12. Kapitel: Beste Freunde
Niall P.O.V.
Nachdem Liam mir den Brief wiedergegeben hatte, schlug er vor, dass wir in einem unserer Lieblingspubs etwas trinken gehen würden. Ich hielt das für eine ganz gute Idee, um etwas abschalten zu können. Mir steigt in letzter Zeit alles zu Kopf. Ich dachte, ich habe es unter Kontrolle und ich würde mit allem allein klar kommen. Doch leider ist es nicht so einfach, wie ich dachte. Ich brauche dringend eine Pause von diesem ganzen Kram und Stress. Schlimm genug, dass Simon mir vorhin schon die Hölle heiß gemacht hatte, warum ich nicht erschienen bin. Ich habe ihn nicht zurückgerufen. Ich hatte keine Lust, mich damit auch noch auseinandersetzen zu müssen. Deswegen ist ein bisschen Entspannung recht gut.
Aber da hatte ich die Rechnung ohne Liam gemacht, der schon in den ersten Minuten, wo wir auf unsere Getränke warteten, meine schöne Illusion zerstörte. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass Liam zu all dem nicht nichts sagen würde. Und immer wieder, gelang es ihm, dass ich es glaubte und er dich andere Absichten hatte.
„Niall, dieser Brief! Da will dich jemand aufs Ohr hauen.", meinte Liam.
Normalerweise hätte er immer ein Lächeln im Gesicht, weil man es so absurd fand, dass es schon gleichzeitig wieder lustig war. Dieses Mal aber blieb Liam ernst und er verzog keine Miene.
„Sie will dir bloß ein Kind unterjubeln und dann dein Geld bunkern.", fuhr er fort.
Ich lachte kurz auf. Er hatte ja keine Ahnung. Die hatte selbst ich nicht. Ich konnte nicht genau sagen, ob der Brief der Wahrheit entsprach oder nicht. Wahrscheinlich ging ich deshalb gleich vom Schlimmsten aus.
„Glaub mir, die Frau hat genug Geld. Aber vielleicht könnte sie die Wahrheit sagen.", erwiderte ich.
Etwas beschämt strich ich mir durch die Haare. Bisher wusste nur Grace all das, was an jenem Abend passiert war, zumindest das, woran ich mich erinnerte. Es war mir unglaublich peinlich, dass mir das passiert war. Sonst hatte ich immer über die anderen, die sich das Hirn wegsaufen, gelacht. Und nun, nun musste auch ich mich mit dieser nicht gerade schönen Situation anfreunden.
„Was heißt hier „vielleicht", Niall?"
Liam sah mich durchdringlich an und da musste ich schließlich mit der Wahrheit herausrücken. Ich erzählte ihm, obwohl er dabei gewesen war, wie ich mit Natalie getanzt hatte, wie ich bei ihr zu Hause gelandet bin und dass ich am nächsten Morgen in meinem Bett aufgewacht bin und nichts mehr wusste. Ich versuchte, ihm zu erklären, dass Natalie aus reiner Neugier und wahrscheinlich auch Eifersucht zu Chloe ins Krankenhaus gefahren ist. Dass sie möglicherweise an der Verschlechterung des Gesundheitszustandes meiner Freundin Schuld ist, warf ich Liam direkt vor die Nase. Und jetzt dieser Brief.
Stöhnend und seufzend fasste Liam sich an den Kopf. Er schnaufte kurz und sah mich dann ernst an, nachdem ich ihn alles gesagt hatte, was ich wusste, was nicht unbedingt viel war.
„Oh Mann, Nialler. Da hast du dir echt etwas eingebrockt, wenn das stimmen sollte.", meinte er und schüttelte den Kopf.
