11. Kapitel: Lösung?
Harry P.O.V.
Gelangweilt saß ich nun auf der Rückbank des Vans, während Paul mich zu Nialls Apartment kutschierte. Ich fragte mich sowieso schon die ganze Zeit, warum alle so ein riesiges Drama daraus machten, dass Niall nicht erschienen ist. Er ist ein erwachsener, selbstständiger Mann. Er hat bestimmt einen Grund, warum er nicht gekommen ist. Vielleicht bin ich der Grund, ich weiß es nicht.
Doch so wie ich Niall kenne, würde er etwas sagen oder sich melden, hat er aber nicht. Ich weiß ja noch nicht mal mehr, ob ich ihn überhaupt noch kenne. Ich hätte immer gedacht, dass er mein bester Freund ist und ich mich auf ihn verlassen kann.
Eigentlich hatte uns die Zeit in der Band so zusammengeschweißt, dass wir einander vertrauen und alles erzählen. Wir waren wie Brüder. Zumindest dachte ich das, bis er diesen Scheiß abgezogen hat. Er hatte die ganze Zeit gewusst, wo sich Grace aufgehalten hatte und hat mir eiskalt ins Gesicht gelogen. Das hab ich nicht von ihm erwartet. Ich fühle mich hintergangen und bin endlos enttäuscht, dass mich mein bester Freund einfach so verraten hatte. Ich dachte zumindest, dass er etwas Ehre hat. Stattdessen vögelt er einfach meine Freundin und schwängerte sie auch noch. Wer würde da nicht hochgehen wie eine Bombe, wenn der beste Freund mit deiner Freundin schläft. Er wusste, dass es zwischen Grace und mir gerade nicht so super läuft und hat das schamlos ausgenutzt. Vielleicht war er ja schon immer scharf auf Grace gewesen. Ich kann es mir nur nicht vorstellen, weil er mit Chloe so glücklich war. Keine Ahnung, was ihn also dazu gebracht hat, etwas mit ihrer Schwester und meiner Freundin anzufangen. Ich hätte niemals gedacht, dass eine Frau mal zwischen unserer Freundschaft stehen würde und wir uns deswegen in einem permanenten Streit befinden. Natürlich könnten wir uns auch wieder vertragen, aber meine Enttäuschung ist so groß, dass ich ihm einfach nicht verzeihen kann.
Und Grace ignorierte ich seitdem auch. Von ihr hatte ich es auch nicht erwartet. Ich dachte nicht, dass sie mir das antun würde, obwohl sie doch weiß, dass ich sie liebe. In letzter Zeit haben nur unsere Streitigkeiten die Oberhand gewonnen. Es waren Kleinigkeiten, wo es eigentlich lächerlich ist, zu streiten. Und trotzdem taten wir es. Ich war zu stolz, um nachzugeben, und Grace zu stur. Sie hatte mich anfangs angerufen und mir geschrieben, weil sie es gern mit mir klären möchte. Irgendwann hat sie es anscheinend aufgegeben. Ab und zu nahm ich mein Handy und kam in die Versuchung, mich mit ihr zu treffen, damit wir uns versöhnen. Ich wollte auch gern meinen Sohn wiedersehen. Ich vermisste ihn sehr. Es tat mir unendlich leid, dass er unter diesem Streit litt. Doch zögernd legte ich es wieder weg. Der Schmerz nagte zu sehr an mir. Mit der Zeit wurde mir immer weniger danach, mit ihr zu reden, weil dies nur alles schlimmer machen würde. Ich wollte nicht alles wieder aufwirbeln sondern so gut es geht vergessen.
Meistens versuchte ich mich abzulenken, einfach feiern zu gehen, Spaß zu haben. In den Clubs wurde ich mit Kusshand genommen, weil ich ihnen dann einen hohen Umsatz verschaffte. Mir wurde bewusst, dass ich meine Probleme mit Alkohol nicht wegspülen konnte. Immer wieder kam diese Scheiße der vergangenen Wochen hoch. Es ist erdrückend und es kotzt mich an. Meine Laune wurde immer schlechter und nichts konnte das heben. Meinen letzten Ausweg hätte ich im Kiffen gesehen. Anfangs hatte es mich beruhigt und ich konnte dadurch alles vergessen. Doch mit der Zeit verlor auch das die Wirkung.
