Twenty

Past

Ich konnte keine klaren Gedanken fassen von den Sachen, den Jackson mir gestern erzählt hatte, weshalb ich mich in der Küche auf und ab bewegte. Wenn ich nichts machen, würde ich zusehen, wie jemand sterben wird, aber wenn ich eingreife könnte ich Jimin nie für mich gewinnen. Es klang eigentlich nach einer klassischen Win-Win Situation, aber ich bin doch nur ein Mensch mit einem Gewissen.  Ich musste diesen Schwachkopf warnen.

Ich ging aus der Küche und suchte Taehyung um ihn davon zu warnen was Jackson mir sagte, aber er war nicht auf der Couch, wo er sonst wie ein Häufchen Elend saß und sich irgendwelche Serien reinzog. Da der Fernseher auch nicht an war, dachte ich mir, dass er sicher einkaufen war oder sonst irgendwie versuchte einen klaren Kopf zu bekommen.

Das hieß wohl, dass ich die ganze Villa für mich alleine hatte. Ich schloss mein Handy mit den Boxen an und genoss erstmal einen schönen schluck des Weißweines, welches für mich sonst tabu wäre. Dabei sang ich lauthals mit und schwank meinen kleinen Knackarsch, so wird er jedenfalls von Yoongi genannt. Danach ging ich durch die etlichen Räume, ich muss ja überprüfen ob alles in Ordnung ist.

Die Musik wurde leiser, als ich die Zimmer zog und als ich dann vor dem Schlafzimmer von Jimin stand, hörte man nur noch ein leises Rauschen. Mir kam sofort der Gedanke hoch, wo ich von Taehyung erwischte und wurde rot, obwohl niemand da war. Langsam ging ich durch den Türrahmen rein in das Zimmer und streifte sanft über das Bett. Irgendwann werden wir hier zusammen schlafen, sagte ich innerlich und ging in den kleinen Raum, welcher als Ankleidezimmer diente. Da ich mit der Wäsche nichts am Hut hatte und das eine externe Angestellte machte, welche immer nur kurz da war, sah ich mich zum ersten Mal durch seine Kleidung. Diese war schlicht gehalten, es hingen viele Anzüge, aber auch normale Jeans und einfarbige Shirts. Ich sah mir einige Teile genauer an und legte alles wieder an seinen Platz. Als ich dann eine Schublade öffnete sprangen mir fast schon die Unterhosen von Jimin entgegen. Die Schublade war viel zu voll und unordentlich. Also nahm ich mir aus Langeweile und Neugier die Aufgabe, diese zu sortieren. Enttäuscht stelle ich fest, das die meisten nur normal lang und schwarz waren, was aber immer noch besser als weiße Slips sind.

Als ich mich dann gut durch die große Schublade gearbeitet habe stieß ich in der hinteren Ecke auf etwas hartes.

„Na was gefunden?"

Sofort zog ich meine Hand weg, bevor ich überhaupt sehen konnte was es war und drehte mich rückartig um.

„E... es tut mir leid."

Ich beugte meinen Kopf und wollte mich an Jimin fortschleichen, am besten in ein Grab, da ich gerade vor Scham am liebsten sterben möchte. Aber da der Raum zu klein war und er sich nicht rührte, war ich sozusagen gefangen.

„Ich wollte nur aufräumen."

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich auf meinen Armen immer noch paar Unterhosen von ihn hab, welche ich einfach fallen ließ, weil meine Hände zu zittrig wurden. Mein Blick war dabei die ganze Zeit gesenkt, da ich ihm einfach nicht die Augen schauen konnte.

„Das sieht aber nicht so aus."

Er bückte sich und hob die Unterhose auf, welche er zurück in die Schublade legte. Dabei kam er mir so nah, wie noch nie. Sein wohlriechendes Parfüm umschloss mich und zog mich in seinen Bann.

Dann hielt er mir etwas vor die Augen. Etwas schwarzes festes, was ich erst auf dem zweiten Blick erkannte. Es war eine Pistole.

„Gegen die Einbrecher, du weißt schon."

Nur für einen kurzen Augenblick packte ich meinen Mut und sah ihn direkt an. Er grinste mich an und zog an mir vorbei.

„Und das nächste mal will ich dich hier nicht erwischen einverstanden?", sagte er dann, als er denn Raum verließ und den Flur entlang lief.

Das wirst du nicht, sagte ich innerlich und holte tief Luft. Denn irgendwann werden wir uns beide hier zusammen umziehen...

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