Kapitel Dreiunddreißig -Dreiundvierzigster Tag-

Beth's P.O.V.

Es war Montag. Ich musste in die Schule. An einen Ort, an dem ich schon so viele Dinge erlebt habe. Gerade in letzter Zeit, kann ich nichts Gutes mit diesem Ort verbinden. Trotzdem musste ich gehen. Meine Eltern würden mich nicht ohne einen Grund zu Hause lassen und ich könnte ihnen nicht erzählen, was ich getan habe. Also nahm ich meine Tasche und verließ mein zu Hause. Der Weg zur Schule, war viel zu kurz. Am liebsten wäre ich wieder umgedreht, aber das war nicht möglich. Dazu hatte ich jetzt Englisch. Ich würde neben Calum sitzen und auch die anderen wären da. Aber wie sollte ich das bewältigen? Erst gestern hatten sie mir gesagt, sie wollten nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich betrat den Raum, aber sah dass mein Platz besetzt war. Lola saß neben Calum. Natürlich wollte er nicht, dass ich auch nur in seine Nähe kommen würde. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich auf Lolas Platz zu setzen. 


*


Als ich die Gänge ablief, um zur Cafeteria zu kommen, hörte ich sie reden. Fast der gesamte Jahrgang schien über mich zu reden. Es ist, als wäre ich ihr liebstes Thema. Ich konnte niemandem in die Augen sehen und wusste nicht, wo ich hingehen sollte. "Beth. Beth!" Ich hörte, wie ich gerufen wurde, aber hatte Angst davor, stehen zu bleiben. Jedoch griff jemand nach meinem Arm und hielt mich fest. "Mary?" "Warum wartest du nicht?" "Ich dachte, du wärst jemand anderes. Alle reden über mich. Woher wissen sie das überhaupt?", fragte ich Mary. Dabei war mir die Antwort doch schon klar. "Lexi hat es herum erzählt. Sie hat allen erzählt, dass du erst mit Ashton und dann mit Luke zusammen warst. Sie hat ihnen auch erzählt, dass du Luke mit Ashton betrogen hast." Verzweifelt schaute ich zu Mary. Wieso tat Lexi das? War es nicht schon schlimm genug, dass mich meine Freunde hassten? Wieso wollte sie mich vor allen schlecht machen? "Bist du dir sicher, dass du dich mit mir sehen lassen kannst? Nicht, dass noch über dich geredet wird.", meinte ich verbittert. "Das ist mir herzlich egal. Du bist nicht so, wie Lexi dich darstellt. So wirst du auch nie sein. Lieber bin ich mit dir befreundet, als mit ihr." 

Dankbar sah ich zu Mary und war so froh, dass wir noch befreundet waren. Immerhin eine Person, die zu mir stand. Sie griff nach meiner Hand und zog mich mit sich in die Cafeteria. Es kam mir vor, wie in einem Teenie Drama. Alle schauten sich nach mir um und fingen an zu tuscheln. Hatten sie keine eigenen Probleme? Warum war ich auf einmal so interessant? Davor kannte die Hälfte sicherlich nicht einmal meinen Namen. Mary setzte sich und ich tat es ihr nach. Sie redete mit mir, Aber ich konnte ihr kaum zu hören. Meine Augen verharrten, bei meiner Gruppe. Bei den Menschen, die ich am meisten liebte. Sie unterhielten sich, schienen aber nicht glücklich zu sein. War das etwa wegen mir? Waren sie wegen mir unglücklich? Oder waren sie einfach nur genervt, dass ich auch hier war? "Willst du lieber gehen?" "Nein. Es ist schon okay. Ich kann nicht vor allem davon rennen." 


"Mutig, dass du dich her traust. An deiner Stelle würde ich mich eher verstecken oder gleich die Schule wechseln." Lexi stand auf einmal neben Mary und sprach zu mir. Noch nie habe ich eine Person so sehr gehasst, wie sie. Sie war alles, was ich nie sein wollte. "Aber wahrscheinlich genießt du es, wenn die ganze Schule über dich redet. So wie du Ashtons und Lukes Aufmerksamkeit genossen hast." Den letzten Teil sagte sie extra lauter, damit es mehr Leute mitbekamen. "Findest du dich nicht ein bisschen armselig Lexi? Musst du schon über andere reden, um selbst relevant zu bleiben?", fragte ihre ehemalige beste Freundin höhnisch. Ich sah Mary dankbar an, auch wenn es nichts bringen würde. "Natürlich gibst du dich mit diesem Abschaum ab. Ihr beiden passt auch perfekt zusammen." Damit drehte sie sich um und ging zu ihrem Tisch. Sowohl Mary, als auch ich, sahen ihr sprachlos hinter her. Wie konnte sie nur so über Mary reden? Das sie eine Abneigung gegen mich hatte, war nichts neues. Aber Mary war einst ihre beste Freundin. 


*


Ich lag bestimmt schon seit drei Stunden im Bett und rührte mich nicht. Mir war nach nichts zu Mute. Wie sollte ich morgen wieder in die Schule gehen? "Beth? Kommst du runter. Abendbrot ist fertig.", rief meine Mum nach mir. Auch wenn ich keinen Hunger hatte, musste ich runter gehen. Ich wollte nicht, dass sich meine Eltern, noch mehr Sorgen um mich machten. Ich betrat das Wohnzimmer und blieb erstaunt sehen, als ich die Hoods sah. Natürlich nur Calums Eltern, aber auch Mali war dabei. "Kommt Calum auch noch?", fragte mein Dad nach. "Nein. Er wollte nicht mit rüber." Joy schaute mich betreten an. Wusste sie etwas bescheid? "Eigentlich waren seine exakten Worte, er wolle nichts mit Beth zu tun haben.", meinte Mali und schaute mich dabei enttäuscht an. Sicher hatte Calum ihr von der Wette erzählt. Er vertraute Mali alles an. Sie war ja auch seine große Schwester. "Wie ich gehört habe, reden die anderen ja auch nicht mit dir.", fügte sie hinzu. "Wieso denn das? Was ist passiert?", wollte meine Mum wissen.


