2. Kapitel: Strip that down

Niall P.O.V.

Zusammen mit Louis ging ich in den Stammclub, in dem wir sonst immer feiern waren. Am Eingang ließ uns die Security so durch, weil sie uns schon lange kannten. Sie sahen uns lachend an, klopften uns einmal auf die Schulter und wandten sich wieder der Warteschlange vor dem Club zu. Louis, der jetzt total gut gelaunt war, schlenderte mit einem riesigen Grinsen zu dem Tisch, an dem wir immer saßen. Unsere Freunde staunten nicht schlecht, als wir zu ihnen kamen.

„Ich hab euch ja gesagt, dass ich es schaffen würde, ihn aus seiner Wohnung zu bekommen.", höhnte Lou und sah die anderen mit einem siegreichen Lächeln an.

„Tommo, wie hast du das geschafft? Auf mich hat er nicht mal ansatzweise gehört.", fragte Liam, stand auf und begrüßte mich mit einem Handschlag und einer Umarmung.

„Tja, ich habe da schon meine Tricks."

„Ja, ja lass mal. Ich bin doch jetzt hier, also lasst uns endlich feiern.", erwiderte ich und setzte mich zu den anderen, die mich ebenfalls herzlich begrüßten. Mir fiel auf, dass Eleanor die einzige Frau in der heutigen Runde war. Ich werde sie später darauf ansprechen. Ich bestellte mir also erst einmal ein Bier. Es schmeckte leider nicht so gut wie in einem irischen Pub, aber es ging.

„Sag mal El, wie kommst du eigentlich auf die Idee, als einzige Frau hier mit aufzukreuzen?", fragte ich sie und nahm einen großen Schluck von meinem Bier.

„Na wenn kein anderer mitkommen möchte. Ich lass mir meinen Spaß jedenfalls nicht nehmen.", antwortete sie. Anders kenne ich sie auch nicht. Sie ist einfach wie Lou.

„Na ja, Grace wollte nicht mitkommen. Sie hat viel mit Syd zu tun, weil er seit fast einer Woche krank ist. Er hat sich wohl im Kindergarten angesteckt.", meinte Harry. Ich sah zu ihm und musste wieder mal schmunzeln. Seine Kleiderwahl ist immer ein Augenschein für sich. Ich fragte mich echt, was er für einen Modegeschmack hatte. Andererseits musste man sagen, dass es Harry stand und er es definitiv tragen kann im Vergleich zu jedem anderen.

„Und Cheryl hat sowieso keine Lust mehr auf Partys. Sie sitzt lieber zu Hause und entspannt sich, wie sie immer sagt.", setzte Liam noch dazu.

„Ihr habt echt Probleme.", schüttelte Louis den Kopf, „Bin ich froh, dass ich die nicht habe."

„Los komm! Lass uns tanzen.", forderte El ihren Freund auf und stand auf. Gemeinsam, Hand in Hand, liefen sie zur Tanzfläche. Ich muss sagen, dass wir nicht die besten Tänzer waren und jeder wusste das auch. Trotzdem machte es Spaß, weil niemand von meinen Bandkollegen tanzen konnte und es machte es umso lustiger, wenn wir uns gegenseitig Moves zeigten, die total behindert waren, dass einfach jeder lachen musste. Ich ließ mich also von Harry überreden, mit auf die Tanzfläche zu kommen. Ich trank den letzten Schluck meines bereits zweiten Bieres, das ich mir habe bringen lassen, und ging dann zu den anderen auf die Tanzfläche. Viele Mädels und junge Frauen, die den Club ebenfalls besuchten, sahen mich lächelnd von der Seite an. Ich muss zugeben, dass die meisten schon echt hübsch aussahen, aber sie interessierten mich einfach nicht so wie vor vier Jahren. Ich wollte nur mit meinen Freunden feiern.

Nach ein paar Drinks mehr, wurde die Stimmung zunehmend lockerer. Jetzt interessierte es niemanden mehr, was gestern oder heute passiert war und was es für Probleme gibt. Ich würde sagen, dass kommt mir nur gelegen. Ich wusste zwar, dass ich mit Alkohol meine Sorgen und Probleme nicht einfach wegspülen kann, trotzdem war es nicht gerade wenig, was ich mir hinunterschüttete. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nicht so genau, wie viel ich schon getrunken hatte, aber das war mir jetzt auch egal. Ich durfte schließlich auch mal meinen Spaß haben. Warum durften sich also alle anderen amüsieren nur ich nicht?

