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"Justin?"
Ich blickte von Brodys Hausaufgaben auf.
"Kannst du den Müll raustragen?" Ich nickte seufzend und schaltete die Musik im Hintergrund aus. Es war komisch, dass manche Menschen die Stille bevorzugten, während ich in der Stille kaum etwas zu Stande bekam.

In meinen Gedanken versunken trat ich in die Küche und nahm den Müll, den mir meine Mutter entgegen hielt.
"Danke" hauchte sie mir einen Kuss an meiner Wange, bevor ich wieder raus treten konnte.
Irgendwie kam mir die Pause auch etwas willkommen. So konnte ich über den Tag reflektieren.
"Das war nicht nötig gewesen?" Kathys Stimme hallte in meinem Kopf. Der entäuschte Blick schwirrte vor meinen Augen. Ich stöhnte auf.
"Eigentlich wollte ich dir nur helfen"

Ich musste meinen Kopf schütteln.
"Na und?" nuschelte ich dank meines schlechten Gewissens vor mir hin.
"Wozu solltest du mir helfen?" Es ergab keinen Sinn. Warum sollte sie mir helfen wollen? Sie war neu in der Schule. Sie kannte mich gar nicht um irgendwie auch Mitleid zu haben.
Mit meiner freien Hand hob ich den Deckel der Mülltonne hoch, sodass ich den vollen Sack rein schmeißen konnte.

".. und dieser Brody ist unschuldig?"
"Nein, Dad" Bei der bekannten Stimme schoss mein Kopf in die Richtung, aus der sie kam. Sie sah diesmal nicht so entblößt aus. Stattdessen trug die Brünette mal einen Jogginganzug, der wie auch nicht, ihren Körper schmeichelte. Ich lies den Deckel wieder auf die Mülltonne und starrte sie einfach an. Vielleicht lag es auch an meinem schlechten Gewissen.

"Kannst du mir also helfen?"
Ihr Vater seufzte und willigte ein, bevor sie mich am Straßenrand entdecken konnte. Sie hielt kurz an, ehe sie ihrem Vater etwas zu flüsterte. Langsam traten sie an mir vorbei, wobei die Brünette mich dabei anstarrte.
Ich wusste nicht, ob mich etwas verraten hatte, jedoch hielt sie vor mir an, während ihr Vater mich mit einen Kopfnicken begrüßte und weiter ging.

"Verfolgst du mich?" Sie stutzte und ich konnte mir auf die Zunge beißen. Das war nicht das, was ich sagen wollte. Ich hatte einfach ohne nach zu denken gesprochen.
"Wünscht du dir" verschränkte sie ihre Arme vor ihrer Brust.
"Ich war nur mi meinem Vater spazieren. Ich wusste nicht, dass du hier in der Nähe wohnst" kam die Erklärung und ich mich gezwungen fühlte zu Nicken.
"Kathy.." Sie nickte, als ob sie schon wusste, was ich wissen wollte.
"Sie wohnt einen Block weiter" Es blieb beim Nicken.

"Hör zu" fuhr ich mir durch die Haare und richtete am Ende meine Brille.
"..." Ich starrte sie hoffnungsvoll an. Vielleicht kam sie darauf, dass ich ihren Namen wissen wollte.
"Adrianna, Justin. Ich heiße Adrianna"
"Okay, also Adrianna.. Ich hätte, nicht so reagieren sollen" rückte ich zaghaft raus.
"Wie meinst du?"
"Ich hätte nicht fragen sollen, ob du mit Brody schon im Bett warst. Das geht mich Nichts an" Sie hob ihre Hand und stoppte mich von meinem Redeschwall.

"Entschudligst du dich, weil du Gewissensbisse hast oder weil du glaubst, du hast dich in meiner Privatsphäre eingemischt?"
"Ehm.. Beides" zuckte ich mit meinen Schultern. Sie schien es zu akzeptieren und ich musste mich von ihrem schönem Lächeln weg reißen.
"Okay, ich weiß es zu schätzen" sagte sie bloß darauf.
"Ich glaube, ich sollte wieder Mal.." Adrianna zeigte in die Richtung, inwessen ihr Vater verschwunden war.

"Ja, klar" gab ich schlicht darauf.
"Gut, Guten Abend noch Justin. Wir sehen uns Morgen" joggte sie davon und ließ mich wieder mit Fragen zurück. Will sie jetzt mir mir abhängen oder wieso sieht sie mich morgen? Konnte sie mich nicht in Ruhe lassen?

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