Kapitel Fünfzehn -Neunzehnter Tag-

Beth's P.O.V.:


Ich öffnete meine Augen und gähnte erst einmal, bevor ich mein Licht einschaltete und auf meinen Wecker blickte. Es war halb Acht und Ashton würde um Neun hier sein. Ich begann zu lächeln, weil ich mich so auf später freute. Ich stand auf und zog das Rollo nach oben. Anschließend holte ich mir kurze Jeanshosen und ein rotes Top aus dem Schrank. Ich ging in mein Bad und duschte erst einmal. Anschließend putzte ich meine Zähne und ging dann in mein Zimmer, um mich zu schminken. Nachdem auch das erledigt war, wollte ich erst einmal frühstücken. Somit konnte meine Haare schon etwas trocknen. „Guten Morgen Beth, warum bist du denn schon wach?", fragte mich meine Mum verwundert. „Ich fahre mit Ashton in einen Freizeitpark.", antwortete ich ihr. „Nur ihr beiden?" „Nein, Jenna und Michael kommen mit.", log ich. „Na dann wünsche ich euch viel Spaß." „Danke." Verwundert darüber, dass ich meine Mum angelogen hatte, nahm ich mir ein Bagel. Wieso konnte ich ihr nicht einfach die Wahrheit sagen? Wenn ich wiederkomme, werde ich ihr einfach sagen, dass Jenna und Michael abgesagt haben, dann fühlt es sich nicht mehr wie eine Lüge an.


Als ich fertig war, ging ich erneut nach oben und föhnte meine Haare, so dass sie schlussendlich leicht gewellt waren. Ich packte mir noch mein Portmonee, meine Schlüssel und solche Sachen in meine Tasche, bevor ich wieder nach unten lief. Ashton würde sicherlich gleich hier sein und ich wollte nicht, dass meine kleine Lüge aufflog. „Ich mache dann mal los, bis später.", rief ich. „Bis später!", antwortete meine Mum. Ich zog mir meine Vans an und verließ dann das Haus. Ich wartete auf Ashton und antwortete gerade Calum, als ein Auto hielt. Ich lächelte, packte mein Handy weg und sah Ashton auf mich zukommen. Er umarmte mich zur Begrüßung. „Hey." „Hey. Hast du gut geschlafen?", fragte er nach. „Habe ich. Wie sieht es bei dir aus?" „Es war sehr kurz, aber ich habe gut geschlafen." „Kurz?", fragte ich verwirrt. „Ich war mit Calum, Michael und Luke bis circa ein Uhr morgens unterwegs.", antwortete er leichthin. Ich glaube ich wäre nicht aus dem Bett gekommen, wenn ich das gemacht hätte. Wir stiegen ein und Ashton fuhr los. Wir würden circa fünfzig Minuten fahren und aus diesem Grund schaltete Ashton das Radio ein. „Wie war es Donnerstag mit Mary?" „Es war echt lustig, bis Lexi aufgetaucht ist und sich die beiden gestritten haben.", meinte ich. „Wieso das denn?" „Lexi war sauer, weil sich Mary mit mir getroffen hat." „Oh man, dass klingt nach Lexi."


„Aber anscheinend ist das aus der Welt, gestern habe ich sie die ganze Zeit zusammen gesehen." Ashton zuckte nur mit den Schultern und konzentrierte sich wieder auf die Straße. „Mary hat mir außerdem etwas erzählt." Ashton schaute mich abwartend an, bevor er wieder auf die Straße schaute. „Du hast Lexi also abserviert, weil sie dich vor die Wahl gestellt hat?", fragte ich ihn. Er lachte leicht.„Ich lass mir doch nicht sagen, mit wem ich mich treffen darf. Außerdem sind wir schon so lange befreundet gewesen, Beth. Das wollte ich nicht aufgeben.", antwortete er mir. Ich musste bei seiner Antwort lächeln und ließ mein Blick über die vorbeiziehende Landschaft streifen. „Ich bin echt froh, dass du dich gegen sie entschieden hast." „Oh, ich bin darüber auch froh. Sonst würde ich wohl jetzt nicht mit dir in meinem Auto sitzen und glücklicherweise ein Date haben." „Ich glaube dann würdest du jetzt in deinem Auto sitzen und genervt vor Lexi flüchten.", spekulierte ich lachend. Ashton sah nur grinsend auf die Straße. „Wusstest du, dass Jenna und Michael am selben College angenommen wurden?", wollte ich von Ashton wissen.