Louis und El waren bestimmt irgendwo anders hingegangen, um dort in aller Ruhe weiter zu turteln. Ich war also mit Liam und Harry allein am Tisch, wo gerade eine Kellnerin die nächsten Gläser Wodka Cola brachte, obwohl man die Cola auch hätte weglassen können, wie ich finde.

„Du Nialler! Ich glaube, ich habe da ne heiße Schnecke für dich gefunden.", meinte Harry und zeigte in eine Richtung, wo eine junge Frau mit blonden Haaren bei ihren Freundinnen stand. Ich musste zugeben, sie sah schon recht hübsch aus. Aber...

„Sie sieht Chloe ziemlich ähnlich, oder?", fragte mich Liam.

„Ja etwas.", murmelte ich.

„Ach, komm schon! Es ist doch nur für heute. Was ist schon groß dabei? Chloe erfährt es sowieso nicht.", meinte Harry. Man merkte ihm an, dass er viel getrunken hatte, sonst würde er nicht so einen Mist quatschen. Ich liebte Chloe doch. Aber wer weiß, was noch mit ihr passiert. Was ist, wenn ich sie verliere?

„Du bist völlig übergeschnappt, Harry. Was würdest du denn machen, wenn Grace das mit dir machen würde?", fragte ich ihn, weil ich es total absurd fand.

„Ach, das würde sie niemals machen. Aber sie es doch mal so, Nialler, du bist jetzt praktisch wieder single."

„Nur weil meine Freundin im Krankenhaus liegt und vermutlich nie wieder die wird, die sie mal war, heißt das noch lange nicht, dass ich wieder Freiwild bin.", erwiderte ich jetzt etwas wütend. Es ging mir gerade richtig gegen den Strich, dass mein bester Freund so etwas vorschlug. Am liebsten hätte ich ihm eine reingehauen, weil er genau weiß, wie sehr ich meine Verlobte liebe.

„Mach dich mal locker Alter! Du brauchst definitiv einen Drink."

Und schon hatte Harry die Kellnerin um ein Glas puren Wodka gebeten, welcher sogleich vor mir stand. Es war schon verlockend. Also griff ich mir das Glas und kippte das Zeug in einem Zug runter.

„Payno, was hältst du davon?", fragte Harry ihn.

„Ich finde, dass du etwas übertreibst, Styles. Trotzdem solltest du, Niall, Spaß haben. Ich weiß, dass es für dich nicht leicht ist, das mit Chloe zu überstehen. Aber..."

„...vielleicht hilft dir die Kleine dahinten, sie heute zu vergessen, nur für einen Abend.", ergänzte Harold Liams Satz. Bevor Liam etwas erwidern konnte, weil es das gar nicht sagen wollte, erhob sich Harry und lief zu der Blonden rüber. Ich konnte nur erkennen, dass er sich mit ihr unterhielt und sie dann in meine Richtung lächelte. Na toll! Mit ihr im Schlepptau kam Harry wieder an unseren Tisch.

„Das ist Natalie.", stellte er sie vor. Ich betrachtete sie genauer und musste feststellen, dass sie Chloe nicht im geringsten ähnlich sah. Nie würde es irgendeine junge Frau schaffen, auch nur ansatzweise an Chloe heranzukommen. Diese Natalie war überhaupt nichts besonderes und war wie jede andere, einfach das perfekte Glamourgirl. Um Liam und Harry nicht zu enttäuschen, dass ich keinen Spaß hatte, nahm ich schließlich ihre Hand und führte sie zur Tanzfläche.

Nach Minuten war sie mir dann doch etwas sympathisch. Wir haben viel gelacht und Spaß gehabt. Mittlerweile kannte ich sie auch besser. Ich wusste einiges über sie. Aber eines konnte man einfach nicht übersehen: Sie war eine richtig gute Tänzerin. Es wunderte mich, dass sie mich nicht ausgelacht hatte. Es war ihr wahrscheinlich egal.

Und jetzt gerade befanden wir uns zwischen der Menge auf der Mitte der Tanzfläche und es wurde Liams erster Solo-Song „Strip that down" gespielt. Und sofort bewegte sich Natalie heiß im Takt der Musik. Eng an mich geschmiegt, ließ sie ihre Hüfte kreisen. Die Masse hatte aufgehört zu tanzen und sah uns jetzt an. Einige filmten es sogar, aber es störte mich recht wenig. Ich war nur auf Natalie fixiert und wie sie mich ansah, zeigte mir, dass es jetzt das Beste war, hier zu stoppen. Denn in ihren Augen sah ich Verlangen, Sehnsucht und Leidenschaft. Ich wollte aber nichts von ihr. Ich trat also einen Schritt von ihr zurück und drängelte mich durch die Massen. Als ich einen Blick über meine Schulter warf, sah ich wie sie mir mit einem etwas verwirrten Blick folgte. Ich ging aus dem Club in die nächste Gasse.

