9. Kapitel/ Dance of the Vampires

„Hidan, kann ich mit zu dieser Party, für die die Einladung im Briefkasten war?", frage ich neugierig und suche mit den Augen nach dem Umschlag, finde ich aber leider nicht.

„Nein, ich gehe auch nicht hin", antwortet er und isst weiter sein Brötchen.

„Warum denn nicht? Das klingt doch voll spannend. Und so eine Halloween- Party ist bestimmt lustig. Da lernt man auch ein paar neue Leute kennen."

„Nein, ich will nicht. Diese Partys sind langweiliger als sonst was und enden immer damit, dass die Polizei aufkreuzt", versucht er mich abzuwimmeln.

„Das war vielleicht in deiner Jugend so, aber jetzt bist du erwachsen und die anderen wissen sich auch angemessen zu verhalten. Bitte, ich möchte da gerne hin. Das Motto ist auch richtig cool. Wenn da alle als Vampire verkleidet hinkommen, dann ist das so als wären wir ein richtig großer Clan", mache ich weiter und setze mich schließlich auf seinen Schoß. „Komm schon, das wird bestimmt lustig."

„Geh alleine hin", sagt er und dreht den Kopf weg.

„Ich bin aber nicht bei euch angestellt und kann da deswegen nicht alleine hin. Willst du mir nicht mal einen Gefallen tun?"

Er schüttelt den Kopf. „Nein, eigentlich nicht. Warum sollte ich?"

Genervt verdrehe ich die Augen und stehe wieder auf. „Vergiss es einfach." Beleidigt gehe ich in mein Zimmer und überlege, wie ich ihn trotzdem dazu überreden kann, zu dieser Party zu gehen. Nur leider wird mir schnell bewusst, dass ich immer noch zu wenig über Hidan weiß, um einen Weg finden zu können. Das ist doch alles scheiße. Mit einem schweren Seufzen lege ich mich hin und starre die Decke an. Es muss doch einen Weg geben.

-x-

„Kann ich vielleicht Geld haben? Ich würde gerne ein bisschen durch die Stadt bummeln, wenn du heute arbeiten bist. Und vielleicht finde ich ja auch irgendwas Leckeres oder mir fällt etwas ein, das ich kochen könnte."

Einen Moment schaut Hidan mich skeptisch an, holt dann aber sein Portemonnaie raus und drückt mir Geld in die Hand. „Den Rest bekomme ich aber wieder."

„Habe ich es dir bisher jemals nicht wieder gegeben? Danke." Kurz küsse ich ihn auf die Lippen und mache mich dann soweit fertig, um in die Stadt zu gehen. Den Weg kenne ich inzwischen und wenn ich etwas nicht finden sollte, dann frage ich eben ein paar Passanten. Ist ja nicht so, als hätte ich Angst fremde Leute anzusprechen.

Als ich dann nach einer ganzen Weile vor dem Laden stehe, den ich gesucht habe, grinse ich zufrieden. Wenn er nicht freiwillig mitkommen will, dann muss ich ihn eben dazu zwingen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Ich lasse mir von einem Mitarbeite den Weg zeigen, da das Geschäft doch größer ist, als es von außen scheint, und stehe dann in der Abteilung mit den Sachen für Vampire. Kurz verschaffe ich mir noch einen Überblick und lasse mir dann viel Zeit, während ich durch die Gänge gehe. Ein paar Sachen probiere ich an und nehme sie schließlich mit. Alles natürlich zweimal. Am Ende ist mein Korb gut gefüllt und ich laufe mit einer großen Tüte zurück nach Hause. Inzwischen fühlt es sich wirklich wie ein Zuhause an und ich freue mich immer wieder aufs Neue dorthin zurückzukehren. Als ich endlich wieder dort bin, stelle ich die Tüte auf Hidans Stuhl und gehe heiß duschen. Jeden Tag wird es etwas kälter und ich mag es gar nicht, wenn es kalt ist. Wegen mir könnte es das ganze Jahr über sechsundzwanzig Grad warm sein. Das ist nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt sondern einfach perfekt.
Nachdem ich etwas zu lange geduscht habe trockne ich mich und meine Haare ab. Ich föhne sie ein paar Minuten, bis sie ansatzweise trocken sind, aber bei der Haarlänge dauert es mindestens eine halbe Stunde, bis sie endlich ganz trocken sind. Und da davon mein Arm lahm wird, verzichte ich lieber darauf. Ist so sowieso besser. Schnell mache ich mir etwas zu Essen und setze mich dann auf das Sofa. Der Tag ist schon fast rum und eigentlich wollte ich solange wach bleiben, bis Hidan wieder kommt, doch irgendwann sind mir die Augen zugefallen, da ich erst wieder wach werde, als irgendwas gewaltig knallt. Erschrocken fahre ich hoch und schaue in Hidans wütendes Gesicht.

„Hast du das von dem Geld gekauft, das ich dir gegeben habe?", fragt er und wirft mir die Tüte vor die Füße.

Sofort bin ich hellwach. „Ja", gebe ich trocken zurück, hebe sie auf und stelle sie auf das Sofa.

„Warum?" Die Arme verschränkt er vor der Brust.

„Weil ich zu dieser Party will und es keine andere Möglichkeit gibt, dich da mit hinzubekommen."

Hidan knirscht mit den Zähnen und greift nach dem Plastik. „Ich bringe die Sachen zurück, weil ich da ganz bestimmt nicht hingehen werde."

„Das geht nicht. Ich habe mir keinen Kassenzettel geben lassen. Außerdem hat der Laden inzwischen schon wieder zu."

Genervt seufzt er. „Willst du da wirklich so sehr hin?"

Ich nicke.

„Und warum? Was glaubst du ist daran so toll? Was macht da Spaß?"

„Alles", ist meine karge Antwort. Ich weiß selbst nicht was dort Spaß machen wird, da ich nicht weiß wie es abläuft. Allerdings hoffe ich darauf, dass es kein totaler Reinfall ist.

