37. Thailand.
(Bild von Park Jimin)
...
Wir waren am Flughafen von NYC. Uns wurde mitgeteilt, dass wir von hier aus ungefähr 19 Stunden bis nach Phuket brauchen würden, wobei wir einen Zwischenstopp in Bangkok einlegen mussten. In Bangkok werden wir dann wohl noch eine knappe Stunde warten müssen, um von dort aus nach Phuket zu fliegen. Das würde wieder zwei Stunden beanspruchen...
Das würde eine lange Reise werden, aber das war lohnenswert, wenn ich mir bedachte, wohin es ging.
Phuket war eine eine Insel an der Westküste von Ko Phuket; eine Stadt in Thailand. Um an den Strand zu kommen, würde das zwar auch wieder zwei Stunden Busfahrt einnehmen, aber das war uns egal! Phuket war einer der beliebtesten Strände in Thailand und dazu noch mega schön. Ich hatte mir mit Namjoon, Jungkook und Hyunjin nach dem Training nochmals Fotos angesehen, die es mir nur bestätigten.
Unsere Koffer längst abgegeben und an der Kontrolle vorbei, standen wir allesamt bereits im Flieger. Wir hatten drei Uhr morgens, weshalb viele, unter anderem auch ich, sehr müde waren. Dadurch war es ziemlich ruhig, was eigentlich untypisch war.
Ich seufzte und schaute mich um, weil ich wissen wollte, wo genau ich saß. Jungkook stand dabei neben mir. Er überflog ebenfalls die Sitze.
„Wo sitzt du?", fragte er analysierend.
„5A.", antwortete ich ihm.
Sein Blick ging daraufhin durch die Reihen, als er den Finger hob.
„Aha! Da", zeigte er auf den Sitz in der dritten Reihe.
Ich erkannte, dass da bereits jemand saß. Sein Gesicht war zum Fenster gedreht und er hatte Kopfhörer im Ohr, doch ich wusste genau wer er war... Dafür musste ich sein Gesicht nicht sehen.
„Mit Jimin also...", klopfte er mir auf die Schulter. „Guten Flug. Ich sitze wohl neben Eliza. Das sehe ich von hier..."
Nach den Worten drängte er sich an zwei Personen vorbei, bevor er auf sie zuschritt. Stumm sah ich ihm hinterher, bis er bei Eliza stand, die ziemlich genervt wirkte, weil sie ein Morgenmuffel war.
Den Blick gehoben, um auf den Sitz zu schauen, auf dem ich Platz nehmen würde, schritt ich zögerlich voraus.
Was so merkwürdig an der Situation war...? Ich hatte mit Jimin seit dem Abend bei den Shins nicht mehr geredet... Geschweige denn hatte ich genug Zeit, um den Abend zu reflektieren, da Suga dazwischen kam!
Ich hoffte einfach... Jimin würde den Abend nicht überspielen, indem er wieder seine Arschloch-Seite raushängen ließ. Genauso wünschte ich mir aber auch, dass er den Abend nicht unbedingt ansprach, damit's nicht peinlich wurde...
An seinem Sitz angekommen, drehte er den Kopf zu mir, worauf er die Kopfhörer aus seinem Ohr nahm.
„Oh, Lope", setzte er sich auf, als er auf den Sitz neben sich sah. „Du sitzt hier?"
Ich nickte, was ihn dazu brachte zu gestikulieren. Ohne weiteres hatte ich mich anschließend neben ihn gesetzt. Ich versuchte meine Knie dabei eng aneinander zu drücken, da ich nicht wollte, dass sich unsere Beine berührten.
Aus irgendeinem Grunde fühlte sich Jimins Nähe nicht so an, wie sie es sollte... Obwohl er für gewöhnlich eine Wirkung auf mich besaß, die keiner hatte. Zudem sah er ziemlich attraktiv aus, wenn ich seine sportliche Kleidung bedachte, die seinem blonden Haar schmeichelten, welche er wohl neu färbte.
Doch... Da war wieder dieses Gefühl in mir, das automatisch für eine Distanz zu ihm sorgte. Lag das etwa daran, dass eine Art Aura von ihm ausging, die das von mir verlangte?
Wenn er betrunken war, spürte ich sie nämlich nicht... Nur jetzt...
„Ist... Was?", fragte Jimin auf einmal, als er eine Augenbraue hob.
Auf der Stelle wich ich mit dem Kopf zurück. Ich realisierte, dass ich ihn die ganze Zeit über angestarrt hatte, was die Situation natürlich sehr wohl peinlich machte.
