°•🧷 lill doll♟️•°
,,Kleines Püppchen... freches Püppchen. Wo hat man dich zuletzt gesehen? Du wolltest doch zur Schule gehen. Was ist geschehen? Pi-noc-chi-o." Leise singe ich vor mich hin und versuche mit meinen Finger die kleinen Staubpartikel die durch die einfallenden Sonnenstrahlen sichtbar werden, zu fangen. Meine singerei geht allmählich in ein einfaches summen über bis mich mein eigenes lachen unterbricht.
Wann wurde all dies so faszinierend?
Seit wann sind die winzig kleinen Partikel von Bedeutung für mich?
Melodien längst vergangener Lieder hallen in meinem Kopf wieder und ich stoße ein frustriertes stöhnen aus eh ich die Knie anziehe und meine Hände an meine Ohren presse. Fest kneife ich meine Augen zusammen und versuche für eine Sekunde an nichts zu denken.
Ich will nichts hören und vielleicht auch nichts mehr fühlen.
Obwohl ... schmerzen habe ich schon eine ganze Weile nicht mehr. Irgendwann tut es einfach nicht mehr weh.
Das Rauschen meines Blutes höre ich und eine Träne entkommt mir. Wie lange glaubte ich daran das Meer hören zu können wenn ich meine Ohren an eine Muschel hielt. Wie dumm ich doch war.
Doch wie wertvoll diese Erinnerung ist.
Wir behalten viele Momente in unserem Gedächtnis und in unserem Herzen doch wie viele von diesen Erinnerungen entfalten ihre wahre Bedeutung erst viele Jahre später?
Es müssen hunderte sein, vielleicht sogar tausende.
Plötzlich öffnet sich die Tür weswegen ich mich schnell aufrichte und meine Tränen wegwische. Ich erhebe mich und schaue auf doch es ist nicht Mister Min, sondern James. ,,Der Herr verlangt nach Ihnen." sagt er mit seiner typisch, monotonen Stimme und ich nicke eh ich ihm aus dem Keller und hoch in die Villa von Herrn Min, folge.
Im kleinen Empfangssaal angekommen warte ich auf meinen nächsten Befehl welcher sogleich von der Treppe, die hoch in den 1. Stock führt, kommt. ,,Kitten!" ruft er laut und augenblicklich gehe ich auf meine Knie und senke den Blick. Ich sehe ihn nicht und doch höre ich wie er die Treppe nach unten geht. Schritt für Schritt kommt er auf mich zu bis er direkt vor mir stehen bleibt. ,,Zieh das an. Chan bring ihn dann zu meinem Wagen." Ich nicke und erhebe mich, die Sache nehme ich ihn an und will mich zugleich umziehen doch Chan, einer der Wächter, stoppt mich. Verwundert schaue ich zu ihm und an der Stelle an dem er meinen Arm festhält. Es hieße ich solle mich erst umziehen, dann bringt er mich zum Wagen. Hab ich was falsch gemacht? ,,Du kannst dich im Bad umziehen. Der Blick auf deinem Körper ist niemand außer Herrn Min gestattet." sagt der Mann mit ruhiger Stimme und verwundert gucke ich ihn an, nicke jedoch zögerlich und gehe mit ihm mit.
Im Bad angekommen lässt er mich alleine und so schnell es geht ziehe ich die alten Klamotten aus und die blaue verwaschene Jeans, ein schwarzes T-Shirt eine schwarze Strickjacke an. Ohne mich im Spiegel anzugucken gehe ich wieder zu dem Wächter der mir einfache Sneakers überreicht welche ich ebenfalls noch anziehe.
Ich zwinge mich ruhig zu bleiben doch zugleich will ich wissen was hier abgeht, was geschieht hier? Chan packt mich am Arm und zieht mich Richtung Haustür was mich erschrocken inne halten lässt, nicht die Haustür. Ich will was sagen, will schreien doch er zieht mich unnachgiebig weiter und direkt raus. ,,Hör auf dich zu wehren oder dein Herr bestraft dich!" zischt der Mann und ergeben sinke ich in mich zusammen und folge dem Mann.
Es ist wie ein Sturm der in mir tobt, ein kalter, unnachgiebiger Orkan der in meinem inneren tobt und alles mit sich reißt was es zufassen gibt.
Sterbe ich heute? Ist dies der Todesmarsch den ich nun antrete? Bin ich ihm nicht ausreichend? Ich will nicht sterben.
Ich lebe doch, ich bin noch so jung, ich kann noch nicht sterben.
Plötzlich öffnet sich die Tür und augenblicklich setze ich mich gerade hin und senke den Blick. Min Yoongi steigt ein und in der nächsten Sekunde ist das Auto auch schon losgefahren. Nervös atme ich ein und aus, versuche gleichzeitig meinen hektischen Atem zu unterdrücken und so unauffällig wie möglich zu sein. Doch als das heisere Lachen des Herren ertönt, hebe ich meinen Blick und schaue in seinen dunklen Seelenspiegel. Sein grinsen ist nahezu teuflisch und seine Augen die wie Diamanten funkeln, verraten mir das dieser Ausflug nichts Gutes zu bedeuten hat.
,,Wie gut ich dich doch abgerichtet habe Kitten, ich sehe förmlich wie du wissen willst was hier geschieht, aber dich doch nicht traust."
Er hat recht und beschämt senke ich den Blick. Obwohl wir uns kaum sehen und uns kaum kennen, so hat er es dennoch geschafft mein Verhaltensmuster auswendig zu lernen. Mein Herz beschleunigt sich, ich bin ihm doch dann nicht egal ... doch andererseits....
Ich schaue auf und zu ihm, blicke in sein angespanntes Gesicht und wünschte ihn diese Last nehmen zu können.
Ihn so zu sehen ...
Es ist wie ein Kampf den wir führen. Dabei sieht er gar nicht das ich doch gar kein Feind bin. Ich kämpfe nicht Min Yoongi. Doch du sieht es einfach nicht.
Wirst du mich je sehen?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top