36. Kapitel: Nostalgie

Liam P.O.V

Ich fühlte mich echt schlecht, weil ich mich Wochen nicht bei Sophia gemeldet hatte, obwohl ich dazu eigentlich gar nicht verpflichtet bin. Nur zu gern hätte ich ihr geschrieben und sie nochmal gesehen. Aber es ging einfach nicht anders.

Mein Terminkalender war in den letzten Wochen echt überfüllt, sodass es einfach keine Möglichkeit gab, sich in irgendeiner Weise mit ihr zu verabreden.

Auch wenn sich das jetzt nach einer schlechten Ausrede anhören mag, weil man immer irgendwie zwei, drei Minuten findet, um jemanden zu schreiben, lag es mir fern, Sophia irgendwie mit meinem Stress zu belasten oder ihr zu schreiben, wenn ich gar keine wirkliche Zeit für sie hatte.

Die eine Woche verbrachte ich nur bei meinem Anwalt, um das weitere Vorgehen vor Gericht zu besprechen, denn Cheryl hatte schwere Geschosse gegen mich aufgefahren.

Diese wollte ich natürlich nicht auf mich sitzen lassen, sodass wir eine Taktik ausarbeiten mussten, um ihre Vorwürfe gegen mich abzuwenden. Sie hielt mir unter anderem vor, dass ich zu wenig Zeit mit unserem Kind verbrachte, weil ich zu viel arbeitete.

Dabei vergaß sie regelrecht, dass Musik nun einmal meinen Lebensinhalt ausmachte. Und das Haus, indem sie wohnte, und die ganzen Kosten, die damit verbunden waren, nicht billig waren, weil sie so hohe Anforderungen stellte.

Dass ich meinen Sohn nie sehen würde, liegt wohl an der Tatsache, dass sie mir den Kontakt zu ihm regelrecht verbietet.

Meine Familie hat Bear schon ewig nicht mehr gesehen, was zum großen Teil einfach daran liegt, dass Cheryl ihn immer um sich hat und es nicht einsieht, dass auch meine Familie ihn gern sehen möchte. Sie achtete dabei immer nur auf sich selbst und denkt nur an den Vorteil, der für sie dabei herausspringt.

So kommt es, dass Bear mehr bei ihrer Mutter und ihrer Familie ist als bei meiner. Das finde ich meiner Familie gegenüber irgendwie recht ungerecht, denn Bear ist auch mein Sohn.

Cheryl tut immer so, als würde er nur ihr gehören. Vollkommen verrückt, die Frau. Immer häufiger muss ich mich fragen, was ich an ihr einmal geliebt habe.

Vielleicht war ja auch ihre Liebe mir gegenüber nur vorgeheuchelt. Niemand kannte da die Wahrheit. Ich glaube, Cheryl selbst wusste es noch nicht einmal.

Hinzu kommt natürlich, dass der ganze Sorgerechtsstreit noch groß in der Presse geschrieben wurde.

Ich verstehe einfach nicht, warum sich diese Leute immer in die Privatsphäre anderer einmischen mussten. Haben sie nichts Besseres zu tun, als uns auf die Nerven zu gehen?

Auch wir sind nur normale Menschen wie alle anderen auch. Nur weil wir viel Geld haben, berühmt sind und in der Öffentlichkeit stehen, heißt das noch lange nicht, dass alles von unserem Leben für jeden auf der ganzen Welt in einer beschissenen Klatsch-Zeitung zu lesen ist. Das ist wohl die Sache, mit der ich mich nie wirklich anfreunden werde.

Die zweite Woche standen dann die ganzen Gerichtstermine mit Cheryl auf dem Programm. Und mal wieder zogen sich diese über Tage, weil man zu keiner Einigung kam.

Es trieb mich auf die Spitze, dass Cheryl einfach nicht auf unsere Vereinbarung eingehen wollte und immer wieder dagegen diskutierte, um ihren Willen zu bekommen.

Letztendlich fanden wir doch eine Vereinbarung dank des Richters. Zum Glück entschied er nicht zu Gunsten von Cheryl, sodass sie das alleinige Sorgerecht bekommt.

