23. Kapitel: Showtime

Sophia P.O.V

Nachdem die Babyparty vorbei war, überredete mich Natalie, dass ich heute bei ihr übernachten sollte wie in guten alten Zeiten unserer Kindheit.

Ich wusste noch zu gut, wie wir uns damals im Kindergarten das erste Mal begegnet waren. Sie war damals erst hierher gezogen, weil ihr Vater wohl viel reiste und hier in England einen Auftrag bekommen hatte. Demnach kannte sie hier niemanden so wirklich.

Anfangs haben wir uns so gehasst. Ich konnte sie überhaupt nicht leiden, weil sie die Neue war und alle meine Freunde sich plötzlich nur noch für sie interessierten. Es ging mir auf die Nerven, dass sie die beliebte war und sich ständig alles nach ihrer Nase drehte.

So kam es häufig, dass wir uns stritten, weil wir einfach komplett andere Meinungen hatten und jeder seine durchsetzen wollte. Dabei endete ein Streit, daran kann ich mich noch genau erinnern, damit, dass wir uns im Speiseraum des Kindergartens gegenseitig mit unserem Essen beworfen haben. Letztendlich waren unsere Erzieher so wütend, dass wir im Büro der Kindergartenleiterin auf unsere Eltern warten durften. Wir beide haben den jeweils anderen ignoriert und saßen mit verschränkten Armen einfach nur da und haben die Wand angestarrt.

Irgendwie war diese Situation der Startschuss für unsere Freundschaft. Unsere Strafe, na ja, was ist schon eine Strafe, war, dass wir uns aussprachen und vertragen sollten. Irgendwie haben wir beide zugegeben, dass wir nicht so super gehandelt hatten. Ich war eifersüchtig darauf, dass sich alle für sie interessierten, und sie hat mich dafür verabscheut, dass ich nicht zu ihr gekommen bin und ihre Freundin sein wollte, weil sie mich eigentlich ganz toll fand und unbedingt mit mir befreundet sein wollte.

Ja und das war sozusagen der Ausgangspunkt für unsere Freundschaft. Danach waren wir bis zur Mittelschule unzertrennlich. Die wöchentlichen Übernachtungen bei der jeweils anderen sind zu einem festen Ritual geworden. Wir waren wie Pech und Schwefel und niemand konnte unsere Freundschaft trennen, so sehr hingen wir aneinander. Jeder hatte schon für den anderen gelogen und sie war einfach stets für mich da.

Na ja und dann kam doch ein einschneidendes Ereignis, was uns im Endeffekt die sehr innige Freundschaft kostete. Kurz bevor wir auf die Mittelschule wechselten, auch hier wären wir wieder in einer Klasse gewesen, mussten die ganze Familie Auckland aufgrund des Jobs von Natalies Dad umziehen. Und wäre der Umzug innerhalb Englands gewesen, hätte unsere Freundschaft vielleicht noch gehalten, aber sie zogen nach Illinois. Sie würde von nun an auf einem komplett anderen Kontinent leben und der große Ozean würde uns voneinander trennen.

Irgendwann ist sie dann aus ihrem riesigen Land wieder zurück in unser süßes England gekommen, um zu studieren. Das war dann das erste Mal nach dem letzten Besuch in den Sommerferien, lass es da fünf Jahre her sein, dass ich sie wieder sah, aber auch nur rein zufällig. Und ja was soll ich sagen, in der Zeit, die wir uns nicht gesehen haben, haben wir uns beide stark verändert. Sie ist zu einer richtigen Amerikanerin geworden, während ich endlich den Weg zu meinem Kindheitstraum erreicht hatte.

Wir sind über die nächsten Jahre noch in Kontakt geblieben und durch mich ist sie erst so richtig bekannt geworden als Fotografin, aber trotzdem waren wir nicht mehr die engen Freunde wie damals. Wir haben uns schlicht und einfach auseinander gelebt. Und nun waren wir hier, wieder vereint nach so langer Zeit. Und es hat sich viel getan und verändert, wenn ich das anmerken darf.

