44. Konsequenz.

(Bild von Jeon Jungkook)

...

Meine Hände ruhten vor meinem Bauch, ineinander verschränkt. Ich stand zwischen meiner Mutter und Hoseok, während ich auf den dunklen Sarg vor mir blickte, der in die Erde gelassen wurde.

Tiefe Stille. Eine unheimliche Stille... Eine, die mich mehr als unwohl fühlen ließ... Niemand weinte und keiner sagte irgendwas. Jeder schaute bloß zu, wie eine Leiche begraben wurde.

Auf meine Unterlippe gebissen, schaute ich unauffällig zu den Jeons rüber, die regungslos auf den Sarg gesehen hatten. Mister Jeon wirkte, als würde er noch nicht realisieren, was los war. Sein Sohn hingegen hatte die Zähne fest aufeinander gebissen. Seine Fäuste waren geballt und er versuchte nicht zu weinen...

Sein Anblick zerriss mir das Herz. Jungkook weinen zu sehen war schlimmer als jeder andere Anblick. Seine großen, dunklen Augen, die von einer kindlichen Unschuld begleitet wurden, machten es nicht besser... Ich verspürte großes Mitleid für seine Familie und besonders für ihn, was mich die letzten beiden Tage nur schwer denken ließ. Ich musste seit der Tragödie nur noch an Jungkook denken.

Das heutige Ereignis... Die Beerdigung... Allgemein das, was passierte... Erinnerte mich an die Zeit, in der Suga seine Mutter verlor.

Ich hatte gerade furchtbare Flashbacks als Freundin, die mich einholten...

Ein weiterer Freund von mir verlor seine Mutter auf schreckliche Weise; nur mit dem Unterschied, dass Jungkook übelst bedroht wurde. Mit ihm befand sich sein ganzes Umfeld in Gefahr...  

Das brachte in mir nicht nur eine große Sorge um Jungkook auf, sondern auch eine gewisse Angst vor dem, was noch kommen könnte... Ich fühlte mich so... So hilflos. Hilflos und machtlos, weil ich nicht wusste, was passieren würde. Genauso fühlte ich mich, wenn ich mir Jungkook ansah... Ich konnte ihm nicht helfen... Ich konnte ihm seine Trauer nicht nehmen...

In solchen Situationen fragte ich mich oftmals, wieso ich selber eigentlich nicht traurig war...

Nun. Die Antwort lag offen auf der Hand. Jungkooks Mutter stand mir nicht nahe. Keine der Eltern tat es. Zumal hatte ich nicht einmal eine gute Beziehung zu meinen eigenen Eltern, wodurch mich die Tatsache nicht traurig machte, dass Mrs Jeon verstarb. Mich machte eher traurig, in was für einen Zustand Jungkook sich befand. Schließlich pflegte er eine gesunde Beziehung zu seinen Eltern, was nicht viele in unseren Kreisen taten. Jungkook war einer der wenigen, wobei ich Hyunjin dazu zählen würde, Namjoon und die Taehyung-Geschwister. Ich empfand daher Mitleid...

Zur selben Zeit war ich natürlich überfordert mit der Situation, da ich eine Leiche gesehen hatte, welche sich in mein Kopf brannte. Eine Leiche, die für uns verstarb...

Ich bekam eine Gänsehaut, sobald ich daran dachte, was über den Mord von Mrs Jeon erzählt wurde...

Die Bikers hatten Jungkook auf der Feier bei den Kims wohl aufgesucht gehabt, um sich mit ihm zu „unterhalten". Daraufhin gerieten sie in eine heftige Auseinandersetzung. Sie sollten mit der Intention vor Ort gewesen sein, Jungkook anzugreifen, da sie Waffen dabei hatten und zu Dritt da waren. Sie drohten Jungkook damit ihm seinen Freund zu nehmen... Sie drohten ihm, Hyunjin zu töten. Als sie mit der Pistole dann auf ihn zielten, sprang Jungkooks Mutter in die Schusslinie. Die Kugel hatte sie erwischt...

Die Bikers liefen daraufhin lachend davon. Noch bevor sie jedoch verschwunden waren, hinterließen sie die Nachricht an der Mauer...

Jimin und Yuna sollten wohl auch draußen gestanden haben. Jimin hatte Yuna aber reingebracht, worauf er nach V suchte, doch... Er kam zu spät. Die Bikers waren schneller gewesen...

Ich musste hart schlucken.

Es hätte so viel passieren können... In der Zeit, in der ich einfach nur Alkohol trank und sich die Gäste amüsierten, hätten so viele Menschen sterben können. Mehr Menschen... Menschen, die ich wirklich liebte...

Ich schaute auf den Grabstein, der bereits aufgestellt wurde.

Geschäftsfrau, Schwester, Tochter, Ehefrau und Mutter.
02.05.1972 - 28.08.2021
Als weiße Lilie in unseren Gedanken...

Sie war tot... Sie hatte den Tod gefunden. Sie war einfach nicht mehr unter den Lebenden.

Die Mutter von Jungkook!

Das geschah von jetzt auf gleich. Niemand konnte sich vorher noch mit ihr unterhalten oder sich verabschieden. Plötzlich war sie weg...

