Love Me/ Kapitel 2

Annabelles Sicht:

Nach dem ich gestern noch ein langes Gespräch mit meinem Vater am Telefon hatte, war ich kurz vor 2 Uhr endlich eingeschlafen. Daher musste ich heute Morgen auch etwas mehr Concealer benutzen. Beim anziehen konnte ich mitbekommen das sich meine Mutter mit Evan unterhielt. „ Miss Black, sie müssen nicht traurig sein. Solange es Annabelle nicht mitbekommt, ist es doch noch gut! " sprach Evan. „ Ja, aber sie sollte so was nicht heute und auch nicht von mir erfahren. " sagte meine Mutter darauf. „ Von wem soll sie es dann erfahren? " fragte Evan sie. Ich betrat die Küche und unterbrach ihre Unterhaltung bevor sie was sagen konnte. „ Was soll ich erfahren?" fragte ich. Sie schauten mich beide mit einem traurigen Blick an. „ Hallo, kann mir vielleicht einer sagen was hier los ist! " sagte ich mit einem ernstem Ton. Nach langer Stille, antwortete meine Mutter dann. „ Dein Vater ist bei einem Überfall gefallen, er wollte den Prinzen retten! " sprach sie. Ich schluckte und merkte dass mir die Tränen in die Augen stiegen. Ich schaute sie an und lief zurück ins Zimmer. Evan lief mir hinterher und knallte dabei gegen die Zimmertür, die ich gerade zu gehauen hatte. „ Belle, wenn du nicht zur Schule möchtest, kann ich dich gerne abmelden. Mein Beileid!" sprach er. Ich öffnete die Tür und schaute ihn mit großen Augen an. „ Nein. Bringen sie mich einfach zur Schule, okay! " er schaute mich verwirrt an und sagte dann okay.

Evan brachte mich ohne langes fragen zur Schule. An der ich still in mich hinein über den Schulhof ging. Mein Blick blieb an dem Jungen von gestern hängen, von dem ich schon wieder seinen Namen vergessen hatte. Was schaut der mich nur an?

Bei ihm stand ein sehr schlankes Mädchen, wahrscheinlich einen Kopf größer als ich und trotzdem trug sie noch High heels. Ich vermied es jedoch bei meiner Größe (1,73 m) noch Absatz zu tragen. Sie schmiss ihre blonden Locken über die Schulter und drehte sich um. Nun schaute sie direkt in meine Augen. „ OMG. Schau dir nur dieses Mädchen an, ihre Klamotten und ihre Haare. So was von letztem Jahr!" schrie sie über den halben Schulhof. Der nur etwas größere Junge neben ihr, der sich mit mir gestern anlegen musste reagierte genauso abwertend. „ Und dieser Geruch! Was benutzt sie nur, das ist ja ab artig. Und wieso glotzt sie uns die ganze Zeit an?!" sprach er. Nun zu mir: „ Du da, hör auf mich so an zu starren. Ich bin keine Schaufenster Puppe! " Mir stockte der Atem, war das jetzt wirklich sein ernst. Er kannte mich doch nicht. Aber ich werde mich noch rächen, Rache ist nun mal süß! „ Belle, hi. Wie geht es dir?" kam Alina auf mich zugelaufen, um mich dann im nächsten Moment zu umarmen. Anschließend trat sie einen Schritt zurück und schaute mich mit einem Lächeln an. Als ich ihr Lachen jedoch nicht erwiderte, verschwandt es. „ Belle, was ist los? Und wehe du weinst jetzt!" fragte sie. Wir verstehen uns so gut, als ob wir uns schon Jahre kennen. In diesem Moment liefen sie mir über die Wangen, salzige nasse Tränen! Schüler um uns herum blieben stehen und schauten uns an. ,, Man habt ihr noch nie jemanden weinen gesehen!" schrie Alina die anderen an, die darauf das Weite suchten. Ich konnte es ihr nicht erzählen, doch ich musste es jemandem erzählen, damit dieses Gefühl endlich verschwandt. Ich holte tief Luft und fing dann an, ihr von meinem liebevollem Vater zu erzählen und unser letztes Gespräch gestern Abend. Dann kam der schwere Teil! „ Er ist... ist...!" fing ich an und stoppte dann jedoch wieder. Alina schaute mir tief in die Augen und sprach dann. „ Nein, bitte sag das jetzt nicht." Als ob sie meine Gedanken lesen oder hören konnte, doch ich nickte. Sie nahm mich in den Arm und nun weinten wir beide vor uns her! Jemand legte mir den Arm auf die Schulter, worauf ich mit einem Ruck meinen Kopf erhob. Da stand er, John Coraso, der Junge der im Unterricht neben mir sitzt. „ Alles in Ordnung? " fragte er uns und schaute mir dabei lange in die Augen. „ Alles in Ordnung! " antwortete ich ihm und Alina nickte verwirrt neben mir. Kurz darauf drehte sich John um und schaute sich in der Menschenmenge umher. Sein Blick blieb für einen Moment bei einer Person hängen. Ich folgte seinem Blick, wusste aber nicht wen er anschaute, denn in diesem Moment drehte er sich wieder zu uns. „ Wenn was ist kannst du gerne zu mir kommen und mit mir darüber reden." sprach John und lächelte mir zu. Ich nickte und John verabschiedete sich mit einer Umarmung bei uns. Als er weg war, gingen auch Alina und ich zum Eingang der Schule. Bekannte Augen sahen mich an und verengten sich zu Schlitzen. Mein Blick wanderte von seinen Blick ab und da erkannte ich ihn. Der Junge, der sich immer irgendwie mit mir anlegen musste, stand vor uns. Mit ernstem Blick starrte er mich an. Ich merkte wie sich meine Beine in Bewegung setzten und ging im schnellen Tempo an ihm vorbei. Schnell erhaschte ich noch einen Blick von ihm, bevor ich mich ganz selbstbewusst um drehte. Was auch immer er wollte, ich will nicht mit ihm darüber sprechen.