„Das war wirklich eine Überraschung, dass du plötzlich auf meiner Babyparty aufgetaucht bist.", meinte Natalie, die sich auf der bequemen Couch fallen gelassen hatte, nachdem wir in ihrer neuen Wohnung angekommen waren.

Sie war recht gemütlich eingerichtet und strahlte diesen typischen Natalie Flair aus, den ich schon von ihr kannte. In dieser Hinsicht hatte sie sich kaum verändert und dahingehend kannte ich die ganz gut.

„Na ja, ich weiß zwar nicht, wie deine Mum an meine Kontakte gekommen ist, aber ich glaube es war vorgestern, als sie mich plötzlich angerufen hat und mir erzählt hat, was deine Freundin geplant hat. Und ich war erst einmal so überrascht, als sie mir davon berichtet hat, dass du schwanger bist und ich doch als Überraschung, weil wir uns schon so lange nicht mehr gesehen haben, zur Babyparty kommen kann. Und... wow... ich weiß immer noch nicht, was ich dazu sagen soll. Ich hatte immer gedacht, dass du eher die Karrierefrau bist.", erklärte ich ihr, wie ich überhaupt dazu gekommen bin, in ihre Party zu platzen.

Aber die Sache mit der Karriere war Natalie schon immer wichtig gewesen. Sie hatte stets gemeint, dass sie selbst etwas im Leben erreichen möchte, bekannt werden möchte, ohne den Einfluss ihres Dad, der genügend Geld hat. Also konnte ich es irgendwie nicht wirklich nachvollziehen, warum sie auf einmal der Meinung war, ein Kind zu bekommen. Allein schon nur, weil sie diejenige von uns beiden war, die eigentlich nicht so viel von einer Beziehung hielt.

Sie hatte nur immer gesagt, dass, wenn der Richtige kommen sollte, sie alles für diese Person machen würde. Da war ihr dann die Karriere recht egal. Also ging ich am Anfang einfach mal davon aus, dass sie den Richtigen gefunden hat und nun mit ihm glücklich ist. Aber als ich dann hier in die Wohnung kam, fehlte jede Spur, die auf einen Mann hindeuten konnte. Und nun wurde ich natürlich neugierig, wollte aber auch nicht so direkt nachfragen.

Natalie räusperte sich kurz und sah etwas verlegen zu Boden und ich wusste sofort, dass da irgendwas im Hut war. Das hatte sie schon gemacht, als wir zusammen in den Kindergarten gegangen sind, und hat es bis heute noch nicht abgelegt.

„Das... Ganze hier...", meinte sie und machte eine Geste auf ihre Babykugel, „... war eigentlich gar nicht geplant."

„Nicht geplant?", fragte ich nochmal nach, als hätte ich sie nicht verstanden.

Wenn ich mich recht erinnerte, war sie diejenige von uns gewesen, die nie irgendeinen Mist gebaut hatte. Ich hatte sie immer zu Sachen verleitet. Also hätte ich mal so gar nicht damit gerechnet, dass das nur ein Unfall war. Jetzt wurde mir auch klar, warum die Wohnung keinen einzigen Hinweis auf die Existenz eines Mannes gab.

„Ich weiß nicht, ob du von der Schlagzeile von mir gehört hast. Also eigentlich habe ich es nicht so mit der Presse, aber... Na, ja hast du die Schlagzeile von Niall Horan und einer blonden Frau in einem Club im Januar gehört?", kam es von ihr zurück.

Augenblicklich klappte mir mein Mund auf und ich war wie erstarrt. Ich hatte mich doch gerade verhört, oder? Wenn... nein... ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte.

Es erinnerte mich zu stark an die Zeit zurück, als ich noch mit Liam zusammen war. Ich kenne die ganze Band und könnte mir niemals vorstellen, dass der Niall, den ich kenne, jemals so etwas machen würde. Niall war schließlich einer, der nie mit dem Herzen einer Frau spielen wollte.

Aber hatte Eleanor mir nicht erzählt, dass es in der Band allgemein gerade ein paar Probleme gab. Und soweit ich mich erinnern kann, hat Niall doch eine Verlobte, die im Krankenhaus liegt und mit ihm zwei Kinder hat. Ich versteh nur nicht, wie das alles im Zusammenhang steht, weil El auch nicht so viel weiß beziehungsweise mir nicht so viel erzählen wollte, schließlich weiß sie genau, dass Liam und die anderen Jungs nun unbedingt nicht zu meinem Lieblingsthema gehören.

