Kapitel 8
-Gracon-
Da ich nichts vor hatte und neugierig auf Henrys Freunde war, traf ich mich dennoch mit Anton. Henry hatte letzte Nacht noch alles geklärt. Wie immer war er lange wach gewesen...er hatte mir erzählt, dass sein Bruder richtig krank sei und das es ihm auch eher schlechter ging. Wer der Mann war hatte er natürlich nicht erwähnt.
Ein Typ ungefähr in meiner Statur mir schwarzen raspel kurzen Haaren stand am Treffpunkt. "Anton?" Fragte ich und er nickte. Ich musterte ihn genauer währen er mich abchekte. Schwarze Klamotten, Dogs und ein regenbogenfarbenes Schweißband. Ich hatte nicht gegen Schwule anders als der Rest meiner Cliuqe. Allerdings...stand er auf Henry? Oder waren sie am Schluss noch zusammen? Ich redete mir ein, dass es mich nur stören würde weil ich dank meiner Freunde dann höchstwahrscheinlich nicht mit ihnen befreundet seinen könnte.
"Was gegen Schwule?" Meinte Anton direkt und ich blickte mich nervös um. Er redete nicht gerade leise..."Nein überhaupt nicht" schob ich schnell hinterher. Er zuckte die Achseln. "Was wollen wir machen?" Sagte er. "Äh...sind du und Henry zusammen?" Rutschte es mir heraus. Er lächelte abwesend...o Gott sie waren es..."Nein...aber ich gebe zu ich fände es cool...warum? Stehst du auch auf ihn?" Gab er zu und sah mich dann herausfordernd an. "Nee...ich steh nicht auf Jungs!" Meinte ich und er schien beruhigt. Anders als ich. "Hey Hör zu, er hat es gerade nicht leicht...tut ihm nicht weh klar?" Mahnte ich und blickte auf ihn herrab. Gott sei dank war ich ca. Zwei Zentimeter größer. "Ist das eine Drohung?" Fragte er gereizt. "Allerdings..." antwortete ich. "Denkst du ich weiß nicht das sein Dad gestorben ist? Ich glaube ich kenne ihn etwas besser als du...er ist eher der verschwiegene Typ aber mit der Zeit habe ich einiges mitbekommen...Und du, du kennst ihn seit vorgestern?" Warf Anton mir vor und kam einen Schritt näher. Ich mochte ihn nicht. Dachte er nur weil er Henry länger kannte, dass er ihn besser kannte? Was bildete er sich ein Henrys Probleme auch nur ansatzweise zu kennen..."wobei vielleicht kenne ich ihn gar nicht mehr so gut...wenn er sich mit Typen wir dir abgibt ist er wohl nicht mehr so wie früher..." Fuhr Anton fort und ich ballte empört die Faust. "Meinst du er ist jetzt weniger liebenswert?" Rief ich, doch ich wartete nicht auf seine Antwort ... Stattdessen holte ich aus.
Geschickt wehrte er den Schlag ab und startete einen Gegenangriff. Was war nur mit mir los?
Das war zugegebenermaßen ein kurzes Treffen gewesen...
-Henry-
Ich hatte höllische Kopfschmerzen und war mir nicht sorecht sicher, ob es an der Erkältung oder an den Sorgen wegen der Miete lag. Daniela konnte ich nicht fragen...sie würde sofort das Jugenamt anrufen, weil sie denken würde das sei das Beste für uns. Andere Freunde hatte ich auch keine...den Gedanken an Gracon schob ich beiseite. Ich wollte mir von ihm kein Geld leihen. Wohlmöglich würde er noch denken ich sei nur desswegen an ihm interessiert...
Das war es...Anton hatte immer gesagt ich soll mit Problemen zu ihm kommen...allerdings hatte ich das bisher noch nie in Erwägung gezogen.
Als ich keuchend vor Anstrengung nicht vom Fahrad zu kippen, vor Antons Tür stand und wartete, wurde mir bewusst, daß sich meine Erkältung eher in Nicks Richtung entwickelte. Leider.
Auf mein klingeln hin antwortete niemand. Auch nachdem ich es einige Male wiederholte. Stimmt...er traf sich wahrscheinlich gerade mit Gracon.
Gut dann musste ich wohl betteln...
"Entschuldigen sie, haben sie vielleicht ein paar Münzen?" Versuchte ich es, doch wie schon fast erwartet wanden sich alle ab. Menschen gingen Problemen grundsätzlich gerne aus dem Weg.
Drei Euro. Mehr war nicht drin gewesen. Ein kleiner Junge, der eingepackt in einige Decken in meiner Nähe saß, legte hinter seinem Türvorsprung hervor, als er meine Sorgen bemerkte. "Du musst versuchen mit Musik! Du spielen eines?" Fragte er mit einem starken Ausländischen Akzent. Ich kratzte mir verlegen an der Nase. "Gitarre...aber ich hatte ewig keine Zeit mehr zu spielen" rechtfertigte ich mich schon mal im Vorraus. Seit mein Dad gestorben war hatte ich nur noch einmal gespielt. Auf seiner Beerdigung. Da der Junge aufmunternd nickte holte ich meine Gitarre und stellte mich mitten in den Strom aus Menschen. Für meine Geschwister, sagte ich mir, als das Unwohlsein in mir zum Vorschen kommen wollte. Rasch stellte ich einen Becher von zuhause vor mich und stimmte die Seiten. Es fühlte sich unbeschreiblich gut an, das vertraute Holtz in den Händen zu halten. Die vertrauten Seiten zu zupfen und das vertraute Schubbern an den Fingern zu spüren währen ich die Seiten entlangglitt.
Ich spielte meinen Lieblingssong und war so versunken, dass ich gar nicht merkte, wie viele Münzen in dem Becher landeten. Ich bemerkte auch nicht, dass ich beobachtet wurde.
Beinahe hätte ich mitgesungen...beinahe.
"Hier!" Meinte ich freudestrahlend und hielt dem Jungen zehn von meinen dreißig Euro hin. Entgeistert nahm er es und dankte mir viel mals. "Ich Danke dir!" Wiedersprach ich jedoch nur und machte mich dann eilig auf den Heimweg. Ich würde vielleicht nochmal in der Apotheke vorbei schauen...Hustensaft oder etwas in die Richtung, dann würde es Nick und mir bald besser gehen.
In einer Seitengasse holten mich meine Beobachter ein.
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