„Okay, zwei Stunden, danach gehen wir wieder. Länger werde ich da wirklich nicht mit dir bleiben", gibt er dann doch nach.

Begeistert springe ich auf und falle ihm um den Hals. „Danke", flüstere ich in sein Ohr und küsse ihn auf die Wange. „Ich werde alles dafür geben, dass du auch ein bisschen Spaß haben kannst."

Doch Hidan winkt nur ab. „Vergiss es. Dazu wird es mit Sicherheit nicht kommen."

„Woher willst du das wissen, wenn du es noch nicht einmal probiert hast?", widerspreche ich ihm.

„Weil es so ist und ich es weiß. Hör auf zu diskutieren, sonst bleiben wir doch hier."

Ich gehe einen Schritt zurück und nicke. „In Ordnung. Ich lasse dich jetzt in Ruhe und alleine, damit ich dir auch bloß nicht auf die Nerven gehe." Den eingeschnappten Unterton in meiner Stimme versuche ich nicht einmal zu kaschieren, bin jedoch auch schon wieder in meinem Zimmer, bevor Hidan etwas sagen kann.

-x-

„Muss das wirklich sein?" Genervt dreht er den Kopf immer wieder auf die andere Seite und sorgt so dafür, dass ich meine Arbeit nicht richtig erledigen kann.

„Du stellst dich wie ein Kind an, das keine Lust auf Augentropfen hat", erwidere ich und versuche ihn festzuhalten.

„Die sind ja auch noch schlimmer!"

Ich seufze und lasse die Hand sinken. „Was ist daran denn so schlimm? Da ist doch nichts dabei."

„Es sieht einfach affig aus und wir bleiben sowieso nicht lange, warum also der ganze Aufwand?"

„Weil du es bezahlt hast?", antworte ich mit einer Gegenfrage, die ihn zu überzeugen scheint. „Und du willst das Geld wohl kaum ausgegeben haben, um die Sachen dann nicht zu benutzen."

„Ich will das Geld am liebsten gar nicht ausgegeben haben", grummelt er und schaut mich weiter an. „Aber wehe ich sehe aus wie ein Clown. Dann bist du einen Kopf kürzer."

Schmunzelnd schüttle ich den Kopf. „Nein, du wirst toll aussehen. Ich gebe mir wirklich Mühe." Ich setze mich auf seine Beine, da er auf dem Badewannenrand sitzt, und verteile dann langsam und vorsichtig mit einem Schwamm etwas weiße Farbe auf seinem Gesicht und seinem Hals. „Ich mache es auch extra nicht zu extrem. Du wirst nur ein wenig blasser, damit es auch noch authentisch wirkt. Augen zu." Als ich mit meiner Grundierung zufrieden bin, schattiere ich die markanten Stellen in seinem Gesicht etwas und stelle dabei mal wieder fest wie schön er ist. Die Lippen werden ein bisschen rot und dann lasse ich auch schon wieder von ihm ab. „Moment noch", fordere ich und nehme etwas Haargel. Ein paar Strähnen lasse ich abstehen und fixiere die Frisur dann schließlich noch mit etwas Haarspray.

„So viel Aufwand für zwei Stunden", seufzt er und schüttelt ungläubig den Kopf.

„Du sollst wie ein richtiger Vampir aussehen und jetzt bist du auch schon ziemlich nah dran." Ich stelle mich vor den Spiegel und fange an mich selbst zu schminken. Hidan steht hinter mir und beobachtet mich dabei.

„Warum kannst du das? Bist du einer der schwulen Kerle, die sich schminken? Immerhin ist das Frauensache", stellt er eine berichtigte Frage.

„Nein, bin ich nicht. Ich war nur künstlerisch schon immer begabt und habe mir vorhin noch ein paar Videos dazu angeguckt. Das Motto lautet: Weniger ist Mehr." Als ich ebenfalls soweit fertig bin, geht es ans anziehen. Ich überrede Hidan dazu ihm ein paar Sachen herauslegen zu dürfen und eigentlich juckt es mich in den Fingern eine seiner vielen Lederhosen zu nehmen, aber ich entscheide mich dann doch für eine schwarze Jeans. Natürlich muss alles in schwarz sein, damit wir noch blasser wirken. „Ich habe uns sogar zwei Umhänge gekauft", erkläre ich stolz und zeige sie ihm.

„Wirklich? Ich dachte schon das wären Tischdecken", gibt er ironisch zurück.

Schmollend schiebe ich die Unterlippe vor. „Du bist schon wieder die ganze Woche so doof zu mir. Ich verstehe echt nicht warum und–"

Er küsst mich. Es ist zwar nur ein kurzer aber trotzdem sanfter Kuss. „Hör einfach auf zu jammern. Ich habe keine Lust da hin zu gehen und du nervst schon die ganze Woche damit."

„Warum gehst du dann mit mir überhaupt dorthin?", frage ich und mache mir erst jetzt zum ersten Mal wirklich Gedanken um ihn, bezüglich dieser Sache.

„Für dich. Damit du zufrieden bist und nicht die ganze Zeit meckerst, dass du da doch so gerne hin würdest. Und sonst wärst du womöglich noch auf eigene Faust losgezogen und dann hätte ich dich erst suchen und dann irgendwo abholen müssen. Und darauf habe ich auch keine Lust. Außerdem hast du doch schon selbst festgestellt, dass ich das Geld eigentlich nicht hätte ausgeben wollen und es deswegen nur zum Fenster rausgeschmissen gewesen wäre, wenn wir da jetzt nicht hingehen würden. Na ja, rausgeworfen ist es sowieso, aber besser ich trage den Scheiß jetzt einmal, sodass er seinen Sinn und Zweck erfüllt, als dass ich ihn wegwerfe und du anfängst zu heulen."