„Ja, davon habe ich gehört. Aber was genau?", erwiderte ich.

Ich wollte ihr nicht extra auf die Nase binden, dass ich etwas mit Liam hatte. Natalie hat sich noch nie wirklich für die ganz große Prominenz interessiert und für Boybands mal so gar nicht. Und da wir sowieso nicht in so engem Kontakt standen, musste ich ihr nun auch nicht immer erzählen, mit wem ich nicht schon alles ausgegangen bin, weil es sie im Endeffekt wahrscheinlich auch nicht wirklich interessiert hätte. Aber das mit Liam und mir gehört der Vergangenheit an und ist jetzt auch egal.

Jedenfalls erzählte und erklärte Natalie mir genau, was da alles abgelaufen ist, bis ich es verstand und mir ein eigenes Bild dazu machen konnte. Und... halleluja... die ganze Sache war echt kompliziert und für jeden beteiligten irgendwie scheiße und hoffentlich würde ich nicht ein Teil davon werden. Auf das Drama kann ich ruhig verzichten.

„Ach ja, Natalie, ich hätte da noch eine Frage an dich.", fing ich an, nachdem ich das ganze Thema um One Direction und Niall tot geschwiegen hatte.

„Schieß los.", lächelte sich mich an und setzte sich bequemer hin, während stets eine Hand auf der Babykugel ruhte.

Auch wenn die Schwangerschaft nicht gewollt war, sah man Natalie an, wie stolz sie trotzdem ist, eine Mutter zu werden, und dass es sie einfach glücklich macht.

„Also eigentlich bin aufgrund eines Projektes wieder aus Paris nach London gekommen und für dieses Projekt, an dem ich jetzt schon etwas länger mit einer anderen, super begabten Modedesignerin arbeite, brauchen wir dringend noch eine Fotografin für die Modenshow morgen Abend. Und da ich mir dachte, da du relativ bekannt bist als Fotografin, aber die Modedesignerin noch nicht so wirklich, dass du das übernehmen könntest. Bitte.", sah ich sie mit einem bettelnden Blick an.

Ich wusste nicht, wie viele Fotografen ich für dieses Event schon angeheuert hatte. Die meisten waren schon verplant oder sagten gleich ab, weil sie darin einfach keinen Profit sahen. Und ich war echt schon am Verzweifeln, weil ich versprochen hatte, dass ich mich darum kümmern würde.

„Hmm, ich weiß nicht. Ich habe noch so viel zu tun und..."

„Bitte, bitte. Ohne doch wäre ich voll aufgeschmissen.", flehte ich sie an. Ich wäre sogar vor ihr auf die Knie gesunken und hätte mit zusammengefalteten Hände und einem traurigen aber flehenden Blick zu ihr aufgeschaut.

Plötzlich fing sie an zu lachen und ich sah sie verwirrt an.

„Du hättest mal dein Gesicht sehen müssen, Soph. Das war einfach zu göttlich. Natürlich werde ich morgen als Fotografin vor Ort sein. Dass du mir zutrauen würdest, dass ich „nein" sage und immer wieder drauf reinfällst, sagt mir, dass du dich in dieser Sache kein Stück geändert hast.", lachte sie.

Ich griff nach einem Kissen und warf es ihr murrend und etwas beleidigt ins Gesicht, während ich murmelte: „Halt bloß die Klappe."

Am nächsten Morgen war ich viel eher wach als Natalie, aber sie hatte den Schlaf nach dem anstrengenden Tag echt nötig.

Wir hatten bestimmt noch bis um 11 Uhr im Wohnzimmer gesessen und uns über belanglose Sachen unseres Alltags unterhalten oder über Kindheitserinnerungen gelacht.

Natalie hatte sogar noch ein paar alte Bilder herausgekramt, auf denen wir einfach nur witzig aussahen und man sich nur dachte: „Oh mein Gott, wie peinlich."