Nun teilen wir uns dieses. Bear lebt weiterhin bei Cheryl und ich muss eine gewisse Summe an Unterhalt zahlen. Cheryl behält das Haus und darf weiterhin mit Bear dort wohnen. Ich hatte das Recht, meinen Sohn, wann immer ich will, zu sehen und zwar regelmäßig. Das bezog natürlich Besuche bei meiner Familie mit ein, die sich bestimmt riesig freuen werden.

Somit hatte ich vor Gericht alles erreicht, was ich wollte. Mir stand nie der Sinn danach, das alleinige Sorgerecht zu beantragen, weil ich einfach der Meinung bin, dass Bear sowohl Cheryl als auch mich braucht und es eine vollkommen dumme Idee wäre, dem jeweils anderen damit den Kontakt zu verbieten.

Und die letzten Tage war ich in L.A., weil wir mit One Direction ein paar Fernsehauftritte beziehungsweise Konzerte hatten.

Dass zwischen Niall und Louis nach der Sache dicke Luft herrscht, war sowohl Harry als auch mir klar. Sich da auch irgendeine Seite zu stellen, machte die Sache nicht besser. So viel hatten wir zumindest aus anderen Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Und so verhielten wir uns vollkommen normal, wie sonst auch.

Als es dann aber zwischen den beiden eskalierte, mussten wir einfach einschreiten. Während Harry also Niall hinterherfuhr, um diesen zu beruhigen, blieb ich bei Louis.

Ich musste nicht so recht, was ich davon halten sollte, dass Louis Chloe helfen will, weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie er das anstellen will. Schließlich können professionell ausgebildete Ärzte als auch Niall ihr nicht helfen.

Und die Sache, dass Louis es selbst nicht zu wissen schien, beunruhigte mich etwas. Allein schon nur Nialls Reaktion war beunruhigend.

Als Louis mir dann auch noch sagte, dass die Ärzte ihn gern in der Klinik haben würden, weil er bei Chloe etwas bewirkt hatte, überraschte es mich. Ich freute mich über den Erfolg, weil das auch Niall helfen würde.

Aber dass Niall davon erst einmal nicht so begeistert sein würde, war uns allen klar. Natürlich hatte sich unsere Vermutung bestätigt. Und wenn er sich uns gegenüber doch einfach mal öffnen würde, wäre das Ganze nicht so eine tickende Zeitbombe.

Harry meinte zu mir, dass ich ruhig wieder nach London fliegen könnte, um Zeit mit Bear zu verbringen, und dass er alles unter Kontrolle hat. Harry und Grace würden also auch etwas länger in L.A bleiben und ihre Zeit dort zusammen genießen, solange das überhaupt möglich ist.

Und nun war ich wieder zurück in London. Sophia saß neben mir im Auto und wir fuhren zu einem Ort, wo ich eine Überraschung für sie hatte. Besser würde der heutige Abend wohl nicht verlaufen.

„Liam, wo fahren wir hin?", fragte sie abermals.

Nun erschien ein riesen Grinsen auf meinen Lippen, weil sie sich in diesem Punkt einfach nicht geändert hatte.

Sie war viel zu neugierig und wenn es nicht nach ihrer Nase lief, konnte sie ab und zu ganz schön ungemütlich werden. Aber das kannte ich ja schon und war definitiv etwas, womit ich klar kam.

„Entspann dich! Ich sagte doch, dass es eine Überraschung ist.", gab ich verschmitzt zurück.

„Du weißt ganz genau, dass ich Überraschungen hasse.", erwiderte Sophia immer noch leicht wütend mit verschränkten Armen vor der Brust.

Und ob ich das wusste. Bei Sophia musste immer alles geplant sein. Ich liebte dafür Spontanität und immer Sophias Gesichtsausdruck, wenn ich Überraschungen und alles einfach mal so plante, ohne dass sie etwas davon wusste.

Auch wenn sie es nicht zugeben mag, liebt sie meine Überraschungen trotzdem. Wenn sie dann glücklich ist, ist alles gut und ich bin zufrieden. Da sie das bis jetzt immer war, kam es mir nicht in den Sinn, irgendwas anders zu machen. Warum auch?