Ich konnte darauf einfach nichts erwidern, weil mir meine Lage glasklar war. Eine Frau geschwängert, die man nicht liebt. Die Frau, die man liebt und die gerade im Koma liegt, betrogen. Dann noch der beste Freund, der denkt, dass ich seine Freundin geschwängert habe. Und dann etliche von anderen Problemen. Ich wusste gerade selbst nicht, was ich genau machen sollte. Wenn die Sache mit Natalie an die Öffentlichkeit kommen würde, wäre ich richtig am Arsch. Und dann erst Chloe. Wie würde sie wohl reagieren, wenn sie davon erfährt? Sie wird mich hassen, ganz sicher. Sie kann und wird es mir dann einfach nicht verzeihen. Das kann ich noch nicht mal selbst. Die Familie würde zerbrechen und Aine und Jordan wären mittendrin. Das ganze Chaos würde ich mir gern sparen. Ich hoffe zumindest, dass ich es kann.
Ich spielte an meiner Tasse herum, in der sich der warme Kaffee befand. Normalerweise würde ich hier ein Bier oder ähnliches trinken. Der Sinn danach stand mir gerade nicht. Liam ging es da nicht anders, denn auch er begnügte sich mit einem Kaffee. Eine Weile sagten wir beide einfach nichts. Die unangenehme Stille gab es sonst nie zwischen uns. Ich konnte nicht genau sagen, warum sie nun da war. Ich glaube es liegt daran, dass weder Liam noch ich wissen, was wir sagen sollen.
Irgendwann brach mein bester Freund dann das Schweigen und ich war ihm dafür so dankbar, auch wenn ich das Thema, was er anschnitt, nicht gerade super fand. Es deprimierte mich eigentlich nur.
„Wie geht es Chloe so? Was sagen die Ärzte zu ihrem Gesundheitszustand?"
Am liebsten hätte ich gelogen und gemeint, dass alles gut wäre. Liam würde wissen, dass es eine Lüge ist und ich möchte meinen Freunden eigentlich keine weiteren auftischen. Ich weiß, dass ich mit ihnen über alles reden kann und sie mir immer zur Seite stehen. Ich wollte nur alles unter der Erde vergraben und so gut wie möglich die Situation verarbeiten. Dass ich damals einen komplett falschen Schritt in die entgegengesetzte Richtung gemacht hatte, war mir erst jetzt klar. Freunde sind mit einer der wichtigsten Stützen, die man im Leben hat. Wenn man gerade dabei ist, einzubrechen, halten sie dich und bauen dich notfalls wieder auf. Aber wenn man sie für einen schwierigen Zeitpunkt, wo man sie eigentlich braucht, aus seinem Leben ausschließt, ist niemand mehr da, der einem die nötige freundschaftliche Liebe gibt. Es geht dann mit einem selbst eher bergab anstatt bergauf. Es hat eine Weile gedauert, bis mir klar geworden ist, dass ich alle drei, Liam, Louis und Harry, obwohl ich mich mit ihm gerade in einer komplizierten Phase befinde, brauche. Ich werde sie immer brauchen, denn sie sind im Endeffekt mit die Menschen, die mich ausmachen.
Liam hat die Wahrheit also verdient. Ich brauche jetzt auch jemanden, dem ich das alles erzählen kann. Grace will ich damit nicht belasten. Sie macht sich einfach immer zu viele Sorgen und hat außerdem gerade eigene Probleme.
„Was soll ich sagen? Ihre Verletzungen sind abgeklungen. Sie müsste eigentlich jetzt mit der Therapie beginnen, damit sich die Muskeln wieder aufbauen und sich nicht an den ruhigen Zustand gewöhnen. Die Belastung muss da sein. Nur geht das nicht, wenn sie immer noch im Koma liegt. Dahingehend hat sich ihr Zustand wohl eher verschlechtert als verbessert. Die Ärzte können die Geräte nicht abschalten, weil sie dann... du weißt schon. Sie meinen, dass Chloe immer so eine Art Herzaussetzer hat. Keine Ahnung. Und der eine Bruch... er verheilt nicht so, wie er sollte.", nur schwer kamen mir die Sätze über die Lippen. Mein Hals würde auf einmal so trocken und es fühlte sich so an, als würde ein riesiger Frosch mir diesen verstopfen. Meine Worte hörte ich selbst nur gedämpft und in meinem Bauch zog es sich komisch zusammen.
