22. One Kiss
‚I just wanna feel your skin on mine
Feel your eyes do the exploring
Passion in the message when you smile
Take my time'
Jungkook
Den restlichen Tag über hatte Jungkook vermehrt in seinem Zimmer verbracht. Er fühlte sich zwar mehr als fit und endlich mal wieder ausgeschlafen, doch er wollte so wenig Zeit wie möglich in Taehyungs Nähe verbringen. Dennoch musste er natürlich auch mal was Essen und gesellte sich dafür zu den anderen. Währenddessen redete er jedoch zumeist mit Namjoon und Jin, versuchte sich seine innere Unruhe nicht anmerken zu lassen und ignorierte Taehyung gänzlich. Naja, zumindest versuchte er es, denn immer wieder trafen sich ihre Blicke flüchtig und jedes Mal überkam Jungkook ein Schwall an Schuldgefühlen. Wie konnte er diese so herzensgute Person, seinen aller besten Freund nur so beleidigen? Und wie konnte er ihn dann auch noch für seine Zwecke ausnutzen?
In Taehyungs Augen konnte er hingegen aller Vermutungen jedoch keine Wut erkennen. Nein, Taehyung wirkte nicht sauer, eher zutiefst verletzt. Ein grauer Schleier lag über seinen Linsen und das glückliche Funkeln von heute Morgen war komplett aus diesen gewichen. In Jungkooks Brust zog sich bei dem Anblick alles schmerzhaft zusammen. Sein Herz wurde mit einem Stich versetzt, weshalb er das Essen auch einfach nur herunter schlang, um dann so schnell es ging erneut in seinem Zimmer zu verschwinden.
Doch jetzt plagte ihn die Unruhe. Er konnte nicht länger hier herum liegen, weshalb er sich nach langer Zeit mal wieder die Laufschuhe unterschnallte, um dann auch schon aus diesem für ihn schon fast verhassten Gebäude zu verschwinden.
Auf den Straßen tummelten sich die Autos und auch viele Menschen stolzierten über den Bürgersteig. Dennoch kämpfte Jungkook sich Slalom laufend durch diese hindurch, immer weiter und weiter. Durchgehend kamen in ihm die Schuldgefühle hoch, aber nach einiger Zeit ebbten die Gedanken daran ab. Denn je näher er dem Hotel kam, desto mehr traten ihm erneut die Erinnerungen von heute Morgen in den Sinn. Taehyungs warme Hand auf seiner Taille und das leichte Kribbeln, welches von dieser ausging. Seine roten, so weichen Haare, in welchen er am liebsten ständig wühlen würde. Und dann noch seine feinen Gesichtszüge, diese reine Haut und seine Lippen. Seine Lippen. Diese Lippen, welche man am liebsten unbedingt sofort küssen wollen würde. Dieses raue und dennoch so weiche Streicheln, der rosa Haut auf seiner eigenen. Dieser Kuss...
Aber nein, daran durfte er gar nicht denken. Dieser Kuss hätte niemals zustande kommen dürfen, niemals. Er würde auch nie mehr zustande kommen, denn das war gegen seine Natur. Jungkook wusste, dass es in ihrer Gesellschaft verpönt war, schwul zu sein. Und allein aus diesem Grund kam es für ihm schon einmal gar nicht in Frage. Außerdem konnte er doch nicht Taehyung, seinen besten Freund, seinen Bandkollegen lieben.
Und trotzdem stand der Junge plötzlich vor Taehyungs Zimmertür. Er wusste nicht wie er so schnell hierhergekommen war oder wie lange er unterwegs war. Das Einzige was er wusste war, dass er seine Faust bereits an die Tür gelegt hatte. Er wollte anklopfen, er wollte es wirklich tun. Doch er wusste, dass es dann kein Zurück mehr geben würde. In seiner Magengrube fing es stark an zu kribbeln und sein Herz machte erneut einen Satz in seiner Brust, bei dem Gedanken daran, wer sich hinter dieser Tür verbergen würde. Woran hatte er vorhin noch einmal gedacht? Irgendetwas sagte ihm, dass es nicht gut war in dieses Zimmer einzutreten und er meinte eine Stimme zu vernehmen, welche vehement versuchte ihn von seiner Handlung abzubringen.
Doch egal wie stark sein Kopf auch arbeitete, er kam nicht mehr dazu irgendetwas zu tun, denn da hatte Jungkook schon an der hölzernen Tür geklopft. Leise, aber nicht zögerlich. Der Junge hatte keine Ahnung woher er diesen plötzlichen Mut und diesen Drang entwickelt hatte in dieses Zimmer zu treten, doch er wusste, das nichts und niemand ihn mehr davon abbringen würde. Andauernd flammte vor ihm das Bild von seinem verschlafenen besten Freund auf. Das war das einzige was ihn in dem Moment antrieb.
Schlagartig öffnete sich die Tür vor ihm und ein verwirrter Taehyung schaute ihm in die Augen. Jungkook wartete nicht darauf, dass ihm der Eintritt gewährt wurde. Mit entschlossenen Schritten bahnte er sich seinen Weg in das Zimmer und stapfte dabei an dem Rothaarigen vorbei. Der Ältere wusste gar nicht was vor sich ging und folgte dem Jüngsten nur vollkommen verwirrt.
Jungkook blieb gut einen Meter vor der Fensterfront stehen. Draußen war es inzwischen dunkel geworden und vor ihm erstreckte sich eine faszinierende Aussicht über die Stadt. Überall leuchteten die Gebäude und der Mond trat langsam hinter dem Horizont hervor.
„Die Aussicht ist wirklich schön...", kam es dem Schwarzhaarigen unverhofft über die Lippen, immer noch den Rücken zu Taehyung gekehrt. Sein Herz ging immer schneller und schneller und mit jedem weiteren Pochen breitete sich auch das Kribbeln über seinem gesamten Körper aus.
„Jungkook, was machst du hier?", fragte Taehyung daraufhin und die Verwirrtheit konnte leicht aus seiner Stimme herausgelesen werden. Er machte ein paar unsichere Schritte auf Jungkook zu, da er immer noch nicht verstand wieso dieser einfach in sein Zimmer geplatzt war, nachdem er ihn doch den ganzen Tag ignoriert hatte.
Auch Jungkook nahm die Unsicherheit in Taehuyngs Frage war, was ihn jedoch, aus ihm unempfindlichen Gründen, in seinem Vorhaben nur noch mehr bestärkte. Mittlerweile hatte er wirklich alle Zweifel über Bord geworfen. Das was er wollte war ihm nun ganz klar vor Augen. Er wollte Taehyung.
Die Frage seines besten Freundes ignorierend, drehte er sich mit einem Mal zu diesem herum. Als seine Augen, die seines Gegenübers trafen, stieg ihm die Röte ins Gesicht. Doch er fixierte diese Augen weiterhin. Ein Meer aus Flammen loderte in seinem Körper und aus heiterem Himmel machte er ein paar Schritte auf Taehyung zu, sodass er nur noch wenige Zentimeter von diesem entfernt stand. Zitternd platzierte er seine beiden Hände an der Taille des Älteren. In den Augen des Rotschopfs konnte er die Überraschung herauslesen, doch Jungkook zögerte nicht.
„Aber du... du bist wunderschön", hauchte er nun gegen Taehyungs Lippen ehe er die seinen stürmisch mit ihnen verband.
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hihiiiii
ich hoffe es gefällt :) und danke, dass ihr so treue Leser seid <3333333
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