Mit diesem Gedanken blieb ich noch einige Zeit am Friedhof, nachdem viele der Anwesenden bereits gingen. Dabei fokussierte ich die weiße Lilien an ihrem Grab, die sie wohl zu Lebzeiten gerne hatte und die sie heute symbolisieren sollte.

Ich hätte jetzt zu gerne mit Jungkook geredet... Doch nach Erfahrung wusste ich, dass er erstmal Zeit für sich brauchte und dass es dafür viel zu früh war...

Ausgeatmet, richtete ich den Blick, bevor ich beiseite sah. Ich schaute zu dem Mann, der völlig in schwarz neben mir stand; in einer Anzugshose und einem Hemd.

Suga...

Ich hatte ihn nach dem Vorfall bei den Kims direkt angerufen, sobald ich zu Hause war...

Ich musste...

Der Todesfall, die Bikers und die Situation im Allgemeinen waren Grund genug, um ihn anzurufen... Ich hatte Suga erzählt, was passierte, worauf er nicht zögerte. Er stieg in das nächsten Flugzeug, um wieder nach NYC zu fliegen...

Nun stand er neben mir und gab mir eine Ruhe, die ich nicht wirklich beschreiben konnte, doch keiner mir gerade geben konnte, außer er. Mit ihm an meiner Seite fühlte ich mich gleich sicherer. Obwohl ich wusste, dass ich noch nicht über Sicherheit nachdenken sollte...

„Ich hätte niemals gehen dürfen...", drückte er sich die Zunge in die Innenseite seiner Wange, während ihm sein pechschwarzes Haar ins Gesicht fiel. „Nicht, nachdem ich wusste, was für einen Stress es mit den Bikern gibt..."

Die Augenbrauen zusammengezogen, wandte ich mich vom Grabstein ab, um Suga nun besser sehen zu können.

Was sagte er da? Er hätte nicht gehen sollen? Wieso wagte er es sowas zu sagen?

„Du gibst dir doch jetzt nicht die Schuld...", sprach ich leise, da uns keiner hören sollte, doch ich war deutlich genug gewesen.

„Das war so naiv von mir.", zog er die Lippen zu einer Gerade.

Meine Kinnlade fiel in dem Augenblick.

Das war doch nicht sein Ernst, oder?! Er gab sich nicht allen Ernstes die Schuld für einen Mord, weil er in Abwesenheit war??? V, Hoseok und Eliza waren als Tears doch anwesend gewesen und hätten den Mord verhindern können. Die Wahrheit war aber, dass das niemand geschafft hätte! Die Biker wollten nämlich jemanden umbringen. Früher oder später wäre es passiert, weil sie sich an Jungkook rächen wollten.

Suga sollte mir hier also nichts von Schuld erzählen. Ich wusste zwar, dass ihm das Thema zu nahe ging, wodurch er gleich etwas sensibler reagierte. Schließlich warf das Ereignis einige verdrängte bzw. verarbeitete Erlebnisse in ihm auf.

Aber er war nicht schuldig. Verdammt. Keiner trug hier irgendeine Schuld...

„Du bist nicht schuld, Suga", griff ich nach seinem Unterarm.

Das brachte ihn dazu die Augen zu schließen.

„Hörst du mich? Das ist nicht deine Schuld. Die Biker wollten ihm weh tun. Du hättest sie davon auch nicht abhalten können. Es ging hierbei nicht um dich."

Das war ein Fakt, so hart das auch klang. Es ging nicht um ihn. Die Biker waren wütend auf Jungkook, nicht auf ihn. Aber ich musste streng sein, wenn ich nicht wollte, dass Suga in alte Muster verfiel, bei denen er sich immer die Schuld geben musste. Er sollte damit aufhören. Das war nicht gesund für ihn...

„Mein Deal war...", öffnete Suga wieder die Augen, worauf er zu mir sah. „Wenn ich gehe, halten sie sich von meinem Bezirk fern. Jungkook lebt in diesem Bezirk. Verstehst du das?"

Ich musste schlucken.

Ja. Ich verstand ihn. Ich verstand ihn immer. Aber... Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie sich einen ernsthaften Streit mit den Tears erlauben würden. Oder etwa doch...?

„Könnte nicht in Frage kommen, dass...", zuckte ich die Achseln. „Dass sie sich von Jungkook einfach nur provoziert gefühlt haben könnten?"

„Nein, Penelope", schüttelte Suga sachte den Kopf. „Da steckt größeres hinter... Sie haben uns damit den Krieg erklärt."

„Aber... Warum?", musste ich die Augen groß machen.

Krieg...? Weshalb Krieg? Was bedeutete das überhaupt? Ich verstand darunter nämlich Waffen, Tote und Blut. Würde das bei einem Krieg bzw. einem Streit zwischen Gangs dasselbe bedeuten; Waffen, Tote und Blut?

Eine Welle an Angst überkam mich.

Ich wollte Suga, V, meinen Bruder oder Eliza nicht im Krieg wissen... Genauso wenig wollte ich Unschuldige ihr Leben lassen sehen...

Es durfte keinen Krieg geben...

„Wegen meinem Gefängnisaufenthalt.", erklärte er knapp.

In mein Herz bohrte sich ein Messer.

Seinem Gefängnisaufenthalt...?

Ach, ja. Er hatte gesagt, dass er sich mit den Bikern nicht verstand... Daher wurde er ja auch geschlagen.

