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Dinge, die ich in Worte fassen konnte, beinhalteten Meistens mathematische Formeln oder geometrische Zeichnungen. Mal davon abgesehen, dass Biologie mein Lieblingsfach war. Es war schwer zu Glauben, dass ich bei anderen Dinge länger zum Lernen brauchte, als man sich vorstellte. Ich gab mir nur mehr Mühe.
Umso schlechter akzeptierte mein Bewusstsein, die Anwesenheit einer anderen Streberin und die hatte einen Namen. Sie hieß Nadja. Nadja war vor Kurzem in unsere Stadt umgezogen. Normalerweise war ich kein Typ, der Menschen vom Äußerem beurteilte, doch sie entsprach dem wortwörtlichen Streber, den man in den Schulbücher erklärt bekam. Mit zwei langen geflochtenen Zöpfchen, die an Ihren Seite auf ihrer nicht vorhanden Brüsten mündeten, überdimensionaler Brille und der streng gehaltenen Uniform.
Es war lustig, wenn ich nicht bessrr aussah, als sie. Doch mit Adriana an meiner Seite fühlte ich mich anders. Adriana war das Selbstbewusstsein in Person und das strahlte sie aus. Überhaupt wenn sie mich sah, da leuchteten ihren Augen und ihr Lächeln war ansteckend. Dank ihr hatte ich mich an Kontaktlinsen angewöhnt und die Uniform, musste auch nicht täglich passen.
Ich schmunzelte, da sich meine Gedanken nur um meine Freundin handelten. Ich war hoffnungslos verknallt.
"Was gibts da zu Grinsen?"
Anscheinend wurde mein Grinsen von der Neuen falsch aufgenommen, als sie an mir vorbei ging und zwei Stühle weiter neben mir Platz nahm.
Mit hochgehobener Augenbraue sah ich zu ihr rüber und wunderte mich, ob ich auch so schroff klang oder geklungen hatte.
Adriana hätte sie ignoriert. Das machte sie gern, wenn sie Menschen versuchten sie zu beleidigen. Sie meinte, solche Menschen wären es nicht Wert, doch ich war nicht Adriana. Ich war Justin, der sowas ungern hörte, aber ich würde niemals auf Brodys Niveau sinken, somit zeigte ich ihr den Mittelfinger.
Es war eine Beleidigung, doch mit der kam sie schon klar.
Bloß wurde es die kommende Tage schlimmer und sie sah es lustig an, wenn man sich gegenseitig über die Quere lief, als ob man keine weiteren Hobbys hätte. Irgendwie nervte sie mich gewaltig. Vor allem, weil ich immer deswegen an sie denken musste, um die nächste Beleidigung zu überbieten.
Es konnte sein, dass ich dann hin und wieder zu lange mit Nadja diskutieren musste, sodass ich die Pause gar nicht bemerkt hatte und ich Adriana dabei vernachlässigte.
Zum Glück viel ihr Nichts von dem Ganzen auf und sie nahm meine Entschuldigungen von Lernpausen an. Ich müsste es Adriana sagen, doch irgendwie gefiel es mir nicht, wenn sie wissen würde, dass ein Mädchen klüger war, als ich. Selbst ich, konnte das nicht akzeptieren.
Das war auch das Einzige, was ich Adriana bieten konnte. Sie war perfekt und ich war Justin, dann sollte ich zumindest, der Beste in irgendwas sein.
"110 Punkte", hielt mir Nadja eines ihrer Überprüfungen vor meiner Nase hin.
"Wie viel hast du?"
"109", grummelte ich vor mir hin, dabei ballte ich meine Hände zu Fäusten.
"Tragisch Justin, das ich wieder besser bin als du" Ich verdrehte bloß meine Augen und versuchte sie zu ignorieren. Diesmal wollte ich Adriana nicht sitzen lassen.
Ich ging an ihr vorbei, ehe sie mich an meinem Unterarm aufhielt.
"Moment mal wir sind noch nicht fertig" Oh doch, das waren wir.
Ich entzog ihr meinen.
"Ich habe heute was Besseres zu tun, als mit dir zu diskutieren" Sie wurde hellhörig, weil sie an was ganz anderes dachte.
"Asoo ist das. Geht Justin nun in der Bibliothek weiter lernen, weil er es nicht schafft besser zu punkten als ich?" Ich musste Kichern und hielt mich nicht zurück.
"Nein, Nadja. Ich treffe mich mit meiner Freundin" Ihre Gesichtszüge entglitten. Sie schien es nicht ganz so gefallen wie mir.
"Du hast eine Freundin?", hinterfragte sie das, was ich gerade gesagt hatte. Eigentlich war mir sowas egal. Menschen mussten mir nicht Glauben, doch ich liebte Adriana und war Stolz sie meine Freundin zu nennen.
"Ja, das habe ich"
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Riechst du das? Rieche Mal.
Es riecht nach DRAMA!
😇
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