„Deswegen macht es ja auch so viel Spaß.", meinte ich schelmisch und hatte ein fettes Grinsen auf den Lippen. So schnell konnte mir niemand die Freude daran nehmen.

Immer weiter entfernten wir uns von London und Sophia fühlte sich immer unwohler, das konnte ich an ihrer Körperhaltung und Mimik deutlich erkennen.

Was dachte sie denn bitte, was ich mit ihr machte? Sie entführen? Und irgendwo aussetzen? Mittlerweile sollte sie mich doch gut genug kennen.

„Sophia, entspann dich bitte. Du weißt, dass du mir vertrauen kannst.", redete ich auf sie ein und warf ihr einen kurzen Blick zu.

„Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich das will.", kam es leise von ihr.

Das saß, und wie. Mein Hals wurde kurz etwas trocken und ich schluckte schwer.

Es tat weh. Aber was sollte ich auch erwarten? Wir waren kein Paar mehr und hatten uns fünf Jahre nicht mehr gesehen, sind fast wie Fremde.

Nach dem letzten Mal hätte ich meine Erwartungen nicht so hoch halten sollen. Wahrscheinlicher war das für Sophia eine einmalige Sache, auch wenn sie auf etwas anderes angespielt hatte, dass ich sie immer anrufen könnte, wenn ich sie brauchte.

Dass da jedoch wieder mehr draus werden könnte, schien vollkommen unmöglich, vorerst zumindest. Sophia hatte Pläne und ich hatte auch Pflichten, meinen Sohn, meiner Familie und meinen Freunden gegenüber, auch wenn diese meinem Glück mit ihr nicht im Weg stehen würden.

Mit ihren paar Worten hatte sie mich zum Schweigen gebracht. Konzentriert sah ich nun nach vorn auf die Straße. Irgendwie war die Stimmung zwischen uns nun komischer. Sophia saß immer noch mit verschränkten Armen auf dem Beifahrersitz und starrte aus dem Fenster.

Nach weiteren zehn Minuten Autofahrt bog ich in einen Waldweg ein. Und auf einmal sah mich Sophia ganz geschockt und aufgeregt an, aber auf eine gute Art.

„Wir fahren zu deinem kleinen Waldhäuschen am dem See.", rief sie freudig aus, als sie die Erkenntnis packte. Nun sah ich sie kurz lächelnd an.

Ich hatte das Haus vor sechs Jahren erworben, weil ich im Sommer einfach aus London rausmusste und einen Ruckzugsort brauchte, an dem ich meine Ruhe hatte.

Als ich gemeinsam mit Sophia das Haus gemütlich einrichtete, schien es für den Sommer ein zu Hause für uns geworden zu sein. Die meiste Zeit haben wir dort verbracht, wenn nichts anderes anstand.

So viele Erinnerungen verbinden wir beide mit dem Ort. Nostalgie war etwas Schönes, war aber leider nicht die Realität. Hoffentlich wird sich das ändern. Wir können hier schließlich auch gemeinsam Zeit als Freunde verbringen.

„Wirklich?", fragte sie nochmal ungläubig.

Auf einmal war sie Feuer und Flamme. Und schon wieder hatte ich Recht behalten. Meine Überraschungen machten sie glücklich und sie liebte sie. Leugnen kann sie es jetzt sowieso nicht mehr.

„Ja wirklich.", antwortete ich und ein breites Lächeln erschien nun auf meinem Gesicht.

Als ich den Wagen parkte, konnte Sophia es gar nicht mehr erwarten und sprang blitzschnell aus dem Wagen. Staunend sah sie sich um und sog förmlich alles in sich auf.

Ich musste zugeben, dass dieser Ort auch im Herbst seinen Charme hatte und sich überhaupt nichts verändert hatte. Ein paar Blätter haben den Weg auf den Boden gefunden, was mir wieder vor Augen führte, dass der Sommer sich längst dem Ende geneigt hatte und wir in den Herbst gestartet sind. Lediglich die Sonne, die am nächsten Morgen alles in einem goldenen Ton erstrahlen lässt, erinnert an den Sommer. Da sie schon untergangen ist, ist die Magie etwas verschwunden. Lediglich kleine Lampen an der Außenseite des Hauses beleuchteten den leeren Platz vor dem Haus.

