29. U Smile
‚Your lips
My biggest weakness
Shouldn't have let you know
I'm always gonna do what they say
If you need me
I come runnin'
From a thousand miles away'
Jungkook
Den Jungen machte es schon etwas traurig, dass Taehyung und er sich hier in London kein Zimmer teilten. Er wollte nicht sagen, dass er die Nähe seines Freundes vermisste, doch genau das tat er. Er wollte am liebsten jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und Sekunde bei ihm sein. Dabei wusste er selbst nicht so genau wie es überhaupt so weit gekommen war. Sie waren doch immer beste Freunde gewesen und jetzt, was waren sie jetzt? Konnte man das noch beste Freunde nennen?
Schnell schüttelte er den Kopf, um die wirren Gedanken los zu werden, als es plötzlich an seiner Zimmertür klopfte und die etwas gestresste Stimme seines Bandleaders erklang: „Jungkook, jetzt komm schon, du Penntüte! Wir haben gleich unseren Soundcheck." Bei diesen Worten riss der Junge etwas entsetzt die Augen auf und ließ seinen Kopf zu dem Wecker auf seinem Nachttisch herumwandern. „Was??? Schon so spät? Oh Gott!", sofort sprang er auf. Während seiner ganzen Träumerei hatte er die Zeit wohl vergessen, sodass er nun auch keine Zeit mehr hatte, sich irgendwie in neue Klamotten zu werfen, geschweige denn sich ein wenig frisch zu machen.
Kurz bevor er aus dem Zimmer heraustrat, warf er noch einen letzten Blick in den Spiegel. „Oh man, sehe ich scheiße aus", kam es ihm genervt über die Lippen und er fuhr sich mit der Hand einmal durch die krausen Haare. Dann öffnete er die Tür und trat auf den Flur zu Namjoon heraus. Dieser musterte Jungkook schon fast belustigt von oben bis unten. „Man siehst du scheiße aus! Hast du gepennt oder so?" Jungkook würdigte dem Älteren nur einen bösen Seitenblick und ließ seine Faust dann spielerisch in den Oberarm seines Nebenmanns fahren. „Hey, ich bin dein Leader, ja? Benimm dich gefälligst", meinte Namjoon ernst, doch Jungkook machte ihn nur piesackend nach und streckte ihm dann die Zunge raus.
Etwas weiter den Flur herunter öffnete sich auf einmal eine der anderen Zimmertüren und ein top gestylter Jimin sowie ein etwas genervt aussehender Taehyung traten auf den Flur hinaus. Sofort als der Rothaarige einen Schritt aus der Tür wagte, machte sich in Jungkook ein warmes Gefühl breit. Und keine Sekunde später ließ auch der Rotschopf seinen Blick den Flur hinauf zu den anderen beiden hochwandern. Als hätte jemand einen Schalter an ihm umgeknipst, verschwand all die zu vorige Härte aus seinen Zügen und ein breites Lächeln legte sich auf seine Lippen, welches Jungkook sofort ansteckte.
„Hey Kooks! Wie siehst du denn aus?" Jimin machte ein paar Schritte auf den Schwarzhaarigen zu, nur ihm dann einmal kräftig durch die Haare zu wuscheln. Jungkook verzog sein Gesicht und schlug die kleine Hand seines Bandbruders dann schnell weg. „Lass mich, ok? Ich durfte mir schon von Namjoon genug anhören!" Daraufhin warf Jimin Namjoon einen vielsagenden Blick zu und dieser erwiderte diesen mit einem schelmischen Zwinkern. Dann löste Jimin sich wieder von Jungkook, um den Rest des Weges neben Namjoon zu laufen.
Jungkook stand noch etwas länger an seinem Fleck als nötig, sodass die anderen beiden nun schon ein ganzes Stück weiter vorne waren. Taehyung hingegen hatte einfach neben ihm gewartet. Doch jetzt setzten auch die beiden Freunde sich wieder in Bewegung. Irgendwie war die Stimmung jedoch komisch. Sie beide hielten ihr Köpfe gesenkt und niemand sagte auch nur ein Wort. Jungkook konnte meinen, Taehyungs Herz pochen zu hören und auch sein eigenes nahm etwas an Geschwindigkeit auf.
Doch plötzlich lehnte sich sein Freund etwas zu seinem Ohr vor. Wie auch schon im Flugzeug legte sich augenblicklich ein Schauer über seinen Rücken, als der warme Atem Taehyungs sein Ohrläppchen streifte. „Ich finde...du siehst zum Anbeißen aus", hauchte Taehyung und sofort ließ Jungkook seinen Kopf herumwandern, nur um dann zu sehen wie sich ein verschmitzt auf die Unterlippe beißender Taehyung einen Spaß aus Jungkooks Reaktion machte. Denn dieser lief augenblicklich puterrot an. Was machte dieser Junge nur mit ihm?
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Eine Weile später kam die Band schließlich an der Arena in London an. Im Backstage-Bereich versammelt, besprachen sie noch kurz alles wichtige mit der Crew ehe es auch schon auf die Bühne ging. Der Soundcheck, vor ein paar hundert Fans, lief soweit ganz gut und dem Konzert in gut einer Stunde stand also nichts mehr im Wege. Jungkook war glücklich. Er war glücklich darüber, dass er hier stehen durfte, auf dieser großen Bühne. Einer Bühne, von der er niemals gedacht hätte, dass er hier überhaupt einmal in seinem Leben auftreten dürfte. Doch jetzt stand er hier, mit seinen Freunden und würde in einer Stunde sein aller Bestes geben, singen und tanzen, um all die Fans glücklich zu machen. Er liebte dieses berauschende Gefühl in den letzten Stunden vor den Auftritten. Denn dann wurde seine Aufregung mit jeder Minute ein bisschen größer, aber im positiven Sinne.
