Kapitel Sechsunddreißig - Achtundvierzigster Tag-
Beths P.O.V.
Der Schultag verlief glücklicherweise schnell und ich schien auch nicht mehr das neuste und wichtigste Gesprächsthema zu sein. Meine Pause verbrachte ich wieder mit meinen Freunden. Ich war so glücklich, dass mir alle verzeihen konnten. Mary war auch bei uns, dafür fehlte Ashton. Er war lieber bei Lexi, wie so oft in letzter Zeit. Was fand er nur so toll an ihr? Nach der Schule hatten wir uns verabredet und würden uns bei Jenna treffen. Es konnten auch alle und ich freute mich, etwas mit ihnen zu unternehmen. Nach der letzten Woche, hatte ich das auch echt nötig. Sie hatten mir so gefehlt und ich bin froh, dass ich ihnen von der Wette erzählt habe. Es war so schwer gewesen, sie anzulügen.
Wir waren alle bei Jenna zu Hause. Sogar Lola und Jamie waren mit dabei. Zudem war auch Mary das erste Mal mit. Sie freute sich, das die anderen sie so herzlich aufgenommen hatten. Sie unterhielt sich die gesamte Zeit mit Luke. Auch die anderen waren in Gesprächen vertieft. Nur Ashton und ich schwiegen. Wir hätten miteinander reden können, aber das wollte ich nicht. Es gab nichts, was ich ihm zusagen hatte. Er hatte mich über sein 'Date' mit Lexi angelogen und ich verstand nicht wieso. Auch er schien nicht mit mir reden zu wollen. "Wir sollten in den Pool gehen. Ein letztes Mal das warme Wetter genießen, bevor der Winter kommt.", meinte Jenna plötzlich. Dafür, dass wir Ende April hatten, war es noch sehr warm in Sydney. Meistens würden wir zu dieser Jahreszeit nicht in den Pool gehen.
"Wir haben keine Sachen dabei, Jenna.", sprach Anna unsere Gedanken aus. "Na und? Unterwäsche tut es doch auch.", meinte diese lachend. Sie, sowie Calum und Michael, begannen sich auszuziehen und waren dann auch schon im Pool verschwunden. Auch die anderen Jungs zogen sich aus. "Ach was soll's." Schon war Lola mit im Pool. Anna und Mary folgten ihr, aber ich blieb draußen sitzen. Die anderen riefen mich zu ihnen, aber ich hatte keine Lust, in den Pool zugehen. Als ich das letzte mal in einem Pool war, hatte Ashton mich geküsst. Die anderen gaben auf und ließen mich in Ruhe. Sie führten sich auf wie Kinder, die sich gegenseitig nass spritzten und unter Wasser zogen. Es was lustig, ihnen dabei zu zusehen, aber am liebsten wäre ich gegangen. Ich konnte immer noch nicht verstehen, weshalb Ashton mich angelogen hat. War das wirklich seine Art, mir zusagen, dass es endgültig vorbei war? Ich wollte es nicht glauben, aber es würde Sinn ergeben.
Plötzlich setzte sich jemand neben mich. "Ist alles okay bei dir?" Ich wollte wirklich kein Gespräch mit ihm führen. Gerade weil es um Ashton gehen würde und er die letzte Person war, mit der ich über Ashton reden wollte. "Ja. Ich möchte einfach nur nicht in den Pool, Luke." Er zuckte mit den Schultern, blieb aber neben mir sitzen. "Warum bleibst du hier?" "Ich will eventuell auch nicht mehr in den Pool. Wer weiß." "Hm." Wir schwiegen uns an und schauten den anderen zu. "Du hast dich also mit Calum vertragen?" "Ja, zum Glück." "Das freut mich." "Hm." Genauso schnell wie er gekommen war, ging er wieder in den Pool. Jedoch nur, damit sich jemand anderes neben mich setzten konnte. Mit Ashton hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Ich sah, dass Calum zu uns schaute. Er war wohl genauso überrascht wie ich. "Ich dachte, du magst es in den Pool zu gehen?", fragte die vertraute Stimme nach. "Manche Dinge ändern sich eben." Er sagte nichts mehr und ich wusste nicht, womit ich beginnen sollte. Ich sah ihn an und fragte mich, woran er gerade dachte. Kam ich in seinen Gedanken vor oder drehten sie sich um Lexi? "Hey Ashton, triffst du dich heute eigentlich wieder mit Lexi?", rief Jamie in genau diesem Moment.
