Kapitel Neun -Elfter Tag-
Beth's P.O.V.:
Am Donnerstag musste ich tatsächlich meine Politik Hausaufgaben abgeben und war Luke dankbar, dass er mich daran erinnert hatte. Den Rest der Stunde hätte ich am liebsten verpasst, aber ich war ja einmal da. Außerdem hatte ich danach Geo, wo wir einen Test schrieben, der relativ einfach gewesen war. Anschließend musste ich noch Englisch, Calum hatte seine Hausaufgaben tatsächlich noch gemacht, sowie Mathe über mich ergehen lassen. Calum erzählte mir in Mathe, er würde sich erneut mit Lola treffen und das sie sich beim letzten Mal schon geküsst hatten. Ich freut mich so sehr für ihn und Lola schien genau die Richtige für ihn zu sein. Außerdem kam sie an dem Tag noch zu mir und fragte mich, ob Calum etwas über den Kuss erzählt hatte. Eigentlich sollte man so etwas nicht machen, aber ich erzählte ihr, dass es ihm gefallen hatte und sie fing an zu grinsen. Die beiden würden sicherlich bald zusammenkommen, hatte ich mir gedacht. Als der Tag zu Ende war, lief ich nach Hause. Wir würden heute nicht noch einmal proben, da keiner der Jungs Zeit hatte. Sie hatten alle noch Fußball Training und danach noch etwas zu tun.
Und dann brach der Freitag an. Das hieß, ich musste das Musik Stück aufführen. Zum Glück musste ich das nicht alleine machen, dass hätte ich nicht überstanden, trotzdem hatte ich keine Lust da drauf. Aber erst einmal saß ich in der Küche, aß etwas und schaute Fernsehen. Da ich es geschafft hatte, heute mal pünktlich aufzustehen, blieben mir noch knapp fünfzehn Minuten, bis ich los musste. In den Nachrichten lief gerade das Neuste über die Verhältnisse in Australien. Dann kam das Wetter und es wurde angesagt, dass es im Laufe des Tages regnen soll. Na toll. Es ist nicht so, dass ich es nicht gut fand, wenn es regnete. Die Pflanzen hier brauchten das ja, damit nicht alles austrocknete und Waldbrände vermieden wurden, aber ich mochte den Regen nicht. Vorallem weil ich ein Mensch war, der nie einen Regenschirm dabei hatte und da ich ja immer zu Fuß zur Schule ging, wurde ich jedesmal nass. Ich bemerkte, dass ich los musste. Schnell zog ich mir meine Schuhe an und sogar eine dünne Jacke. Dann schnappte ich mir meine Tasche, sowie meine Schlüssel und verließ das Haus. Calum wartete schon vor seinem Haus. „Guten Morgen Sonnenschein.", meinte er lachend. „Sei still, du Idiot.", antwortete ich, bevor ich ihn umarmte. Wir liefen los und mir fiel ein, dass ich schon wieder keinen Regenschirm mit hatte. Ich werde es wohl nie lernen.
„Hey, wie ist es gestern mit Lola gelaufen?" Calum schien in Gedanken zu versinken und begann zu grinsen. Das war eigentlich Antwort genug. Trotzdem schlug ich ihm leicht auf den Arm. „Was? Achso. Es war toll. Wirklich." „Mehr nicht?" „Wir haben uns erneut geküsst. Nicht nur einmal." „Und?", fragte ich nach. „Und was?" Er biss sich auf der Lippe rum. Irgendetwas wollte er mir nicht sagen. „Calum!", quengelte ich. „Ich habe sie gefragt, ob sie meine Freundin sein möchte und sie hat tatsächlich ja gesagt!", rief er aus. „Wirklich? Oh mein Gott, ich freue mich wahnsinnig für dich! Herzlichen Glückwunsch und viel Glück, Calum!" Ich zog ihn in eine Umarmung, die er lachend erwiderte. „Danke, Beth." „Aber du wirst mich trotzdem nicht vernachlässigen oder?" „Ich sehe dich öfter als Lola, wir sind Nachbarn." „Trotzdem.", war alles was ich sagte. „Nein, Beth, ich werde dich nicht vernachlässigen. Ich verspreche es." „Siehst du, geht doch." Er lachte und auch ich fing an zu lachen. Wir verstanden uns so gut, dass war kaum zu glauben. „Jetzt kann ich dir wenigstens sagen, dass ihr süß zusammen seid." „Ich weiß.", antwortete er. Ich freute mich so sehr für Calum. Er hatte es verdient glücklich zu sein, genauso wie Lola.