„Was heißt, der Bruch verheilt nicht so, wie er sollte?", fragte Liam nach.
Eigentlich könnte er sich das selbst denken, glaube ich zumindest. Trotzdem antwortete ich ihm: „Der Bruch im Rücken ist eine Art Splitterbruch. Dabei wurde das Rückenmark angerissen. Der Knochen ist so doof gebrochen, dass die Ärzte es nicht so operieren konnten, wie es nötig gewesen wäre. Ein kleiner Teile hindert das Rückenmark, sich wieder zu verbinden. So wie es aussieht ist sie dann querschnittsgelähmt."
Und ich bin daran Schuld. Dass ich immer noch so dachte, band ich Liam nicht direkt auf die Nase. Die meisten sagten zwar, dass ich an nichts schuld war. Doch ich sah das vollkommen anders. Ich saß am Steuer, ich hatte die Kontrolle über das Auto und schließlich war ich auch der, der die Kontrolle verloren hatte. Klar, es war nicht komplett meine alleinige Schuld, aber ein Teil davon musste ich mir zuschreiben. Dass in der nächsten Woche der Gerichtstermin für den Lkw-Fahrer stand, wusste noch niemand. Es wird dann erstmal geklärt, warum es dazu kam, denn vor der Polizei wollte er nicht reden. Ich glaube nicht, dass der Termin beim Gericht irgendwas ändern wird, auch wenn geklärt wird, warum das alles passiert ist. Das bringt mir Chloe auch nicht wieder, das verändert ihren Zustand auch nicht.
„Niall, du weißt doch hoffentlich, dass du nicht allein die Schuld trägst, oder?", fragte mich Liam und sah mich ernst an.
„Vielleicht.", ich zuckte nur mit den Schultern, „Aber es ändert nichts daran, dass sie nicht bei mir ist. Du hast sie doch heute gesehen."
Ich sah ihn nun direkt in die Augen. Und was sah ich? Mitleid. Ich wollte kein Mitleid. Dieser eine Blick, ich hasste ihn. Ich brauchte keine Leute, die mir immer wieder sagten, wie sehr ihnen das alles leid tut. Sie können es nicht nachvollziehen und trotzdem denken sie, dass sie irgendeine Ahnung davon haben.
„Ja ich hab sie heute gesehen. Man kann sie nur schwer übersehen. Ich sag jetzt am besten nicht, wie ich sie fand.", murmelt er und greift zu seiner Tasse.
Ich lachte höhnisch auf und forderte ihn lauter, als ich eigentlich wollte, auf: „Sag es, Liam! Ich will es hören"
Das war das, was ich nicht mochte. Liam sagte jetzt nicht das, was er wollte, weil er Angst hatte, dass ich ihm das übel nehmen würde und vor seinen Augen zusammenbreche. Er war vorsichtig, so, als wäre ich ein kleines Kind. Er braucht mich nicht mit Samthandschuhen anfassen. Klar, ich verstand Liam da schon, aber wie sollte ich denn damit umgehen, wenn mich jeder schützen will? Ich muss versuchen, meinen Alltag so zu leben, wie ich es vorher auch gemacht hatte.
„Nein, ich kann es nicht.", erwiderte Liam, „Ich kann es einfach nicht."
Ich wusste nicht, warum er es nicht konnte. Wenn Liam etwas machte, dann seine Meinung sagen. Aber wieso er es nicht machte, blieb mir ein Rätsel, weil er auf meine folgenden Fragen nicht antwortete. Und wieder saßen wir nur und tranken unseren Kaffee.
„Niall... ich... es tut mir leid, dass ich in den letzten Wochen nicht für dich da gewesen bin.", fing er an.
„Liam..."