„Was ist los, Niall?"

„Das war ein Fehler. Ich bin verlobt und habe zwei Kinder.", antwortete ich und drehte mich zu ihr herum. Sie stand nur wenige Zentimeter von mir entfernt und legte mir jetzt fürsorglich eine Hand auf die Schulter.

„Das ist mir egal. Ich will nur etwas Spaß mit dir haben. Was ist daran denn so falsch?", erwiderte sie und kam immer näher.

„Nur weil mein Freundin im Krankenhaus liegt, heißt das nicht, dass ich mit jeder x-beliebigen Person in die Kiste steige."

„Du willst es doch. Ich habe es in deinen Augen gesehen. Komm schon! Es bleib auch unser Geheimnis. Niemand wird etwas davon erfahren. Meine Wohnung ist gleich oben drüber.", meinte sie und zog mich schon in Richtung Tür. Ich taumelte etwas und wirklich klar denken konnte ich auch nicht mehr. Sie schloss ihre Wohnungstür auf und zog mich sofort auf das Bett. Sie besaß eine kleine 1-Raum-Wohnung, weshalb das Bett mitten im Raum stand. Natalie fing an mich heftig zu küssen. Ich wollte es eigentlich gar nicht. Aber wehren konnte ich mich auch nicht. Dafür hatte ich zu viel getrunken. Und kaum hatte ich mich versehen, lag ich komplett entkleidet auf dem Bett der Blondine, die ebenfalls nackt auf mir saß.

„Wollen wir gleich zur Sache kommen, Süßer?", raunte sie mir ins Ohr. Auf eine Antwort wartete sie gar nicht. Ich kann mich ab da nicht mehr daran erinnern, was alles passiert ist.

Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Bett auf. Ich hatte keine Ahnung, wie ich dahin gekommen war. Ich sah kurz auf den Wecker und stellte fest, dass es schon auf 1 Uhr zuging. Mir dröhnte zunehmend der Kopf. Der gestrige Abend war einfach zu viel gewesen. Als ich daran zurückdachte, stieg sofort Panik in mir auf. Hatte ich jetzt wirklich mit dieser Natalie geschlafen? Hatte ich Chloe betrogen? Ich wusste nichts mehr wirklich. Ich hatte ein echt schlechtes Gewissen. Wenn Chloe das herausfinden würde, würde ich es ihr nicht verübeln, dass sie mich verlassen würde. Ich bereute jetzt schon, mich überhaupt darauf eingelassen zu haben. Ich liebe nur Chloe und meine Kinder. Ich hasse mich selbst dafür, wenn ich dadurch jetzt die Familie zerstört habe. Ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll, als ständig im Krankenhaus zu sein und sie so zu sehen. Es ist, als würde mir jedes Mal aufs Neue mein Herz zerspringen. Ich kann daran nichts mehr ändern, das ist mir klar. Und mich durch Partys und andere Frauen abzulenken, macht es auch nicht besser, nur schlimmer. Ich seufzte kurz.

Ich zwang mich aufzustehen und lief erst mal ins Bad, wo ich mich kurz duschte und dann runter in die Küche ging, um zu frühstücken. Ich warf mir noch schnell eine Aspirin ein, weil man dieses Pochen im Kopf kaum ertragen konnte. Mit einem Glas Wasser setzte ich mich an den großen Tisch. Ich war völlig allein. Das wurde mir in diesem Moment abermals bewusst. Und dass ich um diese Uhrzeit noch nicht bei Chloe war, um bei ihr zu sein, weil sie mir so sehr fehlte, grenzte an ein Wunder. Normalerweise war ich jetzt schon im Krankenhaus, aber mir ging es so mies, dass ich keine wirkliche Lust hatte, mich ins Auto zu setzen und hinzufahren, auch wenn ich meine Freundin gern gesehen hätte. Es versetzt mir nur immer einen Stich, wenn ich sie sehe. Sie sieht so verändert aus, dass man sie nicht wiedererkennt. Und genau das schmerzt so sehr.

Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken.

„Ja?", meldete ich mich und lehnte mich entspannt im Stuhl zurück.

„Niall, was denkst du, was du gestern getan hast?", hörte ich Pauls Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Wir waren gestern in einem Club. Warum?", meinte ich.

„Ich glaube, es wäre besser, wenn du herkommen würdest.", erwiderte Paul nur.

„Okay bin in 15 Minuten da."

