'Every step I take
Everywhere I go
I see your face, unforgettable
Every heart you break
You will never know
I see your face, unforgettable'

Jungkook

Bereits leicht angetrunken, schlenderte Jungkook hinter den anderen dreien die abgenutzten Treppen herunter. Die Bässe drangen bereits an seine Ohren und unter seinen Füßen nahm er das leichte Vibrieren des Bodens war. „Hey Kooks, hier trink nochmal 'nen Schluck!", J-Hope reichte ihm die fast leere Flasche Wodka. Zunächst verzog er etwas angewidert das Gesicht, bei dem Gedanken an den brennenden Geschmack des Getränks. Auf dem Weg hier hin, hatten sie sich diese mit großen Schlucken immer wieder untereinander aufgeteilt. Da sie die Flasche aber nicht an den Türstehern vorbei bekommen würden, nahm der Jüngste diese also doch entschlossen aus J-Hopes Hand und leerte den Rest in einem Zug auf. Jetzt gab es sowieso kein Zurück mehr, weshalb sollte er sich dann also zurückhalten? Im Moment ging es bei ihm ja sowieso drunter und drüber. Die kühle Flüssigkeit rann seine Kehle hinab und ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Er spürte wie ihm der Alkohol ins Blut gepumpt wurde und dort langsam seine volle Wirkung entfachte.

Lässig warf er die Flasche zur Seite, sodass sie an der mit Graffiti beschmierten Wand in tausend Scherben zerschellte. „Na dann, los geht's! Ich hab' Bock!", kam es dem Schwarzhaarigen dann enthusiastisch über die Lippen. Jin, welcher bereits deutlich beschwipst an der Wand entlang taumelte, legte seinen linken Arm und Jungkook und stützte sich dann mit seinem vollen Gewicht auf ihm ab. „Der Maknae hat gesprochen! Na dann mal los, Leute", lallte er den anderen zu und zog den Jüngsten dann weiter voran.

Am Fuße der Treppe angekommen, schlenderten sie am Türsteher vorbei und weiter in den Club hinein. Der schmale Gang wurde von fahlem, rötlichem Licht erleuchtet und die Musik wurde mit jedem Schritt um mehrere Dezibel lauter. Schließlich fielen Jungkooks Augen auf die vernebelte Tanzfläche. Dort tummelten sich bereits so einige Menschen. Nach kurzer Zeit, in welcher er sich versuchte im düsteren Raum zu orientieren, fielen seine Augen auch schon auf die Bar in einer kleinen Nische im hinteren Bereich. Augenblicklich zog er Jin an der Hand hinter sich her und nickte den anderen beiden richtungsweisend zu.

Sie kämpften sich zwischen den vielen Menschen hindurch bis an den Tresen. Dort angekommen hob Jungkook sofort die Hand und raunte dem Barkeeper fordernd zu: „Vier Tequila, bitte!" Nach diesen Worten erntete er einen finsteren Blick von Rapmonster. „Man Kooks, hättest du nicht was gescheites bestellen können?" „Echt mal, wieso ausgerechnet Tequila?", mischte sich dann auch J-Hope ein. Nur Jin war es anscheinend egal, dass Jungkook sich für das eklige Getränk entschieden hatte. Er saß nur etwas fertig in dem Barhocker neben ihnen und versuchte einen Laserpunkt zu fangen. Bei diesem Anblick schüttelte der Jüngste nur belustigt den Kopf.

„Hier, bitteschön", rief der Barkeeper ihnen kurze Zeit später zu und stellte die vier Gläschen vor ihnen auf den Tresen ehe Jungkook auch schon dabei war, das Salz auf seinen Handrücken zu streuen. Die anderen taten es ihm gleich. „Na dann, auf eine gute Party!", jauchzte Jungkook und hielt sein Pinnchen in die Höhe. Sie stießen an, schütteten sich den Schnaps die Kehle hinunter und bissen dann mit angewidert verzogenen Gesichtern in die Zitronenscheibe. „Ok, ich werde jetzt mal die Tanzfläche unsicher machen", verkündete Hosoek breit grinsend. Es war klar, dass der Tänzer seine Moves zum Besten geben würde. „Ich komme mit", entschloss sich auch Jungkook dazu, in diesem Club erstmal das Tanzbein zu schwingen. Jin und RM waren davon jedoch noch nicht so überzeugt. Es kostete Hosoek und Jungkook einiges an Überredungskunst, die beiden Tanzmuffel ebenfalls auf das Parkett zu bewegen. Schließlich standen sie dann jedoch alle zusammen in mitten der Leute und bewegten sich im Takt der Musik. Naja, also eigentlich tanzten nur Hobi und Jungkook, denn Jin und RM warfen nur wie wild die Arme gen Himmel und hüpften wie Buschmänner bei einem Stammritual um ein Lagerfeuer. Bei dem Anblick konnte Jungkook sich erneut sein Lachen nicht verkneifen.