„Nein, lass mich ausreden.", unterbrach er mich, „Ich war dir nicht der Freund, den du gebraucht hast. Als du gesagt hast, dass es dir gut geht, hätte ich, nein hätten wir, Louis, Harry und ich, wissen müssen, dass es nicht die Wahrheit war. Wir hätten es verdammt nochmal merken müssen, gerade weil wir beste Freunde sind und uns schon so unendlich lange kennen. Wir hätten in dieser für dich schwierigen Zeit an deiner Seiten sein müssen, dich in allem unterstützen müssen. Stattdessen haben wir dich allein gelassen und haben uns nur Sorgen darüber gemacht, wie es mit One Direction weitergeht. Und auch da haben wir leider erst viel zu spät gemerkt, dass 1D nicht 1D ohne dich ist. Im Ganzen: Wir waren echt nicht die besten Freunde in letzter Zeit. Wir haben vor, uns zu verbessern. Das sind wir dir schuldig. Du bist immer für uns da und wir können immer auf dich zählen. Wir müssen dir das irgendwie zurückzahlen."
Ich wusste nicht, was ich sagen soll, denn so habe ich es nie gesehen. Ich habe nie auch nur annähernd gedacht, dass sie so denken. Sie waren doch immer für mich da. Jeder so, wie er konnte. Und dass Liam meinte, dass sie in letzter Zeit nicht für mich da gewesen waren, ist Schwachsinn. Totaler Schwachsinn.
„Rede keine Scheiße. Du weißt selbst, dass das nicht stimmt.", meinte ich und setzte noch ein „Keine Widerrede" hintendran.
Ich wusste genau, wie Liam da war. Er beruhte auf seiner Meinung und mit ihm darüber zu diskutieren, ist das Schlechteste, was man machen kann. Da muss man dann irgendwann nachgeben, weil es sonst Stunden so weitergeht. Ich wusste noch genau, wie es auf Tour gewesen ist, wo Liam meinte, dass Louis seine Zahnbürste ins Klo geschmissen hätte. Sie haben Stunden diskutiert, bis Lou irgendwann nachgegeben hat, obwohl er es nicht gewesen war. Ich vermisse diese Momente und würde nur zu gern wieder mit den Chaoten auf Tour gehen. Die Konzerte, mit ihnen zusammen auf der Bühne zu stehen und einfach nur Quatsch zu machen, vermisste ich so sehr. Wir hatten einfach immer Spaß auf der Bühne. Es interessierte niemanden von uns, ob wir uns zum Affen machen. Es macht uns aus. Ich bereue es nicht, dass ich damals diesen Weg gegangen bin, der natürlich auch Nachteile hat, keine Frage. Sie sind meine Familie und werden es immer bleiben.
Und genau das ist ein Grund, warum ich mich nun endlich mal aufrappeln sollte, um sie zusammenzuhalten. Ich kann es einfach nicht riskieren, dass einer von ihnen, meinen Brüdern, nicht mehr dazugehört. Ich muss einfach mit Harry reden. Sonst würde ein Teil von mir fehlen. Ich brauch ihn einfach. Er hört mir immer zu und nimmt sich mir an. Dass das von heute auf morgen einfach mal so weg war, war schon verletzend gewesen. Die Kälte, die er mit dann von Tag zu Tag entgegenbrachte, machte die Sache nur noch schlimmer. Klar, ich hatte ebenso wie er auch einen Fehler gemacht. Aber, dass wir uns deswegen so sehr ignorierten oder stritten, hätte ich nicht gedacht. Das Vertrauen zwischen uns war verschwunden und ich fühlte mich so, als würde mir ein Fremder gegenüberstehen. Verziehen hab ich ihm schon längst, aber er selbst sollte seine Fehler auch einsehen. Zu dieser Einsicht muss ich ihn wohl nun zwingen, denn ich halte es nicht eine Sekunde länger aus, wie wir uns verhalten. Es ist einfach nur sinnlos und bringt zu nichts, deswegen werde ich jetzt einfach mal wieder den ersten Schritt machen.
„Ich muss mit Harry reden.", sagte ich direkt heraus, um meinen Gedankengang mit Liam zu teilen.
„Oh Gott, endlich.", schnaufte er und ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, „Ich dachte schon, das würde ewig so weitergehen."
Ich lachte: „Nein, zum Glück nicht. Das würde ich nicht aushalten."
