♟️°• Friday •°🧷
Wendest du dich herum so erkennst du eine Schönheit. Ob nun am Tage oder in der Nacht, sie ist immer da, selbst wenn sie vergänglich ist, wirst du dich immer daran erinnern wie es einst aussah. Selbst wenn die Bäume längst ihre Blätter gingen ließen und nur noch kahles Gestrüpp sind, so erinnerst du dich immer daran wie sie einst am schönsten Herbsttag leuchteten.
Die Luft ist frisch und der Tag wirkt verregnet. Bereits seit Jungkook heute Morgen aufwachte, liegt er im Bett und starrt an die kahle Wand. Es ist kein Gefängnis und doch wirkt es plötzlich für ihn wieder so.
Kalt und irgendwie bedrückend. In diesem Haus ist keine Liebe doch das ist nicht das einzige was ihn zu schaffen macht. Bambam kam gestern Abend noch zu Pietro, dem Leibarzt der Min Mafia. Es geht ihm so weit gut, er hat nur schmerzen. Doch für Jungkook ist es keines Wegs ein gutes Zeichen.
Er hält dieses Versteckspiel nicht mehr aus. Dieses sichtbare verstecken während Yoongi in Ungewissheit lebt. Er ist ein grausamer Mann, er verdient es zu wissen was er einst tat.
Soll Jungkook sich ihm offenbaren oder nicht?
Vielleicht würde dann das Drama von neuem beginnen, dem ist er sich bewusst, vielleicht wird es sogar noch schlimmer als einst. Aber ist er ein Sklave, weiß er was ihn erwartet. Hier jedoch ... weiß er es nicht. Er weiß weder wie er ihm gegenüber stehen soll noch wie er sich ihm gegenüber verhalten soll. Jungkook seufzt und schließt die Augen. Es bringt alles nicht.
Wie soll er Yoongi beschützen wenn er ihn doch lieber tot sehen will? Vorallem nach gestern Abend an dem er ihn küsste...
~°•♡•°~
Plötzlich geht die Tür auf und schnell richte ich mich auf als Taehyung und Jimin den Raum betreten. Während Jimin zu mir kommt, geht Taehyung auf meinen Kleiderschrank zu und holt die wenigen Anziehsachen raus, die ich besitze. „Was macht ihr?" frage ich mit gebrochener Stimme. Es ist... als fehlt mir seit gestern jegliche Energie. Ich will aufstehen doch jedes Mal wenn ich es tue, spüre ich den Druck von allem auf mir und meine Muskeln geben nach. Chim lächelt mich jedoch nur sanft an und verwuschelt mir die Haare. „Dich retten." Verwundert gucke ich zu ihm während Tae auch schon den kleinen Koffer schließt und ebenfalls zu uns kommt. „Yugyeom hat uns informiert. Wir wollten dich nie so einem Stress aussetzen. Es war nur... es sollte. Naja, lassen wir das. Es tut uns leid."
Geschockt weite ich die Augen. Deswegen sind sie hier? Um mich hier raus zu holen? Das plötzliche Gefühl sie enttäuscht zu haben breitet sich in mir aus. Ich will sie nicht enttäuschen doch Gefühle sind so viel Stärker als der Wille. Es ist... so schwierig. ,,I-Ich nein das ... ist nicht so." ,,Kooks." Jimin verwuschelt mir erneut die Haare und lächelt mich aufmunternd und zugleich voller Trauer an. ,,Du musst nicht mehr kämpfen. Es ist vorbei." Tränen schimmern in seinen sonst so voller Freude glänzenden Augen. ,,Was meint ihr damit?" ,,Du wirst es sehen."
Der Abschied kam schnell. Unglaublich schnell, genauso wie alles weitere was danach passierte.
Wir hoben ab und verschwanden mit dem Flugzeug zwischen Wolken. Schon bald war von dem sonnigen Italiens nichts mehr zu sehen. Stattdessen sind es Schneebedecke Berglandschaften und Schneefelder so weit das Auge reicht. Plötzlich waren wir nicht mehr im sommerlichen Italien sondern in Lappland. Schneeberge, verschneite Wälder, Schnee egal wo man hinguckt.
,,Was tun wir hier?" frage ich und drehe mich zu Jimin um der gemeinsam mit Taehyung unser Gepäck holt. Wortlos betrachte ich die beiden wie sie sicher und ohne einen Funken Angst, den ganzen unbekannten Menschen gegenüber begegnen und mit ihn kommunizieren. Ob ich auch so geworden wäre? Ich lächle obwohl ich es doch eigentlich gar nicht will. In wenigen Tagen ist mein 21er Geburtstag, dann bin ich auf der ganzen Welt volljährig und Erwachsen. Ob ich je so geworden wäre wie sie? Ich bin Erwachsen und doch fühle ich mich wie ein Kind was man an die Hand nehmen muss. Nicht das ich es verlernt hätte auf Menschen zuzugehen oder wie man Konversationen führt. Es ist mehr wie als hätte ich all dies vergessen hat. Ich weiß nicht wie.
Mit einem Auto geht es weiter. Quer durch die Schneeweiße Landschaft, bis wir schließlich in einer kleinen Stadt ankommen. Doch dies ist noch lange nicht unser Ziel, von da aus geht es immer wieder bis zum Rande an dem die Häuser den typisch, gemütlichen Blockhäusern aus den Alpen ähneln. Sie wirken protzig und teuer und doch hat jedes von ihnen ihren Charm. Es erinnert mich an unsere alte Heimat. An Deutschland. Den Ort den ich einst meine Heimat nannte. Nun bin ich jemand der dieses nicht mehr besitzt. Was ist schon ein Zuhause... ein Ort zum Essen und Schlafen. Mehr nicht und doch würde es gleichzeitig bedeuten das ich Yoongis Haus als mein Zuhause betiteln müsste. Ein Schauer überkommt mich und schnell verdränge ich den Gedanken wieder.
Stattdessen gleitet meine ganze Aufmerksamkeit dem Haus, dessen Einfahrt wir gerade rauf fahren. Doch als ich die lächelnden Gesichte an der Veranda des Hauses erblicke weite ich vor Schock die Augen. ,,Nein. Als ob." Kaum hält das Auto, springe ich auch schon hinaus und eile zu den wenigen Menschen die von uns noch übrig geblieben sind.
,,Ihr lebt." sage ich und umarme einen nach den anderen. Jennie, Rose, Jisoo, Kai, Yugyeom und ebenso auch den verletzten Bambam am Eingang einer Blockhütte sehe. ,,Überraschung gelungen würde ich sagen." Sagt Jimin eh er mir eine dicke Wollmütze aufsetzt und mich an der Hand hinter sich her zieht, direkt in die Blockhütte.
,,Und zu deiner Frage Kookie. Wir wollen die letzten 3 Jahre aufholen. Du hast einiges verpasst."
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