Auch wenn er es nicht sofort ausspricht, macht er sich doch Sorgen um mich. Am Hemd ziehe ich ihn zu mir und küsse ihn noch einmal. „Zwei Stunden, dann gehen wir. Und wenn ich nicht will, dann trage mich einfach. Wäre ja sowieso nicht das erste Mal, dass du das getan hast."

Etwas Überraschung liegt in seinem Blick, doch er nickt. „Und wenn du mich beißen willst? Immerhin bist du ein Vampir. Darf ich dich dann mit einem Kran abholen?"

Leise kichere ich. „Wenn du den Kran so schnell irgendwo her bekommst und mich da nicht vergammeln lässt, dann kannst du das gerne machen."

Wir müssen ein paar Stationen mit der U-Bahn fahren, etwas laufen und sind dann auch schon da. Ich weiß nicht was ich erwartet habe, vermutlich dachte ich wir würden zu seiner Arbeit fahren, aber das hätte keinen Sinn gemacht. Von außen sieht das Gebäude ziemlich normal aus, es scheint nichts Besonderes zu sein, deswegen bin ich umso mehr gespannt, wie es drinnen ist. Hidan geht vor, nickt dem Türsteher einmal zu, der die Geste erwidert und geht dann rein. Ich laufe ihm hinterher, damit der Typ nicht denkt ich würde mich reinschmuggeln wollen. Scheinbar ist das tatsächlich eine Privatparty und ich würde ohne Hidan nicht hier sein.

Wir gehen durch eine Tür in einen großen Saal. Sofort sind überall um uns herum viele Menschen, es ist laut, die Luft ist stickig und es ist ziemlich dunkel. Es ist fast so, als wären wir in einen normalen Club gegangen, nur dass die Menschen dort nicht verkleidet herumlaufen. Ich werde von der Seite angerempelt und stolpere, doch Hidan hält mich fest. Der Mann, der dafür verantwortlich ist, dreht sich zu mir und entschuldigt sich, wobei er wegen der lauten Musik fast schreien muss. Als sein Blick auf Hidan fällt werden seine Augen größer und er zieht uns beide mit in eine Ecke, wo es etwas ruhiger ist.

„Hidan, mit dir habe ich überhaupt nicht gerechnet. Dir sollte dir nicht einmal eine Einladung geschickt werden, weil du bisher nie gekommen bist. Womit habe ich also die Ehre dich hier sehen zu dürfen? Und dann auch noch so schön verkleidet. Du siehst gut aus."

„Einmal war ich dabei und musste feststellen, dass du einen behinderten Geschmack für Partys hast", erwidert Hidan. „Und auch jetzt bin ich es nicht freiwillig. Hier sehen alle aus wie Affen."

„Ja, das war mit Kakuzu zusammen."

Bei dem Namen zuckt Hidan kaum merklich zusammen, doch wir beide haben es gesehen.

„Sorry", sagt der Mann und trinkt einen Schluck aus dem Glas in seiner Hand. „Ich habe schon ein bisschen intus. Aber um zurück zum Thema zu kommen, ich habe mir das Motto nicht ausgesucht."

„Stimmt, wenn du es hättest aussuchen dürfen, dann müssten alle als pinke Einhörner kommen. Und deswegen wärst du dann alleine hier. Wobei, du würdest jemanden finden, der dich nicht im Stich lässt und mit dem du Party machen könntest."

Lachend schüttelt er den Kopf. „Du kennst die Geschichte hinter den ganzen Einhörnern, das heißt aber nicht, dass ich sie mag. Und jetzt mal zu dir, wer ist das?", fragt er und deutet auf mich.

„Ich habe dir doch gesagt, dass Kisame jemanden bei mir einquartiert hat. Das ist er." Hidan schaut mich an und macht dann eine Geste zu dem anderen. „Hashirama, das ist mein Chef Madara."

Madara. Jetzt weiß ich wieder warum mir der Name so bekannt vorkam, als Hidan ihn das erste Mal erwähnt hatte. Er war bei diesem einen Video zu hören, wo Hidan einen anderen Mann geküsst hat. War das vielleicht dieser Kakuzu? Und die Stimme passt auch.
„Also bist du der Kerl, der nicht pinkeln kann, wenn jemand anderes im Raum ist? Ich hätte nicht gedacht dich mal zu treffen." Diesen Kommentar kann ich mir nicht verkneifen. Hidan bekommt von ihm einen bösen Blick zugeworfen, doch das interessiert den nicht. Er wäre ja nicht Hidan, wenn es ihn irgendwie stören würde.

„Wenn Hidan sagt, dass er nicht hier hin wollte, dann musst du ihn wohl dazu überredet haben. Das muss wiederum heißen, dass er was an dir findet, sonst hätte er nicht nachgegeben. Du scheinst besonders zu sein. Habt ihr Sex?"

Bei der Frage entgleisen mir alle Gesichtszüge und ich schaue ihn ziemlich verdattert an. Aber wer rechnet bitte schon damit vom Chef seines Mitbewohners gefragt zu werden, ob man mit diesem Sex hat? Und dann erst recht nicht, wenn man ihn nicht einmal fünf Minuten lang kennt.

„Nein, haben wir nicht", sagt Hidan dann und ich bin froh, dass er redet, denn ich bin dazu gerade nicht in der Lage. „Aber ich wüsste auch nicht was dich das angeht. Weder mein Sexleben noch seins. Kümmere dich lieber mal um dein eigenes."

„Du hast vermutlich Recht. Ich sollte langsam auch mal wieder gehen. Hast du Sasuke gesehen?" Suchend schaut Madara sich um.

„Wer ist das?", fragt Hidan und hebt neugierig die Augenbrauen.

„Kleiner als dein Freund, kurze schwarze Haare, süßer Arsch und neunzehn Jahre alt."

„Wenn ich jemanden sehen sollte, auf den die Beschreibung zutrifft, dann sage ich ihm, dass ein aufgeblasener Großkotz nach ihm sucht."