„Nein, dass wusste ich nicht." Jenna hatte mir gestern davon erzählt und sich riesig gefreut. Sie hatte Angst, dass einer von beiden abgelehnt werden würde und sie sich dann nur noch selten gesehen hätten. „Das ist echt süß und ich bin froh, dass die beiden angenommen wurden." „Ich glaube sie wollen sich auch eine Wohnung teilen, da sie nicht am Campus bleiben wollen.", erzählte ich Ashton. „Das würde ich auch machen, wenn ich eine Freundin hätte und wir am selben College studieren würden." Wenn er eine Freundin hätte – geht er nicht davon aus, dass wir zusammenkommen werden? „Wie siehst du das denn?" „Ich denke ich würde wenigstens das erste Jahr am Campus bleiben wollen. Damit ich das alles miterleben kann. Man kann danach immer noch zusammenziehen." „Das hat eigentlich auch was. Aber man hätte halt nie Zeit für sich alleine, sondern immer einen nervenden Mitbewohner." „Ach, darauf kommt es dir also an.", scherzte ich. „Absolut!", spielte Ashton mit. „Das habe ich mir ja gleich gedacht.", fuhr ich fort. „So ist das nun einmal." Ich sah zu Ashton, der seinen Blick auf der Straße hielt. Ich konnte mir vorstellen, dass wir gerade auf dem Weg zu unserem College waren, mit all unseren Sachen im Kofferraum. Diese Vorstellung gefiel mir und ich wünschte, sie wäre wahr. 


*


Wir sind am Freizeitpark angekommen und standen gerade an der Warteschlange. „Ich bezahle mein Ticket aber selbst.", sagte ich. „Nein, ich werde das machen. So gehört sich das." Ich verdrehte meine Augen und wusste, dass ich mein Ticket selbst bezahlen würde. Als wir dann dran waren, reichte ich der Kassiererin mein Geld, bevor Ashton etwas dagegen machen konnte. Ich wollte mir nicht alles von ihm bezahlen lassen, dass erschien mir einfach nicht fair. Als wir dann endlich den Park betreten hatten, blieb Ashton stehen. „Ich habe doch gesagt, ich bezahle dein Ticket." „Und ich habe gesagt, ich bezahle es selber.", antwortete ich. Er schüttelte nur seinen Kopf, bevor wir zu der ersten Attraktion liefen. Ich liebte Achterbahnen und lachte meistens die gesamte Fahrt über. Ich zog Ashton mit mir, bis wir endlich bei einer Achterbahn angekommen waren. Wir stellten uns an und warteten bis wir dran waren. Als es dann so weit war, gab ich meine Tasche ab und Ashton gab seinen Rucksack ab. Danach wurden wir gesichert und es konnte losgehen. Ashton wirkte genauso begeistert wie ich und ich wusste, dass dieser Tag einfach toll werden würde!


*


Wir hatten uns gerade etwas zum Mittag geholt und uns hingesetzt um zu essen. Leider konnte ich Ashton nicht dazu bewegen, mein Essen selber zu bezahlen. Er ist da wirklich stur geblieben. „Ich bin froh, dass dir das heute so viel Spaß macht.", meinte er erleichtert. „Natürlich macht mir das Spaß, ich liebe Achterbahnen! Außerdem bin ich mit dir hier.", antwortete ich ihm. Er sah mich sprachlos an und ich wusste nicht warum. „Ist irgendetwas?", fragte ich deshalb nach. Er schüttelte lächelnd mit dem Kopf. „Alles in bester Ordnung." „Okay." Ich aß schweigend weiter und auch Ashton schien nichts zu haben, worüber er reden wollte. Dachte ich jedenfalls. „Calum hat mir für heute viel Spaß gewünscht. Da konnte wohl jemand seinen Mund nicht halten?" Ich sah ihn grinsend an. „Warum darf ich das meinem besten Freund nicht erzählen?", fragte ich nach. „Weil Calum einen dann immer so sehr nervt. Von wegen hoffentlich habt ihr einen schönen Tag. Mach was draus. Das wird sicher richtig lustig. Beth liebt Achterbahnen, das heißt, es wird ihr gefallen und so weiter.", antwortete er mir. Ich musste lachen, da das tatsächlich zu Calum passte. Ich liebte ihn aber dafür, auch wenn er mir manchmal auf die Nerven ging.