Mit schnellen Schritten hatte Sophia die kleine Veranda vor dem Haus erklommen und wollte schon die Tür öffnen, stelle jedoch zu ihrem Bedauern fest, dass sie verschlossen war. Entspannt und grinsend stand ich an mein Auto gelehnt und beobachte sie.

Als sie sich mit einem leicht ärgernden Gesichtsausdruck zu mir umdrehte und die Arme in ihre Hüpfte stützte, grinste ich noch mehr und hielt provozierend die Schlüssel nach oben.

Natürlich setzte ich mich nicht in Bewegung. Wenn sie die Schlüssel wollte, um die Tür zu öffnen, musste sie schon herkommen.

Leicht verärgert kam sie dann auf mich zu und wollte mir den Schlüssel aus der Hand nehmen. Doch ich wusste genau, was sie vorhatte, und reagierte demnach schneller und hielt meine Hand hoch. Da sie keine High Heels trug und sie deutlich kleiner war als ich, kam sie nicht an die Schlüssel.

Immer wieder versuchte sie, den Schlüsselbund zu greifen, indem sie an mir hochsprang. Ich fand es sehr amüsierend und lachte nur, weil sie immer wieder scheiterte.

Irgendwann schien sie ihre Taktik zu ändern haben. Sie kam auf mich zu und blieb dann nur einige Zentimeter vor mir stehen.

„Liam.", hauchte sie nur, drückte ihre Körper an meinen und strich mir mit der einen Hand über meinen Nacken, was mir eine Gänsehaut verpasste.

Sie versuchte, mich schwach zu machen, und wusste dabei ganz genau, dass es funktionierte.

Ich konnte ihr Lieblingsparfüm riechen, jenes, welches ich ihr immer geschenkt hatte. Und es betörte mich noch genauso wie vorher. Hinzu kam noch die Tatsache, dass sie mir so nah war und ich die Wärme ihres Körpers an meinem fühlen konnte. Was es aber schlimmer machte, ist die Sache, dass Sophia einfach eine umwerfende, attraktive Frau ist, und ich ihr immer verfalle, wenn ich sie auch nur ansehe und mich ihre Augen gefangen nehmen.

Dann drückte sie einfach ihre Lippen auf meine. Für den Augenblick war ich etwas überrascht, denn eigentlich war sie mir ja noch böse. Doch gleich darauf erwiderte ich den Kuss und legte die eine Hand in ihren Nacken und den anderen Arm schlang ich um ihre Taille, um sie zu mir zu ziehen.

Es fühlte sich einfach zu gut, sie zu küssen und zu wissen, dass sie ebenso empfand. Ich war total vertieft in den Kuss, dass ich fast nach vorn gestolpert wäre, als Sophia sich ruckartig von mir löste.

Verdattert sah ich sie nun an, während sie mich angrinste und die Schlüssel in die Höhe hielt. Lachend rannte sie auf die Veranda zu, um die Tür zu öffnen.

So ein kleines Biest. Da nutzt sie einfach meine Schwäche aus, um mir die blöden Schlüssel abzuluchsen.

„Das bekommt sie zurück.", murrte ich leise und stiefelte ihr hinterher.

Als ich hinter ihr das Haus betrat, betrachtete sie alles genau. Es hatte sich nichts geändert. Auch ich musste das feststellen, nachdem ich vorgestern das erste Mal nach unserer Trennung wirklich hier war.

Sonst hatte ich es ab und zu nur meiner Familie überlassen, wenn sie mich in London besuchen kamen oder so.

Ich hatte seit vorgestern, hier alles auf Vordermann gebracht, damit ich meinen Plan, Sophia hierher zu entführen, in die Tat umsetzten konnte.

