I. He

Langsam legte er seine Finger an meine Wange und strich behutsam nach unten. Als er neben meinen Lippen stehen geblieben war, drehte ich mich zu seiner Hand und küsste sie sanft. Sofort musste ich grinsen und schaute zu dem Älteren hoch. Es war, als würde ich in ein schwarzes Loch schauen, welches mich Stück für Stück in sich einsaugte.
Jeder Millimeter seines Gesichtes war so schön, dass ich den kalen Keller um uns herum total vergaß. Es war wie ein Traum, dass er jetzt endlich mir gehörte, nach all den Strapazen.

Seine dunkelbraunen Augen, welche in diesem Licht fast schwarz erschienen, musterten mich und blieben dann schließlich an meinen Lippen kleben, weshalb ich nervös darauf herum kaute.
Verträumt strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht und ließ seine Hand schlussendlich in meinem Nacken verschwinden, wo er mit den Spitzen meiner Haare spielte. Lächelnd legte er seine andere Hand an meine Hüfte, welche sofort zu Kribbeln begann und strich zart auf und ab.

Die Situation war zu schön um wahr zu sein. Ich könnte mir nichts vorstellen, dass ich jetzt mehr wollte, als von meinem Traumtypen sanft an die kühle Wand gedrückt zu werden. Seine Berührungen machten mich fertig und mein kompletter Körper war überzogen von einer Gänsehaut
Ich war wie versteinert und mein Herz wurde nur von den leichten Stromschlägen, die von seiner Fingerkuppen, durch meinen Nacken schossen, in Takt gehalten.

Die Luft um uns war Sauerstoffarm und echt schwer in der Lunge, doch ich nahm trotzdem so tiefe Atemzüge, wie es nur ging, da er mich in eine Wolke des schönsten Geruchs hüllte.

Ungewollt schaute ich immerwieder aus seine perfekt geformten Lippen runter.
Plötzlich spürte ich, wie er meinen Hinterkopf fest hilt und sich quälend langsam auf mich zu bewegte. Mir wurde immer wärmer, desto näher er kam und schließlich könnte ich seinen warmen Atem an meinen Lippen spüren.
Da mir der Mut fehlte, schloss ich die Augen und beugte mich dann das letzte bisschen nach vorne. Ich malte mir aus, was für ein Feuerwerk in mir explodieren würde, wie ich süchtig nach dem Gefühl seiner Lippen werden würde, wie ich all die Liebe spürte, die er in den Kuss legte, doch nichts davon passierte. Nichtmal ansatzweise.
Das Kribbeln aus meinem Körper verschwand , genau so wie die Wärme. Der Druck an meinem Kopf löste sich innerhalb von nicht mal einer Sekunde und ich fühlte mich leer.

Erst als ich die Augen öffnete, würde mir wieder bewusst, in welcher Situation ich gerade eigentlich stand.
Der Typ meiner Träume, in den ich bestimmt schon ein Jahr verliebt bin, lehnte sich nach vorne und küsste seelenruhig seine Freundin.

Verweifelt lasse ich meinen Kopf gegen die Wand hinter mir knallen und seufzte hörbar aus. Meine Augen wurden heiß und ich spürte, wie meine Lippe zu zittern begann.

Love, you're such a Bitch!

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