„Machst du eigentlich am Montag schon etwas?" „Nein." „Magst du vielleicht zu mir kommen, ich habe auch noch nichts vor." „Du fragst mich, ob ich zu dir kommen will und sagst dann, dass du auch noch nichts vor hast. Hängt das nicht zusammen?", fragte ich nach. „Also kommst du vorbei. „Ja klar. Warum auch nicht, ich meine, du hast ja auch noch nichts vor." Ashton lachte leise und lehnte sich dann zurück. Ich beobachtete ihn, bis er zu mir blickte und ich meinen Blick abwandte. Meine Güte, dass ist ja wie in jedem Liebesfilm. „Wusstest du eigentlich das ich zwei Geschwister habe?", fragte Ashton aus heiterem Himmel. „Ja. Das weiß ich tatsächlich eine Schwester und ein Bruder oder?", wollte ich mich vergewissern. „Ja genau. Lauren und Harry.", erzählte er mir.„Und einen Hund, Indie.", fügte er dann noch dazu. „Und einen Pool!" Ashton sah mich grinsend an. „Und einen Pool.", wiederholte er meine Worte. „Das ist ein wirklich guter Grund, dich zu besuchen." „Also kommst du nur wegen meinem Pool?", fragte er gespielt traurig. „Natürlich, wieso sonst? Vielleicht noch wegen deinem Hund, weil Hunde echt süß sind." „Na danke auch." Grinsend trank ich etwas von meinem Wasser. 


„Ich würde auch nur zu dir kommen, weil ich davor bei Calum sein würde.", meinte Ashton. „Okay. Von mir aus." „Als ob dich das nicht stören würde." „Nö, tut es nicht.", antwortete ich und zwinkerte ihm zu. „Ist ja auch egal. Hast du eigentlich Haustiere." „Nein, leider nicht. Ich hätte gerne eine Katze, aber meine Eltern lassen sich nicht dazu überreden. Ist vielleicht auch besser so, wenn ich bald auf dem College bin. Wo sollte ich dann auch hin mit meiner Katze?" „Das stimmt. Indie kann ja bei Lauren und Harry bleiben, wenn ich weg bin." „Da ist es mal gut, Geschwister zu haben." „Gut möglich. Wusstest du das Michael, Calum, Luke und ich seit einiger Zeit einen Youtube Kanal haben?" „Nein. Wirklich? Warum hat mir Calum nichts davon erzählt?", fragte ich nach. Ashton zuckte mit den Schultern. „Wie heißt ihr?" „Momentan noch Hemmo96, da es Luke's Kanal ist. Wir wollen uns aber vielleicht umbenennen." „Ich muss mir unbedingt eure Videos angucken. Was postet ihr eigentlich? Song Cover?" „Ja. Was auch sonst?" Ich zuckte mit den Schultern. „Vielleicht werdet ihr ja noch dadurch berühmt, wie Justin Bieber." „Willst du uns wirklich mit Justin Bieber vergleichen?" „Ja, irgendwie schon."


Ich war fertig mit essen, so dass wir unseren Müll wegbrachten und dann weiter gingen, ich wollte unbedingt noch zu dieser Wildwasserbahn und Ashton willigte ein. Ich freute mich wie ein kleines Kind, auch wenn ich dabei nicht bedachte, dass wir wohl nass werden könnten. So endeten wir also klitschnass, nach der Fahrt. Trotzdem hatte es mir Spaß gemacht. Ashton schien es auch nicht zu stören, was mich nur noch mehr freute.


