Love is Nearby
Eng umschlungen saßen die beiden jungen Männer auf der kleinen Couch und küssten sich. Jimin hatte besitzergreifend eine Hand auf Taehyungs Hüfte gelegt und zog ihn damit näher zu sich. Immer wieder lösten sie ihren leidenschaftlichen Kuss, sahen sich tief in die Augen und Taehyung kicherte verhalten, wenn Jimin ihm etwas ins Ohr flüsterte.
Für Außenstehende waren die beiden das perfekte Paar. Der schüchterne Taehyung hatte den Wildfang Jimin gezähmt und ihn für sich beansprucht. Für Yoongi hingegen war es ein Anblick, an den er sich nie gewöhnen würde.
„Wie lange willst du dir das noch antun?", vernahm er Hoseoks Stimme und drehte seinen Kopf träge in die Richtung, aus der die Stimme kam. Sein bester Freund, mit dem er seit dem Kindergarten befreundet war, saß neben ihm und sah unentwegt zu dem knutschenden Pärchen.
„Ich weiß nicht was du meinst." Eigentlich wusste er ganz genau was Hoseok meinte, er hatte nur keine große Lust darüber zu sprechen oder es sich überhaupt einzugestehen.
Sein Kumpel lachte daraufhin nur und Yoongi wusste, dass er seine Lüge durchschaut hatte. Er ignorierte ihn einfach und richtete seinen Blick wieder auf Taehyung.
Der junge Mann, der seine Haare mittlerweile blau gefärbt hatte, war alles was Yoongi jemals gewollt hatte. Er hatte sein Herz an ihn verloren und doch würde er niemals mehr sein, als ein normaler Freund. Noch sehr genau konnte er sich an den Tag erinnern, als er Taehyung kennengelernt hatte.
Jungkook hatte ihn einiges Tages mit zu einem ihrer Gruppentreffen gebracht und Yoongi war direkt von seinem unvergleichlich schönen Lächeln verzaubert gewesen. Ab diesem Tag hatte er nur noch Augen für Taehyung und verlor sich in dem unglaublich attraktiven Anblick. Doch so schön wie die Anfangszeit gewesen war, so schnell hatte sein Herz in Splittern vor seinen Füßen gelegen.
Denn Jimins und Taehyungs Anziehungskraft zueinander, war mehr als offensichtlich und unaufhaltsam gewesen.
„Du weißt, dass du daran kaputt gehen wirst?", warf Hoseok ein und riss Yoongi damit aus seinen Erinnerungen. „Du lebst nur noch für ihn und vergisst dich dabei völlig."
„Kann dir das nicht egal sein?", zischte er und bedachte Hoseok mit einem warnenden Blick. Er hatte Recht, aber Yoongi wollte es einfach nicht wahrhaben. Viel lieber wollte er sich vorstellen, wie er, anstelle Jimin, mit Taehyung auf seinem Schoß, auf der alten Couch sitzen und ihn küssen würde. Vielleicht würde er seine Hand dann unter Taehyungs weißes Shirt schieben, welches sein verführerisches Schlüsselbein freigab und die weiche Haut an seinem Bauch berühren. Aber all das würde niemals passieren, denn Jimin, der zugegebenermaßen ziemlich gut aussehend war, startete gerade einen leidenschaftlichen Zungenkuss mit Taehyung.
Zu Yoongis Unmut stieg dieser direkt mit ein und fuhr mit seinen Händen, über Jimins muskulöse Oberarme. Als sich die beiden nach einer halben Ewigkeit voneinander lösten, begann Jimin an Taehyungs Hals zu knabbern und entlockte ihm damit ein leises, aber tiefes Stöhnen.
Abrupt verkrampfte sich Yoongis Körper und er hätte beinah die halbvolle Bierdose, die er in seiner Hand hielt, zerquetscht. Zu seiner Schande musste er sich eingestehen, dass allein dieses Geräusch ausreichte, um ihn hart werden zu lassen.