Als erstes hatten mich meine Erinnerungen und die Bedeutung, die dieser Ort, dieses Haus für mich hatten, überwältigt. Stundenlang stand ich an verschiedenen Stellen in diesem Haus oder auch außerhalb und durchlebte praktisch noch einmal die schönen Momente, die ich mit Sophia hier hatte, bevor ich endlich das Nötigste putzte und den Kühlschrank auffüllte.

„Wow, hier hat sich echt nichts verändert.", gab Sophia erstaunt von sich und drehte sich zu mir um.

Ihr schwaches Lächeln und das Glitzern in ihren Augen ließen mich wissen, dass auch sie von der Nostalgie überfallen wurde und sich freute, wieder hier zu sein.

„Nicht wirklich, nein.", stimmte ihr zu, zog meine Jacke und Schuhe aus und ging auf die Küche zu.

Sophia tat es mir gleich und folgte mir dann. Sie ließ sich auf einen der Barhocker nieder und sah gespannt zu mir: „Was ist dein Plan?"

„Wer sagt denn, dass ich irgendwas geplant habe? Du bist hier. Das reicht doch.", gab ich schmunzelnd zurück.

Zwar hatte ich etwas geplant, doch trotzdem würde es reichen, wenn nur Sophia hier wäre. Wir hätten bestimmt etwas, was uns einfällt, um uns zu beschäftigen.

„Das glaub ich dir nicht.", entgegnete sie.

Hätte ich auch nicht erwartet. Dafür kannte sie mich lang genug und einfach viel zu gut.

Ihre Augen musterten mich genau, wobei ihr Gesichtsausdruck relativ ernst blieb. Egal, welche Bewegung ich machte, ihre Augen folgten mir, als würde sie mich analysieren.

„Soph, verhalte dich nicht, wie einer dieser verrückten Teenies, die ihren Schwarm anstarren und denken, dass er es nicht bemerkt.", lachte ich amüsiert und holte einen Topf aus dem Schrank, um ihn mit Wasser zu füllen.

„Sagst gerade du, der von jedem Teenie so angestarrt wird.", konterte sie ironisch, „Da darf ich das ja wohl auch."

„Von dir lass ich mich auch gern anstarren.", schmunzelte ich, „Aber jetzt brauche ich deine Hilfe. Schließlich macht sich Pasta nicht von selbst."

„Ich wusste doch, dass du etwas geplant hast.", meinte sie und rutschte vom Barhocker.

Da sich hier in der Küche nichts verändert hatte, wusste Sophia sofort, wo sie ein Brett und die Messer fand und machte sich daran, die Zwiebeln für die Soße zu schneiden.

Und sofort befand ich mich in der Vergangenheit. Wir hatten früher viel zusammen gekocht. Manchmal gab es etwas zu essen. Das andere Mal artete es vielleicht in einer kleinen Essensschlacht aus oder wir waren zu sehr mit etwas anderem beschäftigt und konnten nicht voneinander ablassen, sodass das Essen anbrannte und wir uns danach Pizza oder bestellten.

Und so kochten wir zusammen, ohne irgendwelche Zwischenfälle, sodass um punkt zehn Uhr das Essen auf dem Tisch stand.

Nach dem köstlichen Essen saßen wir kuschelnd auf dem Sofa vor dem Kamin. Während Sophia ein Glas Rotwein in der Hand hatte, stand auf dem kleinen Couchtisch vor mir ein Bier.

„Und so schlimm war meine Überraschung doch gar nicht, oder?", fragte ich Sophia, sodass sie ihren Kopf zu mir drehte.

Automatisch schob ich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Sophia schloss dabei kurz die Augen, sodass ich wusste, wie sehr sie diese kleinen Zärtlichkeiten genoss.

„Hmm, so schlecht war sie nicht.", antwortete sie, wobei sich ihre Lippen zu einem schwachen Lächeln verzogen.

„Dann frage ich mich, warum du es immer noch nicht gelernt hast, mir zu vertrauen.", erwiderte ich schmunzelnd.

Darauf sagte Sophia nichts. Entweder stimmte sie mir mit ihrem Schweigen zu, dass ich Recht hatte und sie mir vertraute, oder aber auch nicht. Und die Ungewissheit, was es nun war, machte mich unsicher und nervös.