"Wir haben uns gestritten." Mehr sagte ich nicht. Ich setzte mich und schaute auf meinen Teller. Meine Eltern warteten auf eine Antwort und auch Calums Eltern, schienen auf eine Antwort zu hoffen. Einzig Mali schien zu wissen, warum keiner mehr mit mir redete. "So etwas kommt vor.", sagte ich nach einer Weile. Erneut herrschte schweigen, aber zum Glück fingen die anderen mit dem Essen an. Ich hätte diese Stille sonst nicht ertragen. Nach dem Essen verschwand ich wieder in mein Zimmer. Sicherheitshalber verschloss ich die Tür. Ich klappte meinen Laptop auf und schaute mir die alten Bilder an. Mit meinen Freunden und von all den schönen Erlebnissen. Von dem Tag im Kino, als alles begann. Als ich mich entschieden hatte, mit der Wette anzufangen.


*Flaschback*


Ich schaute mich zum gefühlt hundertsten Mal im Spiegel an und fragte mich, ob ich so gehen sollte. Ich wollte ihn schließlich beeindrucken, obwohl ich mich auf Ashton konzentrieren musste. Trotzdem wollte ich, dass Luke mein Outfit gefiel. Ich fragte mich, wie Lexi überhaupt herausbekommen hatte, dass ich auf ihn stand. War das wirklich so auffällig? Ich hatte das Gefühl, man merkte es immer sofort, sobald ich auf jemanden stand. Ich war einfach nicht gut darin, so etwas zu verbergen. Als ich wusste, dass ich auf Luke stand, hatte ich es sofort Calum erzählt. Zum Glück hatte er es für sich behalten. Schließlich wusste ich, dass Luke mich bloß freundschaftlich mochte. Aber das war mehr als genug. Im Moment zu mindestens. Wer weiß, wie das nach der Wette aussehen würde? Dann würde Lexi ihn endlich in Ruhe lassen. Sie war immer bei ihm. Als wäre er ein Magnet und würde sie anziehen. Ich verstand eh nicht, was er an ihr fand. Alles was sie konnte, war andere zu manipulieren und mit ihrer Gefolgschaft über andere zu lästern. Sie und Mary waren die schlimmsten Personen, dieser Schule. 


Vielleicht war es ja gut, Zeit mit Ashton zu verbringen. Dann würde ich nicht so viel über Luke nachdenken. Außerdem würde sich Calum sicher freuen. War Ashton doch sein bester Freund und ich seine beste Freundin. Wenn wir beide und besser verstehen würden, könnte Calum auch mal was mit uns beiden unternehmen. Ich meinte, für mich war es eh klar, dass ich mich nicht in Ashton verlieben würde. Ich würde ihm einfach sagen, dass ich seine Gefühle nicht erwidern kann, wenn es denn so weit ist und trotzdem diese Wette gewinnen. Dann würde Lexi endlich verlieren und ich wäre sie los.


*Flashback Ende*


Hätte ich da gewusst, was auf mich zukommen würde - oh Gott - ich hätte diese Wette niemals angefangen. Dann wären wir alle noch befreundet. Ich wäre wohl noch unsterblich in Luke verliebt, aber niemand wäre verletzt worden und keine Freundschaften wären in die Brüche gegangen. Außerdem würde auch die ganze Schule nicht über mich reden. Andererseits hätte ich so auch nie Mary richtig kennengelernt. Wahrscheinlich wären eh viele Dinge anders verlaufen. Wenn man etwas ändert, hat es doch auch immer eine Konsequenz. Oder?


Ich erschrak, als es an der Tür klopfte. "Ich möchte jetzt nicht reden, Mum." "Ich bin es aber." Verwundert stand ich auf und öffnete die Tür. "Komm rein." Ich schloss die Tür und setzte mich auf mein Bett. Sie blieb stehen. "Weißt du, ich wollte noch einmal mit dir reden. Ohne dich fehlt einfach ein Teil der Gruppe. Außerdem sind wir uns eh nicht einig, ob wir dich wirklich einfach so ausschließen sollten. Klar, du hast einen Fehler gemacht, aber wir sind auch nicht perfekt. Niemand von uns ist annähernd perfekt. Du hast zwar was krasses getan, aber wir sind doch alle schon viel zu lange befreundet, um sich wegen so etwas, aus den Augen zu verlieren. Du bist ein Teil unseres Lebens, Beth und ich will dich nicht verlieren. In anderen Worten, ich vermisse dich und verzeihe dir." Ich wusste nicht was ich sagen sollte und blieb einfach auf meinem Bett sitzen. Hatte sie das wirklich gesagt oder war das eine Einbildung meinerseits? "Beth?" Ich stand wie ferngesteuert auf und fiel ihr in die Arme. Ich war so dankbar dafür, dass sie breit war, mir zu verzeihen. Was ich getan hatte, war schlimm. Jedoch hatte sie recht. Wir kannten uns alle zu lange, um uns wegen so etwas aus den Augen zu verlieren.


"Danke Anna. Du weißt gar nicht, wie viel mir das bedeutet."

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Sorry, dass das Kapitel bloß so kurz ist, aber ich wollte gerne updaten und hatte vergessen, vorzuschreiben. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. xx

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