11. Dates.
(Bild von Hoseok Davis und Suga Min Yoongi)
...
Heute war es soweit... Das Turnier stand an! Das Cheerleader-Turnier, welches in der Innenstadt, in einer großen Halle, stattfand. Wir mussten über die Größe staunen und darüber, wie es hier aufgebaut war. Es existierte eine richtige Bühne für die Teilnehmenden und eine Tribüne für die Zuschauer, wobei überall die Flaggen der antretenden Schule hingen. Bei der Dekoration wurde auf die jeweiligen Schulfarben geachtet.
Ich musste schmunzeln.
Die Juroren saßen bereits, während wir umgezogen hinter der Bühne standen. Die Baseballspieler unserer Schule waren natürlich auch dabei, denn sie stellten unsere mentale Unterstützung dar. In solchen Fällen freute ich mich tierisch über unseren Zusammenhalt. Daran hatte es aber auch nie gemangelt.
Nun...
Es mangelte jedoch jedes Mal an der Anwesenheit meines Bruders, Hoseok. Heute... Heute aber nicht. Heute war er anwesend. Als ich ihn fragte, weshalb er zuschauen wollte, sagte er, dass Eliza ihn darum bat. Sie sei ja ach so aufgeregt...
Die Ironie bitte raushörend...
Wie sagte ich es am besten?
Seine Aussage überraschte mich. Hoseok war nämlich nie dabei. Noch nie hatte er sich eines meiner Turniere angesehen. Sobald Eliza ihn drum bat zu kommen, kam er. Die Tatsache, dass er wirklich nur für sie kam, ließ mich angewidert das Gesicht verziehen. Bedeutete das etwa, er mochte sie wirklich? Also... So richtig?
Ja, Dummerchen. Wieso hängen sie denn sonst soviel rum?
Oh, man... Der Gedanke gefiel mir gar nicht...
„Alles in Ordnung?", war es eine männliche Stimme, die mich aus meinem Gedanken riss.
Park Jimin.
Das war seine Stimme.
Auf der Stelle bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen, als ich mich zu ihm drehte.
„Alles bestens.", seufzte ich erfreut.
Erfreut darüber, dass er auf mich aufmerksam wurde.
Er erwiderte mein Lächeln und nickte. Daraufhin sah er mich liebevoll an. Da war der unbeschwerte Blick in seinen Augen, der so selten vorkam. Natürlich freute ich mich darüber den zu Gesicht zu bekommen, nur... Was war der Anlass?
„Ist was?", legte ich den Kopf schief.
Da kratzte sich Jimin am Hinterkopf.
„Hast du schon gehört, dass meine Modenschau so gut angekommen ist, dass meine Familie das feiern mag? V und ich wären die Gastgeber..."
Ich zog die Augenbrauen zusammen und dachte an gestern Abend. Ich dachte daran, dass mein Bruder etwas beim Essen darüber erzählte.
Die Information bekam er von Eliza...
„Ja, klar.", bestätigte ich und Jimin nickte.
„Dann weißt du ja... Dass ich ein Date brauche- Ich meine... Es ist immer dasselbe...", lachte er verlegen.
Mir blieb die Spucke im Hals stecken.
Las ich etwa richtig zwischen den Zeilen? Wollte mich Park Jimin gerade um ein Date bitten?
Mir war zwar schon warm genug, aufgrund der ganzen Aufregung, doch durch Jimin... Wurde es nur noch heißer. Ich schwitzte!
„Jedenfalls...", atmete er ein und aus. „Magst du für den Abend mein Date sein?"
Mein Herz machte einen Hüpfer.
Oh. Mein. Gott...
Er hatte mich gefragt. Jimin fragte mich nach einem Date!
Ach du Scheiße. Mein Herz klopfte wie wild und am liebsten hätte ich laut los geschrien vor Freude.
Er hatte mich tatsächlich gefragt!
Aber halt...
Moment mal...
Wieso fragte er mich nach einem Date? Warum... Auf einmal? Musste er das von seinen Eltern? Wollte er das?
Ich fand sein Verhalten plötzlich merkwürdig.
Jimin kam erstens noch nie, seit er vom Internat zurück war, von selbst auf mich zu. Eigentlich musste ich immer für ein Gespräch oder sogar für ein Zusammentreffen sorgen.
Wie kam es, dass er nun nach einem Date fragte? Das war so ungewohnt...
„Dass du so lange nachdenkst... Ist ein gutes Zeichen?"
Seine Stimme holte mich wieder in das Hier und Jetzt zurück. Ich hasste es, wenn ich derartig lang zum Antworten brauchte. Diese verfluchte Tagträumerei. Das sollte allmählich aufhören.
Oh, nein... Meine Wangen waren sicherlich total rot.
„Nein", sagte ich und schüttelte dann den Kopf. „Ich meine ja", ich zog meine Augenbrauen zusammen.
Roter Faden, wo warst du noch gleich?
„Was ich meine ist, ja. Ich bin gerne dein Date."
„Cool", er grinste. „Ich bin dann gegen sechs bei dir."
Bis morgen um sechs... Sowas erträumte ich mir die ganze Zeit über. Wie lange wollte ich, dass Jimin mich nach einem Date fragte? Das klang gerade so surreal.
Doch... Es war die Wirklichkeit.
„Perfekt.", lächelte ich, worauf er mich sachte anstupste.