Ich konnte mich auch wirklich nie zusammen reißen...
„Ehm", blickte ich auf meine Finger. „Nein. Nein, alles gut! Habe nur die Erkenntnis gemacht, dass wir zusammen sitzen."
Ich kicherte unsicher, als ich wieder zu ihm sah.
Er neigte den Kopf.
„Schlimm?"
Schlimm? Warum fragte er mich das? Selbstverständlich war das nicht schlimm! Ich war nur ein Vogel, der sich manchmal, oder oft, in Gedanken verlor und träumte. Das hatte nicht wirklich etwas mit ihm zutun.
Oder doch...
„Quatsch.", lächelte ich.
Das brachte ihn dazu die Augen zusammenzukneifen. Er schien mich kurz zu analysieren, bevor er sich seufzend zurücklehnte.
„Der Flug könnte interessant werden.", sagte er.
Ich setzte mich auf. Warum sollte der Flug interessant werden? Wollte er mir damit etwa was sagen?
„Wie meinst du das?", kam es schneller aus mir, als ich denken konnte.
Er warf mir einen Seitenblick zu.
„Wie ich das meine?", wiederholte er meine Frage. „Ich weiß auch nicht. Vielleicht unterhalten wir uns einen wenig, sodass der Flug sich kürzer anfühlt..."
Den Blick wieder abgewandt, richtete er ihn auf seine Mütze, die auf dem Tablett lag, das er aufklappte.
Was hatte Jimin gesagt...? Er wollte sich mit mir unterhalten? Freiwillig...?
In mir ging die plötzliche Frage auf, warum... Vor einem Monat hätte ich mir die Frage vermutlich nie gestellt, doch jetzt...? Wo er nicht einmal angetrunken war?
Wie kam er bloß darauf? Was war geschehen...?
Und wieso akzeptierte ich es nicht einfach?
„Also... Die ersten Stunden werden wir doch hoffentlich schlafen, denn nur jemand, der durch ist, würde jetzt noch wach bleiben", meldete er sich wieder zu Wort, weshalb ich erneut zu ihm sehen musste. „Dann... Dann können wir uns gerne unterhalten, okay?"
Ich blinzelte verdattert und ohne über seine Worte nachgedacht zu haben, bejahte ich.
„Klar..."
Meine Augen wanderten von Jimins Gesicht intuitiv auf seinen vorderen Stuhl, worauf ich voraus schauen musste und direkt in die Augen von V sah.
Unter anderen Umständen wäre der Moment komisch gewesen. Er wäre merkwürdig gewesen, weil V bei den Shins nicht wollte, dass ich mich mit Jimin unterhielt- warum auch immer.
Aber da wir vor einigen Tagen ein persönliches Gespräch hatten, tat sich die Sache auch.
Er nickte ab, wofür er mir ein müdes Lächeln schenkte und wie die anderen, nach seinem Platz suchte.
Somit wandte ich mich wieder Jimin...
Einen interessanten Flug haben... Na, darauf war ich gespannt.
„Gut", gähnte er, als er seine Hände auf seinem Bauch verschränkte und zurückgelehnt die Augen schloss. „Dann schlafe ich jetzt ein wenig..."
„Ist okay.", setzte ich mich ebenfalls zurück.
Doch meine Augen mussten dem schönen Jungen noch immer ins Gesicht sehen, dessen linker Mundwinkel hinaufzog, sobald ich ihm antwortete.
„Und wehe du beobachtest mich nicht beim Schlafen...", sagte er etwas ruhiger, weshalb seine Stimme rau klang.
Mein Herz machte einen Hüpfer. Ich biss auf die Unterlippe und sah auf der Stelle auf den Sitz vor mir, ohne mich wieder zu ihm gedreht zu haben.
Was zum Teufel hatte Park Jimin da gerade eben gesagt? Ich... Ich sollte ihn beim Schlafen beobachten?
Ich spürte, wie meine Wangen erhitzten, weil sein Kommentar mich definitiv erreichte.
Wusste er etwa, wie oft ich ihn anstarrte?!
Innerlich schrie ich auf. Das konnte doch nicht wahr sein!
„Verehrteste Gäste", ertönte eine weibliche Stimme in meinen Ohren, noch bevor ich innerlich durchdrehen konnte. „Wir heben ab. Bitte legen Sie Ihren Sicherheitsgurt an. Ich wiederhole; Wir heben ab. Bitte legen Sie Ihren Sicherheitsgurt an."