Ein schlechtes Gewissen überkam mich.

Nun... Wegen wem landete er überhaupt da?

Ganz Genau... Wegen mir.

„Also ist es meine Schuld...", stellte ich fest.

„Jeder, der das behaupten wird, kriegt von mir eine reingehauen", sagte er wie aus der Pistole geschossen. „Also, nein. Es ist nicht deine Schuld."

Seine Augen wirkten aufrichtig, als er das sagte, bevor er den Blick abnahm.

Nicht meine Schuld...? Hofften wir, dass mein Herz ihm das glauben würde...

„Was hast du getan, Suga...?", biss ich mir auf die Unterlippe.

Ich wollte es wissen, da ich mir schwer vorstellen konnte, dass Suga etwas getan haben könnte, was die Biker verärgerte. Er war eher ein ruhiger Mensch, zurückgezogen und meidend.

Der alte Suga! Der hätte ganz sicher einen Streit provoziert, doch heute...? Das war schwer vorstellbar.

Zu ihm gesehen, konnte ich sehen, wie er hart schluckte.

„Im Gang-Leben musst du manchmal nichts machen, damit andere dich tot sehen wollen, Lope."

Ich kräuselte die Stirn.

Das bedeutete... Man musste nichts tun, damit jemand anderes dir eine Pistole an die Stirn hielt? War das nicht... Unfair? War das einfach erlaubt gewesen...? Sowas hatte ich noch nie mitbekommen. Das lag vermutlich daran, dass die Biker in meiner Vergangenheit immer gemieden wurden- eben, weil sie dafür bekannt waren den Streit zu suchen.

Was konnte man dagegen aber jetzt unternehmen? Würde das so bleiben?

„Und jetzt...?", fragte ich, dabei spürte ich, wie ein eiskalter Schauer mich überkam.

„Und jetzt versuchen wir herauszufinden, wie wir das wieder gerade biegen", senkte Suga den Kopf. „Am besten, bevor noch jemand sterben muss..."

...

Mein Herz schlug bereits den ganzen Tag ziemlich unruhig. Ich knirschte regelmäßig mit den Zähnen, wobei mich ein Gefühl begleitete, das mir nichts gutes versprach. Meine Hände schwitzen und ich konnte nicht in Ruhe sitzen.

Bevor noch jemand sterben muss...

Das hatte Suga gesagt. Er hatte Angst darum, dass noch jemand starb. Zwar versprach er mir, alles erdenkliche zu tun, um das zu verhindern.

Doch...

Ich war nicht blöd. Ich wusste, wie das Leben bei den Tears oder in den anderen Gangs zu sich ging. Da verlief nichts einfach, erst recht nicht friedlich. Vor allem nicht unter solchen Umständen...

Zwar war Jungkook kein Tear-Mitglied und stand unter keinem Schutz, aber... Der Tod seiner Mutter fand in unserem Viertel statt. Das bedeutete, dass Suga dafür gerade stehen musste, weil eine andere Gang involviert war. Er hatte nach der Beerdigung bei den Taehyungs und meinem Bruder angerufen. Er rief auch gleich Jin an, mit dem offensichtlich alles wieder gut war. Zumindest schien es so...

Mittlerweile standen wir zu Dritt außerhalb des Friedhofes, wobei wir auf die Taehyungs und meinen Bruder warteten, die bald da sein müssten.

Ich war überrascht, dass ich nicht weg musste... Aber anscheinend wollte mich Suga dabei haben.

Für mich war das in Ordnung. Ich war sowieso neugierig und wollte wissen, was besprochen werden würde. Mich würde es auch interessieren, weshalb Jin hier war...

„Ist V gewillt zu kommen? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.", schaute Jin zu Suga, der sich seufzend an die Steinwand lehnte, die sich um den Friedhof erstreckte.

„Da ist er.", nickte er voraus.

Aus diesem Grunde drehten Jin und ich uns zurück.
Beide konnten wir erkennen, wie V in großen Schritten auf uns zukam.

Nur...

Ich konnte von der Entfernung bereits erkennen, welche Laune V mitbrachte und die war ganz sicher nicht positiv. Er trug ein ernstes, fast schon wütendes Gesicht, während seine Körperhaltung abwehrend wirkte. Sein mir bekannter Vibe war zu fühlen, der seine Umgebung gerne niederschlug.

Was war nur geschehen, dass er mit so schlechter Laune bei uns ankam?

„Hoseok und Eliza wurden aufgehalten.", kam er bei uns an, ohne uns begrüßt zu haben.

„Dann eben nur wir.", nickte Suga.

Er wollte sich gerade abwenden, als V von ihm zu mir sah. Wieder zu Suga gesehen, nickte er in meine Richtung.

„Was macht Penelope hier.", fragte er in einem recht kühlen Ton.

Obwohl ich unter anderen Umständen großen Respekt und Angst hätte, weil Vs Wut das gerne in mir auslöste, konnte ich gerade nicht anders. Ich verschränkte die Arme vor der Brust.

„Dir auch ein hallo, V.", gab ich in einem genervten Ton von mir.

Er war nicht der einzige, dem es nicht besonders gut ging...

„Nein, ich meine das ernst. Was machst du hier.", fragte er nun ernster.