Da ich meine Freundin nicht einfach so wecken wollte, sondern sie ausschlafen sollte, legte ich ihr einen kleinen Zettel auf den Küchentisch, wo ich ihr meine Handynummer, ein paar Informationen für heute Abend aufgeschrieben und mich für den schönen Abend bedankt hatte.

Ich hätte ihr das alles heute Morgen nur zu gern gesagt, aber zu Hause wartete Ralph auf mich und ich musste pünktlich im Atelier sein, um schon mal alles für die Show heute Abend vorzubereiten. Und da ich wusste, dass bei den Modenshows immer etwas schief ging und im Ende hinter dem Laufsteg da reinste Chaos herrschte, wollte ich früher da sein, um über alles einen Überblick zu behalten und nicht in Stress und Hektik zu verfallen.

Zu Hause angekommen, sprang Ralph mir freudig um die Beine und wartete bereits sehnsüchtig darauf, dass ich mit ihm rausging. Doch vorher musste ich mir unbedingt etwas anderes anziehen. In meinem Partykleid von gestern Abend würde ich jetzt nicht durch die Londoner Straßen laufen. Ich zog mir also schnell eine bequeme Jeans, ein T-Shirt, meinen Trenchcoat und meine Sneaker an und griff nach Ralphs Leine.

Bevor wir in den Park gingen, musste ich dringend noch zu Starbucks. Der Kaffee am Morgen musste einfach sein, sonst war ich überhaupt nicht auf der Höhe und würde den heutigen Tag mit Sicherheit nicht überstehen.

Mit dem Kaffee in der Hand lief ich mit Ralph durch den Park und genoss die sommerlichen Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolken einen Weg auf die Erde bahnten. Dadurch strahlten die Baumkronen nur so in goldenem Licht und ließ alles irgendwie göttlicher wirken. Kein Wunder, dass fast jeder den Sommer mag, so schön, wie alles immer aussieht. Die meisten Leute haben gute Laune, sind draußen, treffen sich mit Freunden und viel mehr. Man kann Grillpartys machen, würde am liebsten nur in der Sonne am Strand liegen und einen kalten Drink trinken. Zu schade nur, dass der Sommer bald vorbei ist und es wieder zunehmend kälter wird.

Ich war so fasziniert vom Park und der Schönheit der Natur, dass ich nicht darauf achtete, wo genau ich hinlief. Das war auch der Grund, weshalb ich mit jemandem zusammenstieß.

Sofort zuckte ich zusammen und sah vor mir nur den Rücken eines jungen Mannes. Ralph neben mir sprang freudig, bellend um den Mann herum, als würde er ihn schon eine Ewigkeit kennen.

„Entschuldige bitte. Ich habe nicht aufgepasst, wo ich hingelaufen...", setzte ich schon zu einer Entschuldigung an, als sich der Mann herum drehte und ich mich an meinen letzten Worten verschluckte.

Vor mir stand nicht ernsthaft Liam.

Erst sah er mich etwas komisch an und als er mich erkannte, verfinsterte sich sein Blick sofort etwas.

„Sophia?", fragte er nochmal nach, obwohl er ganz genau wusste, wer vor ihm stand, „Ich... Wow... Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen... Ich... ähm..."

„Hey Liam.", erwiderte ich mit gepresster Stimme.

Ich war einfach immer noch total baff und wusste nicht so recht, wie ich darauf reagieren sollte. Eigentlich wollte ich ihm aus dem Weg gehen, wenn ich durch Natalie mal irgendwann auf ihn stoßen würde, aber das konnte ich jetzt nicht mehr und unhöflich sein, wollte ich auch auf keinen Fall.

Mir war von Anfang an bewusst gewesen, dass, wenn wir uns einmal über den Weg laufen, es ziemlich komisch zwischen uns wird. Und genau das war jetzt der Fall. Am liebsten würde ich einfach weitergehen und so tun, als ob ich ihn nie gesehen oder gekannt habe.

„Was machst du hier wieder in London? Eleanor hat erzählt, dass du in Paris bist.", fragte er mich.