„Okay, danke. Wir sehen uns dann. War schön dich kennenzulernen, Hashirama. Und pass auf Hidan auf, sonst läuft er dir noch weg." Die Hand legt er noch auf Hidans Schulter, wechselt einen Blick mit ihm, den nur die beiden verstehen, und geht dann wieder.

„Er hat mir meine Frage nicht beantwortet", grummelt Hidan unzufrieden. „Aber als Beschreibung ‚süßer Arsch' reicht ja eigentlich schon aus."

Das sind die Sachen, über die sich Hidan Gedanken macht. In meinem Kopf existieren gerade nur zwei Wörter. Dein Freund, das hat Madara gesagt. Das hat er wirklich gesagt. Glaubt er Hidan und ich sind zusammen? Wenn ja, der Gedanke macht mich glücklich und ich merke selbst schon, wie ich anfange blöd zu grinsen. Und damit höre ich erst auf, als Hidan mich anstupst. „Madara ist aber auch noch nicht sehr alt", fange ich schnell an zu reden, damit er nicht auf die Idee kommt mir eine Frage zu stellen.

„Ist er nicht. Wie alt weiß ich auch nicht, aber auf jeden Fall noch unter dreißig."

„Du weißt nicht, wie alt dein eigener Chef ist? Ist das nicht eigentlich ein Muss, sowas zu wissen?", frage ich verwundert.

„Keine Ahnung ob es das ist aber ich interessiere mich nicht für sein Privatleben und dazu gehört nun mal auch sein Alter. Aber willst du die Zeit jetzt wirklich mit Reden verbringen? Dann können wir auch gleich wieder gehen."

„Nein!", sage ich eilig und schüttle hastig den Kopf. „Wir werden jetzt ein bisschen Spaß haben." Kurz küsse ich ihn und verlasse dann unsere kleine Ecke. Sofort nehme ich mir vom Buffet eine Kleinigkeit zu Essen und probiere sie. Alles ist dem Motto nachempfunden und sieht auch dementsprechend aus. Bei einigen Sachen kostet es wirklich Überwindung, wie bei einem Gehirn aus Gelee, aber es schmeckt dennoch gut. Es passt zwar nicht alles genau zu Vampiren aber dafür zu Halloween und das haben wir heute. Die rote Bowle ist auch sehr lecker und beinhaltet Alkohol, der die Stimmung locker hält. Irgendwann bin ich nicht mehr alleine – Hidan steht irgendwo abseits – und ein junger Mann steht neben mir. Ich schaue ihn an und stelle sofort fest, dass er wirklich schön ist. Und auf den zweiten Blick fällt mir auf, dass er auf Madaras Beschreibung passen könnte. Seinen Hintern gucke ich mir nicht an, da das eine Sache des Geschmacks ist und ich mich sowieso nur für den von Hidan interessiere. „Bist du Sasuke?", frage ich einfach drauf los und sehe im nächsten Augenblick in zwei fast komplett schwarze Augen.

„Ja, warum? Muss man sich kennen?", antwortet er und ich überlege, ob er wohl der Jüngste aller Anwesenden ist.

„Nein, muss man nicht. Madara hat dich vorhin nur gesucht."

„Ich weiß."

„Dann ist ja–"

„Er sucht mich immer." Ohne mich noch ein weiteres Mal anzusehen, dreht er sich mit zwei Gläsern in der Hand um und geht wieder.

Ich kann nicht anders, als ihm nachzuschauen, da ich wissen will, was er jetzt macht. Und sein Arsch ist wirklich süß, zumindest in der Hose, die er gerade trägt. Ich will gar nicht wissen, wie der ganze Junge nackt aussieht. Er geht zu Madara, berührt ihn kurz an der Hand und gibt ihm dann eines der Gläser. Dieser flüstert ihm wohl etwas ins Ohr, legt eine Hand auf seinen Rücken und unterhält sich dann mit seinem Gegenüber weiter.

„Uchiha", schnaubt Hidan und lehnt sich neben mich an den Tisch.

„Was?", frage ich, da ich nicht weiß, was dieses Wort heißen soll. Vielleicht musste er niesen und da kam dann sowas raus?

„Die sind doch alle gleich. Madara Uchiha und Sasuke Uchiha. Man sieht, dass der Kleine einer ist."

„Willst du damit sagen, dass die beiden verwandt sind?"

Er schüttelt den Kopf. „Nicht unbedingt verwandt. Aber der Arzt, der dich im Krankenhaus behandelt hat, ist glaube ich sein Bruder. Die Familie ist groß und arbeitet zum Teil bei der Polizei hier. Aber sie kennen sich bestimmt von irgendeinem Geburtstag oder einer Familienfeier. Ich habe mal gehört, dass da manchmal um die hundert Leute auftauchen. Die sind mehr wie ein Clan. Ganz viele Menschen, die alle ziemlich gleich aussehen, die gleichen Charaktereigenschaften haben und eingebildet sind wie sonst was."

„Eingebildeter als du?"

„Ich bin nichts gegen die."

„Aber die sehen doch gar nicht alle gleich aus."

„Natürlich. Schwarze Haare, fast Schwarze Augen und für viele ein perfektes aussehen. Sie halten sich für etwas Besseres, haben ein riesiges Ego, sind arrogant und oft selbstsüchtig. Aber lieben sollen sie trotzdem können."

„Du scheinst nicht gut von ihnen zu denken, obwohl Madara dein Chef ist", stelle ich fest.

„Bei der Arbeit lässt er den Uchiha ja auch nicht so raushängen. Aber diese kleine Bitch, die gerade hier war, muss es wohl jedem zeigen und deutlich machen. Er hat so beschissen arrogant geguckt, dass ich ihm dafür am liebsten den Hals umdrehen würde. Ihm sollte wirklich mal jemand zeigen, dass er nichts Besseres ist." Ich muss kichern und werde daraufhin böse angeguckt. „Was ist daran so lustig?"