Das war viel zu viel. Jimin überforderte mich auf eine positiven Art und Weise. Mit seinen Worten... Der Bitte... Seinen Berührungen...
Verdammt. Ich würde für den Jungen auf die Knie fallen.
„Wir haben so lange nichts unternommen. Das wird super, ich sag's dir. Du wirst an meiner Seite nicht eine Sekunde bereuen", wackelte er mit den Augenbrauen. „Wir werden unbesorgt sein. Wie damals..."
Wie damals... Nur mit dem Unterschied, dass wir uns nun dateten.
Innerlich klatschte ich mir erfreut in die Hände.
Ich hatte ihn so sehr vermisst und... Jimin hatte mich wohl auch vermisst... Es wurde Zeit einiges mal wieder aufzuholen. Endlich sah er das auch mal!
„Wie damals...", nickte ich bestätigend, was ihn lächeln ließ.
Er machte kehrt und ging. Daraufhin biss ich mir auf die Unterlippe.
Park Jimin führte mich aus. Auf die Feier zu seiner Modenschau. Jeder wird wissen, dass ich seine Begleitung war. Das... Konnte doch nur ein Traum sein! Oder?
Da mich seine Einladung so glücklich machte, vergaß ich beinahe meine Aufregung. Das Turnier ging gleich los. Ich konnte erkennen, wie sich einige Schulgruppen bereits aufstellten, was unsere Schule ihnen gleich tun musste. Somit setzten wir uns in Bewegung.
Tjah. Ich Tollpatsch musste dabei aber gegen eine hart Brust laufen.
„Upps, Schuldigung.", murmelte ich, als ich hochsah.
Oh, nein. Oh, nein, nein, nein, nein, nein!
Suga...
Was machte er denn hier?!
Ach, ja... Die Baseballmannschaft.
Verflucht! Ich hasste mein Schicksal...
„Tollpatsch!", lachte er.
Viel zu voreilig hatte ich den Kopf gesenkt, was auf ihn sicherlich merkwürdig wirkte.
Aber! Eliza war hier. Würde sie mich in Suga's Nähe sehen, waren meine Fotos schneller online, als ich Park Jimin sagen konnte. Von daher war mein schräges Verhalten notwendig.
Nur... Wer war ich zu glauben, dass Suga sich davon beirren lassen würde?
„Viel Glück euch.", lächelte er, weshalb ich für einen kurzen Augenblick wieder zu ihm aufsah.
Ich nickte bloß, als ich erneut dem Blick abwandte.
Oh, Mist, dachte ich. Das war schon wieder so gemein.
Aber was hätte ich denn tun können? Konnte er seine Freundin nicht an die Leine legen?! Die Angst vor ihr war nämlich stärker als das Bedürfnis nett zu ihm zu sein.
„Lope?", war seine Stimme nochmal zu hören.
Mein Herz blieb fast stehen.
Ich konnte nämlich genau raushören, wie verletzt er war, weil ich ihn ignorierte.
Er musste mir glauben... Mir tats mindestens genauso weh, wie es ihm schmerzte...
„Ist... Alles okay zwischen uns?", fuhr er fort, was mich hart schlucken ließ.
Ich räusperte mich, sah ihn dabei aber immer noch nicht an. So leid es mir auch tat...
„Mhm.", nickte ich und wollte am liebsten weglaufen.
Doch... Plötzlich... Spürte ich zwei Hände auf meinen Schultern. Hände, die mich mit großen Augen wieder zu ihm sehen ließen.
Die Alarmglocken in meinem Kopf gingen los. Er berührte mich.
Oh... Das wird seine Freundin gar nicht gut heißen...
„Sicher?", sah er zwischen meinen Augen her.
Mein Herz erlitt einen Stich. Denn... Ich konnte das Leid in Suga's Augen erkennen. Das, welches er in ihnen trug, weil ihm meine kalte Schulter zu viel wurde.
Und... Damit bekam er mich rum. Ich musste einknicken.
„Ja, Suga", seufzte ich lächelnd. „Ich bin nur aufgeregt.", musste ich dennoch lügen.
Ihr wusstet nicht, wie sehr ich hoffte, dass Eliza nichts von dem hier sah. Nur konnte ich Suga einfach nicht mehr abweisen.
„Brauchst du nicht", nahm er seine Hände wieder von mir, worauf er sich diese in seine Hosentasche stopfte. „Ihr seid die Besten."
Ich nickte erleichtert. Darüber, dass er mir nicht mehr so nahe war und darüber, dass es nun endlich zwischen uns geklärt wurde...
„Danke...", sprach ich, worauf ich mich anschließend von ihm drehte.
Er dachte sich sicher, dass ich verrückt war, denn ich lief. Ja, ich lief regelrecht vor ihm weg. Direkt zu den Mädels rüber, die bereits anstanden. Sie schienen alle beschäftigt, weshalb ich davon ausging, dass Suga und mich niemand beachtete.
Ich konnte erleichtert aufatmen.
Ohne nochmals zu ihm zu sehen, blickte ich an die Mädchen vorbei, um schließlich Jihyo zu erblicken. Sie stand da mit Namjoon und unterhielt sich prächtig mit ihm. Ich konnte ihr schüchternes Lächeln erkennen, weil er ganz sicher ihr Outfit lobte. Das ließ mich grinsen.