*


„Ich bin so erschöpft.", meinte ich, als wir wieder im Auto saßen. „Ich auch. Aber es hat sich definitiv gelohnt." „Das stimmt. Danke für die Einladung.", bedankte ich mich bei ihm. „Kein Problem." Wir waren auf dem Rückweg und hatten noch gut vierzig Minuten vor uns. Ich war wirklich kaputt von dem Tag, aber es hatte sich wenigstens gelohnt. „Zum Glück ist morgen Sonntag, da kann ich ausschlafen.", kam es von Ashton. „Stimmt. Aber du bist ja selbst dran Schuld, wenn du bis ein Uhr morgens noch wach bist.", antwortete ich. „Es hat aber Spaß gemacht und außerdem wird Schlaf sowieso total überbewertet." „Sagt der, der morgen ausschlafen will." „Touché." Ich lachte und schaute aus dem Fenster. Ich fühlte mich so wohl, wenn ich mit Ashton unterwegs war. Ich hatte sogar gar nicht mehr daran gedacht, dass er mich letztens beinahe geküsst hätte. Jedoch musste ich nun wieder daran denken. Wenn wir uns verabschieden würden, würde ich ihn wohl küssen. Jedenfalls nahm ich mir das vor, auch wenn ich noch nicht wusste, ob ich es durchziehen würde. Ich wusste einfach nicht, ob ich mich das trauen könnte. Was wenn er mich nur freundschaftlich mag und ich das alles vollkommen falsch interpretiere?


Am Ende werde ich sowieso abwarten was Ashton macht und mir im Endeffekt wieder Gedanken darum machen, warum er mich nicht geküsst hat, anstatt ihn zu küssen. Ich weiß, dass ist total unlogisch, aber ich habe viel zu sehr Angst davor, ihn zu küssen. Ich bin einfach nicht mutig genug, in der Hinsicht, den ersten Schritt zu machen. Außerdem heißt es doch immer, die Jungs sollen den ersten Schritt machen .Auch wenn das ziemlich dumm ist. Wenn du auf jemanden stehst und er einfach zu schüchtern ist dich zu fragen, wird das doch nie etwas. Also Mädchen können auch den ersten Schritt machen, wenn sie es sich trauen. „An was denkst du?" „An nichts bestimmtes.", meinte ich. „Dafür denkst du aber ziemlich lange nach." „Das soll vorkommen. Ich weiß nicht. Ich habe mir einfach nur etwas vorgestellt. Sagmal der Pool steht uns doch am Montag zur Verfügung oder?" „Ja klar, warum nicht?" „Ich frage ja nur. Jetzt weiß ich, dass ich mir definitiv einen Bikini anziehen werde." „Okay, tu was du nicht lassen kannst." „Das sowieso." 


*


Ashton hielt an und wir stiegen aus. Ich war ein wenig aufgeregt, vor der Verabschiedung. Ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Ich meine, ich wollte ihn ja küssen, aber irgendwie traute ich es mich noch nicht. Zum Glück wurde mir die Entscheidung abgenommen, als Ashton mein Gesicht in seine Hände nahm und mich küsste. Ich war total perplex und bewegungsunfähig, da ich einfach nicht damit gerechnet hatte. Er löste sich von meinen Lippen und wartete auf eine Reaktion meinerseits. Ich blinzelte ein paar mal, bevor ich meine Lippen auf seine presste. Ich spürte sein Lächeln und merkte, wie er mich zurück küsste. Es fühlte sich an, als würde ein Kribbeln durch meinen gesamten Körper fahren und ich wollte nicht, dass dieses Gefühl enden würde. Als sich Ashton von mir löste, lächelte ich einfach nur. „Wir sehen uns am Montag." „Bis Montag, Ashton." Er grinste und ging zurück zu seinem Auto. Ich blieb noch stehen, bis er weggefahren ist und ging dann rein.

„Das war ja eine nette Verabschiedung." Meine Mum stand in der Diele und sah mich abwartend an. „Jenna und Michael haben abgesagt und da haben wir den Tag alleine verbracht." „Wenn man den Tag alleine verbringt, verabschiedet man sich wohl neuerdings mit einem Kuss?", hakte sie nach. „Mum! Ich mag ihn, okay?" Ich war genervt, dass sie mich so ausfragen musste, aber ich wusste, dass sie es ja nur gut meinte. „Ich habe doch nur gefragt.", verteidigte sie sich. „Ich weiß. Ich geh dann mal in mein Zimmer.", meinte ich schnell und verschwand in meinen Raum. 

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OMG! Sie haben sich geküsst! Was sagt ihr dazu? Bitte Voten und/oder kommentiert. xx Wir sehen uns. :)

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