Teil 8

PoV Budo:

Ich seufzte uns starrte das alte verblichene Bild in meinen Händen an. Auf den Foto bin ich und Ayano. Ich frage mich, wie Ayato jetzt wäre, wenn er mit einer Mutter aufgewachsen wäre. Ich glaube gerade das ging ihm auf die Psyche.

Normal ist er ja nicht. Das merke ich schließlich. Er ist irgendwie das genaue Gegenteil von mir. Während ich den ganzen Tag depressiv im Zimmer sitze und mir Tag für Tag, Stunde für Stunde die gleichen Fotobücher ansehe und mich in der Vergangenheit verliere ist Ayato immer am Lächeln. Wirklich immer. Und er ist auch sehr kindisch. Er nimmt eigentlich nichts und niemanden ernst. Für ihn ist das ganze Leben wie ein Spiel, wie ein Schachfeld. Alle um ihn herum sind die Figuren und er ist die Person, die sie spielt.

Ich bin mir nicht so sicher, ob das normal ist. Selbst in schlimmen Situationen, zum Beispiel als auf der Straße ein Unfall geschah und dabei eine Frau gestorben ist. Alle haben geschrien, entsetzt geguckt, manche haben auch vor Eckel gebrochen.  Außer mein komischer Sohn natürlich. Er stand da. Hände in den Hosentaschen, Kopf leicht zur Seite geneigt und ein kühles Grinsen im Gesicht.... Nein, natürlich ist das nicht normal. Aber was soll ich auch machen?
Im sagen, dass er aufhören soll zu grinsen? Ich will das nicht. Ich kann das nicht. Einfach, weil ich zu große Angst habe. Ich habe Angst, dass er wenn ich ihn zu sehr nerve ausziehen will. Er hat Ayanos Augen, ihre kleine süße Nase und die samtig weichen Haare die sich in ersten Moment wie Zuckerwatte anfühlen, doch keinesfalls klebrig. Nein, das geht nicht. Wenn ich ihn verlieren würde, dann... Dann würde ich mich umbringen. Dann hätte ich nichts mehr. Gar nichts.

Ich zuckte erschrocken zusammen, als die Tür ins Schloss fiel und Ayato auf eine kindische Weise "Ich bin Zuhauseee!" Rief. Ich seufzte erneut und legte das Bild vorsichtig zurück in die weiße Kiste mit den Bildern. Ich stellte die Kiste zurück ins Regal neben die ganzen Fotobücher und machte mich auf den weg nach unten. "Wie war dei- Oh." Meine grauen Augen erblickten einen Jungen, ca im selben Alter wie Ayato. Er war etwas kleiner und war das genaue Gegenteil von ihm, aber auch von mir (fragt nicht wie das geht, keine Ahnung). Er hatte weiße Haare welche echt weich aussahen und strahlende blaue Augen. Außerdem wirkte er echt schüchtern. Naw,  wie süß.

Das war das erste mal das Ayato jemanden nach Hause brachte. Also wirklich das aller erste mal seit 16 Jahren. Er hatte nie Freunde oder Mädchen nach Hause gebracht, obwohl er doch so beliebt war. Wieso- doppelt Oh... Ohh... Ohhhh!

Ich lächelte und ging auf den Jungen zu "Ahhh! Hallo! Wie heisst du denn mein Junge? Bist du Ayatos fester Freund? Seit wann seid ihr zusammen? Ahaha, Ayato hat mir ja gar nichts erzählt!"
Ich merkte wie der Junge knallrot wurde und am liebsten abhauen würde. "I-ich, uh... A-also, ä-ähm. Nein.  Nein, n-nein. Nie, also....Ähhhhm..."

Was versuchte er mir zu sagen? Ich sah zu Ayato welcher mich mit seinem typischen amüsierten und spöttischen Grinsen ansieht. Ja, obwohl ich sein Vater bin, ja ja.
"Ach~ Sei nicht albern! Unser süßer kleiner Sora hier~" er drückte 'Sora' an sich knuddelte ihn fest "Ist stolze Jungfrau, wahrscheinlich schwul - aber tut so als wäre er straight- und wohnen wird er jetzt bei uns auch! Allerdings steht er nicht auf mich~ Saaad life~"

Er wurde noch röter und versuchte sein Gesicht hinter den Händen zu verstecken. Hm? Was meint Ayato damit? Ich zog Ayato beiseite. "Sora, setz dich doch schonmal!" Rief ich als ich mit Ayato im Nebenraum verschwand. Ich sah ihn mit dem typischen Dafuqq-Blick an. Ich meine, klar ich bin Vater aber ich bin jetzt nicht sooo alt. Gerade mal 34! Als ob sich die Jugend in 16 Jahren so verändert hat? Nimmt man einfach so Obdachlose von der Straße und lässt sie bei sich leben? "Ähm, Daaad~ Was i-hiiist?" Ayato grinste mich ungeduldig an (es klingt seltsamer als es aussieht glaubt mir). "Ayato... Du kannst doch nicht einfach jemand hier übernachten lassen! Auch noch so spontan! Ohne mich überhaupt gefragt zu haben!"

Er wippte ungeduldig mit dem Fuß und stemmte seine Hand in die Hüfte. "Dad~" Ayato zog das Word lang und verdrehte die Augen. "Sora ist aus meiner Klasse. Er ist echt nett, ya know. Sein Vater wurde mitgenommen weil er seine Schulden nicht bezahlen konnte und wohnt jetzt bei seiner Oma. Die kann sich aber selbst ned so richtig über Wasser halten, alsoooo... Kann Sora da auf keinen Fall bleiben. Und Dad~ Da wir ja diese übertrieben große Villa haben  und auch noch so viele unbenutzte Schlafzimmer haben sollte das doch gehen! Oder ned?"

Ich starrte Ayato an. Also ich weiss nicht. Sora scheint ein sehr lieber Junge zu sein, im Gegensatz zu Ayato.
Aber das müsste man dich erst mal mit der Oma abklären oder nicht? Außerdem kenne ich ihn noch überhaupt nicht. Und Ayato auch nicht. Dieses Schuljahr hat noch nicht mal 3 Tage gedauert. Und ich soll jetzt einen fremden Jungen hier wohnen lassen? Ich weiss  ja nicht.
Aber... Was geschieht mit ihm wenn ich nein sage? Bei der Oma kann er ja anscheinend nicht bleiben... Oh Mann, wenn ich ihn jetzt gehen lassen würde hätte ich Monate lang Schuldgefühle.

Ich seufzte und ging wieder ins Wohnzimmer. Ich hörte Ayatos Schritte hinter mir. Schließlich bleib ich vor Sora stehen, welcher auf der weißen Leder Couch saß und blickte zu mir auf. "Ähm... Sora? Ich habe beschlossen,  dass du bleiben darfst. Unter der Voraussetzung, dass deine Oma ja sagt."

Daraufhin lächelte Sora breit. Ach Gottchen, ist der niedlich.  Er sieht aus wie ein Engel.

Engel und Teufel unter einem Dach? Geht das wirklich gut?

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