuten lang mit dem Plattenspieler herum, keiner von ihnen wusste, wie das Ding funktionierte. Aber Naruto war der beste Improvisator. Er schnappte sich die Scheibe aus Sasuke's Händen und es kam nach ein paar Sekunden Gefummel tatsächlich Musik aus dem alten Gerät.

Es war Guns N' Roses - Sweet Child o mine.

Naruto's blaue Augen weiteten sich vor Aufregung. Er warf die Wasserflasche auf das Bett und schlug Sasuke fast ins Gesicht, als er die Arme hob und anfing zu dem gespielten Song zu tanzen.

„She's got a smile that it seems to me.
Reminds me of childhood memories!" sang Naruto leise, bevor er tief Luft holte und aus voller Lunge trällerte. „Whooaa , Oh , oh! Sweet Child o mine!" Er hüpfte herum, Schwang mit den Hüften. Sasuke beobachtete ihn dabei amüsiert. „She's got eyes of the bluest skies!" — Ja, die hat er.

„Du singst grauenvoll, weisst du das?" kicherte Sasuke, bevor er ein herzhaftes Lachen aus ihm herausbrach. „Und, oh mein Gott, dich sollte man einsperren." lachte er, als Naruto auch noch damit anfing Luftgitarre zu spielen, blondes Haar wirbelte wild herum.

Kurz darauf schnappte er sich Sakura's Haarbürste, die sie auf ihrem Nachttisch vergessen hatte und er begann den Text übertrieben nachzuahmen. Sasuke war überrascht, dass Naruto tatsächlich die Lyrics dieses alten Songs kannte. Seine Mutter liebte dieses Lied, was zusätzlich sein Herz erwärmte.

Naruto freute sich, weil es offensichtlich eine gute Idee war, Sasuke damit abzulenken, weil der schwarzhaarige so wunderbar lachte und sein Lachen war echt. Er biss sich sogar gelegentlich auf die Unterlippe, um sich am Lachen zu hindern. Natürlich vergeblich.

Naruto sprang herum, wackelte mit den Hüften, ging in die Knie und fuhr sich mit den Händen durch sein blondes Haar, bevor er sie auf dramatische Weise über seinen Hals gleiten ließ. — Was für ein Vollidiot. Aber er ist süß.

„Hey, sag mal, wie viel muss ich für dieses Konzert bezahlen?"

"Ich nehme kein Geld." zwinkerte Naruto ihm zu. „Nur Seelen." Er warf sie Haarbürste weg und hatte wirklich Spaß an all dem. Die Absicht Sasuke vom Trinken abzuhalten war weg und seine Gedanken wurden durch echte Freunde ersetzt.

Der schwarzhaarige schüttelte den Kopf und fasste sich mit einer Hand an die Stirn, während Naruto sich erneut auf den Boden fallen ließ.
„Ich werde den Plattenspieler verbrennen, das ist ja oberpeinlich." schnaubte er. „Dich werde ich kurz danach umbringen."

„Oh, Ja? Dann stell sicher, dass du es schnell machst!" kicherte Naruto unter Sasuke's amüsanten Grinsen. „Ich bin zäh!"

„Ich weiss schon, wie ich es am besten mache."

Plötzlich streckte Naruto Sasuke gut gelaunt die Hand entgegen. „Komm Tanz mit mir!"

Die Worte, die Bitte, sie war einfach, nicht anspruchsvoll, amüsiert und freundlich und das breite Grinsen sah nicht so aus, als würde es jetzt ein Nein akzeptieren. Sasuke war jedoch alles andere als gehorsam. „Ich werde mich übergeben, wenn du mich dazu bringst aufzustehen."

Naruto hob die Augenbrauen. „Ich bin sehr schnell angeekelt. Wenn du mich also ankotzt, dann werde zurück kotzen." - Wäre außerdem nicht das erste mal. „Also komm schon, steh auf! Tanz mit mir!"