Noch immer benebelt von dem Kommentar meines Sitznachbars, blickte ich an mir hinab.
Ich hatte mich wohl unbewusst schon angeschnallt.
Doch eine Sache... Eine verdammt wichtige Sache... Hatte ich vergessen... Eine, die definitiv nennenswert war...
Ich hasste es, wenn Flugzeuge abhoben. Hassen war eigentlich gar nicht das Wort, das ich suchte... Es war eher... Angst. Ich bekam Angst, wenn ein Flugzeug startete. Mein Herzschlag fing dann immer an zu rasen, wobei ich in blanke Panik ausbrach. Das Gefühl verspürte ich nicht beim Flug... Das kam nur, wenn der Flieger abhob...
Ich schluckte hart und krallte meine Fingernägel automatisch in die Armstütze.
Naja... Bis ich merkte, dass es der Unterarm von Jimin war.
„Penelope...", gab er nur von sich, als er die Augen öffnete und auf seinen Unterarm schaute.
Natürlich ließ ich direkt wieder los, doch biss die Zähne aufeinander, worauf ich dieses Mal tatsächlich in die Armlehne griff, als Jimin seinen Arm zurück zog.
Er runzelte die Stirn.
„Jetzt sag nicht, dass du Flugangst hast?"
Ich musste automatisch zurückdenken... Vor 5 Jahren waren wir als Familie verreist. Ich erinnerte mich daran, wie Hoseok und ich nebeneinander saßen. Damals hielt er meine Hand, damit ich mich beruhigte. Zugleich sagte er mir, wie peinlich mein Verhalten doch sei, er es aber lieber tat, als Erbrochenes zu sehen.
Ich blinzelte. Ich brauchte gerade wohl Hoseok...
„Nein", schüttelte ich hektisch den Kopf und sah zu ihm. „Flugzeugabhebungsangst."
Jimins Schultern sackten hinab, als seine Miene erster wurde.
„Das Wort ist doch erfunden..."
Mein Kopf schnellte in seine Richtung.
„Ich sagte, ich habe Flugzeugabhehubgsangst!"
Er wich mit dem Kopf zurück, worauf er verteidigend die Arme hob.
„Okay..."
„Ich muss zu Hoseok.", presste ich hervor und er verneinte.
„Blödsinn. Es geht-", er unterbrach sich, da das Flugzeug sich in Bewegung setzte. „Jetzt los..."
Das Gefühl, das sich in mir auslöste, war kaum in Worte zu fassen. Es fühlte sich an, wie auf einer Achterbahn, wenn sie von einem hohen Punkt hinab raste- übrigens. Ich hasste es Achterbahn zu fahren.
Das Gefühl hatte ich auf Dauer im Brustkorb, wobei mein Herzschlag raste.
Ich kniff die Augen zu, als ich sah, wie sich das Flugzeug hob. Meine Atmung ging flach und für einen Moment hatte ich Angst, ich würde deshalb noch hyperventilieren.
„Hey, Lope. Sieh mich an", hörte ich Jimin plötzlich sagen.
Ich schüttelte intuitiv den Kopf, dabei versuchte ich in großen Zügen ein- und wieder auszuatmen. Innerlich, in all dem Chaos, gab ich mein Bestes, um ruhig runter zu zählen, aber Jimins Stimme grätschte mir wieder dazwischen.
„Sieh mich an, habe ich gesagt. Hey..."
Auf einmal fasste er nach meiner Hand, weshalb ich automatisch doch die Augen öffnete. Ich blickte daraufhin direkt in die braunen Augen von Jimin. In die Augen, die mich in einen Bann ziehen konnten...
„Gut...", sprach er wieder, als er auch meine andere Hand umfasste.
Sie waren so fest um die Armlehne gedrückt, dass er sie erstmals kaum umfassen konnte. Erst als er vorsichtig über meinen Handrücken streichelte, ließ ich locker, sodass er meine Hände umfassen konnte.
„Hör mir mal zu...", setzte er an.
Wie von selbst hatte ich das Abheben vergessen und fokussierte mich nur noch auf ihn. Auf Jimin...
„Ehm...", überlegte er. „Erinnerst du dich daran, als ich dir ins Gesicht gehauen habe, was natürlich nicht beabsichtigt war, und wir dich dann auf dein Zimmer schleusen mussten?"