Jetzt gerade befand er sich in seiner Garderobe, bereit sich in sein Bühnenoutfit zu schmeißen und endlich diesen schlabbrigen ich-komme-gerade-aus-dem-Bett-Look loszuwerden. Doch plötzlich vernahm er hinter sich das leise Klicken der Türklinke und als er sich hastig herumdrehte, stand kein geringerer als Taehyung vor ihm. Der Größere hatte ebenfalls noch seine Sachen vom Soundcheck an und machte nun lächelnd einen weiteren Schritt auf den Schwarzhaarigen zu.
„T-tae...w-was machst du hier?", kam es Jungkook nur stotternd über die Lippen. Taehyungs Grinsen verbreiterte sich durch Jungkooks Verwunderung noch um ein Stückchen. „Ich hab' dich vermisst...", sprach er mit seiner rauen Stimme und jagte Jungkook dabei eine gewaltige Gänsehaut über seine Haut. „D-du...du hast...", der Jüngere war nun vollends außer Stande überhaupt noch irgendetwas zu sagen, denn Taehyung stand jetzt bereits nur noch einige Zentimeter von ihm entfernt. Eine gewaltige Spannung baute sich zwischen den beiden Körpern auf, welche erneut nur von der tiefen Stimme des Rothaarigen unterbrochen wurde: „Ich sagte doch, du siehst zum anbeißen aus." Keine Sekunde später hatte sich der Rothaarige bereits vorgelehnt und ganz sanft in Jungkooks Ohr gebissen. Dieser wusste gar nicht mehr wie ihm geschah. Das Einzige, was er wahrnahm, war die von Taehyungs Körper ausgehende Wärme und sein viel zu schnell pochendes Herz. „T-Taehung ich...", fing Jungkook dann wieder an, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst.
Auf das Gesicht seines Gegenübers legte sich nur wieder dieses spitzbübische Grinsen. Zentimeter um Zentmeter näherte er sich dem Jüngsten, bis sich ihre Lippen schließlich schon fast berührten. Doch dann war es nicht Taehyung, der den letzten Abstand überbrückte, nein. Auf einmal ließ Jungkook seine Hände in Taehyungs Nacken wandern, zog diesen so an sich heran und verband ihre Lippen dann stürmisch miteinander.
Zuerst dachte er, Taehyung würde nicht erwidern, doch dann bewegte auch der Rotschopf seine Lippen gegen Jungkooks. Beinahe schon hungrig verbanden sie ihre Münder sofort wieder, wenn sie für kurze Zeit zum Luftholen voneinander abließen. Dabei wanderten Taehyungs Hände langsam an Jungkooks Rücken bis zu seinen Hüften herunter und schoben diesen schließlich mit sanften Druck durch den Raum. Jungkook ließ seine Hände immer wieder in Taehyungs weichen Haaren verschwinden und wartete darauf die Wand hinter sich zu spüren.
Taeyhung schob den Jungen Schritt für Schritt weiter nach hinten und dabei hatten sie stets die Augen geschlossen, sodass keiner der beiden mitbekam, dass sich hinter ihnen jedoch nicht die Wand, sondern einer der Hocker, der Stylisten befand. Forsch schob Taehyung den Schwarzhaarigen voran, als dieser plötzlich den Halt verlor, über den Hocker stolperte und Taehyung an seinen Armen mit nach unten riss.
„Ahhh scheiße!", ertönte dann plötzlich die schmerzverzehrte Stimme Jungkooks. Der Junge lag etwas neben dem Hocker, Taehyung mit geschocktem Blick halb über ihm. Sofort rutschte der Rothaarige von ihm herunter und musterte seinen Freund dann mehr als besorgt. In Jungkooks Augen hatten sich bereits die Tränen angesammelt und mit der rechten Hand hielt er sich seinen schmerzenden Fuß. „Scheiße, Kookie", setze Taehyung dann an „was ist los? Was tut dir weh?". Die Besorgnis war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören. Sofort rückte er an ihn heran und kniete neben dem weinenden Jungen. „M-mein F-fuß", schluchzte der Jüngere unter Schmerzen auf.
„Scheiße", Taehyung fasste sich hilflos an den Kopf „das ist alles meine Schuld!" Gerade wollte er aufstehen, doch da hielt Jungkook ihn an seinem Handgelenk zurück: „Sag sowas nicht!" Dabei fixierte er den Rothaarigen ernst mit seinen nassen Augen. „Für das eben, würde ich alle Schmerzen auf mich nehmen...", flüsterte er Taehyung entgegen, zog ihn dann noch näher an sich heran und platzierte einen flüchtigen Kuss auf seiner Stirn, nur um dann erneut in seine funkelnden Augen zu schauen.
„Und jetzt hol Hilfe, du Pabo!", lächelte er dann, den Schmerz ignorierend, seinem Freund entgegen.
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Justin Saegull am Start XD
Und ich bin auch mal wieder da! Leider war ich die letzten Tage krank, deshalb kommt heute erst ein neues Kapitel :(((
Ich hoffe, es gefällt euch und ihr seid nicht all zu sauer auf den Hocker :D
Ich hab euch lieb! <33
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