Kapitel Fünf -Fünfter Tag-
Beth's P.O.V.:
Umhalb zehn sind wir, tot müde, aufgestanden. Jenna und Anna haben mir noch beim aufräumen geholfen. Danach sind sie nach Hause gefahren. Wir sahen uns ja heute Abend schon wieder, deshalb wollten sie noch Zeit für sich haben. Das hieß, Anna würde noch einmal eine Runde schlafen und Jenna würde etwas mit Michael machen. Wer weiß was die beiden das so machen werden. Obwohl, eigentlich will ich es gar nicht wissen. Ich würde ja, genau wie Anna, weiterschlafen, aber ich hatte Calum versprochen, dass wir in die Stadt fahren würden und das müsste ich jetzt auch einhalten. Da meine Eltern mit einem Auto weg waren, stand mir das andere zur Verfügung. Also würde ich auch wirklich fahren, da ich es nicht mochte, mit dem Bus zu fahren. Gerade war ich dabei mich fertigzumachen, gefrühstückt hatte ich ja schon. Da es draußen warm war, würde ich keine Jacke brauchen.
Es klingelte an der Tür und ich musste noch schnell meine Schuhe anziehen, bevor ich meine Tasche schnappte und nach draußen ging. „Hey Cal." „Hey.", begrüßte er mich ebenfalls. „Wir können mit dem Auto fahren, wenn du willst." „Was heißt hier, wenn ich will. Ich hab kein Problem damit, mit dem Bus zu fahren.", meinte er belustigt. „Jaja, steig einfach ein." Ich setzte mich auf den Fahrersitz und startete den Motor. Calum setzte sich nun auch und schon konnte ich losfahren. „Wusstest du schon, dass Lola heute kommen wird?", fragte ich gespannt nach. „Nein. Aber ich hätte es mir denken können.", antwortete Calum. „Das wird sicher ein lustiger Abend, mit dir, Lola und mir." Ich schaute kurz zu ihm und er wirkte alles andere als erfreut. „Du wirst doch sicher so nett sein und uns in Ruhe lassen oder?" „Warum denn? Ich bin mir sicher, wir werden uns bestens amüsieren.", antwortete ich grinsend. „Beth bitte. Ich hab keine Lust auf deine Andeutungen und das Lola dann irgendetwas falsch versteht." „Na wenn du meinst." „Außerdem wirst du doch eh was mit Ashton machen oder nicht?", fragte er nach. „Keine Ahnung. Theoretisch müsstest du dabei sein, damit er sich wohl fühlt." „Bist du deswegen immer noch sauer?" „Nein. Natürlich nicht. Ich finde es toll, wenn man so etwas zu mir sagt." Calum fing an zu lachen. „Du bist echt anstrengend, Beth Gilbert." Ich grinste daraufhin, weil Calum das immer zu mir sagte.
„Ich habe gehört Lexi und Mary sollen auch kommen. Ich hoffe nicht.", sagte ich voller Abscheu. „Du musst ja nichts mit ihnen machen, also ist das doch okay." „Naja, Luke wird es bestimmt freuen." „Wieso?", wollte Calum wissen. „Ich habe gehört, dass er auf Lexi steht. Eigentlich ein Wunder das er noch nichts mit ihr hatte. Ich meine ihr alle noch nicht. Bei Michael ist das verständlich, er hat Jenna. Lexi ist nicht dein Typ, aber bei Luke und Ashton wundert es mich.", meinte ich nachdenkend. Calum schaute mich verwirrt an. „Wieso denkst du das?" „Was denke ich? Das Luke noch nichts mit Lexi hatte? Oh mein Gott, er hatte doch was mit ihr?", wollte ich erschrocken wissen. „Nein hatte er nicht, aber das meine ich gar nicht." „Das mit Ashton? Er hat mir erzählt, dass er froh ist, noch nie etwas mit Lexi gehabt zu haben." Calum schwieg verdächtiger weise. „Calum?" „Es ist seltsam das er dir das gesagt hat. Dabei hatte er erst vor drei Monaten was mit Lexi am Laufen." „Was?" Erschrocken drückte ich die Bremse, sodass der Wagen stehen blieb. Hinter mir hupte es, sodass ich gezwungen war, weiter zu fahren. Calum hingegen wirkte, als ob er gerade einen Herzinfarkt erlitten hätte. „Du hättest uns umbringen können!", brachte er hysterisch hervor. „Das stimmt gar nicht.", verteidigte ich mich bloß.
