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Ich wusste, nicht wie oft ich meine Haare gerichtet hatte. Schlussendlich habe ich mich für zwei kleine geflochtene Zöpfe je Seite entschieden. Ansonste hatte ich sie geglättet.

Auch wenn es mir nicht ansah, war ich ein nervliches Wrack. Zumal mein Freund zum ersten Mal auf meine Eltern traf. Das Prablem waren nicht meine Eltern, sondern eher mein Freund, der ein Mensch war und von unserem Geheimnis nicht wusste. Ihn zu ignorieren ging auch wiederrum schwer. Er war mein Mate. Irgendwann musste ich mit der Wahrheit rausrücken, doch ich wusste nicht wie.

Natürlich nahm ich mir vor, das diesen Abend zu versuchen, es anzunähern, ohne ihn aus der Fassung zu bringen. Das blöde war, dass Justin immer eine inhaltlich, nachvollziehbare Erklärung benötigte, um es auch zu Glauben. Wie konnte man eine Phantasie in Geschichten und Mythen glaubwürdig und sachte bloß erklären?

Ich seufzte und ließ meinen pinken Kamm in meiner Schminkkommode verschwinden.
"Ich muss meinen Wolf zeigen", flüsterte ich meinem Spiegelbild zu. Als ob Justin von meinem inneren Tumult wissen konnte, läutete mein Handy.

"Hey", nahm ich schnell ab und ließ mich von meinem Freund beruhigen.
"Bist du nervös?", stellte er mir die Frage.
"Ich bin es auf jeden Fall", begann er wie ein Wasserfall zu reden.
"Eigentlich rufe ich nicht deswegen an. Ich bin im Supermarkt und stehe  vor den Süßigkeitenregal. Gut, deine Mutter mag Schokolade, aber welche Sorte, welche Marke, welche Form..."

Er brachte mich zum Kichern, wo ich nur verträumt in die Decke starrte und mir auf die Lippen bis. Justin war einfach nur süß. Auch wenn seine Art mich eher an einem kleinem Welpen erinnerte anstatt eines großen Werwolfes. Ich musste sen Tatsachen ins Auge blicken. Justin konnte weder körperlich noch seelisch mit uns Werwölfen mithalten, doch konnte ich mir keinen besseren Partner an meiner Seite vorstellen.

"Mag sie Blumen? Wäre das nicht einfacher, wenn ich ihr Blumen bringen würde..",
"Justin", stoppte ich seinen Redeschwall.
"Ich bin mir sicher, dass meine Mutter alles von dir mögen würde", versicherte ich ihm.
"Das sagst du nur so"
Ich schüttelte meinen Kopf, obwohl er das nicht mitbekommen könnte.
"Nein, diesmal nicht. Diesmal meine ich es ernst. Sie werden dich lieben"

"Genau so wie ich es tue", setzte meine Kopfstimme nach.
Er seufzte lange aus, ehe er sich damit abfand und mit einem Abschiedsgruß auflegte.
In 20 Minuten würde er hier sein.

Mit jeder vergangenen Minute sank meine Stimmung weiter herab. Um mich von meinen negativen Gedanken abzulenken, half ich meiner Mutter beim Tischdecken. Doch leider konnte ich ihr nichts vorspielen.

"Was bedrückt dich?"
"Er ist ein Mensch, Mom!", lag ich der Verzweiflung nahe. Es konnte sein, dass sich meine Augen mit Tränen gefüllt hatten, dass sie mich in den Armen nahm und mir über meine Haare fuhr.
"Er wäre nicht der erste in der Familie"
"Ich weiß", schniefte ich in ihr Haar.
"Was mache ich bloß?", sprach die Verzweiflung.

"Das was du bis jetzt gemacht hast", stieß sie mich von ihrem Körper um in meine Augen zu starren.
"Ihn für dich gewinnen, trotz Werwolfgene"

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