„Suga, komm schon. Rede mit mir. Es kann mir nicht egal sein, wenn du leidest."
„Nenn mich nicht so", zischte er und exte den Rest seines lauwarmen Bieres. Angewidert verzog er daraufhin sein Gesicht und stellte die Dose neben sich auf den kleinen Tisch, auf welchem sich schon einige andere angesammelten hatten.
Taehyung hatte ihm den Namen gegeben und wenn er jetzt so angesprochen wurde, bekam er eine unangenehme Gänsehaut. Denn es hatte, seit dem dieser mit Jimin zusammen war, nicht mehr die selbe Bedeutung und fühlte sich einfach nur falsch an.
„Yoongi", murmelte Hoseok über die grauenhafte Musik und berührte Yoongi vorsichtig an der Schulter. Traurig zog Hoseok seine Hand allerdings sofort zurück, als sein Kumpel vor seiner Berührung zurückwich und versuchte sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
„Wenn du darüber redest, geht es dir vielleicht besser", schlug er vor und erntete dafür nur einen argwöhnischen Blick.
„Warum? Ist Tae... dann nicht mehr mit ihm zusammen? Küsst er dann mich anstatt Jimin?" Den beiden war klar, dass es nicht so sein würde, aber Yoongi war stur und ließ sich ungern helfen. Doch gleichzeitig war ihm klar, dass er Hoseok nicht fair behandelte. Sein Kumpel wollte ihm nur helfen und Yoongi ließ seine schlechte Laune an ihm aus.
„Entschuldige."
„Schon gut."
Sie verfielen in ein unangenehmes Schweigen, welches Hoseok dazu nutzte, um seinen Kumpel von der Seite zu mustern. Sein zierlicher Körper versank beinah in den unbequemen Polstern und seine Haare fielen ihm lockig in die Stirn.
Hoseok fand ihn schön.
Alles an Yoongi faszinierte ihn und selbst wenn er schlecht gelaunt war, fühlte er sich zu ihm hingezogen. Er wusste nicht mehr wann es angefangen hatte, dass sein Herz schneller schlug sobald er in Yoongis Nähe war, aber eigentlich war es ihm auch egal.
Er hätte alles dafür gegeben, einmal so angesehen zu werden wie er Taehyung gerade ansah. Sehnsüchtig und liebevoll, so als würde es keinen anderen Menschen auf dieser Welt geben. Yoongi tat alles dafür, um als Bad Boy bezeichnet zu werden, war aber eigentlich das genaue Gegenteil.
Nur Hoseok wusste wie er wirklich war und er hütete dieses Wissen wie einen Schatz. Es fühlte sich für ihn wie ein Privileg an und er würde es niemals jemandem erzählen. Nicht nur weil Yoongi ihn darum gebeten hatte, es als Geheimnis zu wahren.
Yoongi war unglaublich gefühlvoll und auch wenn er es durch Worte nicht sagen konnte, zeigte er es einem. Die kleinen Berührungen, Umarmungen oder sein wirklich seltenes Lächeln, waren für Hoseok ein Grund um gute Laune zu haben.
„Ich muss an die frische Luft."
Yoongis Stimme war nicht mehr als Raunen und trotzdem verstand Hoseok ihn ohne Probleme.
„Ich komme mit." Schnell stellte er seine Bierdose zur Seite und stand auf, um Yoongi zu folgen. Niemand interessierte sich für die beiden, als sie das stickige Wohnzimmer und anschließend das Haus verließen. Hoseok erinnerte sich nur wage an den Gastgeber der Party und verschwendete keinen weiteren Gedanken daran.
Viel mehr machte er sich um Yoongi Sorgen, der mit hängenden Schultern vor ihm auf dem Bürgersteig stand. Er wirkte noch kleiner als sonst, was in Hoseok seinen Beschützerinstinkt weckte. Schweigend stellte er sich neben ihn, berührte mit seiner Schulter die von Yoongi und sah ihn eindringlich von der Seite an.