Eleanor redet mit ihm über mich? Da muss irgendwas falsch laufen. Warum bitte redet sie mit Liam über mich? Ich sehe überhaupt keinen Anlass dazu, warum sie etwas sagen sollte. Aber gut, nun war es so. Ändern kann ich es ja eh nicht mehr. Aber dass es Liam wirklich interessierte, was ich mache und warum ich hier bin, überraschte mich schon. Normalerweise gab er einen Dreck darauf, aber ich war da nicht anders. Mich interessierte es recht wenig, was er machte und mit wem er etwas machte.

Ich hatte einfach mit dem Thema Liam schon vor Jahren abgeschlossen. Doch irgendwie fühlte ich mich jetzt so, als hätte man mich fünf Jahre in die Zeit zurück versetzt. Alle Erinnerungen, die ich dank Eleanor über Bord geworfen hatte, kamen auf einmal wieder in mir hoch. Und je länger ich ihn ansah, desto schlimmer wurde es. Ich musste hier unbedingt weg.

„Geschäftliches.", antwortete ich ihm deswegen kurz, „Bye, ich muss weiter. Die Arbeit ruft."

Und bevor Liam noch irgendwas sagen konnte, war ich schon an ihm vorbei. Nur Ralph wollte nicht mit, was mich innerlich zur Weißglut brachte.

„Ralph, jetzt komm.", rief ich den kleinen Vierbeiner und drehte mich zu Liam um, wo Ralph neben ihm saß.

Liam beobachtete jede meiner Bewegungen genau und hatte einen leicht enttäuschten Gesichtsausdruck. Was ich vorher aber nicht wirklich wahrgenommen hatte, war der Kinderwagen, der neben Liam stand. Darin saß bestimmt sein kleiner Sohn, den er mit Cheryl hatte. Ich konnte ihn aber nicht sehen, da der Sonnenschutz sein Gesicht verdeckte und ich in einem schlechten Winkel stand.

Ich fragte mich, ob er genauso aussah wie Liam. Hatte er auch diese brauen Teddybäraugen, in denen ich mich damals so gern verloren habe. Warum dachte ich das jetzt? Ich schüttelte nur den Kopf, weil ich mir ziemlich komisch und paranoid vorkam.

Als ich dann Ralph das bestimmt fünfzigste Mal gerufen hatte, kam er dann endlich angelaufen. Bloß weg hier, in der Hoffnung Liam nicht nochmal zu sehen.

Den ganzen Weg zurück zu meiner Wohnung machte ich mir hunderte von Gedanken, was das Treffen mit Liam anging. Ich hätte mir bestimmt tausend Vorwürfe machen können, warum ich nur so blöd und vor allem peinlich reagiert hatte. Da könnte ich mir echt eine scheuern. Ich meine, wie sind keine Teenagers mehr und er hat Freundin und Kind, also warum mache ich mir dann so einen Kopf?

Ich hatte El erst einmal eine Nachricht geschrieben, dass ich dringend mit ihr reden musste. Da sie nachher als Model für die Show läuft, dürfte das also kein Problem sein.

Zu Hause angekommen, bekam Ralph erst frisches Wasser. Dann ging ich unter die Dusche. Ich musste mich einfach entspannen. So könnte ich dann nicht den restlichen Tag rumlaufen. Da kann ich dann für die Anwesenden nichts garantieren, aber irgendwann heute hätte ich mit Sicherheit die Beherrschung verloren und wäre erst recht wie ein Pulverfass hochgegangen. Nach der erfrischenden Dusche machte ich fertig und suchte meine Sachen zusammen, um dann schon in die große Halle zu fahren, wo die Modenshow stattfinden soll.

Als ich dort ankam, wimmelte er nur schon so vor Leuten. Techniker, die für die Beleuchtung zuständig waren, standen auf den großen Leitern und werkelten an der Decke. Andere verkabelten alles, andere trugen die Musikboxen oder andere Kisten in der Halle herum. Ein paar stellten schon die Stühle für die Sitzreihen auf. Ich fand einen Weg hinter den aufgebauten Laufsteg, wo die Make-Up-Artisten und Models es sich auf den Sofas bequem gemacht hatten.