"Ja. Wieso auch nicht?" Ich versuchte so zu tun, als wäre es mir egal, aber das viel mir richtig schwer. "Seid ihr jetzt etwa zusammen?", wollte Jenna wissen. "Keine Ahnung. Ich denke nicht, aber selbst wenn - es wäre nicht schlimm." Er hatte mich wirklich schnell vergessen. Doch nach allem, was zwischen uns gewesen ist, kann ich ihm das auch nicht verübeln. Nachdem sich anscheinend jeder an dem Gespräch beteiligte, stand ich auf und verließ Jennas Haus. Zum Glück war ich mit dem Auto unterwegs, sonst wäre ich nicht schnell genug weggekommen. Es war mir aber anscheinend auch niemand nachgelaufen, da ich ohne Probleme wegfahren konnte. Ich fuhr eine Weile umher und hielt dann vor einem kleinen Café an. Es saßen nur wenige Leute drin und die, die da waren, beachteten mich nicht weiter. Ich bestellte einen Cappuccino und sah nach draußen. Ich konnte einfach nicht verstehen, was Ashton an Lexi so toll fand?
Wenn es stimmte was Calum sagte, müsste er doch noch sauer auf sie sein. Ich meine, diese ganze Wette war auch ihre bescheuerte Idee gewesen. Natürlich war es viel schlimmer, dass ich daran teilgenommen hatte, aber sie hatte es sich ausgedacht. Ich erschrak, als sich jemand zu mir setzte. Es war niemand geringeres als Lexi. Wieso wurde ich so bestraft. "Na Beth, was machst du so hier?" "Kaffee trinken." "Schön. Was machst du heute noch so?" "Als ob es dich interessiert." "Also ich treffe mich später mit Ashton. Meine Eltern sind nicht da, also kommt er vorbei." "Das freut mich für dich.", meinte ich heuchlerisch. "Weißt du, es wird sicher lustig, mit ihm den neuen Whirlpool auszuprobieren." "Lexi, was willst du von mir?" "Ich dachte, ich erzähl dir mal ein bisschen von meinem Tag." Sie lachte und fuhr sich durch ihre Haare. Wie sehr ich sie doch gerade hasste und sie wusste es ganz genau. "Weißt du was Ashton letztens gesagt hat? Eigentlich ist er ganz froh über die Wette. Jetzt muss er wenigstens keine Zeit mehr mit dir verbringen. Du warst ihm viel zu anhänglich. Außerdem scheinst du ihm eh nicht ausgereicht zu haben."
Ich wusste, dass Lexi höchstwahrscheinlich log, aber trotzdem brachten mich ihre Lügen zum weinen. Das Ashton genau in diesem Moment dieses verdammte Café betrat, war natürlich die Krönung. "Hey Lexi.", meinte er erfreut. Jedoch schien er überrascht zu sein, dass ich auch hier war. "Wollen wir gehen?", fragte Lexi während sie aufstand. Ashton nickt und wandte sich zum gehen. Für einen kurzen Moment sah es so aus, als würde er Reue zeigen, aber das bildete ich mir sicherlich ein. Ich bezahlte und ging nun ebenfalls. Da das Café in der Nahe vom Strand war, lief ich zu diesem. Ich setzte mich in den kalten Sand und starrte auf den Ozean. Eigentlich glaubte ich an Karma, aber warum wurde nur ich bestraft? Wieso bekam Lexi immer das, was sie wollte? Eigentlich müsste ihr doch auch mal das Gegenteil passieren. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass Calum mich schon elf mal angerufen hatte. Ich wollte nicht mit ihm reden, schrieb ihm aber trotzdem, dass es mir gut ging und ich am Strand war. Ich musste daran denken, wie schön es war, als Ashton und ich wirklich zusammen waren. Jetzt traf er sich mit Lexi und wollte nichts mehr von mir wissen.
