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Ich erinnere mich, wie Louis mich verabschiedet hat. Er wünschte mir einen guten Flug, viel Spaß in Amerika, das ich alles in vollen Zügen genieße und er versprach, das wir jeden Tag miteinander schreiben würden. Er war extra um vier Uhr morgens mit zum Flughafen gekommen, damit er mich die sechs Wochen nicht so stark vermissen würde. So hatte er es zumindest gesagt. Doch alles kam ganz anders als gedacht. Ich hab mir es nicht ausgesucht, die Sommerferien über zu meiner Tante nach Amerika zu fliegen. Doch meine Eltern waren ganz begeistert von der Idee, obwohl Louis und ich so viel für die Ferien geplant hatten. Es waren die letzten Sommerferien, bevor unser letztes Schuljahr anbrechen würde. Und ich wünschte, ich hätte mich gegen meine Eltern gestellt und wäre nicht nach Amerika geflogen. Dann vielleicht hätte Louis sich auch nicht so verändert, das ich ihn nach meiner Rückkehr kaum wieder erkannte.

~*~

Als mein Wecker klingelte und damit den ersten Schultag meines letzten Jahres ankündigte, war ich nichtmal mies gelaunt. Zwar hatte ich es mehr genossen, die Sommerferien auszuschlafen, aber heute würde ich Louis endlich wiedersehen. Ich war zwar schon seit vorgestern zurück, da er sich aber nicht gemeldet hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als ihn heut vor der ganzen Schule zu Tode zu Knuddeln. Louis, ich und unsere anderen Freunde gehören nicht zu den Beliebtesten, sind aber auch nicht unbedingt die Opfer der Schule. Auch wenn ich diese Sterotypische Einteilung hasse, kann man da ja leider nichts gegen machen, dafür ist sie mittlerweile zu normal.

Aufjeden Fall kommen wir in der Schule gut zurecht, sind einfach nett und verstehen uns mit fast allen gut. Abgesehen von denen, die sich für was besser halten. Dazu gehört der wahrscheinlich arroganteste Arsch auf diesem Planten, Zayn Malik. Er ist nur aus dem Grund Bisexuell, weil er meint, dadurch mehr Jungs und Mädchen abschleppen zu können. Und leider funktioniert das. Gefühlt jeder rennt ihm hinterher, will zu ihm gehören. Da konnte ich froh sein, meine Freunde zu haben, die das eben nicht wollen.

Ehe ich mich versah stand ich auch schon fertig angezogen, mit meinem Rucksack auf den Schultern und einem Müsliriegel in der Hand an der Bushaltestelle und zählte die Minuten, bis ich Louis endlich wieder in meine Arme schließen konnte. Wir hatten schon immer eine besondere Art von Freundschaft. Unsere Mütter sind befreundet, weshalb Louis und ich auch schon seit wir denken können miteinander befreundet sind. Er beschützte mich vor allem, sei es nur eine kleine Spinne. Wir konnten aufeinander zählen und ich hoffte, dass sich das niemals ändern würde.

Als ich im Bus meinen Sitzplatz einnahm, stöpselte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und schaltete die Playlist ein, die Louis mir extra für Amerika erstellt hat. Damit du mich dort drüben nicht vergisst, hatte er gesagt und ich hatte nur dümmlich gelächelt und mich tausendmal bedankt. Bei dieser Erinnerung musste ich wieder lächeln, verbarg es aber, indem ich mir auf die Unterlippe biss. Die Erinnerungen daran, dass Louis mir die letzten drei Wochen der Sommerferien gar nicht mehr geschrieben hatte und auch sonst kein Lebenszeichen von sich gab, redete ich mir schön, indem ich meinte, dass er sicher sein Handy verloren oder in die Toilette hat fallen lassen.