Gerade als er wieder von den beiden aufblickte, traf sein Blick auf zwei grünlich schimmernde Augen im Getümmel der Menschen. Er blinzelte einmal, um sich auf die Person, welche zu diesen leuchtenden Augen gehörte, zu fokussieren. Sein Blick war nämlich vom ganzen Alkohol schon nicht mehr so klar und er hatte Mühe die Dinge deutlich voneinander abzugrenzen. Vor seinen Augen verschwamm alles miteinander. Doch jetzt konnte er die großgewachsene, blonde Schönheit erkennen, welche sich dort grazil im Rhythmus der Klänge bewegte. Ihre schmale Taille wurde von einem halb durchsichtigen, schwarzen Spitzentop umspielt und die langen Beine kamen durch die schwarze Röhrenjeans noch besser zur Geltung. Auch sie schien Jungkooks Blick zu bemerken, denn ihre Augen wanderten einmal an dem Jungen rauf und runter bevor sich auch schon ein verschmitztes Grinsen, auf ihre vollen Lippen legte.

„Hobi ich bin mal kurz weg", war das einzige was Jungkook seinem Freund entgegenbrachte, um sich dann auch schon auf den Weg zu dem Mädchen zu machen. Jungkook war noch nie zögerlich was das Flirten anging und der Alkohol in seinen Adern trug gehörig dazu bei. „Hey du Schönheit", hauchte er verführerisch an ihr Ohr und entlockte ihr dabei ein leises Kichern. Dann lies er seine Hand an ihre Hüfte gleiten und zog sie so näher an sich heran. „Na na, nicht so forsch junger Mann", kam es dann lächelnd von ihr. Dies brachte auch den Schwarzhaarigen zum Grinsen und er ließ auch die andere Hand an ihren Körper wandern. „Wieso denn? So eine schöne Frau werde ich doch jetzt nicht mehr gehen lassen." Hastig drehte sie ihren Kopf etwas zur Seite und verdeckte das errötete Gesicht mit ihren blonden Wellen. Von diesem Augenblick an, wusste Jungkook, dass sie definitiv eine leichte Beute abgeben würde.

„Magst du etwas trinken?", fragte er deshalb überzeugend. Von ihr kam ein schüchternes Nicken und dann zog der Jüngste sie auch schon hinter sich her zur Bar. Innerhalb weniger Minuten hatte er ihr einen Cocktail und sich selbst einen Wodka Energy bestellt. Während sie beide an ihren Getränken nippten, redeten sie kein Wort miteinander, aber das wollte Jungkook auch nicht. Mit einem Zug leerte er sein Glas, erhob sich dann auch wieder aus dem Barhocker und verschränkte erneut ihre Hände miteinander. „Komm, lass uns wieder tanzen gehen", beschloss er.

Der Junge zog sie weiter in das Getümmel. Sofort bewegte er sich um das Mädchen herum. Von hinten legte er nun seine beiden Hände an ihre Hüfte und drückte sein Becken gegen sie. Im Takt der Musik wanderten sie von links nach rechts. Eng umschlungen, sodass nicht mal mehr ein Blatt zwischen die beiden gepasst hätte, fing das Mädchen an, sich ihm vollkommen hinzugeben. Als Jungkook dies bemerkte, drehte er sie schwungvoll zu sich herum, nahm ihr Getränk aus der Hand und stellte es auf dem kleinen Tisch neben ihnen ab. Dabei ließ er mit der einen Hand nicht von ihr ab.

Jetzt blickten die beiden sich tief in die Augen. Ihre Nasenspitzen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt und die kräftigen Hände Jungkooks schoben den schlanken Körper Stück für Stück näher an ihn heran. Jungkooks linke Hand wanderte nun ihren Rücken herauf und er legte diese sachte in ihrem Nacken ab. Und dann überbrückte er auch schon die letzten Zentimeter zwischen ihnen, sodass sich ihre Lippen berührten. Zunächst bewegte Jungkook seine Lippen leicht auf den ihren, aber keine Sekunde später, wurde der Junge fordernder.

Gerade wollte er mit seiner Zunge um Einlass gewähren, als ihm plötzlich ein Bild in den Kopf schoss. Vor ihm stand nun nicht mehr die blonde Frau, nein. Ihm gegenüber stand nun Taehyung. Dieser grinste ihn schelmisch an und bei diesem Anblick wurde dem Jungen augenblicklich abwechselnd heiß und kalt. Und dann dachte er an den Kuss zurück, den Kuss, welchen er mit dem Abend vergessen wollte. Den Kuss, den er durch diesen Clubbesuch aus seinem Hirn verbannen wollte. Plötzlich waren die Lippen seines Gegenübers nicht mehr so samtweich. Er konnte meinen, die etwas spröden, aber gerade deshalb so angenehmen Lippen auf seinen zu spüren. Diese Lippen, von welchen er in diesem Moment nicht genug bekommen konnte. Eine Gänsehaut wanderte seinen Rücken hinunter und in seinem beschwipsten Zustand ließ er seine Zunge nun wirklich zwischen die Lippen hindurchgleiten. Er umspielte die Zunge mit seiner eigenen und drückte den Körper seines Gegenübers noch näher an seinen heran, obwohl dies schon kaum mehr möglich war. Er wollte diese spröden Lippen Taehyungs nicht mehr von seinen lösen. Diesen Moment, er wollte ihn aufsaugen, denn das Gefühl, welches ihn durchfuhr, war viel zu elektrisierend, um es abreißen zu lassen.