Wir betraten die Schule und liefen zu unseren Spinden. Ich holte meine Bücher raus und schloss dann meinen Spind. Calum wartete schon auf mich. Gemeinsam liefen wir zu dem Musikraum. Auf dem Weg begegneten wir Lola. Schüchtern ging Calum auf sie zu und zog sie an sich, um sie zu küssen. Das zu beobachten war so süß. Anschließend nahm er ihre Hand und wir gingen weiter.„Ihr seid so süß, wirklich." „Danke, Beth.", antwortete Lola. Wir betraten den Raum und unsere Freunde kamen auf uns zu. Sie fragten Lola und Calum sofort aus, die sich mehr oder weniger erfreut deren Fragen stellten. Ich begann zu lachen, als ich sah, wie hilflos Lola Calum ansah. Bis jetzt war sie noch nicht so oft bei unserer Gruppe. Dann betrat Mister Dalton, unser Lehrer, den Raum. Wir setzten uns auf unsere Plätze. Wie üblich saß ich neben Ashton. „Und, bist du bereit?", fragte er nach. „Nein. Eigentlich will ich das echt nicht machen.", meinte ich aufgeregt. „Du singst doch gut, wieso willst du dann nicht?" „Ich mag es halt nicht, vor dem Kurs zu singen." „Du schaffst das schon." Ich zuckte nur mit den Schultern und hörte dann meinem Lehrer zu. „Okay, wie ihr ja wisst, sind heute eure Präsentationen dran. Wer von euch möchte denn anfangen?" Natürlich meldete sich niemand. Deshalb musste Jenna's und Anna's Gruppe anfangen, da sie von Mister Dalton bestimmt wurden. Jenna spielte Klavier, Anna Gitarre und die anderen beiden sangen zu 'Thinking Out Loud' von Ed Sheeran. Es klang echt gut und sie hatten sich ihre Eins wirklich verdient.
Danach kam eine andere Gruppe dran, die nicht ganz so gut waren, aber immerhin eine zwei bekamen. Schlussendlich wurde meine Gruppe aufgerufen. Ashton sah mich aufmunternd an, wirkte aber auch begeistert. Er wusste wenigstens was er da tat. Wir hatten uns für 'I Miss You' von Blink-182 entschieden. Der Text war einfach und ich konnte ihn mir auch leicht merken, aber trotzdem hatte ich Angst, dass ich vor dem Kurs stehen würde und ihn vergessen werde. „Wir haben uns 'I Miss You' rausgesucht und werden es Instrumental begleiten. Wie ihr sehen könnt, spielen Michael und ich Gitarre, Ashton übernimmt die Drums und Calum den Bass. Beth wird dazu singen.", erklärte Luke unser Stück. Ashton zählte den Takt vor und dann fing es auch schon an. Ashton fing an und danach setzten Michael und Luke ein. Ich wurde aufgeregter, denn gleich müsste ich anfangen zu singen. Ich versuchte angestrengt mich an den Text zu erinnern, aber ich wusste kein Wort mehr. Wie fing es an? Nervös sah ich zu Ashton der mich anlächelte und mit dem Mund 'du schaffst das' formte. Oh Gott, schaffe ich das wirklich? Jetzt musste ich anfangen. Ich darf den Einsatz nicht verpassen. „Hello there, the angel from my nightmare, the shadow in the background of the morgue...", ich hatte die Worte gefunden und stand nun vor dem Kurs – singend.