„Ach nein? Ich kann mich noch genau daran erinnern, als du auf der letzten Tour meintest, dass es echt schlimm ist, mit Harry auf einen Fleck zu sitzen.", witzelte Liam.
Sein Grinsen wurde breiter. Und ich war froh, dass dieses Eis endlich gebrochen war. So kannte ich uns eigentlich und es ist wie Balsam für mich, mit Liam zu lachen. Das hatte mir die letzten Wochen echt gefehlt.
„Na ja, ich weiß ja nicht, wie du das finden würdest, wenn er dir die ganze Zeit auf die Pelle rückt, nackt wohlgemerkt, weil der Herr ja meint, dass es sich so wohler oder was auch immer fühlt.", entgegnete ich und versuchte mich zu verteidigen
Aber jetzt mal ehrlich, wer läuft auch schon am Morgen nackt durch den Tourbus? Harold Styles. Um uns immer wieder seine natürliche Schönheit zu präsentieren. Man sollte meinen, dass man sich daran gewöhnt. Und normalerweise störte es mich auch nicht, wenn es da nicht diesen einen Punkt gäbe, bei dem ich dann einfach schwarz sehe. Sich nämlich nackt an mich zu kuscheln, fand ich dann doch etwas komisch. Wozu hatte er eine Freundin, bei der er das machen kann? Ich vergaß, sie war ja leider nicht mit. Also musste gerade ich diesen Part übernehmen. Die anderen lachen immer nur drüber und werfen mir gespielt einen mitleidigen Blick zu, bevor sie wieder in schallendes Gelächter ausbrechen.
„Und ihr Idioten seid ja immer nur am Lachen.", setzte ich noch dazu.
Liam fing jetzt schon wieder an, so komisch zu kichern. Manchmal war er schlimmer als Louis. Und ich dachte, das sei nicht möglich.
„Sorry, aber es ist echt amüsant, mitanzusehen, wie du genervt bist und Harry sich freut."
,Ja, ja.", murmelte ich nur und trank den letzten Schluck von meinem Kaffee aus.
„Bald musst du es wieder aushalten, wenn wir wegen des neuen Albums auf Tour gehen."
Natürlich musste Liam da noch etwas nachtreten. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er es liebte, mich auf diese Weise leiden zu sehen. Aber es ging für mich klar, weil ich wusste, dass sie nur Spaß machten. Trotzdem ging meine Laune etwas nach unten, als er die Tour erwähnte. Das hieß für mich, dass ich Chloe und meine Kinder zurücklassen müsste. Ich weiß nicht, wie lange ich das kann. Es war zwar mein Job und ich liebte es auf der Bühne zu stehen, aber meine Familie liebte ich mehr. Sie bedeutet mir einfach viel mehr.
„Ich will nicht unbedingt auf Tour. Ich kann mich nicht einfach der Verantwortung entziehen, vor allem jetzt, wo Chloe im Krankenhaus liegt. Meine Kinder brauchen mich.", erwiderte ich ernst.
„Dann nimm sie mit. Du weißt doch, dass die Crew Kinder liebt und Lou hatte Lux auch immer dabei. Wir finden schon eine Lösung.", meinte Liam nur.
Nachdem ich mich von Liam vor dem Pub verabschiedet hatte, brach ich nach Hause auf. Vorher riefen wir erstmal Paul und Simon an, um ihnen Bescheid zu geben. Ich wusste jetzt schon, dass ich morgen definitiv welche auf den Deckel bekommen würde. Ich fand nur, dass wir mittlerweile alt genug sind, um zu entscheiden, was für uns wichtiger ist. Aber darüber lässt sich streiten, weil Simon immer darauf beruht, dass wir dem Management und dem Label und noch vielen mehr eine Verpflichtung gegenüber hatten. Die hatte ich jedoch auch gegenüber meiner Familie. Trotzdem sprach man da oft gegen Wände.