Sobald sie sich schließlich von ihm entfernte, um sich hinter mich zu stellen, verschränkte ich die Arme vor der Brust. Grinsend, an der Stelle nochmal betont!
„Ist was, P?", fragte sie unschuldig und ich zuckte die Achseln.
„Gefiel Namjoon unsere neue Cheer-Kleidung etwa?", drehte ich mich zu ihr zurück.
Auf der Stelle wurde sie rot. Ohne mir dann eine Antwort zu geben, drehte sie den Kopf von mir. Ich musste leise kichern.
Ich gabs zu.
Durch Jihyo und Namjoon, da musste ich nicht mehr unbedingt an Suga oder Eliza denken.
Vorerst zumindest nicht...
...
Hoseok nahm mich in den Arm. Ich erwiderte seine tröstende Umarmung und schloss dabei die Augen.
Wir hatten verloren... Mein Cheerleader-Team holte sich den letzten Platz.
Wie erniedrigend... Letztens erst, da verlor unsere Baseballmannschaft gegen die Elite School und nun verloren wir Mädchen gegen jede Schule, die es in unserem Viertel gab.
Peinlich. Peinlich und bitter...
Aber wir würden darüber hinweg kommen. Da war ich mir sicher.
„Schwesterherz. Beim nächsten Turnier werdet ihr euch mit Sicherheit den Sieg holen.", sprach Hoseok zu mir, was mich die Augen öffnen ließ.
Ich nickte und entfernte mich von ihm. Er strich mir nochmal über die Wange, bevor er an mir vorbei ging. Mein Blick hing ihm nach. Denn... Ich ahnte es bereits. Er wollte auf Eliza zugehen, um sie in den Arm zu nehmen. Wie es der Zufall wollte, stand sie natürlich neben mir.
Angewidert von den beiden gewichen, beobachtete ich, wie er sie fest in die Arme zog, dabei... Genoss Eliza seine Nähe so richtig.
Nun... Jetzt gingen meine Gedanken um die zwei wieder los, wie immer. Ich malte mir heimlich aus, wie ich die beiden voneinander riss oder wie sich die neuen Freunde in Zukunft eventuell hassen könnten. Besser gesagt... Ich wünschte es mir.
Als hätte man meine Wünsche erhört, blickte ich an Hoseok und Eliza vorbei, um einen sichtlich angepissten Suga zu entdecken.
Okay...
Vielleicht sollte ich in Zukunft ein wenig vorsichtiger werden, was meine Wunschauswahl anging...
„Hoseok...", fasste ich nach seinem Hemd, während meine Augen noch auf Suga lagen.
Mein Bruder ließ in dem Moment von Eliza ab, um sich verwundert zu mir zu drehen. Nur konnte ich ihm keine Erklärung schenken. Da kam Suga bereits stampfend und riss Hoseok unsanft von seiner Freundin. Ich wich erschrocken zurück.
„Verpiss dich, Davis.", spuckte er ihm vor die Füße.
Abrupt durchschossen mich Erinnerungen an damals. An die Zeit, in der sich Suga und Hoseok ständig an die Gurgel gingen.
Ein unangenehmes Gefühl überkam mich.
Ich wollte nicht, dass sich die Vergangenheit wiederholte und sich die beiden stritten...
„Kann ich dir behilflich sein?", fragte mein Bruder, als hätte Suga ihn gerade nicht von Eliza gezerrt.
Natürlich musste mein Bruder etwas sagen. Er konnte auch einfach nie den Mund halten. Wieso ließ er Suga nicht einfach reden? Wieso...
„Fragt der, ob...", lachte Suga auf, worauf er ein ernstes Gesicht auflegte.
Er ging einen Schritt auf meinen Bruder zu.
„Verdammt. Lass die Finger von meiner Freundin."
Hoseok rührte sich nicht von der Stelle, obwohl Suga sich ihm näherte. Seine Hände waren auf dem Rücken verschränkt, während er seinen jahrelangen Feind regungslos ins Gesicht sah.
Mein Bruder wirkte zwar wie ein Feigling und konnte vornehmend sprechen, aber man durfte ihn bloß nicht unterschätzen. Er konnte nämlich ganz gut ausholen, wenn er wollte... Vor allem, wenn er dabei Suga treffen konnte.
Ich sah zwischen den beiden her und wartete darauf, dass irgendwer irgendwas sagte.
„Lässt du das mal bitte.", war es jedoch Eliza, die sich einmischte, sodass die Jungs nichts mehr sagen konnten.
Sie fasste ihren Freund am Arm und zog ihn an sich ran. Suga ließ nur leider nicht mit sich machen. Er riss sich aus ihrem Griff. Sein Blick lag dabei bloß auf Hoseok. Eliza war für ihn gerade nicht anwesend, derartig gut ignorierte er sie.
„Davis. Kapiert?", wiederholte er sich zischend.
Hoseok reckte provokant seinen Kinn.
Innerlich schlug ich mich gegen die Stirn.
Wieso ritt er auf einem so hohen Ross? Das war Suga vor ihm, hallo?! Musste ich auch noch ernsthaft erwähnen, dass er zu den Tears gehörte? Sein Tattoo war ja wohl kaum zu übersehen.
Mein Bruder sollte es mit den Provokationen also wirklich sein lassen!
Sein Schweigen machte das ganze übrigens nicht besser!