Als wäre es so abwegig mich hier zu sehen.

Ich verstand ja schon, dass ich für gewöhnlich nicht an solchen Treffen teilnahm. Das lag aber daran, dass ich selber nie wollte. Suga hätte mich nämlich immer gerne dabei gehabt- das war auch damals so.

Woher nahm V sich das Recht also her, in solch einem Ton mit mir zu sprechen?

„Was ist los mit dir?", zog Suga die Augenbrauen zusammen.

„Mal daran gedacht, dass sie eine Zielscheibe ist, wenn sie soviel bei uns ist und mehr weiß, als sie sollte.", schiss V nun seinen Freund zusammen.

Ich kniff die Augen zusammen.

Aha. Daher wehte der Wind.

„Erstens", drückte ich ihn sachte zurück, weil er aus irgendeinem Grunde nach Stress suchte und Suga daher näher stand als er sollte. „Ist mein Bruder ein Tear, was den anderen bewusst sein sollte. Zweitens; behandelst du mich nicht wie ein kleines Kind, kapiert. Jungkook ist auch mein Freund und im Vergleich zu euch allen kenne ich ihn am besten. Ich möchte helfen."

Vs Blick landete auf mir ich wusste wirklich nicht wieso er so wütend war, aber seine Miene weichte auf, sobald ich das sagte. Er atmete einmal tief durch und nickte. Er diskutierte nicht mehr, sondern nahm meine Teilhabe einfach hin.

Daraufhin sah er zu Suga, worauf Jin gestikulierte.

„Wie kann ich den Gentlemen nun helfen?"

Nach dem die Angelegenheit mit V geklärt wurde, kam ein weiteres Fragezeichen in mir auf.

Helfen...?

Ich musste die Augenbrauen zusammenziehen. 

Wie wollte Jin denn helfen? Wobei wollte er helfen? Wieso er...?

„Bevor wir anfangen...", atmete V jedoch plötzlich aus.

Er trat zurück, um eines der Tore zu öffnen, hinter die sich der Friedhof befand, der nur nicht zu sehen war, da die Steinwände zu hoch waren. Als er durch das Tor ging, hörte ich bloß noch, wie gekeucht wurde. Im nächsten Moment war der Körper von V wieder zu sehen, der grob jemanden mit sich zog, was mich die Augen weiten ließ. Perplex da gestanden, musste ich ungläubig schlucken, sobald ich die orangefarbigen Haare erkannte...

„Minho?!", platzte es aus mir.

Vom Blickwinkel erkannte ich, wie Suga die Arme ineinander verschränkte. Noch bevor er irgendwas sagen konnte, drückte V Minho aber schon an die Steinwand.

Nun wirkte er wütender als zuvor...

„Nimmst also wirklich gerne an den Gesprächen anderer Teil...", zischte er, worauf er sich Minho mit dem Gesicht näherte.

Dabei drückte er den Orangehaarigen weiter zurück, wobei das wegen der Steinwand kaum mehr möglich war.

„Was tust du hier?"

Minho, der amüsiert die Augenbrauen gehoben hatte, weil er von seinem Gegenüber wohl beeindruckt war, zuckte bloß die Achseln.

V knurrte.

Schließlich trat Suga hervor, der seinen Freund sanft am Arm fasste, damit er vom Orangehaarigen abließ. Natürlich ließ V mit sich machen, hatte sich aber nicht beruhigt.

Was ich nachvollziehen konnte.

Minho hob abwehrend die Arme, als er mit einem Schmunzeln durch unsere Gesichter sah.

„Ich war zufällig in der Nähe."

„Zufällig in der Nähe- ja klar", fauchte V, der wieder auf Minho zugehen wollte, doch erneut von Suga aufgehalten wurde. „Ich hatte dir bereits eintausend mal gesagt, dass du mir auf die Eier gehst, Lee. Was zum Teufel hast du nicht daran verstanden, als ich sagte, du sollst mich nicht provozieren!"

„Was habe ich denn getan?", tat Minho auf unschuldig.

Als hätte er bis eben nicht versucht zu lauschen!

Ich spürte, wie sich Jin neben mich stellte. Er beobachtete das Szenario genauso aufmerksam, wie ich es tat.

Minho war schon wieder ein Teil unserer Probleme, was bei mir einfach nicht einleuchten wollte. Was wollte er von uns...?

„Du weißt genau, was du getan hast. Vermutlich weißt du auch, was zurzeit läuft!", erhob V seine Stimme. „Oder etwa nicht, Venom."

Er biss seine Zähne aufeinander, während Minho bloß wieder die Achseln zuckte.

„Ich habe nichts damit zutun."

An der Stelle war es nicht nur V, der ihn aus wütenden Augen ansah. Auch Suga warf ihm einen ernsten Blick zu.

Keiner von uns glaubte ihm auch nur ein Wort.

Da seufzte er geschlagen.

Als hätte er es je versucht...

„Guuut! Vielleicht habe ich den Bikern ein wenig was erzählt..."

„Und was?", mischte sich Suga ein.

Minho schnalzte mit der Zunge.

In der Sekunde zog sich alles in mir zusammen. Er hatte den Bikern etwas erzählt...? War es etwa seine Schuld, dass Jungkook so litt? Dass seine Mutter ermordet wurde...?