Komisch! Was war da denn schon wieder los? Paul sagt doch sonst immer gleich alles. Warum muss ich denn jetzt schon wieder da antanzen. Wahrscheinlich geht es um diese komische Natalie. Das hätte ich mir auch denken können. Schließlich wurden wir zusammen beim Tanzen gefilmt und fotografiert. Na tolle Scheiße! Da kann ich mir aber ganz schön was anhören.

Als ich im Hauptgebäude eintraf, wurde ich sofort von Paul empfangen und in Simons Büro geführt. Dieser lief mit seinem Handy am Ohr im Raum auf und ab und telefonierte. Mit einer Handbewegung bat er uns, uns zu setzen.

„Nein, das geht so nicht... Ich denke, Sie haben mich schon verstanden.", sagte Simon etwas aufgebracht und legte dann sein Handy zur Seite.

„Schön, dass du so schnell kommen konntest. Ich glaube, dir dürfte klar sein, warum du hier bist.", meinte er und setzte sich mir gegenüber. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich durchdringlich an.

„Das ist gestern wohl alles etwas aus dem Ruder gelaufen.", murmelte ich und senkte beschämt den Kopf.

„Etwas? Das ist ganz schön übertrieben."

Der sarkastische Ton in seiner Stimme ließ mich wieder zu ihm aufschauen und ich sog scharf die Luft ein.

„Ich weiß ja nicht, was du dir dabei denkst, Niall. Du bist verlobt und hast zwei Kinder. Da kannst du doch nicht in aller Öffentlichkeit etwas mit einer andere Frau haben. Weißt du, wie du jetzt dastehst?"

„Ich hatte etwas viel getrunken. Und dann ist das halt passiert. Ich bereue es jetzt schon.", gab ich zurück.

„Das glaube ich dir gern. Aber der Presse ist das doch total egal. Die zerreißen sich jetzt die Mäuler.", sagte er und drehte den Computerbildschirm zu mir.

Hat One Direction Schnuckel Niall Horan etwa eine Neue?

Man sollte eigentlich meinen, dass Niall Horan glücklich vergeben sei. Schließlich hat er zusammen mit seiner Verlobten Chloe Oakley zwei Kinder. Seit dem unglücklichen Autounfall steht es um die Blondine nicht gut. Kein Wunder, dass Niall da mit seinen Bandkollegen in einen Club geht, um etwas den Kopf freizubekommen. Doch niemand hätte damit gerechnet, dass er sich gleich die nächstbeste Frau angelt. Sie wirkten sehr vertraut miteinander und tanzten im Club sehr eng umschlungen. War das nur ein Fehltritt des irischen Sängers oder wurde ihm seine Freundin Chloe doch zu langweilig. Was wird sie wohl davon halten, wenn sie das erfährt? Liebt er sie überhaupt noch? Die arme Chloe! Sie liegt im Krankenhaus und kann noch nicht mal was dafür und dann geht ihr Freund ihr auch noch fremd. War das vielleicht das Ende?

Ich las noch mehr Artikel, die eindeutig schlimmer ausfielen. Mein Twitter Account war voll mit Nachrichten und Fragen. Viele Fans hassten mich jetzt und konnten es nicht nachvollziehen. Und ich verstand sie vollkommen. Ich wäre auch sauer, aber ich konnte die Zeit nicht zurückdrehen.

„Ich glaube, du hast da einiges zu klären. Das mit der Presse hab ich schon übernommen. Aber das für deine Fans richtigzustellen, kann ich nicht.", meinte Simon dann.

„Ja vielleicht sollte ich das. Aber erst muss ich zu Chloe ins Krankenhaus."

Als ich im Krankenhaus ankam, war hier die Hölle los. Ärzte und Krankenschwestern liefen wild umher. Alle waren irgendwie in Alarmbereitschaft und das versetzte mich ein bisschen in Panik. Ich sah gerade noch Schwester Jana, die für Chloe zuständig war. Ich lief ihr hinterher.

„Jana! Jana! Was ist hier los?", fragte ich sie. Sie sah mich mit einem mitleidigen Blick an.

„Es tut mir so leid."

Mehr sagte sie nicht und rannte schnell weiter. Was war hier nur los?

So endlich mal ein neues Kapitel! Ich bin froh, dass ich es geschafft habe.

Das ist wohl alles ziemlich in die Hose gegangen für Niall? Was haltet ihr davon?

Und was ist im Krankenhaus los?

Und da ich Cliffhanger so liebe, wird er erst im übernächsten Kapitel aufgedeckt.

Schöne Ferien und restliche Woche

Chloe :)

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