Ich konnte Sophia nicht mehr so einschätzen wie früher, denn wir beide hatten uns verändert und weiterentwickelt, indem jeder seine eigenen Fehler und Erfahrungen gemacht hatte. Dennoch hoffte ich immer, dass sie sich nicht so sehr geändert hatte und ich mit meinen Einschätzungen richtig lag.

Da ich mir jetzt aber so unsicher bin, weiß ich nicht, ob ich den nächsten Schritt wagen soll. Es sollte eigentlich schon lange kein Geheimnis sein, dass ich ihr komplett verfallen bin und nie wirklich aufgehört habe, sie zu lieben. Aber ob sie das genauso sah? Ich hatte keine Ahnung.

Weitere Minuten saßen wir einfach weiter aneinander gekuschelt auf der Couch und lauschten dem Knistern des Kamins, bis Sophia sich zu mir drehte und etwas sagte, was mich sprachlos werden ließ: „Liam, ich weiß, dass du es nur gut meinst. Und hier mit dir zu sein, ist wirklich schön. Aber hier in der Vergangenheit zu schwelgen mit den ganzen Erinnerungen, ist einfach nicht die Realität. Für den Moment ist es wirklich schön, aber ich weiß nicht, ob es das richtige ist."

Ich wusste zuerst nicht, was ich dazu sagen sollte. Denn das hatte wirklich gesessen und mir die Bestätigung gegeben, dass ich sie echt falsch eingeschätzt habe.

Ja, es war schon richtig, dass wir hier an einem Ort sind, der mit unserer gemeinsamen Vergangenheit zusammenhängt und es nicht die Realität ist. Aber verdammt, ich will, dass es die Gegenwart und Zukunft wird.

„Du hast schon Recht. Es ist nicht die Realität. Aber ich möchte, dass es so wird. Es war ein verdammter Fehler, den ich vor Jahren gemacht habe. Ich hätte dich niemals gehen lassen sollen. Und mir ist es auch scheiß egal, was andere Leute dazu sagen oder davon halten. Solange du bei mir bist, bin ich glücklich.", meinte ich, nahm dabei ihre kleinen Hände in meine und strich mit meinem Daumen über ihre weiche Haut. Hoffnungsvoll sah ich sie an.

„Ich weiß nicht, ob ich das kann. Du hast doch auch noch deine ganzen Probleme mit Cheryl und deine Verpflichtungen gegenüber deinem Sohn, deiner Familie.", kam es leise und etwas betrübt von ihr.

„Darum mach dir mal keine Sorgen. Das mit Cheryl ist alles geregelt, genauso wie mit Bear. Ich bin mir sicher, dass wir das beide auf die Reihe bekommen werden.", entgegnete ich und sah schon ihr zweifelndes Gesicht, sodass ich hinzusetzte, „Was mich so sicher macht? Die Tatsache, dass ich dich liebe."

Wieder schwieg sie für ein paar Minuten. Ich beobachtete dabei genau ihre Gesichtszüge und bemerkte, dass es ordentlich in ihrem Kopf ratterte.

Dann streckte sie mir ihre Hand hin und lächelte: „Sophia Smith, Modedesignerin."

„Liam Payne, Musiker.", schmunzelte ich und reichte ihr die Hand, als würden wir uns gerade erst kennenlernen.

Auf einen guten Neuanfang.

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Hey Leute, hier ist ein neues Kapitel.

Ich hoffe ihr seid nach den Ferien oder dem Urlaub wieder gut in die Wochen gestartet.

Ja, Liam und Sophia wagen einen Neuanfang. Wie findet ihr das?

Damit haben die beiden für sich ihr Happy End gefunden. Daran könnt ihr jetzt erkennen, dass wir uns langsam dem Ende des Buches zuwenden. 5 Kapitel, mindestens, + Epilog wird es geben.

Wer bekommt noch alles ein Happy End? Wie könnte das aussehen? Oder endet es vielleicht sogar in einer Tragödie? Ich bin auf eure Ideen gespannt.

Ich wünsche euch noch eine schöne restliche Woche :b

Chloe :)

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