°•🧷Romeo et Guilette♟️•°

,,Boah Venedig ist ja doch noch da." ,,Ja, wo soll es denn hingehen?" fragt Bambam und guckt verwirrt zu Haru der mit den Schultern zuckt. ,,Eyy digga keinen Plan. Aber noch ist es hier." ,,Irgendwann wird es untergehen, dann ist es weg." erwidere ich. ,,Boah das arme Venedig. Eyy Diggi safe denken die Forscher in 300 Jahren, wenn sie die Überreste Venedigs finden das sie Atlantis gefunden haben." Haru guckt zu einem seiner Gefolgsmännern und ich gucke mit geweiteten Augen zu Yugyeom. Dieser zuckt nur mit den Schultern, während Bambam zu mir guckt und sich mit einen Finger auf die Stirn tippt.

Wieso zum Henker müssen wir nur mit denen in einem Schiff sitzen?

Die Fahrt durch die Kanäle Venedigs ist schön, die Stadt der Liebe eben doch irgendwie herrscht eine bedrückte Stimmung in unserem Schiff. Wundern tut es mich nicht wirklich. Eine recht explosive Kombi aus Lisa und ihrer Clique, meine Gruppe, sowie Haru und seine Gefolgsleute in ein Schiff zu setzen ist wahrscheinlich nicht die beste Idee gewesen. Freunde hin oder her. Andererseits will ich mir diese Tour nicht durch solche Kleinigkeiten versauen lassen. Wer weiß wann wir das nächste Mal hier sein werden, vermutlich nie wieder.

Es ist ein merkwürdiges Gefühl zu wissen das jeder Augenblick und jeder Moment nur ein einziges Mal geschieht - alle Momente werden zu Erinnerungen die unser Kopf für uns abspeichert und auf die wir zurückgreifen können wenn wir sie brauchen. Doch diesen Moment noch einmal erleben können wir nicht. Jeder Gedanke verbirgt etwas trauriges an sich, wir können uns nicht losreißen doch zugleich müssen wir dies, denn wenn wir nur in diesen Momenten leben so nimmt die Vergangenheit uns gefangen und wir versperren somit der Zukunft ihre Chance zu leben.

Doch es ist nun mal die Stadt der Liebe, sie lässt mich ungewollt Dinge hinterfragen. Ich liebe Lisa doch wir sind ebenso nah wie wir uns doch manchmal voneinander entfernen. Wir lieben uns doch tun wir das wirklich auf diese Art und Weise.

Sollte ich Schluss machen?

Wir sind Freude doch Liebende?

Ich will ihr und Kai nicht im Weg stehen doch gleichzeitig will ich nicht das sie mir im Weg steht meine Liebe zu finden ...
Es ist so verrückt und doch macht es Sinn.

Seufzend verschränke ich meine Arme auf den Tisch und lege meinen Kopf darauf. Laut seufze ich und habe somit die Aufmerksamkeit meiner Freunde auf mir. ,,Kooks alles gut?" fragt Jimin plötzlich und ich seufze. ,,Ich bin am Überlegen etwas dummes zu tun." ,,Dümmer noch als heute Abend auf's Kolosseum zu klettern?" fragt Tae und ich grinse. ,,Ich denke schon." ,,Was denn noch? Den Turm von Pisa klauen?" ,,Schiefe Turm wenn ich bitten darf." berichtigt Bambam und Yugyeom hebt abwehrend die Hände. ,,Ich bitte um Entschuldigung, den schiefen Turm von Pisa klauen natürlich." ,,Ne Papa will den nicht im Garten haben, ich hab schon gefragt." ,,Ich wäre dafür das ihr den da hinstellt, dann kann endlich dieser eine hässliche Baum weg." ,,Der Baum wurde zu meiner Geburt gepflanzt, der kommt sicherlich nicht weg." Zugegeben der Baum den meine Eltern für mich pflanzten, hat seine besten Tage hinter sich, wohlmöglich sind die Wurzeln schon total zerfressen doch noch steht.

,,Aber mal im ernst Kooks was ist los?" Ich beginne zu lächeln, Jimins fürsorgliche Art war schon immer einzigartig. ,,Ich will mit Lisa Schluss machen." Mein Blick schweift zu Lisa und den Mädels welche jedoch nichts von unserer Unterhaltung mitbekommen zu scheinen. ,,Wow, wie das?" ,,Wie weiß ich noch nicht ganz." ,,Die passende Frage ist wohl ehr warum. Doch nicht wegen Kai." ,,Stehen wir uns nicht selbst nur um Weg wenn wir an dem hier festhalten?" ,,Kooks findest du das nicht etwas zu spontan?"