Sasuke war noch immer nicht überzeugt, aber Naruto's blaue Augen, wie sie ihn anfunkelten, machten es wirklich schwer, es abzulehnen. Ihm war, als würde all das Gewicht
dieser Welt auf seinen Schultern hängen, würde er jetzt nein dazu sagen. Er zögerte deutlich, doch schon einige Sekunden später, musste er ungläubig feststellen, wie Naruto ihm aus dem Bett zerrte.

„Bist du so ein Party-Muffel geworden, Uchiha?" neckte er ihn.

Sasuke runzelte die Stirn. „Vermisst du etwa diese Seite an mir?"

Es dauerte nicht lange, bis Sasuke seinen Rhythmus gefunden hatte — er kannte diesen Song, durch seine Mutter und er musste zugeben, dass er ihn ziemlich gut fand. Naruto sang immer noch dramatisch und tanzte wild vor dem schwarzhaarigem herum, der versuchte mit ihm mitzuhalten, aber es wegen seines Lachens nicht wirklich schaffte.

Die Ohren des Blonden waren vor Verlegenheit ganz rot , doch er hörte nicht auf zu tanzen. Er griff stattdessen nach vorn und schloss seine Finger mit Sasuke's zusammen, bevor sich beide auf kindische Weise von Seite zu Seite bewegten.

Sasuke merkte , wie sich sein Kopf drehte, während Naruto wie ein Ball voller Energie um ihn schwankte. Er wird ihm noch den letzten Nerv rauben, aber seine Gedanken waren liebevoll.

Der Song neigte sich dem Ende zu, ebenso wie Naruto's Bewegungen. Der Schweiß bündelte sich an seinen Schlägen und drapierte seine zarten Wangenknochen und seine süßen Schnurrhaar-Male. Sasuke war erstaunt, wie viel Mühe Naruto in dieses Lied gesteckt hatte, aber er musste zugeben, dass es ihm auch Spaß gemacht hat.

Er plumpste in das Bett zurück und seufzte erleichtert, als sich der Plattenspieler vollständig schloss. Naruto keuchte, leicht außer Atem, aber lächelte und nahm einen Schluck von der Wasserflasche, die er vorhin weggeworfen hatte.

Naruto setzte sich neben Sasuke auf das Bett, der ihn schnell und spielerisch anstupste. „Willst du ein Glas Wein?"

Oh verdammt. - dachte Naruto. - wir sind wieder beim Alkohol. Er wusste, dass Sasuke nicht so leicht nachgeben wird.

Naruto dachte kurze Zeit darüber nach. Ein Glass Wein schadet niemandem - die Menge würde zu gering sein, um etwas zu bewirken. Aber sein letztes Mal, als er was getrunken hatte, war schon etwas her, also würde auch die Gefahr bestehen, dass er beschwipst sein würde, was natürlich zu einem gewissen Kontrollverlust führen könnte.
Naruto grinste, so verlockend es klang, lehnte er ab. „Nein." sagte er schlicht.

„Nein?" Sasuke's Augenbrauen schossen vor Überraschung nach oben.

„Nein." wiederholte der Blonde, mit einem Lächeln.

„Warum nicht?" fragte Sasuke, in den schwarzen Augen war ein gewisses Funkeln zu sehen. Er sah aus wie ein Welpe. Naruto war von diesem liebenswerten Anblick gerührt, dennoch antwortete er:
„Ich habe doch schon Spaß." Sasuke neigte seinen Kopf zur Seite und versuchte zu verstehen, was Naruto meinte, obwohl seine Gedanken an seinen früheren massiven Alkoholkonsum hafteten.

„Es ist nur—." Naruto schluckte, hielt dabei rim schüchternes Lächeln auf seinem Gesicht. „Ich wünschte—du wärst nüchtern, verstehst du?"