Als ich zu Hause ankam, hätte ich nicht damit gerechnet, dass sich Grace und Anja an die Kehle gehen und hier ein riesiges Chaos herrschte. Grace hatte einen weinenden Sydney auf dem Arm, der sich an ihre Schulter kuschelte und schniefte. Jordan und Aine stritten sich mal wieder, wie es meistens der Fall war. Anja redete auf Grace ein, die gleichzeitig versuchte Sydney zu beruhigen. Sie schien mit allem überfordert zu sein.
„... und dann wagt er es, hier aufzutauchen und so ein Drama zu machen. Ich hatte dir schon damals gesagt, dass er nicht gut für dich ist und wenn es mal darauf ankommt, lässt er dich sitzen. Und was ist jetzt? Meine Vermutung hat sich bestätigt. Warum kannst du nicht einmal ein kleines bisschen so sein wie deine Schwester?", herrschte Anja Grace an.
Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie das jemals in englisch machen würde, weshalb ich alles verstand, was sie sagte. Auf mich schien niemand zu achten. Ich konnte dieses Bild aber keine Sekunde länger sehen.
„Und dann lässt du dich nochmal von ihm schwängern. Manchmal frage ich mich, wo dein Verstand geblieben ist..."
Ich räusperte mich kurz. Alle verstummten. Jordan und Aine hörten auf, sich gegenseitig mit den Stiften zu bewerfen und Sydney weinte nicht mehr. Anja als auch Grace sahen erstaunt zu mir und hatten ihr eigentlich einseitiges Gespräch beendet.
„Niall! Wie schön, dass du wieder hier bist.", sagte meine zukünftige Schwiegermutter und kam schon auf mich zu. Doch Aine und Jordan waren schneller und liefen freudestrahlend auf mich zu. Ich hob beide hoch und drückte ihnen jeweils einen Kuss auf die Stirn.
„Ich würde sagen, wir beruhigen uns erstmal alle. Ich bringe die Kinder ins Bett und dann klären wir, was heute hier vorgefallen ist.", regelte ich ruhig die Situation, bevor diese wieder ausartete.
Schließlich brachte ich meine Kinder und Syd ins Bett, las ihnen eine Geschichte vor, ehe ich mich den beiden Frauen unten im Wohnzimmer widmete. Beiden saßen auf der großen Couch mit dem größtmöglichen Abstand und schwiegen sich an.
„So erklärt mir jetzt mal jemand, was hier los ist?", fragte ich sie und ließ mich in den bequemen Sessel fallen. Abwartend sah ich beide an und verschränkte die Arme vor der Brust. Gut, wenn keiner von ihnen reden möchte, dann bleibe ich hier halt solange sitzen, bis jemand etwas sagt. Ich habe Zeit.
„Mister Harry Styles war hier und musste alles mal wieder schlimmer machen."
„Das stimmt doch überhaupt nicht.", wehrte Grace ab und sah ihre Mutter empört an.
„Ach nein? Er ist nur hergekommen, um dir mal wieder zu beweisen, was er für ein Arsch ist.", erwiderte Anja.
„Er war doch wegen Sydney und Niall hier."
Wegen mir? Ich wusste zwar, dass die Jungs nach mir gesucht hatten. Ich hätte nur nicht gedacht, dass Harry da mitmachen würde. Er ist doch so wütend auf mich, dass er noch nicht mal mehr mit mir redet. Warum war er also hier gewesen? Bin ich ihm doch nicht so egal, wie er sagte? Ich musste das morgen dringend herausfinden.
Obwohl das Kapitel nicht gerade spannend ist und ich nicht wie üblich einen Cliffhanger miteingebaut habe, habe ich doch etwas gebraucht, um es fertigzustellen.
In dem Kapitel ging es vor allem um Freundschaft. Deswegen würde ich mich gern bei jeyloha bedanken. Ich wüsste nicht, wo ich jetzt wäre, wenn ich dich nicht hätte.
Ich hoffe, die freundschaftlichen Gefühle waren für euch klar nachvollziehbar.
Ja und wie es weitergeht:
Was wird aus der Geschichte mit Natalie?
Denkt ihr, Niall und Harry vertragen sich?
Was wird aus Chloe?
Schöne Woche noch :)
Chloe :)
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