Ohne es gewollt zu haben, dachte ich zurück. Ich dachte an den warmen Tag, von vor sechs Monaten, an dem Jimin und ich beim Boxen waren. Ich erinnerte mich daran, wie er mir aus Versehen ins Gesicht schlug. Anschließend wurden wir beide rausgeworfen und vor meiner Tür half er mir auf mein Zimmer hinauf. Obwohl er sich zu Beginn dagegen wehrte...
Der Tag fühlte sich an... Als läge er viel länger zurück...
„Ah, oder...", setzte er neu an. „Erinnerst du dich noch daran, als wir zu siebt einen Wettbewerb hatten? Es ging darum, wer die beste Sandburg baute? Du warst dabei, Hoseok, Jin, ich, Jungkook, Hyunjin und Suga? Weißt du das noch?"
Er hob gespannt die Augenbrauen.
Ich brauchte nicht lange, um mich daran zu erinnern, weil das eine meiner besten Erinnerung war.
Wir bauten, jeder für sich, eine Burg, die am Ende von Sugas Mutter bewertet werden sollte. Das Problem war, dass Jungkook und Hyunjin sich viel mehr stritten als bauten. Jin machte nicht wirklich mit. Suga, Jimin, Hoseok und ich- wir waren die Einzigen, die wirklich etwas zustande brachten. Mein Bruder wollte aber, dass ich gewann, weshalb er damit beschäftigt war, die Burg von Suga zu zerstören. Er vergaß dabei Jimin, der angeberisch eine ganz gute Burg bauen konnte. Doch noch bevor er prahlen konnte, zertrat Hoseok sie, sodass am Ende ich gewinnen konnte.
Bei der Erinnerung musste ich schmunzeln, was Jimin dazu brachte zu nicken.
„Ich sehe, du erinnerst dich. Also weißt du auch, dass ich die beste Sandburg hatte, angab und Hoseok deshalb meine kaputt machte, nur damit du glücklich warst?", auch seine Mundwinkel ziehen sich leicht auf. „Das war echt gemein von ihm..."
Ich musste kichern. Der Streit, der danach unter uns ausbrach, dieser war legendär! Vor allem, weil Jimin am Ende recht besaß, was sich keiner eingestehen wollte. Er war derjenige, der sich am Ende freuen durfte. Dennoch... Den Preis für die Burg überreichte er letztendlich doch mir...
„Gib es zu", nickte er. „Meine Burg war definitiv cooler. Oder? Du kannst es nach zehn Jahren ruhig zugeben. Es bleibt auch unter uns."
Lächelnd musste ich den Kopf schütteln.
„Ja... Ich gebe es zu."
Unwillkürlich aus dem Fenster geblickt, realisierte ich, dass wir bereits flogen. Das Gefühl in mir war wie verschwunden, weshalb ich aus großen Augen in die von Jimin sehen musste.
Es hatte funktioniert... Jimin hatte mich ruhig stellen können, bis wir oben waren, ohne dass ich es bemerkte. Er schaffte es, indem er über unsere Kindheitszeit sprach...
„Du...", kam es mir über die Lippen.
Daraufhin zuckte er die Achseln, beeindruckt von sich selber. Er ließ langsam von meinen Händen ab, worauf er sich wieder zurück lehnte.
„Ja... Manchmal... Kann ich beeindruckend sein."
Er schloss wieder die Augen, als wäre gerade eben nichts passiert.
Ich hingegen blinzelte noch immer ungläubig.
Jetzt... In diesem Augenblick... Musste ich an V denken. Ich sah die Verwandtschaft zwischen den Cousins in dem Moment, wie ich es noch nie tat.
Diese direkte Art, etwas zu sagen, mit diesem verspielten Unterton... Das war eine Eigenschaft, die im Blut der Familie schwamm, die die Taehyungs und Parks verband. Ich bekam sie von Jimin nicht sehr oft zu Gesicht, aber oft genug, um das zu bestätigen. Sie waren sich in diesem Punkt sehr ähnlich...
Ungewöhnlich... Ungewöhnlich, weil Jimin lange nicht mehr... Er spaßte lange nicht mehr... Das war schon eine ganze Weile her, wenn er sich im nüchternen Zustand befand... Es überraschte mich fast schon...
Den Blick abgenommen, richtete ich ihn auf den Sitz vor mir.
Weshalb konnte Jimin nicht einfach wieder der sein, der er damals auch war? Ging das etwa nicht? Fiel ihm das schwer? Aber warum konnte er dann, in Momenten, wie diese hier, so locker sein?