Das wäre nicht das erste Mal, dass ihm das passiert ist. Als er 16 und ich 15 war, hielten wir es für eine gute Idee, den Weinkeller seiner Eltern auszurauben und uns auf dem Dachboden zu betrinken. Die zwei Jahre, die das jetzt vergangen war, machten die Erinnerung nicht weniger lustig. Ich hatte wohl eine höhere Hemmschwelle als Louis, denn er musste sich nach der dritten Flasche Wein übergeben und danach auch noch auf Toilette. Er hatte nur vergessen, dass sein Handy in seiner hinteren Hosentasche steckte und so kam es, wie es kommen musste. Als Johannah und Daniel das mit dem Wein herausgefunden hatten, hatten sie ihm erstmal einen Monat kein neues Hand gekauft. Und ich klammerte mich an die Hoffnung, dass einfach nur wieder was mit seinem Handy war. Sonst könnte ich mir nicht erklären, wieso er nicht mehr geantwortet hat.

Als der Bus die Schule erreicht hatte, hüpfte ich gut gelaunt raus und sah mich auf dem Schulhof um, nachdem ich durch die große Eingangspforte getreten war. Viele standen rum, redeten mit ihren Freunden, wahrscheinlich über die Sommerferien und umarmten sich. Und dann erblickte ich den braunen Wuschelkopf von meinem besten Freund und rannte auf ihn zu, achtete gar nicht auf die Leute die neben ihm standen oder das er anders als sonst gekleidet war. ,,Lou", brabbelte ich, war überglücklich, bis ich realisierte, dass er mich nicht zurück umarmt.

Ich löste mich von ihm und sah ihn aus sorgengefüllten Augen an. ,,Was ist denn los?" Fragte ich verwirrt und betrachtete ihn nun näher. Er hatte eine schwarze Skinny Jeans und ein ebenso schwarzes Shirt, mit irgendeinem Bandnamen bedruckt, an. Darüber trug er eine Jeansjacke und irgendwie war das so überhaupt nicht sein Stil. Verwirrt schaute ich ihn weiter an, wartete immer noch auf eine Antwort. Doch seine einst so treuen blauen Augen starrten nur kalt zurück.

Plötzlich ergriff mich eine Hand an meiner Schulter, sodass ich mich ruckartig rumdrehte. Ich erkannte Liam und Niall, die mittlerweile auch zu meinen und eigentlich auch zu Louis besten Freunden zählten. ,,Harry, du solltest besser mitkommen." Meinte Liam da ruhig, doch ich wollte nicht, also schüttelte ich stur mit dem Kopf. ,,Irgendwas ist mit Lou, ich muss mit ihm reden." ,,Tja Harry, es ist nichts mit Lou. Ihm geht es gut bei uns." Hörte ich da plötzlich die gehässige Stimme von Zayn, welcher selbst einen Arm um Louis gelegt hatte.

,,Louis?" Wimmerte ich, meine Augen wurden immer größer. Doch anstatt das er mir antwortete, drehte er sich einfach weg und lief in die Schule. Verdattert schaute ich ihm hinterher, als er mein Herz mitnahm. ,,Harry? Liam und ich erklären dir alles." Sagte da plötzlich Niall sanft und voller Sorge. Das er besorgt war, kannte ich gar nicht von ihm, also musste es was schlimmes sein. Er war sonst immer der Fröhliche von uns und sorgte für gute Stimmung. Selbst als ich ihm die Haare färben sollte und anstatt dem Blond ein knalliges Rot rauskam, hatte er nur gelacht. Doch jetzt musste es wirklich was ernstes sein und als ich das realisierte, kullerte mir eine einzige Träne über die Wange. Liam als auch Niall legten jeweils einen Arm um mich und führten mich in eine der versteckten Ecken vom Schulhof. Liam sah mich vorsichtig an:,,Ich denke wir haben Louis verloren."

Goodbyes hurt when the story is not finished and the book has been closed.

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Hey Leute, ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel meiner neuen Story.
Ich stecke in diese Story wirklich viel Herzblut und ich versuche, damit irgendwie auch meine eigene Geschichte zu verarbeiten. Ihr könnt euch also vorstellen wie sehr sie mir am Herzen liegt. xx
Ich freue mich über Votes, Kommentare, Kritik, Anregungen und all das xx
All the love
- H

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