33. Tyler
„Rede jetzt gleich mit ihm und sag mir nach Bio, was er gesagt hat. Wenn er nicht auf dich hört, dann will ich ihm zuvorkommen"
„War hast du vor?", fragte Alex mich misstrauisch.
Ich schüttelte den Kopf. „Das siehst du dann schon. Aber merk dir bitte, das sich dich liebe, okay? Ich liebe dich"
Ich beugte mich zu ihm, nachdem ich ihm eindringlich angesehen hatte und küsste ihn liebevoll.
„Ich dich auch", gab er leise zurück, strich dabei mit den Daumen über meine Wangen, während ich seinen Oberschenkel streichelte.
Wir saßen in meinem Auto, ich hatte etwas weiter entfernt von der Schule geparkt, damit er aussteigen konnte, aber wir nahmen uns noch ein paar Minuten, einfach zusammen zu sein.
„Du musst jetzt los, sonst kommst du zu spät. Und ich hab gehört, dein Bio-Lehrer kann das gar nicht leiden", flüsterte ich Alex zu, drückte meine Lippen für eine kurzen und unschuldigen Moment auf seinen Hals und öffnete dann die Tür, damit er aussteigen konnte.
Er seufzte, stahl sich einen kurzen Kuss von meinen Lippen, nahm sich danach seinen Rucksack vom Rücksitz und stieg aus.
Bevor ich weiterfuhr, winkte er noch mit einem aufmunternden Lächeln.
Ich musste noch ein paar Straßen fahren, ehe ich in der Schule ankam. Dort fühlte ich mich mehr als nur beobachtet, als ich auf den Eingang zulief, aber keiner beachtete mich wirklich und wenn doch, wurde ich nur nett begrüßt und zwang mit ein Lächeln auf, um diese Freundlichkeit irgendwie zurückzugeben.
Während der Bio-Stunde gab ich Ace viele Möglichkeiten, sich sinnvoll in den Unterricht mit einzubringen, aber er gab nur dumme Kommentare zurück, wofür er sich natürlich total cool fühlte.
Ich sah Alex an, wie angespannt er war. Beides in der Kombination brachte mich zu dem Schluss, dass sein Gespräch mit Ace nicht sehr gut verlaufen sein musste.
Obwohl mir eigentlich eher nach schreien zu Mute war, zog ich die Stunde wie gewöhnlich durch, ehe die Schüler den Raum verließen. Beim Rauslaufen grinste Ace mich gehässig an und machte ein Zeichen, das mir verdeutlichen sollte, dass meine Zeit rannte.
Alex blieb wie immer bei mir, aber heute sperrte ich hinter den anderen ab, ehe ich mich meinem Freund zuwandte.
Er bestätigte meine Vermutung, dass das Gespräch nicht gut verlaufen war, umarmte mich sofort und erzählte: „Dieser Junge kann so viel Scheiße labern, das ist einfach unglaublich. Er hat gesagt, dass ich dafür sorgen soll, dass Lucy sich in ihn verliebt, wenn ich nicht will, dass jeder weiß, dass ich..." Er stockte und drückte sich fester an mich.
„Was hat er gesagt?", knurrte ich.
Alex hob den Kopf, sah mich leidend an. „..wenn ich nicht will, dass jeder weiß, dass ich es mir von einem alten Sack besorgen lasse"
Ich biss die Zähne zusammen. Sensibles Thema...
„Er will dafür sorgen, dass du ins Gefängnis kommst und..."
„Schon gut" Ich unterbrach ihn, umarmte ihn, versuchte, ihm Halt zu geben, weil seine Stimme zu zittern begonnen hatte. Ich presste ihn fest an mich.
Alex und ich hatten keine Ahnung, was wir tun sollten. Wir waren verzweifelt.
Als ich wieder zuhause war, informierte ich mich im Internet über Strafen, die auf mein Verhalten stehen konnten.
Dass ich ins Gefängnis kam, war ziemlich unwahrscheinlich, weil meine Beziehung zu Alex einvernehmlich stattfand, aber ich würde wahrscheinlich meinen Job verlieren, mindestens an dieser Schule. Vielleicht verlor ich auch meine Verbeamtung. Von meinem Ruf musste ich wohl gar nicht erst anfangen...
Aber das war nicht das einzige, was ich im Internet fand. Ebenso entdeckte ich eine Website, sowas wie ein Forum, in dem Schüler, die sich in Lehrer verliebt hatten und/oder Lehrer, die sich in Schüler verliebt hatten, nach Hilfe suchten und sich austauschten.
Ich rief Alex an, dass er sofort vorbeikommen sollte. Er brauchte nicht lange, doch als er hier war, zeigte ich es ihm, wir lasen es uns durch und entschieden uns somit dazu, hier um Hilfe zu bitten.
Wie alle anderen haben wir unsere Geschichte erzählt und nun bitten wir: Helft uns!
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