Seine Hand wanderte nun aus dem Nacken etwas weiter herunter und er spürte die langen Haare zwischen seinen Fingern. Halt stopp. Die langen Haare? Plötzlich wurde Jungkook aus seinem wirren Dämmerzustand gerissen. Vor ihm stand nicht Tae, ganz im Gegenteil. Ruckartig ließ er von dem Mädchen ab und schob sie grob beiseite. Ihre Augen weiteten sich entsetzt und auch Jungkook ließ seinen Blick schockiert über sie wandern. „I-ich i-ich muss hier weg!", stotterte er vollends verwirrt dieselben Worte wie auch schon zuvor bei Taehyung. Daraufhin stolperte er ein paar Schritte rückwärts und hetzte dann auf den schmalen Gang zu, welcher zum Ausgang des Clubs führte.

Immer wieder stützte sich der verwirrte und auch betrunkene Junge mit einer Hand an der Wand ab. Die Stufen der Treppe rannte er dann schon fast herauf. Doch in seinem Zustand übersah er natürlich eine der Stufen und klatschte hart auf dem Boden auf. Sein Knie machte unangenehm Bekanntschaft mit der Treppenkante. Er fühlte, wie ihm das warme Blut aus der Wunde quoll und sein Hosenbein tränkte. Die pochenden Schmerzen gaben ihm nun den Rest. Augenblicklich füllten sich seine Augen mit Tränen und er schleppte sich am Boden robbend die letzten Meter der Treppe hinauf. Oben angekommen, ließ er sich erschöpft gegen die Hauswand sinken. Die kalte Nachtluft ließ ihn stark zittern. Doch er zitterte nicht nur wegen der Kälte, welche seinen schlappen Körper nun vereinnahmte. Viel mehr liefen ihm die vielen Schauer über den Rücken, da er das alles nicht verstand. Er hatte doch vorhin ein Mädchen geküsst und sogar ein ziemlich heißes. Aber er hatte nichts gespürt, gar nichts, nicht ein einziges Kribbeln. Wahrscheinlich hätte er sogar nach einiger Zeit von ihr abgelassen, aber dann, dann tauchte plötzlich Taehyung vor seinem inneren Auge auf. Wieso ausgerechnet Taehyung? Wieso er? Wieso sein bester Freund? Und wieso zur Hölle hatte es sich so gut angefühlt? Diese rauen Lippen auf seinen. Die Wärme, die von Taes Körper ausging, diese weichen Haare zwischen seinen Fingern. Was war denn nur los mit ihm? Er wollte das alles nicht! Er wollte nicht so empfinden. Er konnte doch nicht seinen besten Freund lieben.

Die Tränen rannen ihm nur so die Wangen herunter. Er konnte doch nicht schwul sein! Nein, er hatte immer etwas mit Mädchen gehabt. Er hatte noch nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet überhaupt auf Männer stehen zu können. Aber das alles machte doch keinen Sinn! Wieso wühlte ihn der Kuss mit Taehyung dann so auf und wieso kam er nicht darüber hinweg? Die Beine schützend an seinen Körper gezogen, musste er sich jedoch eingestehen, dass er sich dennoch danach sehnte. Ja Gott verdammt, er sehnte sich nach Taehuyngs Lippen auf seinen. Aber das ist doch nicht normal! Sofort schluchzte er wieder laut auf.

„Jungkook?", überraschend drang Namjoons besorgte Stimme plötzlich an sein Ohr „Oh Gott, Jungkook! Was ist denn los? Hey, hey ganz ruhig, beruhige dich erstmal."

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Ich weiß, dass das Kapitel ein bisschen länger ist als die anderen, aber ich dachte mir, es zu splitten wäre iwie doof :/

Außerdem wollte ich mich einmal gaaaaaaaanz doll bedanken, bei allen die diese Story lesen und mich auf dem Weg begleiten! <3

Ihr seid einfach mega und es bedeutet mir super viel!!! Ich meine über 200 reads freut mich einfach ungemein!! Eure Kommentare sind auch immer sehr süß und witzig!

Ich hoffe, die Story gefällt euch immer noch... ich gebe mir wirklich Mühe und habe manchmal einfach das Gefühl, dass ich irgendeinen Mist zusammenschreibe und meine Kapitel total langweilig sind. Das tut mir leid.

Bald wird es spannender, versprochen!

Dankeeeeeschööööön <33333 für eure Unterstützung