War sich Minho eigentlich bewusst, was er da von sich gab und worum es hier gerade ging? Ich hatte nämlich das Gefühl, er war sich der Ernste der Lage nicht bewusst.

„Ich habe ihnen bloß erzählt, dass Jungkook mich ein wenig nervt, um ihren Hass zu schüren- Vielleicht!", tat er auf unschuldig. „Naja... Vielleicht... Habe ich ihnen aber auch nur gesagt, wer seine engsten Freunde sind und so..."

Nun erschien ein Grinsen auf seinen Lippen, was ich ihm am liebsten aus dem Gesicht gehauen hätte. Ich trat also hervor, doch wurde von Jin zurückgezogen, der sich warnend den Zeigefinger auf die Lippen drückte, um mir zu zeigen, dass ich schweigen sollte.

Das war eine Gang Angelegenheit. Ich sollte mich nicht einmischen...

„Warum.", gab V in einem scharfen Ton von sich.

Heute wirkte er gereizter als an anderen Tagen. Seine erdrückende Aura schien heute ziemlich stark, was mich verunsicherte, obwohl ich wusste, sie war nicht an mich gerichtet. Dennoch beängstigte mich sein Zustand. Ich hatte Angst davor, er könnte dumme Dinge anstellen, wenn er wütend war...

„Warum?", lachte Minho ungläubig auf. „Als läge das nicht auf der Hand. Ich habe mich natürlich entschieden; möchte ich die Biker als Feinde oder Freunde. Die Entscheidung ist sehr einfach, wenn ich mir bedenke, dass sie sich dümmlich in einen Streit stürzen würden, Valerio, wenn sie nicht zu hören kriegen, was sie wollen. Hier ging's um meinen eigenen Arsch, der keinen Krieg zwischen den Venoms und den Bikern riskieren wollte, wegen einem dummen High School Jungen, der seine scharfe Zunge nicht zügeln kann."

„Nenn mich nicht Valerio, verdammt.", knurrte V, der sich provoziert fühlte.

Er wäre Minho am liebsten an den Hals gesprungen, was er vermutlich auch getan hätte, wenn Suga nicht gewesen wäre, der ihn bereits zum dritten Mal davon abhielt, etwas dummes zutun. Daraufhin winkte V ab und drehte sich von Minho weg. Er versuchte geduldig auszuatmen, dabei war V gerade einfach nur eine tickende Zeitbombe.

Nun stand nur noch Suga vor Minho, der über seine Worte nachdachte. Die Arme vor der Brust verschränkt, wechselten beide einen intensiven Blick.

„Du lügst", sprach Suga nach einer Zeit, was Minho das Kinn recken ließ. „Du hast ein persönliches Problem mit Jungkook und hast deine Freunde, nicht mal deine Leute, darum gebeten, deinen Streit mit Jungkook zu schlichten... In dem Wissen, es würde eskalieren."

Ich musste die Augenbrauen zusammen ziehen.

Was behauptete Suga? Minho sollte die Biker geschickt haben? Vorher hatte er ihnen gesagt, dass er sich mit Jungkook nicht verstand? Er bat sie darum den Streit für ihn zu schlichten, weil er wusste, sie waren sowieso schwer auf ihn zu sprechen?

Mein Herzschlag beschleunigte sich an der Stelle.

Dabei schickte er nicht einmal seine eigenen Leute, aus Angst... Was? Sie könnten ein größeres Problem kriegen? Ein Problem mit den Tears, das er vermeiden wollte und den Bikern zuschob?

Ich ballte meine Hände zu Fäusten.

Das würde es erklären... Schließlich hatte Minho nicht nur ein Problem mit Jungkook, sondern auch mit Hyunjin, der hätte das Opfer sein sollen...

„Du bist ja witzig, Suga", lachte Minho auf. „Wieso zum Teufel sollte ich Spiele mit den Bikern spielen, wenn ich mich selber mit Jungkook hätte anlegen können? Er ist kein Tear und steht unter keinem Schutz. Also erkläre mir doch mal... Was hätte ich mit dem naiven Jungen schon zu verlieren?"

„Deine Zeit.", zischte V, der achtsam zuhörte, worauf er sich wieder zu ihm drehte.

„Mhm. Okay... Interessant, erzähl mir mehr...", nickte der Orangehaarige. „Was ist mit meinen Leuten? Bin ich zu doof, um sie zu beauftragen? Muss ich dafür wirklich die Biker anheuern, damit sie nach einem Krieg mit den Tears wütend auf mich sind? Warum sollte ich mir selber ins Bein schießen?"

Er musste lachend den Kopf schütteln.

In meinem Kopf fingen hingegen die Räder an zu drehen...

„Du suchst einen Fehler bei mir, weil's so einfacher ist. Dabei vergisst du, nein- ihr beide! Dass Jungkook ein kleiner Junge ist, dem nie beigebracht wurde, wann er seine dicken Eier einzupacken hat. Er hat seinen Scheiß selbst zu verantworten! Es war doch nur eine Frage der Zeit, dass die Biker ihre Geduld mit ihm verlieren. Da bringt's auch nichts, wenn du dich aus der Stadt verpisst, Suga. Jungkook kann sich nicht selber bändigen und jetzt hat er den Salat", sagte er streng. „Dabei hat er an seinem besten Freund doch gesehen, was es heißt, wenn du dich mit Gangs anlegst!"