Meine Laune war im Keller, nachdem Calum mir von Ashton und Lexi erzählt hatte. Ich verstand einfach nicht, wieso mich Ashton angelogen hatte. Das ergab gar keinen Sinn. Außer er stand immer noch auf sie. Dann würde es auch erklären, warum er lieber etwas mit Calum und mir machte, als nur mit mir allein. Er wollte gar nichts von mir und ich hatte seine Nettigkeit falsch gedeutet. Gott, ich war echt blöd. „Beth, jetzt mach dir doch keinen Kopf. Ashton hat das aus einem guten Grund beendet. Das mit Lexi war einmalig für ihn. Ehrlich, er hat mit ihr abgeschlossen." „Trotzdem hat er mich angelogen! Dafür muss es ja einen Grund geben.", antwortete ich äußerst gereizt. Warum interessierte mich das eigentlich so sehr? Es könnte mir doch egal sein, mit wem Ashton mal etwas hatte. Warum ist es das denn nicht? „Wo ist die freudenstrahlende Beth hin? Die mag ich mehr.", antwortete Calum nun beleidigt. „Die ist gerade nicht zusprechen. Kannst ja eine Nachricht nach dem Signalton hinterlassen.", meinte ich trocken. „Wow. Da hätte ich auch gleich zu Hause bleiben können." „Calum. Es tut mir leid okay?" „Ist schon okay. Jeder ist mal eifersüchtig." „Wie bitte? Ich bin überhaupt nicht eifersüchtig!", verteidigte ich mich. „Nein, gar nicht."„Ach, sei leise."
*
Mittlerweile war ich wieder zu Hause angekommen, mit deutlich besserer Laune, als zuvor. Calum hat es geschafft mich abzulenken und mich dazu gebracht, mir neue Klamotten zu kaufen. Außerdem hat er mir ein Eis spendiert, das war echt süß von ihm. Bevor er zu sich gegangen ist, hat er mir noch gesagt, dass er mich gegen zwanzig Uhr abholen wird, damit wir dann zu Anna können. Jetzt wo er weg war, musste ich wieder an seine Worte denken. Es ergab wirklich keinen Sinn, dass Ashton mich angelogen hatte. Irgendwie verletzte es mich, dass er nicht ehrlich zu mir sein konnte. Er kann sich ja heute Abend mit Lexi vergnügen, mir kann er echt gestohlen bleiben. Erst will er mich los werden und dann lügt er mich auch noch an. Wie soll ich das denn nur verstehen? Ich meine, wenn ich es denn verstehen würde. Mein Handy piepte und ich schaute auf den Display. Jenna hatte geschrieben, dass sie vorbeikommen würde, da sie keine Ahnung hatte, was sie anziehen sollte. Um ehrlich zu sein, darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. In der Zeit in der ich auf Jenna wartete, schaute ich schon einmal in meinen Kleiderschrank. Mir würde sicherlich etwas einfallen, sobald ich mir ansah, was zur Auswahl stand. Einerseits war es nur eine Geburtstagsfeier, aber es war Anna, die die Feier gab und außerdem kamen so viele Leute aus meinem Jahrgang, da musste man ja einigermaßen gut aussehen. Nicht das noch schlecht über einen geredet wird.
Theoretisch würde mich das alles nicht interessieren, aber nur theoretisch. Als es klingelte, ging ich nach unten, um die Tür zu öffnen, aber meine Mum war mir schon zu vorgekommen und unterhielt sich mit Jenna. „Hey Jenna.", begrüßte ich meine erdbeerblonde Freundin. „Hey Beth. Es war wirklich nett mit ihnen geredet zu haben, Misses Gilbert." Jenna folgte mir in mein Zimmer und legte mir zwei Outfits vor, die in die engere Auswahl gekommen waren. „Ich habe keine Ahnung, welches ich anziehen soll.", meinte sie verzweifelt. „Ich wäre für das blaue Kleid. Das steht dir fabelhaft.", meinte ich sicher. „Wirklich? Aber das rote sieht auch toll aus." „Jenna, wenn du mich nach meiner Meinung fragst, aber schon weißt, welches du eigentlich nehmen willst, brauchst du meine Meinung gar nicht mehr." Sie lachte und nahm dann doch das blaue Kleid. Während sie sich umzog, suchte ich noch nach einem Outfit. „Was hältst du davon?" Ich drehte mich um und beäugte sie, bevor ich beide Daumen hoch hielt. Sie strahlte förmlich und machte sie nun daran, ihre Haare herzurichten. Darin war sie wirklich gut. Aber das lag zum Teil auch daran, dass Jenna wirklich eine tolle Haarfarbe hatte, um die ich sie wirklich beneidete. Endlich fand ich auch etwas, dass mir gefiel. Ich entscheid mich für einen silberfarbenen Rock mit einem schwarzen Oberteil. „Hey Jenna, was hältst du von dem hier?" Ich hielt ihr mein Outfit hin. „Das wird sicher gut an dir aussehen, wie eigentlich so ziemlich alles." „Als ob."
