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Zu einer Kugel zusammengerollt und mit einer rosanene Decke überzogen starrte ich raus zu dem Vollmond. Wo Werwölfe ihre Kräfte holten und miteinander in den nahe liegenden Wald Freunde suchten, himmelte ich ihn aus meinen Zimmer an und heulte meine Seele an die Mondgöttin aus. Ich hatte zwar meine Familie und Kathy um mir, aber Justin fehlte mir.

Ich wusste, er war noch nicht bereit gewesen und doch wollte er es unbedingt wissen.
"Dummer, dummer Junge", schniefte ich und wischte mit meinem Zeigefinger unter meine Nase meinen Rotz weg. Ich wusste, ich brauchte eine Dusche und einen starken Kaffee um überhaupt auf die Beine zu kommen. Stattdessen entschied ich mich bewusst darauf den Vollmond anzustarren und meinen Liebeskummer weg zu schlafen.

War es Liebeskummer? Ich glaubte, es war ein Seelenschmerz von meinem Wolf aus. Wer wusste ob Justin mich überhaupt noch sehen  oder gar mit mir etwas zu tun haben wollte. Ich hoffte, er hasste mich deswegen nicht. Ich hoffte, er sah mich, als nur eine Freundin an. Ich konnte mir mein Leben schwer ohne Justin vorstellen. Er war meine andere Hälfte. Wie konnte man da einfach los lassen?

Die Tür zu meinem Zimmer wurde geöffnet. Ich wusste, dass Kathy wieder da war um mir von dem heutigen Tag zu berichten und wie jedes Mal wollte ich es nicht wissen, was ich verpasst hatte. Weder was Justin gemacht hatte noch sonst was.
"Brody ist auch hier", klärte sie mich auf, bevor er reintrat und ich mich weiterhin nicht vom Fleck bewegte.
"Du sahst mal besser aus, Püppchen" Ich nahm es so hin und zuckte mit meinen Schultern.

"Kann sein"
"Weißt du was mich aufmuntert?" Brody wartete nicht auf meine Antwort. Er beantwortete sich die Frage selbst.
"Nutten"
Ich musste Schmunzeln, als Kathy  ihm mit seiner Hand auf seinen Hinterkopf schlug.
"Outsch. Ich meinte, vor uns"
"Sie ist nicht lesbisch", verteidigte sie mich.
"Dann rufe ich Gogo Tänzer an und halte dir die Augen bei deren Striptease zu"

Oh Mondgöttin, war Brody dumm. Schlussendlich konnte ich ihm aber nicht böse sein. Er versuchte mich aufzumuntern und ein bisschen hatte er es auch geschafft. Zumal ich mich zu denen samt Decke wandt und seit einer Woche sie anlächelte.
"Du schaffst das, Adriana", schenkte mir Kathy Zuversicht. Sie glaubte an mich. Keine Frage. Das war einer der vielen Gründe warum sie meine beste Freundin war.

"Ich muss es", sammelten sich wieder Tränen in meinen Augen an.
Kurz räusperte ich mich, ehe ich weitere Fragen stellte.
"Wie war die Schule?" Kathy atmete erleichtert aus, bevor sie zu Reden begann und manchmal Brody dabei schief anstarren musste, wenn er mal wieder unpassende Kommentare dazwischen gab. Es gefiel mir etwas Neues zu hören und meine Gedanken mal zu pausieren und mich mit anderen Dingen zu beschäftigten. Vielleicht schaffte ich das wirklich. Irgendwann und vielleicht würde ich jemand Anderen kennen lernen und meinen Mate gar komplett ignorieren können. Denn vergessen konnte ich ihn nicht. Er war ein Teil von mir und das bis in die Ewigkeit.

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