Sasuke blinzelte ihn an, seine Augen waren so schwarz, so intensiv und wie immer so unlesbar. Manchmal fühlte es sich an, als würde niemand zuhause sein. Naruto drehte seinen Kopf weg, als sein Herz heftig zu schlagen begann.
Er war sich sicher, dass seine heißen Wangen total rot waren und er hoffte, dass es nicht so auffällig war, wie er dachte.
Sasuke starrte ihn immer noch an, verblüfft und behielt dabei seine kalte Ruhe.

„Ich erinnere mich noch genau an damals." Naruto kicherte leise, über diese Erinnerung. „Du warst so—." Das Bild von Sasuke, in dem Garten der Nara's breitete sich in seinen Gedanken aus. Die Überdosis, die Schaukel — sie stürzten auf ihn herein. Diese Geister der Vergangenheit, jagten ihn erneut. „Bitte versprich mir, dass du nie wieder so eine Scheisse abziehen wirst wie an diesem Abend. Das du nie wieder so tief sinkst. Du bist so—naja—ich weiss nicht viel über dich."

Sasuke folgte Naruto aufmerksam, die Worte ernüchterten ihn und haben der Realität einen Anker. „Tatsächlich weiss ich nicht mal, ob ich dich überhaupt kenne, aber um Himmels Willen—." Naruto schloss fest die Augen. „Sasuke—Scheisse—."

Sasuke streckte die Finger aus, um nach Naruto's
Hand zu greifen. „Ich kann nichts versprechen. Ich hasse Versprechungen, weil ich sie sowieso nicht halten kann. Aber ich habe eine Bitte an dich." Er schloss Naruto's Finger mit seinen zusammen. „Wenn mit mir irgendwas passieren sollte—weis mich ein."

Naruto blinzelte. „Dich einweisen?"

„Reha." erklärte Sasuke, sein Griff festigte sich. „Kalter Entzug, was auch immer. Und wenn ich dagegen bin, Zwinge mich meinetwegen mit Gewalt dazu. Du bist technisch gesehen immer noch mein Therapeut."

Ja richtig. Sein Therapeut. Nur sein Therapeut, nichts weiter. — Naruto musste sich beherrschen, seine Traurigkeit zu verbergen.
Er schluckte fest, schob seine Emotionen beiseite und dachte darüber nach, wie es wäre, Sasuke tatsächlich in eine Klinik zu überweisen. Seine Hände fingen an zu schwitzen, aber er musste die Realität in den Griff bekommen. Schließlich hatte der schwarzhaarige ihn darum gebeten.

Sasuke löste ihre Finger, bevor er aufstand, leicht taumelnd. Naruto legte seine Hand gegen seinen unteren Rücken, um ihn zu stabilisieren und sah dann dabei zu, wie der Uchiha etwas zerstreut den Raum verließ.

Fuck. Naruto's Brust fühlte sich eng an. Total eingeschnürt. - Du bist sein Therapeut. Deine Gefühle haben hier keinen Platz. - Genau genommen war er nicht mal ein Freund, nur ein Profi , der ihn begleitete. Es spielte keine Rolle, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit hatten. Ein tiefer Seufzer entwich Naruto's Lippen.

"Ich mache Pfannkuchen, willst du welche?" hörte er plötzlich aus der Küche. Schnell stand er auf und ging den Flur entlang zu Sasuke. Ein Lächeln erschien auf dem Moment auf seinen Lippen, mit dem er dem schwarzhaarigen begegnete. Naruto wusste nicht mehr genau, wie Pfannkuchen funktionierten, aber Sasuke würde es hoffentlich hinbekommen.

Naruto war eigentlich klar, dass er früher oder später wieder gehen musste. Doch als Sasuke hin und wieder die Melodie des Songs von vorhin vor sich hin summte, während er so ziemlich überall Mehl verteilte, fühlte sich Naruto danach, noch etwas zu bleiben. Also lehnte er sich an die Küchenzeile und schenkte Sasuke ein breites Grinsen.

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3234 Worte

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