„Ich hasse mein Leben."
Schon oft hatte Hoseok diese Worte gehört und er hasste sie von Mal zu Mal mehr. Zu gern hätte er ihm gesagt, dass sein Leben unglaublich wertvoll war und das es jemanden gab, der ihn gern hatte. Aber bisher hatte Hoseok sich noch nicht getraut, aus Angst abgewiesen zu werden und damit ihre Freundschaft zu zerstören.
„Sag das bitte nicht", murmelte Hoseok und beobachtete, wie Yoongi seine Hand in seine Hosentasche schob. Zusammen mit einem Feuerzeug, zog er eine halb zerknüllte Schachtel Zigaretten hervor und stoppte in seiner Bewegung, als sich eine Hand auf seinen Unterarm legte.
„Nicht."
Mit einem genervten Schnauben schüttelte er Hoseoks Hand ab und zog mit den Lippen eine der Zigaretten hervor, bevor er die Schachtel wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ.
Beleidigt schob Hoseok seine Unterlippe vor und wandte den Blick ab. Er hasste es wenn Yoongi rauchte, auch wenn er es nur tat, wenn er gestresst oder betrunken war. Das leise Ratschen des Feuerzeugs ließ ihn zusammenzucken, bis kurz darauf der unangenehme Rauch in seine Richtung geweht wurde. Angewidert verzog er das Gesicht und presste seine Lippen zu einem Strich zusammen, hielt aber den Kontakt an ihren Schultern.
Ausatmend genoss Yoongi das Nikotin in seinen Lungen und fuhr sich mit den Finger seiner freien Hand durch die Haare.
„Ich möchte einfach nichts mehr fühlen", murmelte Yoongi, zog an der Zigarette und pustete den Rauch nach oben in den Himmel. „Es macht einen schwach."
Schweigend hörte Hoseok ihm zu und schob seine Hände tief in seine Hosentaschen. Der Drang ihn zu packen und dann solange zu schütteln, bis er keinen Blödsinn mehr von sich gab, war groß. Doch im Endeffekt hätte Yoongi sowieso nicht auf ihn gehört.
„Warum musste ich mich überhaupt verlieben?", zischte er und ließ den Rest seiner Zigarette zu Boden fallen. Mit seinem Schuh zertrat er sie auf dem Asphalt und fluchte dabei unmissverständliche Worte.
„Man sucht es sich nicht aus", erwiderte Hoseok vorsichtig und atmete tief ein. „Du musst einfach nur über ihn hinwegkommen."
„Wenn das mal so einfach wäre", grummelte Yoongi nur und ließ seinen Kumpel einfach stehen. „Ich hau ab."
Kopfschüttelnd sah Hoseok ihm hinterher, wie er sich immer weiter von ihm entfernte, bevor er ihm schließlich folgte. Auch wenn sich Yoongi nicht helfen lassen wollte, waren sie immer noch Freunde und in seinem jetzigen Zustand würde Hoseok ihn nicht alleine lassen.
Schweigend schloss er zu Yoongi auf und lächelte ihn an, als dieser ihm einen fragenden und gleichzeitig wütenden Blick zuwarf.
„Was willst du?"
„Ich komme natürlich mit", antwortete Hoseok völlig entspannt und störte sich nicht an Yoongis Laune. „Als wenn du jetzt alleine sein willst."
Eine Antwort bekam er nicht. Brauchte er aber auch nicht.
Yoongi hatte ihm oft genug erzählt, wie schlecht er alleine schlief und genauso oft hatte Hoseok schon bei ihm übernachtet.
~♥~
Mit schnellen Schritten lief Yoongi durch die Straßen und vergrub sein Kinn in seinem Schal, den er sich um Hals gewickelt hatte. Es war kalt, nieselte ein wenig und war genau das Wetter, welches er absolut nicht leiden konnte.
Nur blieb ihm nichts anderes übrig, denn Hoseok wollte sich mit ihm Treffen und hatte sich nicht dazu überreden lassen, es auf einen anderen Tag zu verschieben.