„Ey, wenn du jetzt nicht antwortest, garantiere ich für nichts.", drohte Suga und ballte seine Hände.
Hoseok leckte sich über die Lippen.
„Ich gebe auf deine Garantie gar nichts, guter, alter Freund.", sagte mein Bruder in seiner ruhigen Stimme.
Daraufhin drehte er sich von Suga weg. Ohne Angst. Ohne Zweifel. Ganz im Gegenteil. Er drehte ihm total selbstbewusst den Rücken zu, als könnte sein Gegenüber ihn nicht jeden Augenblick angreifen.
Ein Glück, dass ich Suga gut genug kannte. Er hasste meinen Bruder und für seine Geduld war er wirklich nicht bekannt. Also sah ich kommen, dass er auf Hoseok losgehen wollte, um auszuholen.
Somit entschied ich mich für das einzig Richtige. Ich stellte mich ihm in den Weg.
Das, nur... Um wenige Sekunden später zu erkennen, dass das gar nicht notwendig war. Da war nämlich Eliza. Sie stellte sich plötzlich ihrem Freund in den Weg.
Nun stand sie vor ihm. Sie stand vor Suga. Einem wütenden Suga...
„Reiß dich zusammen!", schubste sie ihn, dabei wirkte sie deutlich angepisst. „Man. Hör auf ständig was beweisen zu müssen. Das geht mir auf die Nerven!"
Ihre Stimme war laut. Man könnte meinen, sie schrie. Nur hörte sie keiner, da es zu laut war. Außer mir. Ich hörte sie, weil ich dicht neben ihr stand.
Ich presste die Lippen aufeinander, als ich mir Eliza ansah, denn... Ich verstand ihr Problem bzw. Ihre Wut und konnte es sehr gut nachvollziehen.
Die Wahrheit... Einer von Suga's Ticks war genau der. Er musste sich ständig beweisen und andauernd musste er sein Revier markieren.
Leider konnte die Eigenschaft an ihm nicht geändert werden. So war er einfach. Das war Suga.
„Eliza", atmete Suga schwer aus. „Du machst mich gerade richtig wütend. Stellst du dich ernsthaft vor mich, um... Den da zu schützen?"
Den da? Wow. Wow, Suga. Einfach. Nur. Wow.
„Suga. Geh.", ignorierte Eliza seine Aussage jedoch standhaft.
Verdattert geblinzelt, beobachtete ich die beiden. Stumm...
Eines musste ich Eliza ja lassen. Sie war mutiger als ich. Niemals hätte ich Suga damals sagen können, er solle gehen. Schon gar nicht, wenn er wütend war. Er wäre sowas von ausgetickt!
Mir war bewusst, dass er nicht mehr der war, den ich einst mal so gut kannte. Aber... Getraut hätte ich mich auch heute nicht.
„Was?", zog er die Augenbrauen hinauf.
Eliza stampfte mit einem Fuß zu Boden, als sie ihren Arm Richtung Ausgang ausstreckte.
„Verzieh dich, sagte ich. Raus! Und denk über dein verdammtes Verhalten nach!"
Suga atmete schwer durch die Nase. Seine Lippen waren gespitzt vor Wut. Ich glaubte, hätte ihn jetzt irgendwer angefasst, wäre er explodiert.
Seine Augen fixierten ihre. Beide duellierten sich gerade im Schweigen.
Dann, wie aus dem Nichts, war er an uns vorbei gegangen. Beim Vorbeigehen, rempelte er Eliza's Schulter an. Absichtlich natürlich...
Aber dann? Dann war Suga verschwunden. Er ging, ohne sich ein weiteres Mal zurückzudrehen.
Überrascht über die Tatsache, sah ich, wie sich Hoseok grinsend wieder zum Publikum setzte und Eliza tief durchatmete, bevor sie einem Mädchen aus unserer Gruppe tröstend über dem Rücken strich.
So, als wäre eben nichts geschehen...
...
„Hoseok berichtete, dass ihr den Sieg bedauerlicherweise nicht erzielen konntet?", kam es von meiner Mutter.
Wir saßen am Esstisch. Wir aßen nämlich zu Mittag. Es gab Fisch und dazu einen Kartoffelsalat. Zum Nachtisch gäbe es heute eine bunte Nussmischung, auf die ich mich besonders freute.
Meine Mutter sprach unsere gestrige Niederlage an, über die ich längst hinweg war. Mein Team hatte sich viel zu oft den Sieg geholt, um wegen einer Niederlage zu weinen.
Über was ich jedoch noch nicht hinweg war... Suga, Eliza und Hoseok. Die Sache war es, die mir noch im Kopf umher schwirrte.
„Macht nichts. Nächstes Mal holen wir uns den Sieg.", nickte ich versichernd.
Meine Mutter hielt nicht viel von dem, was ich sagte, denn, ich zitierte, so denkt nur eine Amateurin. Aber, mir war egal, was sie sagte oder dachte. Ich wusste, wie die Turniere liefen. Ich wusste auch, dass man verlieren durfte. Das bedeutete nicht gleich, dass man als Verlierer abgestempelt wurde. Ganz im Gegenteil. Jede Niederlage prägte ein Team und machte es gleich viel stärker.
Nur konnte das einfach nicht jeder verstehen...
„Darauf mag ich nicht weiter eingehen, Kind", tupfte sie sich ihre Lippen mit einer Serviette.