Ich zog die Augenbrauen zusammen, weil ich versuchte auf die Antwort zu kommen.
Aber eigentlich hätte ich es besser wissen müssen.
Um Jimin zu verstehen, müsste ich dafür ganz tief in sein Herz schauen und... Genau das wollte er nicht, was diverse Gründe dafür hatte... Doch das musste ich akzeptieren. Ich musste akzeptieren, dass ich für manches, oder für sehr vieles, was Jimin anging, niemals eine Antwort kriegen würde...
Heute war wieder solch ein Tag, an dem ich mit einem Fragezeichen da sitzen würde.
Dabei war ich mir sicher... Das würde nicht der letzte Tag sein...
...
Als wir landeten, dachte ich, ich würde umkippen. Zwar war Phuket so warm, wie NYC. Doch in der Stadt konnte die Luft mit Saunaluft verglichen werden. Die Luft war ziemlich stickig, weshalb man glaubte, man atmete gar nicht richtig durch die Lungen. Das war schon ziemlich ätzend und kaum auszuhalten.
Doch sobald es weiter ging und wir dem traumhaften Strand näher kamen, desto erfrischender wurde es. Es wurde immer angenehmer, wobei das Auge irgendwann total überfordert war, weil es nicht mehr wusste, wohin es sehen sollte. Dem Strand bzw. die Insel erreicht, war das Hotel das erste, dass man zu Gesicht bekam. Ein Hotel, welches mit braunen Steinen erbaut wurde, die glitzerten. Es wirkte auf dem ersten Blick ziemlich altmodisch, doch das Hotel war verdammt neu und luxuriös. Es war riesig! Die Fenster waren groß, sodass ein Meeranblick möglich war.
Das grünblaue Wasser leuchtete von hier... Ich wollte gar nicht wissen, wie es von da oben aussah, oder wenn ich direkt davor stand...
Das Hotel bot trotz Schwimmmöglichkeit einen Innen- und Außenpool. Hinter dem großen Gebäude befand sich ein Klettergarten sowie ein Platz zum Sport treiben. Außerdem bot die Gegend Wassersport an, wie zum Beispiel Kanu- und Kajak fahren oder segeln, surfen und vieles mehr.
„Gehts dir besser?", fühlte ich eine Hand auf meinem Rücken, wodurch ich erstmal vom wundervollen Hotel absehen musste.
Ich sah direkt zu meinem Bruder auf, der jetzt schon schwitzte, obwohl wir noch nicht lange unter der prallenden Sonne standen.
Ich nickte.
Mir ging es deutlich besser. Ich schlief zwar über die Flüge, weil mir übel war, doch sobald wir landeten, ging es mir augenblicklich wieder besser. Es fühlte sich an, als hätte ich endlich das Ziel erreicht, nach dem ich mich so lange sehnte...
Endlich Urlaub...
„Gut", sagte Hoseok, als er mich an sich ran drückte. „Ich möchte, dass du weißt, wir werden uns ein Zimmer teilen!"
Sobald er das sagte, musste ich die Augenbrauen zusammenziehen. Vorsichtig nahm ich seine Hand von meiner Schulter, um von ihm zu schritten.
Doch Hoseok hob direkt einen Finger, noch bevor ich etwas sagen konnte.
„Bevor du mir überhaupt widersprichst; doch, wir werden uns ein Zimmer teilen", nickte er. „Erstens; befinden wir uns in einem fremden Land, was bereits Grund genug ist. Zweitens; sorge ich mich nur um dich, was ich nicht will und drittens; traue ich diesem männlichen Geschlecht hier nicht", zählte er fleißig auf. „Also... Wirst du nicht von meiner Seite weichen. Schon gar nicht erst, wenn's dunkel ist."
Aus großen Augen erhob ich die Arme und atmete stark aus.
„Woooow! Beruhig dich mal ganz schnell wieder!"
Die Arme wieder fallen gelassen, konnte ich nicht anders, als den Kopf ungläubig zu schütteln. Die Arme vor der Brust verschränkt, sah ich aus ernsten Augen zu ihm.
War das sein Ernst? Wir sollten uns jetzt wirklich ein Zimmer teilen? Das war doch total überflüssig! Das Hotel war für seine Sicherheit bekannt, zudem ganz sicher kein Junge aus unserer Stufe auf mein Zimmer kommen würde, wenn mein Bruder ein Tear war und wenn, dann waren das Vollpfosten, mit denen sich reden lassen würde.