Als wir uns endlich durch die überfüllten Gänge durchgekämpft hatten, erreichten wir unseren Klassenraum. Wir setzten uns hin. Die Tür ging das erste Mal auf und John kam herein und setzte sich neben mich. Er drückte meine Hand und grinste mich verlegen an, ich lächelte nur zurück. Als dann nochmals die Tür auf sprang kamen mehrere Leute hinein, die aber nicht in meine Klasse gingen. „ Hallo, wir wollten nur Bescheid sagen, dass wir dieses Wochenende ein kleines Konzert geben. Wenn ihr Lust habt vorbei zu kommen, bei uns könnt ihr dann die Karten kaufen. " sprach der eine Junge aus der Gruppe, die vorne stand. Ein anderer übernahm das reden, er war groß und gut gebaut, beim weiter reden wanderte sein Blick durch die Klasse. Als er mich entdeckte blieb sein Blick stehen, er musterte mich und sprach dann: „ Also Samstag um 22 Uhr ist Einlass und 23 Uhr Beginn. Wir spielen im Clear, also kommt vorbei und bringt am besten noch Freunde mit!" Er zwinkerte mir zu und drehte sich dann wieder zu den anderen. Worauf sie sich verabschieden und zusammen den Raum verließen. Kurze Zeit später kam dann auch endlich unser Lehrer Herr Ogel. Herr Ogel war einer dieser Lehrer, die keinen Spaß verstanden und jeden der ohne sich zu melden etwas sagt, raus wirft. „ Es scheint so, als habe er heute mal gute Laune. " sagte John ganz leise zu mir, so dass es unser Lehrer nicht hören konnte. Ich nickte ihm zu und konzentrierte mich auf Physik. Wir hörten ihn alle aufmerksam zu und beantworteten seine fragen mit einem kurzen zögern. Am Ende der Stunde bedankte er sich bei uns, für unsere Aufmerksamkeit. Mit Alina und John verließ ich das Klassenzimmer. „ Und willst du mitkommen zum Konzert? Die sind wirklich gut!" fragte mich Alina mit einem Lächeln im Gesicht. Ich erklärte ihr, dass ich nicht so einfach mal abends feiern gehen kann, nur wenn mein Butler zum aufpassen mit kommen würde. „ Ohh, aber würdest du gerne mit kommen, bitte tu es für mich! " sagte sie. Egal wie lange ich sie erst kannte, konnte ich schlecht Nein sagen, also nickte ich ihr zu. Gemeinsam gingen wir durch die Flure der Schule, um in die schon überfüllte Cafeteria zu kommen. In der Cafeteria suchten wir uns einen freien Tisch und setzten uns. Alina und Marie setzten sich auf eine Seite des Tisches und fingen an, über den süßesten Jungen an der Schule zu diskutieren. Ich hingegen vertiefte mich in mein Buch und erschrak, als sich jemand neben mich setzte. Woraufhin ich mich zu der Person umdrehte und in sein Gesicht sah. Es war der gut aussehende Junge, der mich die ganze Zeit angestarrt hatte. „ Hallo, kann ich dich heute Abend einladen? " fragte er mich. Er musste wohl gesehen haben, dass ich ein bisschen verwirrt aussah und sprach weiter: „ also ich bin Seth und du? Würde mich wahnsinnig freuen. " Vor mich hin stottern beantwortete ich ihm seine Frage auf meinen Namen. Er grinste mich an, welches zu einem breiten Lachen wurde. „ Und meine Frage, die hast du noch nicht beantwortet Annabelle!" sagte er mit seiner sanften Stimme. Aus seinem Mund klang mein Name wie ein gesungenes Wort, jedoch im positiven Sinne. Ich merkte wie ich rot anlief und senkte meinen Kopf. Kalte Finger strichen über meine erhitzten Wangen und hoben meinen Kopf wieder an, so dass ich ihm ins Gesicht schauen konnte. Seine Augen hatten ein leuchtendes Grün angenommen und stachen wortwörtlich von seiner gebräunten Haut hervor. Muskeln spannten sich an, als er sich nach vorne beugte. Nun waren unsere Gesichter nur noch eine Handbreite voneinander entfernt. Ich merkte seinen Atem auf meiner Wange, woraufhin mein Herz einen kurzen Schlag aus setzte.