Genau, weil Nüsse den Mund schmierten. Ach, Mutter...
„Ihr hörtet von der Erfolgsquote der Park Familie?", fuhr sie fort.
Hoseok tupfte sich ebenfalls seine Lippen, bevor er sprach.
Schleimer...
„In der Tat, Mutter. Da ich mir deine Frage bereits erahne, sage ich dir gerne, dass ich heute mit der Tochter der Taehyung's hingehen werde."
Meine Mutter nickte stolz, während mein Kopf in die Richtung meines Bruders schoss. Mein Vater erschrak, weil ich derartig reagierte.
Doch Hoseok? Der ignorierte mich gekonnt. Klar tat er das! Er wusste, was ich dazu zu sagen hatte.
„Hast du uns was mitzuteilen, Penelope?", fragte mein Vater, der sich eigentlich immer gern aus unseren Gesprächen zurückhielt.
„Ja!", war ich lauter geworden.
Mein Bruder tickte nicht mehr ganz richtig, wenn er mit Eliza hin wollte.
Toll. Jetzt stieg mein Blutdruck wieder an!
„Schon wieder mit Eliza, wirklich jetzt?", sah ich eher Hoseok an, der den Blick nicht von seinem Teller nahm.
„Aber sicher. Die Menschen da draußen haben mich öfter mit ihr gesehen. Ich glaube, es täte unseren Familien gut, wenn ich erneut mit ihr ausgehe."
„Richtig, mein Sohn.", nickte meine Mutter wieder
stolz, während mein Augenlid begann zu zucken.
„Hoseok. Du hast dich gestern mit Suga angelegt!"
Mir war egal, ob unsere Eltern am Tisch saßen. Sie sollten wissen, was das Ausgehen mit Eliza für Probleme brachte.
Mein Bruder sollte verdammt nochmal aufwachen. Nur weil er ein Davis war, hieß es nicht, er konnte sich alles erlauben. Mein Vater war ein verflucht, schlechtes Vorbild!
„Mit Suga?", erschrak meine Mutter.
Hoseok hatte abgewunken.
„Mutter, dir ist durchaus bewusst, wie theatralisch Penelope doch sein kann", er legte seine Hände auf dem Tisch ab, die er schließlich ineinander verschränkte.
Ich atmete empört ein. Theatralisch? Ernsthaft?
„Wir hatten uns nur kurz gesprochen, dabei ging es um Eliza, richtig. Aber daraus braucht keiner einen Krawall zu veranstalten."
Meine Mutter hob warnend ihren Zeigefinger.
„Wehe, da ist etwas wahren dran, Hoseok. Sei dir hiermit gewarnt. Ich möchte keine Auseinandersetzungen mit den Min Yoongi's. Nie. Wieder."
Aber da wird es definitiv eine geben. Wieso hörte mir denn keiner zu?!
Ich wollte gerade den Mund aufreißen, um zu sprechen, nur kam mir mein Bruder zuvor.
„Versprochen, Mutter. Mache dir doch bitte keinen Kopf."
„Aber-", wollte ich die Geschichte richtig erzählen, doch mein Vater warnte mich mit einem strengen Blick.
„Ende der Diskussion."
Meine Mutter setzte daran fort.
„Hoseok wird mit Eliza erscheinen", legte sie fest, was mal wieder dumm und naiv war. „Und was ist mir dir, Penelope?"
Mein Augenlid hörte nicht auf zu zucken, aber wusstet ihr was? Das war mir jetzt alles auch egal. Sollte Hoseok machen, was er für richtig hielt, genauso Eliza. Ging mich doch einen feuchten Dreck was an! Sie wären am Ende diejenigen, die ihre Probleme ausbaden müssten. Nicht. Ich.
„Ich wurde gefragt, Mommy.", lehnte ich mich zurück.
Extra, weil sie es nicht mochte, wenn ich mich zurücklehnte. Nur leider wusste sie, dass ich sie provozieren wollte. Aus dem Grunde ignorierte sie es.
„Tatsächlich?", hob sie beide Augenbrauen, als wäre das so verdammt unwahrscheinlich gewesen.
Man, machte sie mich gerade wütend.
Ich behielt aber die Beherrschung. Auf irgendwelche Konsequenzen konnte ich nun wirklich verzichten.
„Jap.", gab ich von mir und meine Mutter gestikulierte.
„Wer ist es denn, Liebes?"
Plötzlich war ich ihr Liebes. Aha, Mutter. Aha.
„Der Gastgeber.", sagte ich stolz.
Sie hatte die Augenbrauen überrascht hinaufgezogen.
Wie mich das ankotzte...
„Welcher von den beiden?", fragte sie, was mich auf der Stelle die Stirn runzeln ließ.
Was hatte sie mit der Frage gemeint? Welcher von den beiden...
Ach! Ich erinnerte mich an Jimin, der sagte, dass er und V die Gastgeber sein würden. Deshalb ihre Frage...
„Jimin hat mich gefragt. Ich habe zugesagt."
Das sagte ich so stolz, ja.
Nur... Die Frau, die mich zur Welt brachte, verzog das Gesicht. Sie hatte ihr Gesicht verzogen, so, als wäre sie mit meiner Aussage gar nicht zufrieden gewesen.
Meine Fresse. Warum denn jetzt schon wieder?