*
"Beth? Was ist los?" Ich wusste, dass Calum kommen würde, obwohl ich ihm gesagt hatte, dass es mir gut ging. "Ich habe Ashton und Lexi getroffen." Er setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. Nach allem was war, konnte ich so glücklich sein, dass Calum noch für mich da sein wollte. "Beth, du solltest versuchen darüber hinwegzukommen. Ich denke nach allem was passiert ist, wäre es die beste Option." Ich nickte, aber wusste nicht, wie ich das tun sollte. Ashton schien es so leicht gefallen zu sein und ich wusste nicht mehr, wie es war, wirklich glücklich zu sein. Nach wenigen Minuten entschlossen wir uns zu gehen. Es wurde zu kalt, um noch gemütlich am Strand sitzen zu können. Wir fuhren mit dem Auto nach Hause und Calum, auch wenn er dadurch ein schlechtes Gewissen hatte, traf sich mit Lola. Ich war froh, dass er ihr nicht meinetwegen absagte. Schließlich sollte ich keine Forderungen an ihn stellen. Das konnte ich mir erst einmal nicht mehr erlauben.
"Beth? Du hast Besuch!" Ich verließ mein Zimmer und ging zur Treppe. Mary stand am Rand der Treppe. "Hey." Sie kam hoch und wir gingen in mein Zimmer. "Alles okay bei dir? Du bist so schnell gegangen. Ich meine, ich kann es dir nicht verübeln." "Ja, alles okay. Ich wollte nur nichts von Lexi und Ashton hören." Sie nickte verständnisvoll. "Das zwischen Lexi und Ashton wird eh nicht lange halten. Sie wird sicher bald gelangweilt sein und sich den nächsten Typen suchen." Ich zuckte nur mit den Schultern. Es würde nichts an der jetzigen Situation ändern. Ashton hatte keine Gefühle mehr für mich und das musste ich nun einmal akzeptieren. "Magst du vielleicht einen Film schauen? Dann kommst du eventuell auf andere Gedanken." Mir war es zwar relativ egal, aber Mary zu Liebe schauten wir einen Film. Wir sahen uns 'Pitch Perfect' an, da es eine Komödie war. Trotzdem brachte es mich nicht auf andere Gedanken, zu male ich den Film schon öfter gesehen hatte. Nachdem der Film vorbei war, ging Mary wieder. So allein mit meinen Gedanken, wusste ich nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Also entschied ich mich dazu etwas zu zeichnen. Es wurden zwei Personen, die sich in einem Pool gegenüberstanden. Zwischen ihnen hatte sich ein Riss gebildet, der sie voneinander fern hielt. Ich musste fast darüber lachen, wenn es nicht so akkurat gewesen wäre.
In dem Moment vibrierte mein Handy und als ich nachschaute, sah ich das ich eine Nachricht von Ashton hatte. Ich war so überrascht, dass ich mehrere Minuten lang, nur auf mein Handy starren konnte. Was wollte er denn? Wieso schrieb er mir jetzt, wenn er doch eigentlich bei Lexi sein sollte? Endlich schaute ich nach, was er geschrieben hatte und war verblüfft. Er wollte sich morgen mit mir treffen? Warum das denn? Was wollte er auf einmal besprechen? Ich hatte keine Antwort auf diese Frage und auch keine Ahnung. Ich wusste nicht, ob ich mich mit ihm treffen konnte. Wenn die anderen dabei sind, war es noch okay. Mit ihm alleine würde es jedoch nicht so leicht sein. Es würde sicherlich ausreichen, wenn ich ihm morgen früh antworten würde. Ich legte mein Handy weg und versuchte meine Gedanken zu beruhigen. Ich wusste ich konnte jetzt nicht schlafen, aber würde es trotzdem versuchen.
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Hey Leute ich lebe noch. Ich hab die Story nicht vergessen, aber die Uni war stressig. Zur Zeit hab ich Semesterferien und versuche mal vorzuschreiben. Vielleicht liest es ja noch jemand? :)
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