Ich zog mich nun ebenfalls um und war mit dem Ergebnis zu frieden. Nun war es an der Zeit, mich um mein Make-Up zu kümmern. „Du willst mir doch sicher meine Haare machen oder?", fragte ich nach.„Gerne.", kam es kurz und knapp zurück. „Was hast du heute sogemacht?" „Ich war mit Calum unterwegs und du?", fragte ich zurück. „Ich durfte mich mit meinen Geschwistern beschäftigen. Das war wirklich sehr entspannend." „Sei froh das du welche hast." „Ich weiß ja nicht, wieso ich deshalb froh sein sollte.", meinte sie lachend. Jenna hatte noch eine zehnjährige Schwester und einen dreizehnjährigen Bruder. Sie durfte immer auf die beiden aufpassen, wenn ihre Eltern weg waren. „Was machen deine Eltern eigentlich, wenn du deinen Abschluss hast und weggehst?" „Keine Ahnung. Einen Babysitter engagieren." Jenna hatte geplant, sich eine Uni zu suchen, die außerhalb von Sydney lag. Natürlich würde Michael versuchen an die selbe Uni zu kommen, sodass sie dann zusammen ziehen könnten. Irgendwie war das echt süß. Jenna und Michael waren eine der wenigen Beziehungen die schon früh begonnen haben und ewig halten werden. Jedenfalls ging ich bei den beiden davon aus.
*
Wir sind nun, gemeinsam mit Calum in dem Club angekommen, den Anna gemietet hatte. Dafür mussten wir aber auch sieben Dollar bezahlen, aber das war in Ordnung. „Anna!", rief ich über die Musik hinweg, als ich sie entdeckt hatte. Ich zog Calum und Jenna mit mir und wir begrüßten unsere Freundin. Jenna war aber nur kurz anwesend, weil sie kurz darauf Michael entdeckte. „Hey.", kam es von vorn. Luke hatte uns auch entdeckt. Er begrüßte zu erst Anna, dann mich und zu letzt Calum. Michael und Jenna waren wieder zu uns gestoßen. Der Letzte in der Runde war Ashton. Er begrüßte alle. Anna machte sich dann aber wieder auf den Weg zum Eingang, da sie jemanden entdeckt hatte. Michael und Jenna wollten tanzen. Luke entdeckte ein Mädel, dass er direkt ansprechen wollte. So dass nur noch Ashton, Calum und ich übrig blieben. Welch Ironie. „Oh da ist Lola. Ich gehe sie mal begrüßen." Prompt hatte ich die Flucht ergriffen. Ich bemerkte noch, wie Calum mir nachrief. Sicher dachte er, ich wollte wegen ihm zu Lola, derweilen wollte ich einfach nur weg von Ashton. „Lola.", rief ich ihr nach, aber über die Musik hinweg hörte sie es nicht. Ich zwängte mich durch die Leute und tippte ihr dann auf die Schulter. Sie drehte sich um und fing an zu lächeln. „Beth hey. Wie geht's?", fragte sie nach. „Gut und dir?" „Bestens. Sagmal ihr seid doch heute alle hier?", fragte sie interessiert nach.
„Wer ist denn alle?", wollte ich wissen. „Naja ihr sieben halt." „Calum ist hier, ja." Sie wurde schlagartig rot. „Er steht da drüben, jedenfalls bis gerade eben. Aber du brauchst ihn gar nicht mehr suchen, er kommt schon her.", erklärte ich ihr, als ich meinen besten Freund entdeckt hatte. „Hey Lola.", begrüßte er das Mädchen, für welches er schwärmte. „Hey.", kam es schüchtern von ihr. „Ja, es wird Zeit euch beide allein zulassen." Calum sah mich verärgert an. „Wir sehen uns später." Ich lief an die Bar, wo ich mir etwas zu Trinken bestellte. „Ist alles in Ordnung oder warum gehst du mir aus dem Weg? Ist es wegen letztens?", fragte eine vertraute Stimme nach. „Alles bestens.", antwortete ich bloß. „Dann versteh ich nicht, warum du dich so aufführst, Beth." „Was mach ich denn, Ashton? Ich bin doch so wie immer." Er sah mich ungläubig an. „Als ob du sonst so bist. Was ist denn los?" „Es ist nichts!", ging ich ihn an. „Du kannst doch einfach darüber reden, kein Grund mich jetzt anzulügen." „Weil du ja immer so ehrlich bist.", entgegnete ich. Damit schnappte ich mein Getränk und suchte nach Anna. Als ich sie fand, stand sie mit Jenna und Jamie zusammen. Michael war ein wenig abseits und redete mit Jace, einer seiner Freunde. „Hey Michael. Versucht Jenna gerade Anna und Jamie zu verkuppeln?" „Sieht ganz danach aus.", meinte er belustigt.