„Deine Schimpfparade an sich ist schon lustig genug, aber es scheint so, als würdest du in ihnen irgendeine Art Konkurrenz sehen. Wenn du alleine bist kannst du jeden haben, aber sobald einer von ihnen in der Nähe ist, bleibt nur dein einzig wahrer Fan. Ich glaube so in etwa fühlst du dich. Aber das zeigt auch dir, dass du nichts Besonderes bist. Wir sind alle nur Menschen."

„Hmpf", ist seine Antwort, während er von weitem versucht Sasuke mit seinen Blicken zu töten.

„Hast du ein Lieblingslied?", frage ich und streiche über seine Hand, die er wegzieht und in seine Hosentasche schiebt. Seufzend falte ich meine eigenen vor meinem Körper und senke den Blick."

„Warum?"

„Nur so."

„Ich wüsste nicht, warum ich dir das sagen sollte", erwidert er und lässt mich mit den Worten die Augen verdrehen.

„Weil ich dich gefragt habe. Aber du scheinst schlechte Laune zu haben und die will ich mir nicht antun. Immerhin kann ich dir ja nicht einfach deine schlechte Laune verderben." Ich drehe mich von ihm weg und gehe in die Mitte, wo mehrere Leute am tanzen sind. Ich geselle mich dazu und lasse die Musik eine ganze Weile auf mich wirken, bis ich selbst anfange mich im Takt zu bewegen. Alleine zu tanzen ist zwar doof aber es geht wohl nicht anders. Hidan wird es wohl kaum machen und jemand Fremden will ich auch nicht fragen. Immerhin kennen die sich hier alle untereiander und es soll nicht irgendjemand was Schlechtes über ihn oder mich sagen. Deswegen tanze ich viel lieber für mich alleine. Ich bin so in mich und meine Gedanken vertieft, dass ich erst nicht bemerke, wie jemand vor mir steht. Als es dann so weit ist, zucke ich erschrocken zusammen und sehe Hidan an.

„Das sieht affig aus. Alle haben einen Tanzpartner, nur du nicht."

„Soll das jetzt eine Anspielung oder ein Angebot sein?", fordere ich ihn heraus und hebe eine Augenbraue.

„Sicher nicht. Aber warum tanzt du dann überhaupt?"

„Warum tust du es nicht, ist doch die eigentliche Frage."

„Weil es affig aussieht. Und jetzt beantworte mir meine Frage."

„Es macht Spaß. Mir macht es Spaß zu tanzen und es ist mir egal, wie es aussieht. Es kommt nämlich nicht darauf an, dass es besonders gut aussieht, sondern dass es Spaß macht. Und umso bescheuerter es aussieht, desto mehr Spaß macht es. Lass uns also zusammen Spaß haben und affig aussehen, wie du es sagen würdest." Ich nehme seine Hände und fange wieder an zu tanzen. „Du solltest mal die Bowle probieren, die schmeckt wirklich gut."

„Das Zeug ist mir zu süß." Er bleibt wie ein Hinkelstein stehen und bewegt nur ungewollt die Hände, weil ich ihn dazu zwinge.

„Hast du seit wir hier sind schon mal was getrunken?" Er schüttelt den Kopf, woraufhin ich ihn zum Barkeeper schiebe und ein paar Drinks bestelle.

„Hashirama", seufzt Hidan meinen Namen. „Wir bleiben sowieso nicht mehr lange. Ich muss nichts trinken."

„Auf so einer kleinen Party willst du nichts trinken aber an einem normalen Tag, an dem du Arbeiten musst, kommst du stockbesoffen nach Hause? Vergiss es! Ich will dass du auch ein bisschen Spaß haben kannst und wenn du den nur mit Alkohol hast, dann trinkst du jetzt gefälligst etwas!"

„Nur, wenn du mich danach in Ruhe lässt", sagt er kopfschüttelnd und greift nach dem Glas.

„Natürlich, das ist Sinn der Sache."

Auch wenn es ein ganzer Cocktail ist, stürzt er ihn mit einem Mal runter und knallt das Glas zurück auf den Tresen. „Du musst mir schon was anständiges geben", sagt er und ich nehme die Herausforderung sofort an.

Einen Drink nach dem anderen bestelle ich für ihn und hin und wieder auch einen für mich. Immerhin will ich selbst ja auch lustig bleiben. Hidan trinkt alles, ohne eine Miene zu verziehen, was ich gar nicht verstehen kann. Da sind teilweise richtig harte oder ekelhafte Sachen drin, wovon ich nicht einmal einen Teelöffel runter bekomme.

„Was ist hier denn los?", ertönt Madaras lachende Stimme neben uns, während Hidan gerade einen weiteren Cocktail trinkt. Sasuke ist nicht bei ihm, doch für den interessiere ich mich momentan auch nicht.

„Ich fülle ihn ab, damit er locker wird und Spaß haben kann", erkläre ich und schiebe Hidan das nächste Glas zu. „Dauert es lange, bis er dicht wird?"

„Eigentlich schon, aber nicht, wenn du so weiter machst." Wieder lacht er, sieht dann etwas und ich kann die Glühbirne über seinem Kopf förmlich sehen. Er klettert auf die Bar und pfeift schrill durch die Finger. Kurz darauf wird die Musik leiser und fast alle schenken ihm ihre Aufmerksamkeit. „Die nächste Runde geht auf mich!" Jubel bricht aus. „Erst ficken wir und haben dann gemeinsam einen Orgasmus!" Wieder wird er bejubelt und ich kann nur zu ihm hoch starren.

