🧷°• from bells to hush •°♟️
Weiß ist die Farbe der Unschuld und auch wenn ich bis vor wenigen Jahren noch dachte selbst einmal der zu sein der seine Braut in empfang nimmt, so bin nun ich derjenige der weiß trägt. Kein weißes Kleid, aber einen schneeweißen Anzug welcher nur so vor Unschuld trieft. Etwas was ich angeblich nie verloren habe. Doch jeder der Teil der Mafia ist, ist kein Unschuldiger und auch kein Heiliger.
Innerhalb von 2 Nächten geschah die ganze Hochzeitplanung und nun, in wenigen Stunden ist es so weit, ich heirate. Zum ersten mal. Der unter Amnesie leidende Yoongi will es nicht wahrhaben das er sich nicht erinnern kann weswegen er diese Hochzeit so schnell wie möglich planen ließ. 4 Hochzeitsplaner engagierte er und nun ist es soweit. Alles wirkt perfekt und doch macht sich die Angst in mir breit. Sind wir aneinander gebunden, gibt es kein zurück mehr. Doch andererseits gibt es bei der Mafia, nie ein zurück.
Die Tür schwingt auf und Jimin, Taehyung, Bambam und Yugyeom kommen hinein. Ich drehe mich zu ihnen und lächle leicht, während ich doch zugleich irgendwie, wieder einmal, weinen will. ,,Du siehst wundervoll aus Kooks." ,,Yoongi war kein Geld der Welt zu Schade, für den Versuch sich an eine Lüge zu erinnern." sage ich und drehe mich zu meinen Freunden um, denen ich noch in derselben Nacht alles beichtete. ,,Kooks." sagt Tae der zu mir tritt und mich umarmt. ,,Sieh ihn als einen Menschen den du wieder auf den richtigen Weg bringen sollst. Wie ein Schutzengel." Ich nicke. ,,Habt ihr es euch nicht auch immer so vorgestellt? Wir alle, eines Tages auf der Hochzeit von einem von uns. Ist das nicht romantisch?" wirft Yugyeom ein und wir alle müssen lachen. Zumindest bis die Tür auf geht und Hoseok hinein kommt.
Er stellt eine kleine weiße Schachtel auf den Tisch und dreht sich dann zu mir. Wieder einmal ist sein Gesicht unleserlich. ,,Würdet ihr mich für einen Augenblick mit unserem weißen Bräutigam alleine lassen?" fragt er höflich und die anderen verlassen den Raum, selbst Jimin der vor einiger Zeit selbst an dem Punkt war an dem ich jetzt bin. Ich sehe wie Jimin Hoseok ein Lächeln zuwirft welches er erwidert. Dann schließt sich die Tür und wir beide sind alleine.
,,Willst du mir jetzt wieder eine Moralpredigt halten das es nicht richtig ist ihm so etwas vorzulügen?" ,,Nein. Dieses mal bin ich einfach nur hier um die Show zu genießen. Yoongi ist glücklich. Was für ein Freund wäre ich, um ihn dieses Glück nun zu nehmen doch die Auswirkungen die du haben wirst, sollte er sich wieder erinnern, will ich mir nicht ausmalen. Davor kann dich keiner schützen." ,,Ich weiß. Doch anscheinend besteht eine Ehe ja aus höhen und tiefen wie ich bei dir und Jimin sehe." ,,Ja so kann es durchaus auch sein." Er lächelt während er in seine Gedanken abdriftet. ,,Wieso wollte Jimin sich scheiden lassen?" frage ich und prompt antwortet Hoseok: ,,Er ist aufgewacht. Lass es uns so nennen." ,,Aufgewacht?" ,,Dieser kleine blonde Engel, er ist wundervoll und akzeptierte zunächst meine Rolle und die Rolle die ich ihn ermöglichte doch dann begann er ebenso wie du es noch immer tust, uns zu hinterfragen. In Gewisser Weise bin ich dir dankbar das du diese Wege einschlägst und Jimin so sieht das wir nicht nur die Pest über die Menschheit bringen." ,,Bedankst du dich etwa gerade bei mir?" frage ich und beginne ungewollt zu grinsen. ,,Übertreib nicht. Yoongis Großvater will dich nochmals sprechen." Ich nicke doch bleibe wie angewurzelt stehen. ,,Sortiere dich und dann komm heraus. Ich warte draußen." Er verlässt den Raum und ich bin alleine.
Mein Blick schweift ein letztes mal über mein Spiegelbild. Es gibt nie ein zurück, immer nur das nach vorne. Irgendwann wird doch alles einmal gut werden. Oder?