„Wieso nicht der Sohn der Taehyung's?", legte sie den Kopf schief.
Was? Sprach sie etwa von V? Warum, um Himmelswillen, sollte ich mit V ausgehen?
„Warum er?", fragte ich fast schon erschrocken.
Doch meine Mutter schüttelte den kopf, weil ihr meine Frage offensichtlich zu dumm war.
Zum Teufel. Wieso war die Frage jetzt dumm?
„Kind", fing meine Mutter an. „Tue es doch einmal in deinem Leben, wie es Hoseok tut. Gehe nicht ständig mit verschiedenen Männern aus. Das schadet nur deinem Ruf. Es schadet unserem Ruf", sie schüttelte erneut den Kopf. „Erst Jin, dann V, dann Jimin? Das geht so nicht."
Ich glaubte nicht, was ich da hörte. Sie tat so, als hätte ich mir die Dates selber ausgesucht. Sie wurden mir doch zugeteilt! Hätte ich mir die Männer selbst auswählen dürfen, hätte ich mich für immer für Park Jimin entschieden.
Ich könnt echt einen Besen fressen, weil ich so wütend wurde!
„Ihr wolltet das doch so!", traute ich mich zu sagen.
„Genau. Und jetzt will ich, dass V deine Begleitung ist.", erlaubte sie sich die Frechheit das zu sagen.
Ich biss meinen Kiefer aufeinander, um runter zu kommen.
Nur brachte das nicht sehr viel.
Sie hatte Glück, dass ich mir früh beibrachte, die Kontrolle beizubehalten, weil ich keine Lust auf Bestrafungen hatte.
„Mutter. Ich will mit Jimin gehen und habe keine Lust, ihm abzusagen. Das wird peinlich. Verdammt.", fluchte ich.
Mein Vater schlug auf den Tisch.
„Keine Flüche! Du gehst mit dem Jungen der Taehyung's. Ende der Diskussion. Raus. Ihr beide!"
Hoseok gehorchte und hatte sich brav erhoben, nachdem er sich für das Essen bedankte. Ich dagegen sprang einfach auf, ohne etwas zu sagen. Zuerst war ich es, die aus dem Esszimmerbereich stürmte. Mein Bruder folgte mir. Gelassen natürlich.
Ich war so wütend. Und traurig... Einmal in meinem Leben... Nur einmal, da hatte ich wirklich das, was ich wollte. Ich hatte ein Date mit Jimin! Mit dem Jungen meiner Träume... Doch, meine Eltern? Meine Eltern zerstörten mir mein Date. Sie zerstörten mir den Traum mit Jimin...
Jetzt musste ich das Date verflucht nochmal absagen.
Er würde mich nie wieder fragen... Jimin wird nie wieder mit mir ausgehen wollen... Niemals wieder.
Ich ballte die Hände zu Fäusten, als ich Hoseok aus dem Esszimmer kommen sah. Nun... Da ich meine Wut irgendwie rauslassen musste, bot sich seine Anwesenheit ganz gut... So unfair das auch war.
„Du, ja? Wieso machst du ständig alles kaputt?!"
Kurz war er über meine laute Stimme verwundert, doch dann begriff er.
Hoseok wusste am besten, wie ich war, wenn ich wütend wurde. Ich sagte ständig Dinge, die nicht so gemeint waren. Außerdem beschuldigte ich ständig die Menschen um mich herum, obwohl sie gar nichts getan hatten.
Im Nachhinein tat mir das selbstverständlich immer leid... Und, ja. Ich entschuldigte mich auch stets für mein Verhalten!
Nur konnte ich jetzt nicht klar denken...
„Es tut mir wirklich leid für dich, Schwesterherz. Ich weiß, wie gern du Jimin leiden kannst."
Ach. Wusste er das?
„Als würde es dir leid tun.", winkte ich ab, denn es war hoffnungslos.
Er ahnte, dass ich Jimin mochte und dennoch dachte er nur an sich selbst. Hauptsache er durfte ausgehen mit wen er wollte.
„Magst du mir Gesellschaft leisten, Penelope?", fragte er mich in seiner ruhigen Stimme und zeigte Richtung Wintergarten.
Auf der Stelle verengte ich die Augen.
Mir war klar, dass er versuchte mich zu beruhigen. Nur war ich gerade nicht zu beruhigen. Ich wollte auch nicht in den Wintergarten.
„Ich muss bei Jimin absagen, schon vergessen?", zickte ich und er nickte vorsichtig.
„Wie gesagt. Es tut mir leid."
Ich verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Wieso schon wieder mit Eliza, hm? Bist du so scharf auf den Stress?", wechselte ich das Thema, denn das war es eigentlich, was mich noch viel mehr stresste.
Es war nicht nur die Tatsache, dass meine Eltern bloß auf V kamen, weil Hoseok mit Eliza ausging. Es ging hier darum, dass er ständig mit Eliza ausgehen wollte, obwohl es mit Suga bereits eine Auseinandersetzung gab.
Hoseok richtete seine Brille, bevor er mir antwortete.
„Schwesterherz. Ich wertschätze deine Sorge, aber siehe doch", gestikulierte er. „Das ist bloß eine Modenschau. Als würden die Menschen, die hingehen, nicht wissen, dass Eliza und ich nicht als Paar auftraten. Sie ist die Freundin eines Min Yoongi's. Das wissen die Anwesenden unseres Viertels."