Ich fragte mich, warum Liam so einen Aufstand gemacht hatte. Er und Louis rauchen doch auch und Louis hatte auch schon gekifft. Klar, ich habe sonst eine klare Abneigung gegenüber dem Rauchen. Doch dieses eine Mal überwand ich diese, weil ich mir nicht anders zu helfen wusste. Es war ziemlich naiv und dämlich, dass ich auf die Idee gekommen bin, dass sich dann vielleicht einiges ändern wird. Nichts hat sich verändert. Nichts.
Und leider machte die Sache, dass ich jetzt zu Nialls Apartment musste, es nicht besser. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde ich Grace begegnen. Ein Grund mehr, warum ich jetzt schon keine große Lust hatte und anfangs Paul eigentlich widersprechen wollte. Ich wusste zwar, dass es nichts brachte, dem Schrank zu widersprechen, aber einen Versuch war es dann manchmal doch wert. Ich habe heute nur nicht sonderlich große Lust und wahrscheinlich auch nicht die Beherrschung, mit Paul zu diskutieren.
Paul hielt vor dem Haus, in dem das Apartment lag. Ohne jegliche Motivation quälte ich mich aus dem Van und lief ins Haus. Nachdem ich geklingelt hatte, öffnete sich sofort die Tür, ohne, dass jemand fragte, wer denn da sei. Ich wusste genau, dass niemand wissen kann, dass ich komme. Mit einer geringen Freude auf das, was mich nun erwartete, schleppte ich mich in den Fahrstuhl.
Ich klingelte nochmals, als ich vor der Tür stand. Ich konnte lachende Kinder hören, was mich zugleich schlecht fühlen ließ. Die Vorstellung, dass Sydney und Grace auch ohne mich klar kommen und Spaß haben, machte mich irgendwie traurig. Ich vermisste sie. Und wie ich sie vermisste. Ich war ja selbst daran Schuld, wenn ich mich nicht bei ihr meldete. Andererseits warum sollte ich das auch? Sie war schließlich zu Niall gerannt und hat mit ihm geschlafen. Ich fand also, dass ich komplett normal und richtig gehandelt und mich verhalten habe. Aber anscheinend ist das Ansichtssache.
Ich hörte schnelle Schritte und dann öffnete sich die Tür.
„Niall! Endlich bist du wieder da. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Liam ist auch schon hier gewesen und hat nach dir gefragt. Wo warst du denn?“
Ich hatte mich doch gerade verhört, oder? Schön, dass sie sich Sorgen um ihn macht. Sie trieft ja gerade so vor Liebe. Diese Demütigung brauchte ich nicht. Ich hätte, nachdem Paul weggefahren ist, nach Hause gehen sollen, um mir das alles hier zu ersparen. Warum hatte ich es nicht gemacht?
„Harry? Was machst du denn hier?“, fragte mich Grace überrascht. Mir war klar, dass sie eigentlich jemand anderen erwartet hatte. Trotzdem muss man mich nicht so kalt begrüßen. An ihren Gesichtszügen erkannte ich ganz gut, dass sie keine Ahnung hatte, was sie machen soll. Sie war plötzlich so angespannt. Wie ausgewechselt, als sie gerade noch dachte, ich sei Niall.
„Paul hat mich hergeschickt, um auf Niall zu warten, falls er wiederkommt.“, antwortete ich und studierte genau ihr Gesicht. Für einen kurzen Moment sah ich die kleine Enttäuschung in ihren Augen. Die ebenfalls vorhandene Hoffnung wich und sie wirkte so kalt auf mich wie nie zuvor.
„Und ich möchte meinen Sohn sehen.“, fügte ich hinzu.
Sie machte keinerlei Anstalten, sich zu bewegen oder mich hereinzubitten. Ich musterte sie für den kurzen Moment. Vorher hatte ich nicht so darauf geachtet, weshalb ich an ihr herunter zu ihrem Bauch sah. Man konnte noch nicht viel erkennen. Trotzdem könnte ich eine kleine Wölbung ausmachen. Wenn man nicht wusste, dass sie schwanger ist, dann würde man das auch nicht sehen. Das Bäuchlein ist also noch unscheinbar.