Hoseoks Gesichtsausdruck war für ihn unergründlich und sofort machte sich ein ungutes Gefühl in seinem Bauch breit. Normalerweise war sein Kumpel immer gut gelaunt und nichts konnte ihn wirklich erschüttern. Seine Augen blickten ihm traurig entgegen und Yoongi überlegte fieberhaft, was überhaupt los war. Der Wind zerrten an ihrer Kleidung und hinterließ eine unangenehme Gänsehaut, was das ungute Gefühl in Yoongi nur noch verstärkte.
Mit einem schwachen Lächeln begrüßte Hoseok ihn und ebenso schweigsam erwiderte Yoongi dieses. Nebeneinander standen sie auf der Brücke, sahen über den Fluss in die Ferne und ignorierten die anderen Leute, die an ihnen vorbeiliefen.
„Ich gehe nach Amerika."
Ein eiskalter Schauer lief Yoongi über den Rücken und er starrte seinen Kumpel mit großen Augen an. „Was?", krächzte er und hoffte, dass er sich einfach nur verhört hatte.
„Ich werde dort meine Ausbildung in einer Tanzschule beginnen."
Jedes Wort hallte in Yoongis Ohren wider und machte ihm unmissverständlich klar, dass er sich nicht geirrt hatte. Hoseok liebte das Tanzen, war unglaublich gut darin und es war immer sein Traum gewesen Tanzlehrer zu werden.
Unzählige Male hatten sie darüber gesprochen, aber bisher war nie die Rede davon gewesen, dass er es wirklich durchziehen würde.
Bis jetzt.
Fassungslos sah Yoongi in Hoseoks Augen, die sich langsam mit Tränen füllten. „Es tut mir Leid. Ich wollte es dir vorher sagen, aber die Zusage kam erst gestern", wimmerte er, was Yoongi aus seiner Starre riss.
„Muss es nicht. Es ist dein Traum, also solltest du ihn auch leben", sagte er ruhiger, als er sich fühlte. Innerlich tobte in ihm ein Gefühlschaos, welches ihn zu überrollen drohte.
„Ich bleibe, wenn du das willst", beeilte sich Hoseok zu sagen und trat einen Schritt auf Yoongi zu. Dieser schüttelte hastig den Kopf und drückte seine Hand, flach gegen Hoseoks Brust.
„Das könnte ich niemals von dir verlangen. Es ist in Ordnung."
Nichts war in Ordnung. Beide waren sich dieser Tatsache bewusst, aber beide waren gleichermaßen starrköpfig.
Mit einem gequälten Gesichtsausdruck legte Hoseok seine Hand auf Yoongis und zog ihn in eine Umarmung. Nicht in der Lage sich zu bewegen, fühlte er wie sich Hoseoks Finger in den Stoff seiner Jacke krallten. „Es tut mir Leid." Wie ein Mantra wiederholte er diese Worte, so als würde sich damit etwas an seiner Entscheidung ändern.
Eine kleine Ewigkeit hielt Yoongi ihn in seinen Armen und wartete, bis sich sein Kumpel wieder beruhigt hatte. Einige Tränen glitzerten noch in seinen Augen, als er schließlich zurücktrat und sich mit dem Ärmel seines Pullovers über die Wangen wischte.
Tief einatmend sah er Yoongi anschließend an und legte seine Hände dessen Wangen.
„Manchmal ist die Liebe näher als man glaubt."
Verständnislos sah Yoongi ihn an und verstand nicht was Hoseok ihm damit sagen wollte. Doch ein Finger auf seinen Lippen, hielt ihn davon ab nachzufragen.
Lange sah Yoongi in die Richtung in die Hoseok verschwunden war und ignorierte dabei die Nässe, die durch seine Kleidung kroch und ihn frösteln ließ. Er konnte sich keinen Reim aus Hoseoks Worten machen.