Betrunken ist er definitiv aber hat er grade zu einem Gangbang ausgerufen und keiner hat dagegen protestiert? Wenn die das wirklich machen wollen, dann bin ich hier ganz schnell weg. Vielleicht will Hidan deshalb nicht hier hin oder bald gehen. Vielleicht eskaliert die Situation nach zwei Stunden immer? Was ist, wenn die alle psychisch gestört sind? Oh Gott, ich bin in einem Irrenhaus und werde jetzt bestimmt selbst noch verrückt. Ich glaube es wäre besser gewesen, wenn ich nicht hier hin gegangen wäre. Ist das etwas diese Art von einem Club, in dem Hidan arbeitet? Der Kerl ist jetzt aber nicht der Besitzer eines Bordells? Und die Menschen hier – ach du Scheiße. Das darf doch nicht wahr sein.
In meiner Panik bekomme ich nicht mit, dass Madara wieder von der Bar runter will und bringe ihn mit meinem Arm zum Fall, sodass er ziemlich unsanft und schmerzhaft auf dem Boden aufkommt. Er rappelt sich auf und packt mich am Kragen.

„Findest du das jetzt lustig? Hattest du nicht schon genug Spaß?", knurrt er mich an. Hidan löst seine Hand und schiebt ihn weg.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass das keine Absicht war. Du hast einfach zu viel getrunken und das Gleichgewicht verloren", verteidigt er mich und bleibt vor mir stehen.

„Willst du damit sagen, dass ich betrunken bin? Ich bin immer noch komplett nüchtern!"

Leise seufzt Hidan. „Wir wissen inzwischen alle, wie viel oder wenig du verträgst. Und wolltest du nicht eigentlich einen Drink ausgeben?", lenkt er geschickt vom Thema ab. Als Madara sich anderweitig beschäftigt, dreht sich Hidan zu mir und drückt mich auf einen der Barhocker. Mit den Worten: „Trink das, du bist total blass", schiebt er mir ein Glas mit einer roten Flüssigkeit zu."

„Was ist das?", frage ich und starre es an.

„Ficken", antwortet Hidan.

„Was?" Ungläubig hebe ich den Blick und sehe ihn an. Habe ich mich gerade verhört oder hat er–

„Das Getränk heißt so. Es ist ein Likör und schmeckt ziemlich süß. Ich bin mir sicher, dass es dir schmecken wird", erklärt er kurz.

Eine böse Vorahnung überkommt mich, ich nehme das kleine Glas und kippe das Getränk runter. Hidan schiebt mir noch etwas zu, diesmal ist es weiß.

„Und das ist der Orgasmus. Frag nicht, warum man einen Cocktail so nennt, aber das ist nun mal der Name. Den Geschmack kann ich nicht beschreiben, man muss es einfach probiert haben."

Noch mit Misstrauen schaue ich das weiße und zähflüssige Etwas an. Hidan trinkt selbst einen davon und schaut mich dann abwartend an. Ich mache ihm nach und kann sofort verstehen, was er meinte. Wirklich beschreiben kann ich den Geschmack auch nicht. Aber es ist auf jeden Fall Wodka, Baileys und Amaretto drin. Vom Rest habe ich keine Ahnung, dafür sind meine Sinne schon zu benebelt.

„Und?", fragt Hidan, nachdem ich probiert habe und das Glas jetzt mit einem Finger leer mache.

„Schmeckt gut." Ich bestelle mir noch einen zweiten und schaue dann immer wieder zu ihm, während ich das weiße Zeug in meinen Mund befördere. Er beißt sich auf die Unterlippe und ich mache es ihm nach. Warum weiß ich nicht aber ich mache es.
Schließlich habe ich auch den zweiten Orgasmus hinter mir und ziehe Hidan dann an einer Hand mit auf die Tanzfläche. Er hat jetzt keine andere Wahl, als mit mir zu tanzen. Um ihm das auch deutlich zu machen, hänge ich mich an ihn, was ihm nur leider nicht gefällt und er mich deswegen immer wieder wegdrücken will. Doch ich bleibe hartnäckig und tanze weiter mit ihm – immer noch gegen seinen Willen.
„Komm schon!", rufe ich ihm über die Musik zu. „Du hast so einen schönen Arsch, den kannst du bestimmt gut bewegen!" Alles was ich dafür bekomme ist ein überraschter Blick. Ich bin eindeutig betrunken. Aber das fühlt sich toll an. Ich habe gute Laune und bin voller Energie, die jetzt raus muss. Als ich mich mit dem Rücken zu ihm drehe denkt Hidan vermutlich, dass ich aufgebe, doch so schnell wird er mich nicht los. Ich ziehe ihn an den Hände zu mir und gegen meinen Körper. Den Hintern drücke ich extra provokant gegen seinen Schritt und tanze dann weiter. Ich wusste nicht einmal von mir selbst, dass ich so ein Miststück sein kann, aber ich will ihn gerade genau so haben. Seine Hände lege ich an mein Becken, lasse meine eigenen aber darauf liegen, damit sie dort auch bleiben. Mit dem Rücken lehne ich mich etwas an seine Brust und mein Kopf landet an seiner Schulter. Es ist mir momentan ziemlich egal, ob ich mich öffentlich als schwul oute oder ihn blamiere. Dafür fühle ich mich zu wohl. Es ist schön ihm so nah zu sein. Plötzlich spüre ich seinen heißen Atem ganz nah an meinem Ohr und bekomme am ganzen Körper eine Gänsehaut.

„Wir sollten gehen. Die zwei Stunden sind vorbei und du bist vollkommen dicht. Außerdem werden wir beobachtet."