Als Eleanor mich entdeckt hatte, kam sie mit einem riesigen Lächeln auf den Lippen zu mir gelaufen und umarmte mich stürmisch. Dann sah sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, als sei ich ihr irgendeine Erklärung schuldig. Weil ich nicht kapierte, was sie von mir wollte, rollte sie mit den Augen und seufzte.

„Was war da nun mit Liam?", fragte sie leisen, sodass nur ich es hören konnte.

„Ach das. Das war die reinste Katastrophe. Ich wünschte, ich wäre ihm nicht begegnet.", antwortete ich.

„Wie? War es so schlimm?", wollte sie weiter wissen.

Ich setzte gerade zu einer Antwort an, als jemand meinen Namen rief. Ich drehte mich zu der entzückenden Person um, die freudestrahlend aber auch leicht nervös zu uns gelaufen kam.

„Na Maisie! Bist du schon aufgeregt?", fragte ich sie und schloss sie in meine Arme.

Sie war eine super talentierte Designerin und ich war mehr als nur begeistert und vor allem dankbar dafür, dass ich mit ihr zusammenarbeiten durfte. Die letzten Monate haben wir zusammen an einer Kollektion für den Herbst gesessen und haben echt Wunder geschaffen. So eine tolle Kollektion und Zusammenarbeit hatte ich echt mit noch niemandem. Vielleicht lässt sich das ja mal irgendwann wiederholen.

„Aufgeregt? Was ist das nochmal?", lachte sie.

„Also bist du es nicht?", fragte El sie nun.

Zum Glück ist Maisie gekommen, sonst hätte ich mir von meiner besten Freundin eine Moralpredigt abholen dürfen, was Liam angeht.

„Doch, natürlich. Vor allem, weil wir heute ein paar VIP-Gäste haben.", kam es zurück.

„Wer kommt denn?"

Für Maisie war das echt eine große Sache, dass Prominente Interesse an ihren Designs haben. Wer noch unbekannt in dem Geschäft ist, hat es anfangs sehr schwer, aber wenn nun schon Promis zur Show kamen, bedeutete das, dass man einen gewaltigen Schritt gemacht hatte, der sich nur positiv auf das Geschäft ausüben konnte.

„Das wirst du schon sehen.", meinte sie und wendete sich nun der ganzen Crew zu, unter der ich auch Natalie entdeckte und die sich im hinteren Bereich versammelt hatte, „So Leute, lasst uns die Show heute rocken."

Die Modenshow wurde so, wie Maisie und ich es uns erhofft hatten. Unter dem tobenden Applaus des Publikums liefen wir als Designer den Laufsteg ebenfalls mit allen Models nochmal lang. Maisie bedankte sich bei allen für ihr Kommen und natürlich die Unterstützung, bis wir dann alle wieder im Bereich hinter der Bühne verschwanden. Dort gab es dann die neuen Anweisungen für die Models und Mitarbeiter.

„Hey Sophia. Ich würde dich gern, meiner Freundin und ein paar Bekannten vorstellen.", kam Maisie auf mich zu und zog mich auch schon mit sich.

„Okay. Klar, ich freue mich, deine Freunde kennenzulernen.", gab ich zurück.

Hätte ich mir diesen Satz nur für danach aufgespart, wenn ich ihre Freunde schon kannte. Denn nur Minuten später stand ich ihren Freunden gegenüber. Und sie waren mir für meinen Geschmack viel zu bekannt. Vor mir standen nun One Direction, die ganze Band und eine Frau, die ich als Harrys Freundin ausmachen konnte. Wo war ich hier nur hineingeraten?

Hier kommt ein neues Kapitel aus einer neuen Sicht. Ich hoffe, dass es euch gefällt.

Niall und Chloe müssen erst einmal warten. Sophia war in diesem Moment wichtiger, weil sie noch nicht wirklich in die Handlung integriert ist. Aber auch dieser Grundstein musste gelegt werden.

Wer weiß noch, wer Maisie ist?

Ja, Sophia und Liam. Die Situation im Park war für beide schon komisch. Und dann das Ende der Modenshow. Wie wird es nun weitergehen, wo Sophia doch eigentlich nicht in diese Sache mit rein wollte und es nun doch ist?

Schöne restliche Woche

Chloe :)

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