„Halt die Fresse!", schoss es aus V.

Ich bekam eine Gänsehaut.

Jimin...

„Ja, was denn?! Ist doch so!", rief Minho zurück. „Der Pisser hat verdient, was ihm angetan wurde und natürlich reiße ich meinen Mund auf, wenn es um ihn geht! Er sollte lernen, mit wen er wie zu reden hat!"

„Weißt du eigentlich, was du da von dir gibst, Minho? Mal daran gedacht, welche Konsequenzen das für dich haben könnte, wenn du als Venom die Biker gegen einen Jungen aufgehetzt hast, der im Viertel der Tears lebt? Du alleine hättest dann für ein Blutbad zwischen drei Gangs gesorgt", sprach Suga ernst. „Ich wäre vorsichtig mit dem, was du sagst."

Im innerlichen Zwiespalt sah ich zwischen den drei Jungs her; einer wütender als der andere.

Minho musste grinsen.

„Ist wohl egal, was ich sage, oder...? Du glaubst, was du glauben möchtest."

Ich glaubte, dass das die Stelle war, an dem sich keiner mehr sicher war, was die Wahrheit war und was Lüge war.

Verwirrt zwischen den Parteien gesehen, wusste ich es selber nicht mehr. War der Tod von Mrs Jeon nun Minhos Schuld oder nicht? Das leuchtete sich mir nicht mehr ein.

Wenn ich zu V sah, der Minho am liebsten den Kopf abgerissen hätte, wirkte es auf mich, als wäre der Orangehaarige der Kopf der Sache. Blickte ich jedoch zu Suga konnte ich ein gewisses Zögern erkennen, das mir zeigte... Minho könnte auch unschuldig sein.

Die Frage war... Was machte man denn jetzt?

Ein Glück, dass ich das nicht unbedingt heute rausfinden musste. Schließlich waren alle gereizt, sodass ich mir sicher war, die Situation wäre eskaliert, hätte man jetzt keinen Schlussstrich gezogen.

Jin räusperte sich, wodurch wir alle zu ihm sehen mussten. Mit den Händen in der Hosentasche sah er in Minhos Richtung, der ihn aufmerksam betrachtete.

„Wir hatten eine Vereinbarung, Lee Minho", fing Jin an, was den Orangehaarigen die Augenbrauen zusammenziehen ließ. „Erinnerst du dich an unser Gespräch darüber?"

Sobald Jin die Frage stellte, fiel Minhos Lächeln. Plötzlich wurde sein Gesicht ernst. Als hätte ihn Jin gerade bedroht...

Zu Jin gesehen, der eigentlich wie immer wirkte, hatte er Minho mit gehobener Augenbraue angesehen.

Was war denn jetzt passiert? Spielte er etwa auf das Internat an? Sprach er über das Gespräch, bei dem er Minho sagte, er solle sich benehmen...?

„Ich erinnere mich...", sprach Minho.

Ich blickte zu ihm und erkannte, wie er vornehmend nickte. Fast so, als würde er Jin respektieren...

„Sehr gut", hob Jin einen Mundwinkel. „Dann ist dir hoffentlich bewusst, was mit dir geschehen wird, sollte an deinen Worten nichts wahres dran sein... Wenn ich zu Ohren bekomme, dass der Tod von Mrs Jeon dir zu verdanken ist, wirst du dafür lange büßen müssen", atmete er aus. „Wir verstehen uns doch... Oder?"

Zu Minho gesehen, der schlucken musste, fragte ich mich, was hier gerade lief. Weshalb hatte er so Angst vor Jin?

Ich wusste zwar, dass Jin ein einflussreicher Mann war, vor dem viele sich fürchteten... Doch, dass das auch für Gangs galt, das wusste ich nicht...

Minho nickte stumm, ohne weiter gezögert zu haben. Das brachte Jin dazu charmant zu lächeln.

„Sehr schön. Dann tue mir doch bitte den Gefallen und verabschiede dich von uns."

Sobald Jin das sagte, ballte Minho seine Hände für einen Moment zu Fäusten, bevor er sie wieder lockerte. Mit einer Falte zwischen seinen Augenbrauen, die darauf hindeuteten, dass er gereizt war, schaute er V und Suga ein letztes Mal in die Gesichter, worauf er sich auch schon abwandte.

Geblinzelt, sah ich zu, wie der Junge mit orangefarbenem Haar sich von uns entfernte. Überrascht konnte ich meinen Blick nicht von ihm nehmen.

Er ging jetzt wirklich...? Einfach nur, weil Jin das von ihm verlangte?

Das klang so ungläubig in meinem Kopf, obwohl ich wusste, wie mächtig Jin war.

„Was denkt er, wer er ist?!", platzte es auf einmal aus V, wodurch ich zu ihm sehen musste und Jin erstmals vergass. „Redet er so frech über Jimin, wozu er kein Recht hat, und labert mir dann über Respekt, der Jungkook fehlt. Hat der sich mal reden hören?"

Ihn achtsam verfolgt, fragte sich eine leise Stimme in meinem Kopf, weshalb er so wütend war...