~♥~
Es dauerte sechs Monate bis Yoongi verstand was Hoseok gemeint hatte. Ungefähr so lange dauerte auch die wilde Beziehung von Jimin und Taehyung, bevor diese in die Brüche ging. Jimin hatte Taehyung betrogen und brach ihm damit das Herz. Yoongi erfuhr es von Jungkook und obwohl es für ihn eigentlich ein Grund war sich zu freuen, tat er es nicht. Denn wenn Yoongi an Taehyung dachte, fühlte er nichts mehr. Sein Herz raste nicht mehr und Taehyungs Lächeln hinterließ keine Gänsehaut auf seinen Armen.
Stattdessen geisterte Hoseok in seinen Gedanken herum und desto mehr Monate vergingen, umso mehr vermisste er ihn.
Langsam aber stetig wurde ihm bewusst, was Hoseok immer wieder für ihn getan hatte. Ohne sich zu beschweren, hatte Hoseok seine Launen ertragen. Hatte ihm stundenlang zugehört, wenn er von Taehyung geschwärmt oder sich über Jimin aufgeregt hatte. Nachts hatte Hoseok ihn im Arm gehalten und so lange gewartet, bis er endlich eingeschlafen war. Nie war ein böses Wort über seine Lippen gekommen und hatte Yoongi mit seiner Anwesenheit das Gefühl gegeben, lebendig zu sein.
Ihr Kontakt beschränkte sich irgendwann nur noch auf wenige Telefonate, die sie miteinander führten, wenn Hoseok gerade ein wenig Zeit hatte. Doch auch das ging vorbei.
Dafür ging Yoongi täglich zu der Brücke, auf der Hoseok sich von ihm verabschiedet hatte. Stundenlang stand er dort, ließ sich den Wind um die Nase wehen und dachte nach.
Viel zu oft, erwischte er sich dabei, wie es wäre auf der anderen Seite der Brüstung zu stehen. Mit den Füßen am Abgrund und dem kalten Metall im Rücken.
Würde man ihn vermissen?
Würde es überhaupt jemand bemerken, wenn er einfach springen würde?
Doch an keinem einzigen Tag setzte er seine Gedanken in die Tat um. Regungslos stand er vor der Brüstung und dachte unentwegt an Hoseok. Seinen besten Freund, der keiner mehr für ihn war. Denn Hoseok war so viel mehr für ihn geworden.
~♥~
Es war eine sternenklare Nacht, als Yoongi nicht schlafen konnte und in viel zu kurzen Klamotten auf der Brücke stand. Er war allein, niemand war um diese Uhrzeit noch unterwegs und wenn doch, schenkten sie dem schwarzhaarigen jungen Mann keine Beachtung.
Seit gestern hatte sich ein kleiner aber hartnäckiger Gedanke in seinem Kopf festgesetzt, den er jetzt in die Tat umsetzen wollte. Lächelnd schloss er seine Augen und konzentrierte sich nur auf seinen ruhigen und gleichmäßigen Herzschlag. Beinah hatte er das Gefühl, Hoseoks Wärme neben sich spüren zu können, bevor er seinen Gedanken in Worte fasste.
„Ich liebe dich."
Ein leichter Windhauch trug seine geflüsterten Worte langsam von ihm weg und ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Bauch aus. Es fühlte sich unglaublich gut an, die Wahrheit auszusprechen und gleichzeitig füllte sich sein Herz mit Trauer.
Würde er jemals die Chance haben es Hoseok persönlich zu sagen?
„Sag es nochmal."
Verwirrt öffnete Yoongi seine Augen und sah neben sich, um im nächsten Moment keuchend nach Luft zu schnappen. Mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen, stand Hoseok vor ihm und legte eine Hand an Yoongis Wange. Ungläubig hob er seine eigene Hand und legte sie auf Hoseok seine, die sich warm an seine Haut schmiegte.
„Hobi", flüsterte er und verlor sich in Hoseoks Augen, die schon immer nur ihn angesehen hatten.