*
„Das war wirklich gut, ich habe nichts daran auszusetzen. Eine glatte Eins.", meinte Mister Dalton zu uns und ich atmete erleichtert aus. Ich war so froh, dass ich es hinter mir hatte. Ich war einfach nicht der Typ, der gerne vor dem Kurs stand und redete oder sang. Das passte nicht zu mir. Ich war dann immer aufgeregt und brachte kaum ein Wort zustande. Wir setzten uns auf unsere Plätze und Ashton sah mich grinsend an. „Siehst du, du hast es geschafft. Es klang richtig gut Beth und so wie die anderen geschaut haben, hat es ihnen auch gefallen.", meinte er lächelnd. „Das muss an euch gelegen haben.", antwortete ich. „An uns, wenn dann schon." Ich zuckte nur mit den Schultern und hörte mir die letzte Präsentation an. Es war Lexi's Gruppe. Mary spielte Gitarre, eine andere die Drums, wie Ashton es gemacht hatte und Lexi sang. Ich musste leider zugeben, dass sie das gut konnte. Sie hatten sich 'Love Me Like You Do' von Ellie Goulding rausgesucht und es klang wirklich gut. Sie konnte das wahrscheinlich besser als ich. Natürlich bekamen sie auch eine Eins, was hätte man bei der Performance erwarten sollen. Außerdem war es Lexi, sie wollte um jeden Preis besser sein, als ich. Als es klingelte, lief ich gemeinsam mit Michael zu Spanisch. Michael wirkte total motiviert und wäre wohl am liebsten umgedreht, hätte ich mich nicht bei ihm eingehakt. „Es ist doch nur Spanisch.", meinte ich zu ihm. „Du kannst es ja auch. Ich nicht.", meinte er seufzend. „Ich hasse dieses Fach." „Ach komm, ich helfe dir doch schon." „Ich weiß. Danke." Ich lachte und lief weiter.
*
Endlich hatten wir Mittagspause und ich ging, gemeinsam mit Michael, in die Cafeteria. Anna saß schon am Tisch und auch Luke setzte sich gerade. Plötzlich taumelte Michael nach vorn, fing sich dann aber wieder. Jenna war auf seinem Rücken und lachte. Die beiden waren wirklich eines der wenigen Paare, wo man 'Relationship Goals' sagen konnte. Jedenfalls meiner Meinung nach. Wir stellten uns zu Dritt an und bekamen unser Essen. Anschließend setzten wir uns. „Hey Freunde.", meinte Anna grinsend. Lola und Calum kamen zusammen zum Tisch. „Ich darf mich doch setzen?", fragte Lola schüchtern. „Natürlich!", antwortete ich sofort. „Wir würden uns darüber freuen.", meinte auch Jenna. Lola setzte sich und auch Calum setzte sich. Er wirkte erleichtert. Hatte er etwa erwartet, wir würden nein sagen? Ashton kam nun auch zu unserem Tisch. „Na hallo, wen haben wir denn da?", es war klar, dass er Lola meinte. Sie lächelte leicht. Ashton ließ sich neben mich fallen und ich bemerkte, dass er mich ansah. „Können wir dann kurz reden?", fragte er leise. Die anderen waren eh in ihre Gespräche vertieft. Ich sah zu ihm. „Ja, klar.", antwortete ich knapp. „Du hast echt gut gesungen, Beth.", meinte Anna. „Was?" „In Musik, du hast gut gesungen." „Achso. Danke. Ich war ganz schön aufgeregt." „Du hast doch gar keinen Grund dafür." „Naja, so bin ich halt.", antwortete ich. Die Pause neigte sich dem Ende zu und so langsam löste sich unsere Gruppe auf. Calum wollte auf mich warten, aber ich sagte ihm, er solle mit Lola mitgehen. So blieben nur noch Ashton und ich übrig, mal wieder.