Für einen Moment nahm ich nichts mehr, außer ihm, war. Und dann geschah es.

Ich merkte es erst, als es zu spät war. Warme Tomatensauce lief mir die Wangen hinunter und tropfte von meinen Haaren herab. Seth hatte sich von mir wegbewegt und stand nun auf, ohne mich noch mal eines Blickes zu würdigen. Hinter mir tauchte Gelächter auf, das immer lauter wurde. „ Das tut mir jetzt aber leid! " hörte ich nur eine Stimme hinter mir sagen, die mit einer leichten Ironienote versehen war. 10, 9, 8, 7,.... zählte ich vor mich her, doch es hilf nichts. Ich brodelte vor Zorn. Der Platz neben mir war jetzt wieder leer und Marie reichte mir ein Taschentuch. Mit dem Taschentuch wischte ich mir die tropfende Tomatensauce ab und erhob mich. Mein Blick fiel erst auf Seth, der nun neben ihr stand und dann auf sie. Ihre blonden Locken hingen ihr, in Wellen hinunter und umspielten ihre Schultern. Hingegen sahen meine Schulterlangen braunen Haare langweilig aus. Sie musterte mich und sagte dann im ernsten Ton: „ Halt dich gefällig von Seth fern. Mit so was wie dir, will er nichts anfangen und das wird auch immer so bleiben. " Mein Blick schweifte zu Seth hinüber, er sah mich nicht an, sein Blick war auf das Bild hinter mir gerichtet. Weiterer Zorn stieg in mir auf und brachte mich dazu ihr eine zu knallen. Auf ihrer Wange bildete sich mein Handabdruck ab. In der Cafeteria wurde es still und alle Augenpaare schauten mich an. Mein Blick wanderte in der überfüllten Cafeteria umher. Am liebsten wäre ich jetzt im Boden versunken. Doch ihr geschockter Ausdruck auf dem Gesicht, hatte mir wieder Mut gegeben. Es ist egal was andere von dir denken, glaube nur an dich. Sprach eine Stimme zu mir. Seth schaute mir jetzt direkt in die Augen. Verlegen schluckte ich den Klos in meinem Hals hinunter. War er die Stimme gerade in meinem Kopf? Nein, das kann nicht sein und sowas gibt es auch nicht, sprach ich mir selbst zu.

Die Pausenglocke ertönte und die Cafeteria leerte sich. Mein Glück. Ich schnappte mir schnell meine Sachen und hatte den Ausgang der Cafeteria schon fast erreicht, als jemand mir seine Hand auf meine Schulter legte.
Den Unterricht würde ich jetzt schwänzen, denn so konnte ich nicht 90 min auf meinen Platz sitzen und dem Lehrer zu hören, wie er über Vererbungslehre redete. Verängstigt drehte ich mich zu der Person um, doch dort stand keiner. Ich war die letzte Person die noch in der Cafeteria war.

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