„Hallo Beth. Schön das du mich auch begrüßt." „Oh, sorry Jace. Hey.", meinte ich daraufhin. „Beth, es ist wie immer schön dich zu sehen." Ich erblickte Lexi und konnte nur meine Augen verdrehen. „Du wirkst aber nicht so erfreut mich zu sehen." Sie lächelte, aber jeder hätte sagen können, dass es nicht ernst gemeint war. Mary tauchte an ihrer Seite auf und beobachtete interessiert, was sich zwischen Anna und Jamie abspielte. „Es tut mir wirklich leid, dir das jetzt sagen zu müssen, aber deine Anwesenheit ist wirklich nicht berauschend." Ich lächelte ebenfalls, aber wie auch bei Lexi, meinte ich es nicht ernst. „Oh sie mal einer an, da ist Ashton. Ich glaube ich werde mich mal mit ihm unterhalten.", meinte sie begeistert. Wobei ich mir sicher war, dass sie es nicht ernst meinte. „Viel Spaß dabei." Ich wollte, dass sie dachte, es sei mir egal. Natürlich kochte ich vor Wut, aber das musste sie nicht wissen. Lexi ging nun tatsächlich und ich hatte für einen Moment meine Ruhe. „Der arme Ashton. Lexi kapiert es einfach nicht, wenn es vorbei ist.", meinte Jace. „Naja, die beiden waren ja nie zusammen.", entgegnete Michael darauf. „Also ich finde sie würden perfekt zusammenpassen.", gab ich bitter von mir. Michael sah mich irritiert an. „Hab ich was verpasst?", fragte er nach. „Nein. Hast du nicht.", antwortete ich stattdessen. „Mission erfüllt.", kam es von Jenna. Die plötzlich neben Michael stand. „Anna und Jamie verstehen sich wirklich super.", meinte sie siegessicher. „Da scheint jemand endlich mal Erfolg gehabt zu haben." Den Blick den Michael ihr zuwarf, erfüllte einen mit Eifersucht. Die beiden waren wirklich perfekt, dass konnte man echt nicht mit ansehen. „Sag das nicht zu früh. Wer weiß wie es endet.", meinte ich grinsend. Jenna streckte mir als Antwort, ihre Zunge entgegen.
„Lässt er sich wirklich nochmal auf sie ein oder habe ich Tomaten auf den Augen?" Jenna deutete auf Ashton und Lexi. Sie hatte sich an ihn geschmiegt, aber er wirkte weniger begeistert. Im Gegenteil, er machte sie von sich los und kam auf uns zu. „Entschuldigt mich, ich gehe mal Calum suchen.", meinte ich zu meinen Freunden und begab mich in die entgegengesetzte Richtung. Die fragenden Blicke meiner Freunde entgingen mir dabei nicht. Calum hatte ich ziemlich schnell gefunden. Er tanzte eng umschlungen mit Lola und sah ziemlich betrunken aus. Das wird wieder lustig, ihn nach Hause zu bringen. Als ich mich umdrehte, entdeckte ich Ashton, der direkt vor mir stand. „Willst du mir immer noch weis machen, dass du mir nicht aus dem Weg gehst?", fragte er prüfend nach. „Wollte ich das je?", antwortete ich bissig. Er verdrehte nur die Augen. „Okay, was auch immer. Lust zu tanzen?" „Nein, danke." „Weißt du was, ich wünsch dir noch viel Spaß, aber ich hab keinen Bock auf so eine Stimmung. Werde dir erstmal klar darüber, wie scheiße du dich benimmst.", meinte er plötzlich. Dieses mal war er derjenige, der mich verdutzt stehen ließ. Ich verstand nicht, wieso er jetzt sauer war? Ich hatte wenigstens einen Grund dazu. Schließlich hatte er mir mitten ins Gesicht gelogen! Mein Abend war damit offiziell gelaufen. Was für ein Wunder. Als ich nach rechts blickte, sah ich wie Anna und Jamie herumknutschten. Tja, da hatte Jenna wohl doch mal Glück gehabt.
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Findet ihr es gerechtfertigt wie Beth sich benimmt? Bitte votet und/oder kommentiert, dass würde mich sehr freuen. xx Widmen möchte ich das Kapitel Paula, einfach weil sie so lieb ist. ❤
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