Ich verstand es. Ich verstand, warum Minho ihn reizte und wieso er an der Sache mit Jimin hing... Keiner fand, dass Minho das Recht dazu hatte über meinen ehemaligen besten Freund zu sprechen, weil noch immer nicht vergessen werden durfte, dass seine Gang an seinem jetzigen Lebensstil schuld war. Ich konnte auch nachvollziehen, was er meinte, wenn er sagte, dass es ihm bei Minho an Respekt fehlte.

Doch... V kam bereits wütend bei uns an. Was war mit ihm geschehen, dass er all seine Wut hier raus lassen musste?

„Du weißt doch, dass er nur so redet, weil er großen Schutz hat.", seufzte Suga, dem deutlich anzusehen war, welche Kopfschmerzen ihm die aktuelle Lage bereitete.

Das tat mir für ihn so leid...

„Das ist mir egal!", warf V einen Arm hinauf. „Er darf sich nicht alles erlauben, nur weil er im Vorsitz der Venoms sitzt, die Biker seine Homies sind und Chan sein Tear-Bruder ist. So darf das nicht sein."

„Ist aber gerade so. Hör auf wütend zu sein. In solch einem Zustand lässt sich mit dir nicht arbeiten", sagte Suga, wobei seine Stimme einen genervten Ton annahm. „Was ist eigentlich los mit dir?"

V atmete laut aus, als er beiseite sah. Er biss die Zähne aufeinander und formte seine Hände zu Fäusten. V schien Seine Geduld gleich zu verlieren, dabei wusste noch immer niemand, warum genau...

Bis mir eine Vermutung durch den Kopf ging...

„Ich gehe jetzt.", wandte er sich schlagartig ab.

Das brachte Suga dazu ungläubig zu ihm zu sehen.

„Du gehst?!", fragte er erschrocken.

V antwortete seinem besten Freund darauf nicht mal mehr. Er drehte sich einfach stumm von uns, worauf er ohne weiteres davon schritt.

Meine Schultern sackten, während ich ihm hinterher sah.

Ich musste daran denken, wie V auf Sugas Rückkehr reagierte... Er war nicht unbedingt überrascht, dass sein Freund zurück war, doch er freute sich auch nicht.

Man durfte schlussendlich nicht vergessen... V hatte Suga nicht erreicht, als er ihn über den Mord an Mrs Jeon in Kenntnis setzen wollte, genauso wenig wie die Tears. Nur ich konnte ihn erreichen...

War er daher wütend? Nicht wütend auf mich, aber auf Suga, weil dieser sich abkapselte?

Hinzu kamen die Umstände... Die Situation mit Jungkook überlastete ihn sicherlich, weil er als Tear mitten drinnen stand, wobei ihn all das ganz bestimmt an Jimin erinnerte...

Ich musste die Lippen zu einer Gerade ziehen.

Vielleicht sollte ich mal mit ihm darüber reden...

„O-Kay...?", kam es aus Suga, der noch immer überrascht war.

Er blickte zu Jin, der sanft nickte.

„Melde dich gerne wieder bei mir, wenn einige Stunden vergangen sind", nickte er erneut. „Oder Tage... Ich vermute, einige unserer Freunde brauchen eine Auszeit."

Er zog eine Hand aus seiner Hose. Sachte legte er diese auf meiner Schulter ab. Ich musste bedrückt zu ihm sehen. Er verabschiedete sich jedoch nur stumm, worauf er der nächste war, der ging. Nun blieben Suga und ich alleine zurück.

Während ich noch versuchte zu verstehen, was gerade Sache war, schien Suga nur an V zu hängen.

„Was ist gerade passiert?"

Ja, Suga. Was ist gerade passiert? Das wüsste ich auch gerne!

Ich atmete angestrengt aus. Ohne genau zu wissen, auf was ich mich genau konzentrieren sollte, schüttelte ich den Kopf. Innerlich von zehn hinab gezählt, um Minho und V erstmals aus meinen Gedanken zu eliminieren, genauso wie Jin und Jungkook, richtete ich mich vor Suga auf.

Was war eben geschah?

Naja... V war passiert.

„Haben V und du schon geredet, seit du zurück bist?", fragte ich, um meine Schlüsse ziehen zu können.

„Kaum...", antwortete Suga ehrlich.

So hielt ich an meiner Theorie fest und auch, wenn sie für einige ziemlich banal klang... Für V wog die Angelegenheit mit Suga Tonnen.

„Ich glaube... V ist gerade etwas sensibel mit dir, weil du so plötzlich zurück bist, nachdem du jeden abgestoßen hast und...", überlegte ich. „Er war an sich schon sauer auf dich, weil du ihm keinen Brief hinterlassen hast."

Suga kräuselte die Stirn.

„Wegen... Einem Brief???", fragte er erschrocken.

„Hey! Ich wäre auch verletzt."

Ich stemmte die Hände an die Hüften.

Obwohl ich wusste, was Suga für mich fühlte und was ich ihm bedeutete, hätte es mich zutiefst verletzt, wenn er gegangen wäre, ohne mir etwas hinterlassen zu haben. Ließen wir das Detail nicht aus, dass er den Kontakt zu jedem abbrach. Hinzu kam seine Unerreichbarkeit.

Das war verletzend... Ich konnte V definitiv verstehen.