Ich zog meine Lippen zu einer Gerade.
Wo er recht hatte, hatte er recht. Einkriegen konnte ich mich aber trotzdem nicht. Hoseok verstand das Dilemma nämlich nicht. Hier ging es nicht um die Modenschau oder den Menschen...
„Hier geht es nicht um den Schein, Brüderchen. Hier geht es um einen pissigen Suga, der dir verdammt nochmal dein hübsches Gesicht zerfetzen will, wenn du dich weiterhin mit seiner Freundin blicken lässt. Er denkt, du stehst auf sie, verstehst du das? Und irgendwie denke ich das auch.", gab ich endlich zu.
Hoseok atmete geduldig aus, als er die Arme ineinander verschränkte.
„Lass das doch bitte Teil meiner Angelegenheiten sein, okay, Schwesterherz?"
Ich kniff die Augen zusammen.
Er ignorierte meine Aussage also, ja? Das machte er? Gut. Dann wusste ich, was zutun war.
„Fein", hob ich abwehrend die Arme. „Dann komm aber bloß nicht an, wenn es schief läuft."
Er nickte sanft, so, als würden wir gerade keine Diskussion führen.
Als wäre alles in Ordnung.
Alles total friedlich!
„Schwesterherz. Diesen Deal gehe ich gerne mit dir ein."
Das sagte mein Bruder so leicht. Dabei war er unwissend. Er konnte es nicht ahnen. Er konnte nicht sehen, dass hinter dem hübschen Gesicht von Eliza eine hinterhältige Schlange versteckt war, dessen Schachzüge nicht vorherzusehen waren und auch sah er nicht, dass hinter dem unscheinbaren Gesicht von Suga ein Biest steckte, welches man lieber nicht erwecken sollte.
Aber...
Das war nun einzig und alleine sein Problem.
Das redete ich mir zumindest fürs erste ein...
...
„Schönen Nachmittag wünsche ich, Mrs Park.", begrüßte ich Jimin's Mutter, die mich mit einem breiten Lächeln empfing.
„Tag, meine Schöne. Komm doch bitte rein."
So... Nachdem ich einmal um den ganzen Block ging, um mich zu beruhigen, beschloss ich auch mal bei den Park's vorbei zu schauen. Schließlich musste ich Jimin für morgen absagen...
Mittlerweile war ich ruhiger geworden und stand auch schon vor seiner Mutter, die mich freundlich hinein bat. Nachdem wir etwas miteinander sprachen, schickte sie mich hinauf zu ihrem Sohn.
Nun klopfte ich leise an Jimin's Zimmertür, die genauso aussah, wie vor drei Jahren...
„Bitte.", hörte ich Jimin rufen, was meinen Einlass bedeutete.
Vorsichtig öffnete ich die Tür. Das Erste, was meine Augen dann empfingen, war ein Jimin, der mit seinem Handy in der Hand auf seinem Bett lag.
Gut, ganz gelegen hatte er nicht...
Er lag auf der Seite und stützte sich mit seinem Ellenbogen ab. Er hatte ein Bein angewinkelt, während er das andere Bein ausgestreckt hatte. Er trug einen grünen Pullover, dessen Kapuze er über den Kopf zog. Seine Jogginghose, die die selbe Farbe seines Pullovers trug, war verrutscht, sodass ich sein linke Wade sehen konnte. Das ließ mich schmunzeln.
Als er hochsah und realisierte, dass ich da stand, setzte er sich auf der Stelle auf. Er zog sich die Kapuze vom Kopf, worauf er sein Handy beiseite legte.
„Lope?", er erhob sich. „Hey... Setz dich doch.", bot er mir eines seiner vielen Sitzkissen an.
Er kam auf mich zu, um die Tür hinter mich schließen zu können.
Ich betrat währenddessen sein Zimmer und nahm auf dem Sitzkissen platz, auf diesem ich auch früher gerne gesessen hatte. Das Sitzkissen war blau... Seine Lieblingsfarbe. Die restlichen hielt er in schwarz.
Ich schaute mich um.
Sein Zimmer war genauso geräumig, wie sonst auch immer. Nichts hatte sich verändert. Seine Zimmerwand leuchtete hellblau. Sein großes, weißes Bett stand noch immer inmitten des Raumes, wohinter ganz viele Fotos hingen. Von ihm und von seinen Spielen. Da hingen Klassenfotos, einige seiner Freunde, sowie Familienmitglieder. Die ganze Wand war mit Fotos übersehen. Auf der linken Seite ruhte sein weißer Kleiderschrank, diese die ganze Wand einnahm. Die Sitzkissen waren auf der linken Seite verteilt.
Mehr war hier nicht drinnen.
Bis auf sein eigenes Badezimmer und seinem Zufluchtsort, sein Chillraum. Das Zimmer, welches kein Meter von mir entfernt war und worin sich seine Couch befand. Zu der Couch gab es einen Fernseher, eine Konsole und sogar einen Mini-Kühlschrank. Er hatte eben alles da drinnen, was er bräuchte, wenn er relaxen wollte.
Ob er all die Sachen da noch so stehen hatte, wie in meinen Erinnerungen?
Ich wusste es nicht. Fragen wollte ich auch nicht.
„Überraschend, ich weiß.", musste ich kichern, als ich seinen Blick bemerkte.