Die Erkenntnis darüber jagte einen heißen Schauer über seinen Rücken.
„Ich habe es erst jetzt verstanden", nuschelte er und Hoseok machte nichts anders, als ihn weiterhin liebevoll anzusehen. „So viel Zeit ist verstrichen."
„Ich möchte es nochmal hören", bat Hoseok leise und legte seine andere Hand an Yoongis Hüfte, um ihn sanft an sich zu ziehen.
„Ich liebe dich."
Yoongi sprach die drei kleinen Worte genauso leise und liebevoll aus wie vorhin, nur um im nächsten Moment zu erstarren. Hoseok Lippen, die ein wenig rau waren, lagen auf seinen und raubten ihm den Atem. Sanft küsste er ihn und rutschte mit seiner Hand von Yoongis Wange zu seinem Nacken. Zärtlich schob er seine Finger in die weichen Strähnen und presste ihre Münder unnachgiebig aufeinander. Erst als sich Hoseoks Finger fester in seine Hüfte gruben, erwachte Yoongi aus seiner Starre und erwiderte den Kuss schüchtern. Die Gefühle die ihn durchströmten überwältigten ihn, ließen seine Knie weich werden und er krallte sich mit seinen Fingern in Hoseoks Jacke, um nicht den Halt zu verlieren.
Als sie den Kuss langsam lösten, blieben sie dicht voreinander stehen, so als hätten beide Angst, dass der jeweils andere einfach verschwinden würde.
„Ich dachte du bist in Amerika", murmelte Yoongi und leckte sich über seine Lippen, die angenehm nach Hoseok schmeckten.
„Kein Traum der Welt, kann mich von dir fernhalten. Ich habe mir solche Vorwürfe gemacht, als ich den Kontakt zu dir verloren haben. Meine Ausbildung hat mir alles abverlangt und ich wurde von Tag zu Tag immer niedergeschlagener", antwortete Hoseok und sah Yoongi reumütig an. „Außerdem hat Jungkook mir erzählt, wie du dich komplett zurückgezogen hast. Ich habe mir Sorgen gemacht. Von ihm weiß ich auch, dass du täglich herkommst."
Sachte zog er Yoongi in eine Umarmung und drückte seine Nase in seine schwarzen Haare. „Warum bist du hier? Du bist ganz kalt."
Yoongi hatte nicht mal bemerkt, dass er zitterte und drängte sich näher an Hoseoks warmen Körper. „Ich wollte bei dir sein. Der Ort hat mich an dich erinnert", sagte er in den Stoff von Hoseoks Jacke.
„Wolltest du springen?"
„Ich habe vor einiger Zeit darüber nachgedacht. Aber ich könnte dich niemals verlassen", antwortete Yoongi wahrheitsgemäß.
Hoseoks Lippen an seiner Stirn, hinterließen ein angenehmes Kribbeln, ehe er sich aus Yoongis Umarmung löste. Lächelnd zog er seine Jacke aus, um sie seinem Gegenüber um die Schultern zu legen. „Nicht das du krank wirst."
Verlegen zog Yoongi den, nach Hoseok duftenden Stoff, enger um sich und bedankte sich leise.
„Lass uns nach Hause gehen."
Yoongis Fingerspitzen kribbelten angenehm, als Hoseok nach seiner Hand griff und fest mit seiner umschloss. Zuhause.
Ein warmes Gefühl breitete sich Yoongis Bauch aus und unwillkürlich musste er lächeln. Er war endlich angekommen, wo sein Herz schon lange sein wollte.
„Ich liebe dich auch. Schon sehr lange."
Yoongi hatte seinen besten Freund erst verlieren müssen, um seinen Partner fürs Leben zu finden.
Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe ihr hattet ein wenig Spaß beim Lesen.
Es war nur eine kleine Idee zwischendurch, die mich nicht mehr los gelassen hat. :D
Wünsche euch noch einen schönen Tag. ^.^
Liebe Grüße
Lovibia ♥
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