Weil sie nicht sagte und machte, fragte ich sie: „Lässt du mich jetzt bitte rein?“
Wieder sagte sie nichts sondern trat nur zu Seite und ließ mich rein. Ich betrat den kleinen Flur, der einen riesigen Zugang zum Wohnzimmer hatte. Kaum hat Grace die Tür geschlossen, hörte man kleine Schritte auf dem Parkett.
„Daddy!“
„Onkel Niall“
Dass mein eigener Sohn lieber Niall so herzlich begrüßte anstatt mich, deprimierte mich zutiefst. Aber was verlangte ich auch schon? Er gewöhnt sich nun mal daran, dass er hier wohnt und jeden Tag Niall um sich hat anstatt mich. Er verletzte mich, dass ich in letzter Zeit so wenig Zeit mit meinem Sohn verbrachte. Ein weitere Streitpunkt zwischen Grace und mir. Aber durch die Promo, die Konzerte und all die Interviews kann ich leider nur wenig Zeit für Sydney aufbringen. Ich versuche schon alles, damit jede einzelne Sekunde, die möglich ist, mit ihm verbringen zu können.
Alle drei blieben staunend vor uns stehen. Jordan und Aine sahen mich mit offenen Mündern an und wirkten sehr enttäuscht. Wer wäre das nicht, wenn der Dad, auf dem man so lange wartet, nicht kommt? In Aines Augen sammelten sich Tränen. Weinend saß sie auf dem Boden. Grace eilte zu ihr und nahm sie tröstend auf den Arm. Jordan spielte einfach mit dem Auto, das er in der Hand hatte, weiter und ließ sich nicht von dem Geheule seiner Schwester davon abbringen. Der einzige, der sich jetzt mehr freute als vorher, war Sydney. Mit weitausgebreiteten Armen lief er auf mich zu und rief laut „Daddy!“. Mit einem riesigen Lächeln schloss ich ihn in eine Umarmung und nahm ihn hoch. Wie sehr hatte ich den kleinen Mann vermisst.
„Grace? Ist Niall denn wieder da?“, rief jemand aus der Küche.
Ich verstand nicht wirklich, was sie sagte. Aber, dass es deutsch war, wusste ich, und dass ich mit dieser Person auf Kriegsfuß stand. Und schon kam Anja, Grace Mum, in den Flur gewackelt.
Als sie mich sah, zog sie spöttisch die Augenbrauen hoch und wollte gerade etwas sagen, doch Grace kam ihr zuvor: „Mum, du würdest mir so viel Freude damit machen, wenn du die drei hier mit nach oben nimmst und mit ihnen spielst. Ich würde gern allein mit Harry reden.“
Sie sah mich nur mit einem Blick an, der ungefähr „Wir reden später und zwar richtig“ sagen sollte. Dann nahm sie ihre Enkelkinder und kam Grace‘ Wünschen nach, in dem sie wirklich mit ihnen hoch ging und spielte.
Zum Glück war ich die Alte vorerst los. Mit ihrer provozierenden Art krachten wir einfach immer aneinander, obwohl ich Streitereien mit der Mutter meiner Freundin vermeiden wollte. Aber bei dieser Frau war das unmöglich. Wenn sie dich hasste, dann hasste sie dich und du hast die Arschkarte. Ich fragte mich wirklich, wie Niall da rausgekommen ist. Dass Grace mit mir allein sprechen möchte, überraschte mich. Es klang so, als würde sie ordentlich mit mir reden wollen, vielleicht auch sich entschuldigen.