Er setzte sich auf sein Bett, sodass er gegenüber von mir saß.
Er gestikulierte, denn er wusste, ich war hier, weil ich was zu erzählen hatte. Natürlich wusste er das. Ansonsten kam ich ja nie...
„Was ist denn passiert?", fragte er, wobei ich in seinen kugeligen Augen die Sorge sehen konnte.
Jimin befürchtete, etwas schlimmes war passiert, doch ich versicherte ihm, dass es nichts dramatisches war.
Hoffte ich zumindest...
Ich musste hart schlucken.
Folgendes würde mir für immer im Herzen weh tun...
„Weißt du", ich fuhr mir über meine Haare. „Es geht um die Modenschau heute..."
Wenn ich bedachte, dass die Modenschau in einigen Stunden losging und ich mich noch fertig machen musste, verspürte ich den Stress mal wieder.
Aber wieso dachte ich an den verdammten Zeitdruck?! Park Jimin saß vor mir. Der, dem ich für den heutigen Abend bedauerlicherweise absagen musste.
Als hätte er es kommen sehen, warf er seinen Kopf in den Nacken.
„Sag mir jetzt bloß nicht, dass du nicht kommen magst."
Er sah mich wieder an und am liebsten wäre ich für ihn auf die Knie gegangen. Bloß riss ich mich zusammen.
Ich biss mir auf die Lippe, bevor ich sprach.
„Schlimmer..."
Jimin sprach nicht, sondern wartete bis ich weitersprach.
Eine Reaktion zeigte er auch nicht, wobei seine vorherige Aussage Reaktion genug war...
„Ich... Muss... Leider mit jemand anderem hin. Du weißt doch. Meine Eltern.", zuckte ich entschuldigend mit den Schultern.
Endlich war es raus. Endlich.
Ich war zwar enttäuscht darüber, dass Jimin nicht meine Begleitung sein konnte... Aber genauso war es mir unangenehm, ihm abgesagt haben zu müssen.
Schließlich hatte Jimin anderen ganz sicher erzählt, dass ich sein Date sein würde. Das machte all das nur furchtbarer.
Nur leider konnte das Dilemma von keinem von uns beiden geändert werden.
„Mit jemand anderem?", schien Jimin nicht verdaut zu haben, was ich da eben sagte.
Das sagte mir sein überraschter Blick. Selbstverständlich war er überrascht. Ich wäre es auch.
Ich nickte bedrückt.
„Tut mir echt leid. Wirklich. Ich wollte ja mit dir gehen, aber...", schob ich die Unterlippe hervor.
Jimin musste hart schlucken, das sah ich. Aber er überspielte seine Enttäuschung geschickt.
Oder...
Er kam schneller darüber hinweg, als ich mir gewünscht hätte.
Ich wusste es ja auch nicht...
„Und? Wer ist der Glückliche, der es geschafft hat mich als Gastgeber zu kicken?", er lehnte sich vor und ließ seine Hände vor seinen Lippen ruhen.
Ich verzog entschuldigend die Lippen.
„Der andere Gastgeber...?"
Das schlimme an der ganzen Situation? V und Jimin waren verwandt. Sie waren Cousins.
„V?", fragte er mit großen Augen, als er seine Hände runternahm.
„Jap. V", bestätigte ich ihm. „Frag nicht. Unsere Eltern haben da sicher was abgemacht, ohne uns dabei eingeweiht zu haben."
Ich traute mich gar nicht Jimin wieder in die Augen zu sehen.
War er enttäuscht? Kränkte meine Ablehnung sein Ego? War er wütend?
Ich atmete durch, als ich mich doch traute wieder zu ihm zu sehen. Er hatte einen nachdenklichen Blick drauf, bevor er sich aufsetzte. Anschließend zuckte er die Achseln.
„Ist dann halt so, oder? Lässt sich nichts ändern", seufzte er. „Aber... Dann beim nächsten mal."
Ich nickte.
Genau. Dann beim...
Moment mal.
Beim nächsten mal? Sagte er das gerade wirklich?
Mein Herzschlag verschnellerte sich, wobei meine Augen hundert prozentig zu strahlen anfingen.
Beim nächsten mal...
Er wollte mich nochmal auf ein Date einladen, das, obwohl ich das heutige absagte. Das ließ mich natürlich zum glücklichsten Mädchen der Welt werden. Dabei hätte ich nicht erwartet, dass mich heute noch etwas glücklich machen konnte...
„Hoffentlich.", nickte ich und lächelte schüchtern.
Jimin erwiderte es, was mich in Schweiß ausbrechen ließ.
Er wusste einfach, wie er mich in Verlegenheit brachte. Dabei genoss ich es jedes Mal in vollen Zügen...
———
Hihi... HI! Nahaaaa. Wie gefiel euch das Kapitel heute?
Ich vermute, man merkt... Ich baue hier zwei Ships auf:
Team V: V+Penelope= Vnelope
Team Jimin: Jimin+Penelope= Jenelope
Klingen die Namen der Teams gut? 😂
Habt ihr einen anderen Vorschlag?
Habt ihr schon einen mehr lieb als den anderen? Mit wen passt Penelope eher...?
Andere Frage: Hoseok und Suga. Was habt ihr dazu zu sagen? Scheint... Als hätten die beiden den Krieg von damals nie beendet...
Stay Tuned, N xX.
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