Ich wollte eigentlich gerne mit Eliza und Jihyo auf ein Zimmer. Aus Solidarität zu Jungkook würde ich auch Yuna mit aufs Zimmer holen, aber das war's dann auch.
Hoseok hingegen schob sich Filme, die niemand verstand.
„Wir sind vier Mädels...", nuschelte ich.
Mein Bruder legte den Kopf schief.
„Aha. Okay. Dann habe ich mal eine Frage für dich. Oder mehrere", verschränkte er ebenfalls die Arme vor der Brust. „Was machst du, wenn nachts wer einbricht? Jemand auf einmal verschwindet? Oder... Was ist, wenn plötzlich ein fettes, kleines, schwarzes Tier unter deine Decke krabbelt? Erzähl schon."
Ich hob eine Augenbraue.
„Ernsthaft jetzt?"
Einbrüche? Entführungen? Was hatte er bloß für Filme geschaut?! Wer hatte ihm so einen Müll eingeredet?
Gut... Ich hatte zwar Angst vor Kleinkäfer und so... Aber das würde ich schon irgendwie hinbekommen!
Ich rollte die Augen, weil Hoseoks Blick mir eigentlich klar sagte, was geschehen würde. Seufzend lockerte ich die Arme, als mich zwei Stimmen dazu brachten, zurück zu schauen.
„Ist mir egal, E. Zusammen oder zusammen. Eine andere Wahl bleibt dir gar nicht."
Ich erkennte, wie V und Eliza die selbe Auseinandersetzung hatten, wie ich eben mit Hoseok. V klang streng, während Eliza die Augenbrauen wütend verzogen hatte.
„Da will sich auch wer durchsetzen...", kniff ich die Augen zusammen und meinte V damit.
Mein Bruder nickte.
„In der Tat", er zeigte auf V. „Wir beide haben uns abgesprochen. Eliza, er, du und ich gehen definitiv auf ein Zimmer. Wir dachten auch an Yuna. Jungkook, Hyunjin, Jimin und Jihyo gehen auf ein anderes Zimmer. Wir haben somit das einzige Fünferzimmer und sie ein Viererzimmer."
Ich machte die Augen groß.
Das tat er mit mir wirklich an? Er donnerte mich mit ihm und V auf ein Zimmer, damit sie wie Polizisten beobachten konnten, was wir taten und was nicht?
„Aber...", versuchte ich es leise, doch an der Haltung meines Bruders, oder an der von V, wusste ich bereits, dass ihre Entscheidung gefallen war.
Seufzend warf ich den Kopf in den Nacken. Anders als Eliza, die es noch immer versuchte, gab ich bereits auf. Ich wusste doch sowieso, dass wir keine Chance gegen sie hatten, zumal sie irgendwie ja auch recht besaßen... Man wusste nie, was einem passieren konnte...
Ich kam also mit V, Eliza, meinem Bruder und Yuna auf ein Zimmer. Ich wettete, dass Yuna auf unserem Zimmer Jungkook zu verdanken war. Dieser war mit Hyunjin und Jimin auf einem Zimmer; seinen besten Freunden. Namjoon bat die Jungs sicherlich auch Jihyo aufzunehmen, die daher dabei war. Sie wäre es sicherlich so auch, weil wir alle irgendwie Freunde waren.
Ich nickte... Okay. So schlimm klang das nicht. Wer wusste es schon? Vielleicht würde es witzig werden...
Ich sollte immer optimistisch bleiben...
„Ich sehe, Schwesterherz. Du denkst nach...?", ertönte Hoseoks Stimme wieder, der genau wusste, dass ich nachgab.
Ich reckte das Kinn.
„Fein", gab ich mich geschlagen. „Aber! Ich schlafe neben einem Fenster."
Hoseok musste schmunzeln.
„Alles was du willst, Schwesterherz."
———
Moin moinnnnnnnnn. NA?
Wir hatten hier ein ziemlich lahmes Kapitel, I KNOW. Aber ich hoffe dennoch, dass ihr Penelope und Jimin genießen konntet! Oder den Moment, an dem sie über die Zimmereinteilung sprachen...
Ab dem nächsten Kapitel wird's spannender! Versprochen!
Stay tuned guys & sagt gerne an, was ihr so erwartet. Wird die Stufenreise eher lustig oder abenteuerreich?
In love, N 💜
Ps. I swear ich habe kein Plan von Flügen. Wenn da irgendwas falsch ist, I AM SORRY. 😳
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