Ich folgte ihr in die geräumige Küche. Auf dem Tresen lagen Zutaten vermutlich für das Abendessen. Es sah so aus, als würde es Spaghetti Bolognese geben. Und ich musste gestehen, dass das Gericht, wenn Grace es machte, echt unschlagbar ist. Wenn ich mich so umsah, war alles wie sonst. Das einzige, was mir auffiel, war, dass der Alkohol verschwunden war. Die Halterung für Sekt, Wein, Wodka oder auch andere alkoholischen Getränke war leer. Wahrscheinlich hatte Niall den Entschluss gefasst, dass es besser war, nichts dergleichen im Haus zu haben, weil Grace ja schwanger ist. Keine Ahnung, was ihn dazu geritten hat. Ich wusste noch genau, als Chloe schwanger war und zu einer Rumkugel wurde, dass trotzdem allerhand da gewesen ist. Ihr hatte es nie viel ausgemacht. Sie nahm es stets gelassen, dass alle um sie herum getrunken hatten, während sie sich mit einem Orangensaft zufrieden gab. Anfangs dachte ich, dass es bei Grace etwas schwerer werden würde. Zum Großteil lag es daran, wie ich sie kennen lernte. Auf Nialls Party hat sie fast nur getrunken. Und auch sonst, wenn wir irgendwo feiern waren, hielt sie sich nicht zurück. Aber das hatte sich alles geändert und spielt auch keine Rolle.
„Willst du irgendwas trinken?“, fragte die höflich.
Ich hätte nie gedacht, dass sie zu einer Hausdame mutiert, während sie bei Niall lebt. Ich hatte nichts gegen Freundlichkeit und Höflichkeit. Aber in diesem Moment wusste ich genau, dass das alles nur aufgesetzt war.
„Nein danke.“, wehrte ich ab.
Ohne etwas zu sagen, ging sie ins Wohnzimmer und kam kurze Zeit später zurück. Sie legte mir ein Bild vor die Nase und setzte sich mir gegenüber. Mir war klar, was sie mir damit sagen wollte. Sie wollte Abstand. Ich akzeptierte es, denn mir ging es vorerst nicht anders. Sie schwieg und wartete meine Reaktion ab.
Ich sah mir das Bild an, um festzustellen, dass es sich dabei um ein Ultraschallbild handelte. Was sollte ich denn bitteschön damit? Es war nicht mein Kind, also interessierte es mich herzlich wenig. Es ist doch Nialls Kind. Sollte er das denn nicht sehen und nicht ich? Was wollte sie also von mir? Ich konnte damit nichts anfangen.
„Was soll ich damit jetzt?“, fragte ich sie.
Sie sah vom Tisch zu mir auf. Ihr Blick sagte mir so viel wie „Das kann nicht sein Ernst sein“. Sie schien fürs Erste überrascht zu sein. Ich weiß nicht, was sie sich dabei dachte. Glaubte sie etwa, ich freute mich, dass sie, meine Freundin, mit meinem besten Freund schlief und nun ein Kind von ihm bekommt? Wo lebe ich denn?
„Oh, ich vergaß. Wie konnte ich auch nur denken, dass du dich dafür interessierst. Du interessierst dich ja nur für dich. Kein Wunder, dass Niall keine Lust mehr hat und jetzt einfach weg ist.“, antwortete sie mir pampig.
„Ich interessiere mich nicht nur für mich selbst. Im Moment scheint es, als würdest du das nur machen. Wie würdest du denn reagieren, wenn du erfährst, dass dein bester Freund mit deiner festen Freundin ein Kind bekommt? Vielleicht habe ich nicht richtig gehandelt, aber menschlich. Also halt mir nicht vor, dass ich mich für nichts anderes außer mich selbst interessiere. Was glaubst du, warum ich hier bin, hm?“
Ich fand, dass das Gespräch schon wieder in eine komplett falsche Richtung geht. War ich dran schuld? Eigentlich ja. Aber mit dieser Frau konnte man auch nicht ordentlich reden, ohne dass sie gleich so aufbrausend reagierte. Und das hasste ich. Bei allen Gesprächen, die ich ordentlich mit ihr führen wollte, fuhr sie aus der Haut. Ab da änderte sich dann eine normale Unterhaltung in einen Streit. Ich kann nicht einsehen, dass ich dann wie der Idiot dastehe.
„Ja natürlich. Das meinte ich ja. Du denkst bei dieser Sache nur an dich. Hast du dir vielleicht schon mal überlegt, dass du mit deinem Verdacht, dass Niall der Vater ist, daneben liegst? Hast du einmal versucht, mit Niall, mir oder auch uns beiden darüber zu reden? Bist du jemals auf die brillante Idee gekommen, dass ich mit Niall eine rein freundschaftliche Beziehung führe?“, meinte sie wütend.