Kopfschüttelnd und schulterzuckend antworte ich: „Ich will noch bleiben. Vielleicht noch fünfzehn Minuten? Und wenn es dich wirklich stören würde, dass wir beobachtet werden, dann hättest du dich schon längst befreit. Und jetzt tanz mit mir." Ich bewege meine Hüfte etwas mehr und reibe den Arsch somit immer wieder an seinem Schritt. Als er die Bewegungen dann erwidert, bleibt mir kurz die Luft weg. Er hat einen wahnsinns Hüftschwung und weiß eindeutig, wie er ihn einzusetzen hat! Jetzt ist es Hidan, der unsere Bewegungen steuert und dafür sorgt, dass mir langsam immer wärmer wird. Ich will ihn küssen und berühren und spüren. Aber da hat er bestimmt was gegen. Vielleicht sollte ich es einfach probieren? Von der Seite schaue ich zu ihm hoch und lehne mich dabei noch etwas mehr gegen ihn. Natürlich bemerkt er meinen Blick und schaut mich ebenfalls an. Eine ganze Weile sehen wir nur in die Augen des anderen, bis er mich in eine Ecke schiebt und zu sich umdreht.

„Du hast einen ziemlich heißen Ausdruck in den Augen", raunt er mir ins Ohr und drückt mich mit seinem Körper an die Wand. „Du bittest mich schon fast darum Dinge mit dir anzustellen."

Noch bevor ich irgendwie reagieren kann, küsst er mich leidenschaftlich und hungrig. Das war wirklich leichter als erwartet. Seine Hände kann ich an meinem Hintern spüren und wie er mich so gegen sich drückt. Ich bin mir nicht sicher, ob da eine Beule in seiner Hose ist oder nicht, aber das jetzt rauszufinden ist mir zu umständlich. Er hebt mich hoch und drückt mich so wieder gegen die Wand. Irgendwie kann ich seine Hände jetzt nur noch deutlicher an meinem Arsch spüren oder es liegt einfach am Alkohol. Nur will ich keinen Sex haben, wenn ich betrunken bin. Auch wenn ich sonst keine Kontrolle über meine Gedanken habe, weiß ich ziemlich genau, dass ich das nicht will. Vielleicht später mal aber das erste Mal mit ihm würde ich gerne nüchtern sein. Mit den Händen an seiner Brust drücke ich ihn weg, auch wenn es mir schwerfällt den Kuss zu unterbrechen. Mit den Beinen wackle ich so lange, bis er mich runter lässt. Seinen fragenden Blick kann ich verstehen. „Ich muss mal", erkläre ich und drücke ihn noch etwas weiter weg, damit ich an ihm vorbei komme.

„Du bist wirklich ein Stimmungskiller", lacht er, woraufhin ich wieder mit den Schultern zucke.

„Ich denke nicht, dass du willst, dass ich dich anpinkle. Oder ist das so ein Fetisch von dir?"

„Nein, sicher nicht. Aber mach dich selbst nicht voll", sagt er und macht mir dann Platz.

Kurz nicke ich noch und gehe dann so gerade wie möglich zu den Toiletten. Erleichtert stelle ich fest, dass ich alleine bin. Denn auch wenn ich nicht so ein Problem habe wie Madara, alleine lässt es sich trotzdem besser pinkeln. Gerade als ich mich daran machen will mein Geschäft zu verrichten, höre ich Geräusche. Merkwürdige Geräusche. Verdammt merkwürdige Geräusche. Es klingt so, als würde jemand klatschen und dann ein unterdrücktes Stöhnen. Hastig drehe ich mich um und starre die abgeschlossene Toilette an. Wieder stöhnt jemand und mir wird bewusst, dass da drin gerade zwei Leute Sex haben. Ich bin unfähig mich zu bewegen und höre zu, während ich einfach nur dastehe und die Tür anschaue.

„Ah- ah~ Hngh~ Aaah, Mada~" Madara und– Ach du heiliger Bimbam! Das ist Sasuke, der da stöhnt! Jemand schlägt gegen die Tür, was mich zusammenzucken lässt, und Sasuke stöhnt nur noch lauter. „Mach das noch mal", keucht er und dann klatscht es wieder. Erneut wird die Tür geschlagen und jemand kratzt über das Holz. Sasuke stöhnt noch einige Male und dann noch einmal laut und im nächsten Augenblick sehe ich, wie etwas auf den Boden tropft. Unterdrückte Geräusche, noch ein letztes Stöhnen von Sasuke und dann ist es vorerst ruhig. Ich werde panisch, da die beiden jeden Moment aus der Kabine kommen könnten, weswegen ich mich selbst leise in einer einschließe und mich auf den Klodeckel setze und die Beine anziehe.

„Du Schwein", meckert Sasuke dann auch schon los. „Du sollst nicht immer in mir kommen, wenn wir unterwegs sind. Hast du eine Ahnung wie ekelhaft das jetzt wird?"

„Jetzt reg' dich doch bitte nicht so auf. Du willst es nie mit Gummi und wenn du mich so überfällst, dann kann ich auch nicht wirklich reagieren. Du kannst ja mit dem Taxi nach Hause, wobei, so wie du jetzt aussiehst würde dich der Fahrer wahrscheinlich flachlegen wollen", sagt Madara mit einem beschwichtigenden Tonfall. „Außerdem weiß ich genau, wie sehr du darauf stehst, Baby."

„Halt die Klappe und mach mich sauber!", befiehlt er schon fast und keucht einige Sekunden später wieder, bevor er kurz quiekt und dann wieder stöhnt. „Madara, nimm die Finger aus mir!"

„Aber ich soll dich doch sauber machen und so geht das eindeutig am besten", schnurrt dieser.

„Nimm jetzt die Finger aus mir, du Arschloch! Ich lasse dich die nächsten Tage nicht mehr ran!"

Leise lacht Madara. „Natürlich, und morgen liegst du dann wieder im Bett und flehst mich an dich zu nehmen."

„D-Das stimmt doch gar nicht~", stöhnt er den Satz. „Hör auf, ich mach den Rest selbst!"

„Wenn es überhaupt bis morgen dauert. Vielleicht ficke ich dich auch noch einmal blind und taub, wenn wir zurück sind. Und weil dein süßer Arsch danach weh tut ist das der Grund, weswegen du mich die nächsten Tage nicht ranlässt. Und damit kann ich leben."