Ich lächle und schüttle den Kopf. ,,Nein. Ich denke nicht." ,,Wir kommen jetzt gleich am Balkon am Casa du Juilette an, tu mir bitte einen gefallen und mach nicht da Schluss wo die wohl süßeste Szene des wohl möglichst tragischsten Liebespaares stattfand." ,,Natürlich nicht, für wen hälst du mich denn Chim?"

,,Lisa." sage ich und sofort dreht sie sich vom Balkon der Julia weg und schaut zu mir. Die ganze Klasse ist mittlerweile über das Areal der Casa di Guilette verteilt, lediglich wir beide sind hier draußen und schauen zum Balkon empor den Shakespeare erst so berühmt machte. ,,Was gibt es Kookie?" fragt sie. Ihre Stimme ist so ruhig und ehrlich wie immer, kein Ton von Hass oder Wut ist in ihr. ,,Können wir reden?" ,,Klar." Sie kommt rüber zu mir und zusammen setzen wir uns auf eine freie Bank. Heute sind nur recht wenig Besucher hier. Dieser Moment könnte nicht schöner sein - alles um uns herum ist still, wir beide sind in unserer eigenen kleinen Welt, umgeben von lieblichen Vogelgezwitscher und den sanften Sommerwinden Italiens.

,,Hör mal ich ..." Ich stoppe und atme einmal tief durch. ,,Du und Kai, vielleicht" ,,Kooks es ist nicht so." sagt sie geschockt doch ich nehme ihre Hände und lächle sie aufmunternd an. ,,Dann lass es etwas werden." Überforderung, gefolgt von Tränen spiegeln sich in ihren Augen wieder. ,,Kookie ich" versucht sie sich recht zu fertigen doch ich ziehe sie in meine Arme und spüre wie sie zu zittern beginnt. ,,Es ist alles gut Li. Ich bin dir nicht böse, sei ehrlich zu dir selbst, wir beide lieben uns doch ich werde nie an diese Liebe heran kommen die du Kai gegenüber empfindest und es ist okay. Steh uns beiden nicht im Weg die richtige Liebe zu finden. Okay? Ich bin immer für dich da. Wir sind Freunde das waren wir schon immer und wir werden es auch immer sein." ,,Ich hab Angst das er es nicht erwidert." ,,Seine Blicke sind Worte genug. Geh zu ihm, sonst komme ich und trete ihn ordentlich in den Arsch." ,,Kookie bist du sicher?" fragt sie und löst sich von mir. ,,Ja, sei ehrlich, wir haben gedatet und geküsst doch nie ist es mehr gewesen." Sie nickt. Es war schon immer komisch zwischen uns beide, wir küssten uns, kuschelten und haben vielleicht auch mal miteinander rumgemacht doch von unseren beiden Seiten aus ist es nie zu mehr gekommen. Wenn Lisa sich vor mir umgezogen hat habe ich nie einen Steifen bekommen oder meinen Blick nicht, nicht von ihr abwenden können. Sie ist keines Wegs unattraktiv doch ... eben nicht das was ich tief im inneren will.

,,Ich berichte dir, sehen wir uns heute Abend?" ,,Die Jungs und ich wollen auf's Kolloseum." Sie lacht und nickt. ,,Sagt Bescheid dann kommen ich und die Mädels mit." ,,Mach ich."

Ein letztes Mal gibt sie mir einen Kuss auf die Wange eh sie aufsteht und geht. Lächelnd gucke ich ihr hinterher. Ob nun Girlfriend oder nur eine einfache Freundin, ich möchte sie nicht in meinem Leben missen.

Die Reise nach Venedig neigt sich dem Ende zu, wir besichtigen noch den Markusdom, den dazugehörigen Platz und den Dogenpalast. Je an diese Orte reisen zu können wäre für mich nie in den Sinn gekommen, Venedig war für mich immer eine Stadt die ich nur aus Büchern kannte, unter anderem auch aus der Angelussage - 3 Bücher die zeigen wie nah Himmel und Hölle doch sein können und wie bösartige Engel doch sein können.

Doch wie nah sich Gut und Böse sein können wird vermutlich immer eine offene Frage bleiben...

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