Mittlerweile war sie aufgestanden und sah mich über den Tisch böse an. Auch ich hatte mich erhoben. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich brodelte und wie. Trotzdem versuchte ich, den Drang meiner Wut zu unterdrücken.
„Erzähl mir doch keine scheiß Lügen. Glaubst du nicht, dass ich die intensiven Blicken zwischen Niall und dir gesehen habe? Lächerlich! Freundschaftliche Beziehung! So lange wie er mir verschwiegen hat, dass es dir gut geht. Du hast ja keine Ahnung, was ich mir für Sorgen gemacht habe. Und dann hintergeht mich mein bester Freund. Da könnte ich ihm auch schon zutrauen, dass er etwas mit dir angefangen hat.“, erwiderte ich und versuchte, ruhig zu bleiben.
„Entweder bist du blind oder du bist echt dämlich. Hast du dich in letzter Zeit nur einmal für Niall interessiert? Weißt du überhaupt, was er durchmacht und wie er sich fühlt? Er zerbricht jetzt schon. Und dann kommen die schlechten Nachrichten aus dem Krankenhaus. Der Verlust meiner Schwester würde ihn komplett aus der Bahn werfen. Was glaubst du, warum er nicht mehr so häufig ins Krankenhaus geht? Vielleicht solltest du ihn das selbst fragen.“, erzählte sie mir und machte eine kurze Pause, „Er liebt sie über alles. Er würde alles für sie machen. Und da denkst du, dass er etwas mit mir anfängt? Wir sind beide gerade in einer schwierigen Lage und reden darüber. Er versucht wenigstens, mich zu verstehen.“
Ich… ich wusste nicht, was ich wegen Nialls Situation sagen sollte. Sie hatte Recht. Ich habe mich nicht wirklich um Niall gesorgt. Meistens war ich nur genervt davon, dass er sich nicht mehr bei uns gemeldet hat, ob wir etwas zusammen machen wollen, und lieber zu Chloe ins Krankenhaus gefahren ist. Ich wollte weiter Musik machen. Ich war so versessen darauf, dass ich meinen besten Freund komplett vergessen habe. Ein Fehler, den ich wahrscheinlich nicht mehr so schnell wieder gut machen kann.
„Ach, ich verstehe dich natürlich nicht.“, hielt ich ihr vor.
Ich habe ihr immer angeboten, über alles zu reden, was sie bedrückt. Ich bin da nach wie vor offen. Und trotzdem zog sie es vor, mit jemand anderen darüber zu reden anstatt mit mir. Sie begründete es meistens damit, dass sie mir nicht zur Last fallen möchte. Wenn ich irgendwas dagegen hätte, würde ich es ihr doch nicht anbieten, oder?
„Jetzt fang nicht schon wieder damit an. Es gibt Sachen, die du einfach nicht verstehst.“, wich sie wiedermal aus.
„Dann erkläre sie mir, damit ich sie verstehen und dir helfen kann.“
Meine Stimme ist ruhiger und leiser geworden. Ich machte einige Schritte auf sie zu. Das Verlangen, sie zu berühren und an mich zu ziehen, wurde größer. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich sie nicht vermisst habe. Ich legte ihr meine Hand auf die Schulter und freute mich innerlich, dass wir uns wieder etwas näher waren. Ich will sie zurück. Doch Grace schien das nicht ganz so toll zu finden und sich einen Schritt zurück.
Sie schüttelte den Kopf: „Nein. Auch wenn ich es dir erklären würde, könntest du es nicht nachvollziehen. Wir würden deswegen immer wieder aneinander geraten und streiten. Wir haben uns ein Stück auseinander gelebt. Ich… ich glaube, ich brauche vorerst mehr Abstand, um mich wieder in den Griff zu bekommen. Es tut mir leid, Harry. Ich möchte, dass du jetzt gehst.“
Also eigentlich hatte ich mehr Drama eingeplant. Ist wohl doch nichts draus geworden.
Ich bin selbst überrascht, wie Grace am Ende reagiert hat. Und ihr?
Ist Harry jetzt vielleicht, etwas besser nachzuvollziehen?
Was wünscht ihr euch, wir es zwischen Grace und Harry weitergeht?
Ich freue mich auf eure Ideen :D
Chloe :)
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