„Du bist so ein eingebildetes Arschloch, Madara Uchiha! Du kannst mich mal!", keift Sasuke.

„Am Ständer lecken? Dafür musst du dich wieder ausziehen. Aber wenn ich dir jetzt noch einen blasen soll, dann machen das deine Beine nicht mehr mit."

„Fick dich!"

„Ich liebe dich auch." Und dann küssen sie sich. Oder Madara küsst Sasuke. Auf jeden Fall küssen sie sich, das kann ich genau hören.

„Arschloch", flüstert Sasuke noch, als sie sich wieder voneinander lösen und dann wird die Tür aufgeschlossen. Mein Körper spannt sich an und ich atme so leise wie ich kann. Trotzdem hört es sich noch viel zu laut an. Immerhin war ich schlau genug und habe mich nicht direkt in der Toilette neben den beiden eingeschlossen. Das wäre mein sofortiger Untergang gewesen. Aber so kann ich es schaffen, ohne dass sie mich erwischen. Ich muss einfach warten, bis sie gegangen sind, das sollte ich wohl schaffen. Durch einen Schlitz neben der Tür kann ich sehen, wie Sasuke versucht seine Haare zu richten, damit man ihm nicht ansieht, was gerade passiert ist. Doch selbst ich sehe über die Entfernung was sich in seinem Gesicht im Spiegel abbildet und dass seine Bemühungen nutzlos sind. Als sich die Tür zu dem Raum öffnet atme ich erleichtert aus und will mich gerade entspannen, als ich Hidans Stimme höre.

„Madara, hast du Hashirama gesehen? Er wollte vorhin pinkeln gehen, ist aber nicht zurück gekommen."

Verdammt! Den habe ich ja total vergessen! Kein Wunder, dass er mich irgendwann suchen würde. Wahrscheinlich denkt er, dass ich mir die Seele aus dem Leib kotze.

„Nein, habe ich nicht. Hier ist in den letzten Minuten eigentlich keiner gewesen. Vielleicht ist er wieder rausgegangen und du hast es nur nicht bemerkt?" Ich kann fast die Blicke sehen, die sich Madara und Sasuke zuwerfen.

„Er ist definitiv nicht rausgekommen, das weiß ich. Bist du sicher, dass er nicht hier ist?"

Ich kann Schritte hören und kneife die Augen zusammen. Bitte Hidan, bitte geh einfach wieder und hör auf dir Gedanken zu machen. Er bleibt stehen und ich halte den Atem an.

„Hashirama, komm da raus. Ich weiß, dass du da drin bist. Keiner geht aufs Klo und hat die Beine nicht auf dem Boden stehen."

Er hat mich. Scheiße. Was soll ich denn jetzt machen? Die beiden wissen, dass ich sie gehört habe. Ist ihre Beziehung geheim und sie müssen mich jetzt loswerden, weil ich es rausgefunden habe? Oh Gott... Ich will noch nicht sterben. Bitte! Die ganzen Gedanken sorgen für ein komisches Gefühl in meinem Hals.

„Hashirama", sagt Hidan ein weiteres Mal meinen Namen und ich setze endlich meine Füße auf den Boden. Vielleicht hätte ich die Tür nicht abschließen sollen, dann wäre das nicht aufgefallen. Warum musste ich nur so dumm sein? Kann ich mich nicht einfach im Klo runterspülen und irgendwo anders rauskommen? Ich habe Angst. Mit zitternden Fingern schließe ich die Tür auf und öffne sie langsam. Jetzt ist es vorbei. Sie werden mich töten. Mein Blick trifft den von Hidan und er legt mir eine Hand auf die Schulter.

„Du bist ganz blass, geht es dir nicht gut?" Langsam schüttle ich den Kopf, da sich alles zu drehen beginnt.

„Mir ist schlecht", flüstere ich und traue es mich dann zu den beiden Uchiha zu sehen, die immer noch da sind. Sasuke wird ein wenig rot und Madara grinst vor sich hin, wofür er von dem Jüngeren geschlagen wird.

„Dann sollten wir wohl lieber gehen." Er wirft Madara einen Blick zu, der nur mit den Schultern zuckt und geht dann mit mir zusammen an ihm vorbei. „Sasuke, du hast übrigens Sperma an der Hose."

Ich werfe noch einen Blick über meine Schulter und sehe, wie dieser panisch seine Hose abtastet und etwas noch roter wird. Madara presst die Lippen aufeinander und schaut Hidans Rücken an.

„Ich werde keinem davon erzählen, aber die Hälfte vermutet es sowieso schon. Du solltest es trotzdem für dich behalten, da er fast zu jung für dich ist." Mit diesen Worten zieht er mich aus dem Raum und durch die tanzenden Leute, nach draußen an die frische und kalte Luft.

„Die beiden hatten Sex und ich habe sie dabei belauscht, obwohl ich das nicht wollte. Und was ist, wenn sie mir jetzt irgendwas antun wollen? Ich habe Angst, Hidan", plappere ich sofort aufgebracht los und werde erst wieder ruhiger, als er mich in den Arm nimmt.

„Du redest Unsinn. Keiner wird dir etwas antun. Die beiden waren sich mehr als bewusst welches Risiko sie mit dieser Aktion eingehen. Und du hast doch gesehen, dass Madara die Situation genossen hat. Vermutlich hat er auch noch gehofft, dass sie erwischt werden, weil es ihm gefällt, wenn sich Sasuke schämt. Zumindest wäre das so ziemlich genau er. Du musst dir also keine Sorgen machen, dass dir irgendjemand auflauert und dich abmurkst." Während Hidan das sagt, streicht er mir immer wieder über den Rücken. „Wir sollten fahren, es ist schon spät."

Doch ich schüttle den Kopf und drücke ihn weg. „Ich will noch was trinken. Jetzt geht es mir wieder gut." Ohne auf eine Reaktion zu warten, nehme ich seine Hand und ziehe ihn wieder mit rein.

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