Ich öffne die kleine weiße Box die Hoseok mit brachte und erstarre. Eine schwarze Rose? Wer schickt mir eine schwarze Rose? Vorsichtig, um mich nicht an den Dornen zu piksen, nehme ich sie aus der Box die ansonsten leer ist. Ein kleiner Zettel hängt an der Rose auf den in schwungvollen Buchstaben steht: Für die Braut. Es steht kein Absender oder so drauf. Lediglich das kleine Bild eines Hirsches? Verwundert drehe ich die Karte auf doch es steht nichts weiter drauf. Kurzerhand entferne ich die Dornen und knicke einen Großteil des Stieles ab eh ich sie mir in die Brusttasche stecke. Dann gehe ich zum Boss, beziehungsweise Yoongis Großvater.
Der Weg in das Büro hinein fühlt sich wie der an den ich noch vor wenigen Monaten bestritt. Der kaum verwundete Überlebende des Anschlags auf die Erben des Min Clans, genau das Gefühl ist es. Wie als wäre ich wieder am ersten Tag, an dem ich hier her gekommen bin, zurück gesprungen. Ich klopfe und betrete den Raum indem Wongyeong sitzt und mich mit einen müden Lächeln auf den Lippen empfängt. ,,Hallo Wongyeong." sage ich und lächle bevor ich mich in den Stuhl setze der vor dem Schreibtisch steht. ,,Wie geht es dir mein Lieber?" ,,Ich bin nervös." Die Mann lächelt und nickt. ,,Das kann ich mir vorstellen. Es ist die erste Hochzeit seit 30 Jahren in der Familie Min. Die letzte war die von meinem Sohn. Es noch erleben zu dürfen wie mein einziger verbliebender Enkel heiratet, erfüllt mich in meinen letzten Tagen mit stolz." Seine Augen strahlen eine Trauer aus die er im selben Moment zusammen kneift, wie er zu husten beginnt.
Besorgt mustere ich ihn. Das klingt nicht gut. ,,Ich möchte dich um eins bitten Jungkook." ,,Natürlich!" sage ich und der alte Mann seufzt. ,,Wenn ich sterbe dann will ich das du dich um Yoongi kümmerst und an seiner Seite bleibst." Ich nicke doch schüttle ich im nächsten Moment den Kopf: ,,Du wirst uns alle überleben Wongyeong. Du wirst nicht all zu bald sterben." sage ich doch der alte Mann lacht nur.
,,Ich bin alt und habe mein Leben gelebt, ebenso wie meine Lunge verpestet. Ich spüre es. Pass bitte auf meinem Enkel auf, er wird dich brauchen, auch wenn der Sturkopf es selbst wahrscheinlich nicht zugeben wird. Du stehst bis zu deinem Lebensende unter meinem Schutz, er kann dich nicht umbringen oder dir auch nur irgendein leid zufügen. Sollte ihm etwas passieren bist du der letzte verbliebene Erbe des Min Clanes." Ich nicke, während die Bürde zugleich noch eine weitere Last wird.
Die Hochzeit folgt und kaum eine Stunde später stehe ich Yoongi gegenüber in der Kapelle von Wongyeongs Anwesen. Nervosität, Freude aber auch zugleich die Trauer haben sich in mir eingenistet. Während Yoongis ganze Familie und deren Freunde da sind, sind es bei mir lediglich meine Freunde und noch einige weitere Klassenkameraden. Wie sehr ich mir wünschte das meine Eltern heute hier wären...
,,Sie dürfen sich jetzt küssen." sagt der Priester und im nächsten Augenblick kollidieren Yoongis Lippen mit meinen. Als wir uns wieder lösen ertönt von den Gästen lautes Gejubel und Getose. Er lächelt ebenso wie ich als er meine Hand nimmt und wir die Kapelle, gefolgt von unseren Gästen verlassen. Freude erfüllt die Feier und alles wirkt glücklich, nahezu friedlich. Yoongi und ich schneiden die 4 Stöckige Torte an, tanzen, lachen und beobachten das Feuerwerk am Abend.
Doch kaum sind zwei Tage vergangen versammeln sich alle die, die noch vor 3 Tagen auf unserer Hochzeit tanzten, um Abschied zu nehmen. Im einen Augenblick lag Fröhlichkeit in der Luft, nun ist es Trauer. ,,Heute, nehmen wir Abschied von Min Wonyeong, unserem geliebten Anführer." sagt der Priester. ,,Erde zu Erde und Staub zu Staub." Musik ertönt während wir alle zu dem vergoldeten Sarg mit den sterblichen Überresten des alten Mannes gucken, dessen letzter Wunsch an mich war glücklich zu werden und auf Yoongi aufzupassen. Ich liege in Yoongis Armen und lasse den Tränen freien lauf während die Musiker sanfte Klänge, trotz des Regens, ihren Musikinstrumenten entlocken. Yoongi wirkt gefasst doch ich kenne ihn gut genug um zu wissen das es ihn alles andere als gut geht.
Manchmal sind wir uns nicht ungleich. Beide sind wir Gefangen aus einer Kollision der Gefühle die einen Pakt mit dem Schicksal schlossen...
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