„Das ist unser Ding. Allein übrig zubleiben.", meinte er grinsend, was mich zum lächeln brachte. „Was gibt es denn?", fragte ich nach. Er wurde verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Ashton?" Ich war ein wenig besorgt, er sah so ernst aus. „Hast du Lust, morgen mit mir Essen zu gehen? Also, wenn du Zeit hast." Ich verstand nicht, warum er sich damit so schwer tat. Wir waren doch schon alleine unterwegs, schließlich sind wir befreundet. „Ich habe Zeit, also gerne.", antwortete ich. „Ich meine das aber... Du weißt schon... Es..." Ich sah ihn verwirrt an, da ich keine Ahnung hatte, was er mir sagen wollte. Ashton holte tief Luft und sah mich dann an. „Willst du mit mir am Samstag auf ein Date gehen, Beth?" Das erklärte natürlich, warum er sich so seltsam verhielt. Ich brauchte gar nicht darüber nachzudenken, ich würde eh ja sagen. „Ja, gerne." „Wirklich?", Ashton wirkte überrascht.„Wirklich.", antwortete ich. Er lachte erleichtert auf. „Dann sehen wir uns ja am Samstag.", meinte er erfreut. „Ja." Er umarmte mich zum Abschied, da wir jetzt zwei unterschiedliche Fächer hatten. Ich musste zu Fotografie, was ich ja mit Calum zusammen hatte. „Gehen wir dann zusammen nach Hause?", fragte ich Calum, nachdem der Unterricht begonnen hatte. „Ich würde gerne ja sagen, aber ich treffe mich mit meiner Freundin." „Und schon fängt es an, du vernachlässigst mich.", meinte ich aus Spaß. Calum sah mich grinsend an. „Sorry.", murmelte er. „Das ist jetzt nicht wahr.", meinte ich genervt. Calum sah aus dem Fenster. Es regnete. „Kein Regenschirm?" „Jap." „Ich würde dir ja meinen geben, aber ich brauche ihn selber." „Jetzt brauche ich dich, dass du mit mir nach Hause läufst.", meinte ich weinerlich. „Du wirst es schon schaffen."
*
Calum war gegangen und ich stand draußen vor der Schule, unter dem Vordach. Es regnete in Strömen und bei dem Wetter, würde ich sicherlich nicht nach Hause laufen. Da wäre ich ja innerhalb von Sekunden durchnässt. „Auf was wartest du denn?", hörte ich eine vertraute Stimme fragen. „Auf besseres Wetter.", antwortete ich Ashton. „Soll ich dich nach Hause fahren?", bot er an. „Dann machst du ja ein Umweg. Ich warte einfach, bis der Regen nachlässt.", meinte ich. „Also fährst du mit, okay." Ich sah ihn verwirrt an, aber nahm nur meine Hand und zog mich mit sich. Meine Hand fing an zu kribbeln. Es fühlte sich seltsam an. Mit schnellen Schritten, liefen wir zu Ashton's Auto und stiegen ein. „Danke.", sagte ich zu ihm. „Kein Problem." Er machte das Radio an und fuhr los. „Geht es morgen gegen neunzehn Uhr? Ich hole dich natürlich ab.", meinte er. „Ja, dass geht." „Ich dachte echt, du sagst nein." „Warum denn?" „Du bist am Mittwoch so schnell gegangen und am Tag zuvor warst du so wütend, wegen Lexi." „Tja, so ist das manchmal.", antwortete ich, weil mir nichts anderes einfiel. „Ich bin froh, dass du ja gesagt hast." „Ich auch.", meinte ich lächelnd. Wir waren innerhalb von sieben Minuten bei mir angekommen. „Da wären wir." „Wir sehen uns morgen, Ashton." „Ja, zum Glück." Ich lächelte und umarmte ihn dann, bevor ich ausstieg und zu meiner Haustür rannte. Ashton wartete solange, bis ich im Haus verschwand. Das war echt süß von ihm.
„Wer hat dich denn heute nach Hause gefahren." Erschrocken drehte ich mich um und sah meine Mum. „Wieso bist du nicht auf Arbeit?" „Weil ich heute frei habe.", antwortete sie. „Dann erschreck mich doch nicht so. Ashton hat mich nach Hause gefahren." „Ach der, wir sind nur Freunde, Junge." Ich verdrehte meine Augen, bevor ich grinste. „Ja, genau der." Dann ging ich schnell in mein Zimmer, bevor sie mich weiter ausfragte. Sie musste ja nicht wissen, dass ich morgen ein Date mit ihm habe.
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Also ich mag Beth's Mum und ihr? :D Wie findet ihr das Kapitel? Und yeah, sie haben ein Date! Bitte votet und/oder kommentiert doch. xx Es würde mich sehr freuen. :) Bis nächste Woche. ❤
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