„Kann er mal nach der Angelegenheit sauer auf mich sein?", rollte Suga die Augen. „Aber- was rede ich. V kann seine Gefühle nicht verbergen oder verdrängen. Wenn er was fühlt, trägt er das aus."

Ich nickte.

Das stimmte. Die Tatsache musste ich selber schon feststellen.

„Ich schlage vor; gib ihm etwas Zeit zum Reflektieren. Vielleicht suche ich noch das Gespräch mit ihm. An sich sollte er aber ganz sicher runterkommen.", sackten meine Schultern.

V war niemand, der lange sauer war. Er würde sich schon wieder beruhigen. Ich vermutete sowieso, dass es die ganze Situation war, weshalb er die Dinge etwas dramatischer sah, als er sonst tun würde...

„Er muss...", nickte Suga.

Eine Besorgnis machte sich in mir breit.

Er musste... Genau... Denn es stand ein Krieg an, um den V sich kümmern musste, mit Suga und den Tears zusammen. Einer, der mir Angst machte...

„Was wird jetzt passieren, Suga?", wurde ich mit einem Mal ernst.

„Ich weiß es nicht, Penelope", sah er mich ehrlich an. „Was ich weiß, ist, dass ich auf die Leute, die ich liebe, nun zweimal mehr aufpassen muss..."

In meiner Brust machte sich ein Schmerz bemerkbar. Er war wohltuend, weil es mich berührte, wie sich Suga um die Leute sorgte, die ihm am Herzen lagen. Auf der anderen Seite war er erdrückend, da die Umstände beschissen waren.

Ich hatte Angst, wenn ich ehrlich war. Dadurch, dass er so gestresst wirkte... Oder V... Bekam ich die Befürchtung, dass etwas schreckliches passieren könnte. Sollte Minho an dem Dilemma schuld haben, dann erst recht...

Ich erwischte mich, wie ich naiv hoffte, dass sich die Lage bessern würde.

Doch so einfach war das nicht... Ich wusste nämlich, welch ein Mensch Jungkook war. Er würde die Sache mit den Bikern nicht dabei belassen. Er würde Rache wollen...

„Mach dir keine Sorgen", ertönte Sugas stimme. „Erstmal... Ist alles in Ordnung. Solang Minho nicht beteiligt ist, wird's gut ausgehen."

Er versuchte mich aufzumuntern, wie er es so gerne tat.

Aber gerade konnte nichts besser werden... Vermutlich würde sich das ändern, wenn ich mit Jungkook gesprochen hatte und bestätigt bekam, dass es innerlich keine zehn Tode spürte. Ich wusste jedoch nicht, ob er bereit dafür war.

Ich hoffte es aber...

Zu Suga aufgesehen, nickte ich jedoch. Ich wollte ihm nicht das Gefühl geben, als würde mich die Situation überfordern. In seinem Blick konnte ich jedoch erkennen, dass er mir das nicht abkaufte.

Aber naja... Mein Wille, es zu versuchen, zählte.

Apropos...

„Ach...", fasste ich nach meinem Hals, da es mir plötzlich wieder einfiel. „Die Kette... Ich hätte es fast vergessen."

Ich hatte noch Sugas Kette. Die Kette seiner Mutter, die er mir gab, um auf diese aufzupassen. Nun war er aber zurück und ich wusste nicht, ob ich diese noch besitzen dürfte.

Somit wollte ich gerade nach meinem Nacken greifen, als Suga die Augenbrauen zusammenzog und den Kopf schüttelte.

„Was tust du?"

„Dir deine Kette zurückgeben?"

War das nicht offensichtlich?

Nur war ich anscheinend auf den Kopf gefallen, weil Suga seine Kette auf keinen Fall zurück haben wollte. Er griff nach meinem Handgelenk, worauf er meine Hand sachte von der Kette zog, sodass ich sie senken musste.

„Ich will die Kette nicht, Lope", musste er lächeln.

Das erste Mal, seit er zurück war...

Ich musste die Augen groß machen.

„Sie gehört jetzt dir... Oder hast du den Brief nicht gelesen?"

„Doch, aber ich dachte...", wurde ich unsicher.

Er schüttelte den Kopf.

„Nein. Nicht denken. Ich will, dass sie bei dir ist. Sie gehört dir und nur dir."

Ich wollte fragen, warum. Traute mich aber nicht... Stattdessen fing ich an zu lächeln. Ohne es kontrolliert zu haben, zog ich Suga in eine feste Umarmung.

„Danke, Suga...", hauchte ich und drückte ihn fester an mich.

Ich hatte ihn so furchtbar vermisst...



———

Hiiiiii.

Ich weiß. Das Kapitel IST SO SCHLECHT HAHA.

Aber whatever; wir hatten die Beerdigung... Die Unterhaltung mit Minho und den Schlussteil... Irgendwie wurde viel beredet und irgendwie auch nicht...

Was hält ihr davon? Suga ist back! V sauer... Minho ist nervig. Jin ist King. Penelope paranoid und Jk traurig 😦

Was heißt das nun? Was denkt ihr, wird auf uns zukommen? Wird es tatsächlich einen Krieg geben? Oder werden unsere klugen Jungs das vernünftig klären? Was ist mit Jungkook? Wie wird der wohl reagieren, hm?

Stay tuuuuned!

In love, N 🦋

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